Ja genau, ich vereinfache/verkürze mit Geldeinsatz meine Arbeit. Den Vergleich mit Schraubendreher finde ich super. Im Prinzip ist es so ja, aber eine gewisse Menge an Arbeit müssen wir halt täglich schaffen. Da nehmen wir den Schraubendreher mit nach Hause und schrauben weiter. Oder wir kaufen uns eben selbst etwas besseres.
Und genau da liegt der Fehler. Da ich nicht nach Leistung oder "Stückzahl" bezahlt werden, gibt es keinen Anlass, Arbeit über mein Stundensoll hinaus mit nach Hause zu nehmen.
Die Logik wäre (um beim Schraubendreher zu bleiben):
Der Werkstatt-Chef stellt seinen Mitarbeitern Werkzeug, beispielsweise einen Schraubendreher.
Deswegen kann er so viel reparierte Autos erwarten, wie mit diesem Werkzeug durchschnittlich zu schaffen sind.
Wenn der Mitarbeiter einen besonders tollen, goldenen Schraubendreher haben will, ist das sein Privatvergnügen.
Stellt der Chef kein Werkzeug, kann kein Auto repariert werden. Dabei ist egal, ob der Angestelle zuhause einen goldenen Schraubenzieher hat.
Wenn es mit dem Akkuschrauber schneller geht, lohnt es sich irgendwann für den Chef, einen Akkuschrauber anzuschaffen.
Tut er das nicht, sondern der Angestellte kauft sich selbst einen, kann der Angestellte den halben Tag in der Hängematte liegen. Warum sollte er nur, weil er selbst bessere Arbeitsmittel kauft, mehr leisten als andere? Dann würde es sich für den Chef ja gar nicht lohnen, einen Akkuschrauber zu kaufen.
Für uns lohnt sich das Investment also nur, wenn wir damit Lebenszeit gewinnen. Langfristig erziehen wir damit unseren Arbeitgeber leider dazu, kein Geld in bessere Arbeitsbedingungen zu investieren.
Wer allein um seine (pauschal bezahlte) Arbeit besser zu machen selbst in Arbeitsmittel investiert, verschenkt Geld.
Fazit: Arbeit durchschnittlich gut machen, mit den Mitteln die da sind, in der geschuldeten wöchentlichen Arbeitszeit. Was man nicht schafft, bleibt liegen. Alles was darüber hinaus geht, ist explizit freiwillig und sehr großzügig von uns.
Leistung lohnt sich im System Schule explizit nicht.
Kann man sich jetzt drüber aufregen, oder man nutzt die entstandene Freizeit und investiert sie in etwas nachhaltigeres. Die EIGENEN Kinder zum Beispiel:)