Wahrscheinlich Frage Nr.3000 zur Kombination

  • Hallo, liebes Forum :)


    Ich heiße Paul ich bin momentan dabei, mein Abitur zu machen und bin mir wirklich sicher,dass ich Lehrer werden möchte. Ich möchte Gym-LA studieren (ich weiß, ich weiß), es würde mich aber auch nicht stören an einer Berufsschule zu unterrichten im Fall der Fälle. Sollten alle Stricke reisen, ginge auch noch die Grundschule, aber ungern als dauerhafte Lösung.


    Nun, erstmal zu den Daten: Die Kombi, die ich anstrebe, ist Französisch/Musik und ich möchte diese Kombi an der Uni Leipzig, also in Sachsen studieren. Da Musik aber eine Eignungsprüfung voraussetzt, muss ich auch auf den Fall vorbereitet sein, dass ich diese nicht bestehe und muss über andere Kombis nachdenken.


    Französisch muss es einfach werden, aber sonst könnte ich mir Folgendes noch vorstellen:


    Frz/Deutsch

    Frz/Englisch

    Frz/Latein

    Frz/Ethik bzw. Philosophie (ein Studiengang in Leipzig)


    Ich würde gerne wissen, welche dieser Ausweichkombinationen Ihr für die geeignetste im Bezug auf das Verhältnis Aufwand/Chancen haltet. Achja, ich wäre relativ flexibel was das Bundesland nach dem Studium angeht, ein bisschen reisen würde nicht schaden.


    Vielen Dank im Voraus und beste Grüße wünscht,


    Paul



    p.s.: Der Hinweis, ich solle auf MINT gehen, ist sicherlich lieb gemeint und ich bin mir sicher, es stecken nur die besten Intentionen dahinter, aber mein Wissen/Können/Interesse in den MINT-Fächern geht leider gegen null.

    • Offizieller Beitrag

    F/D -> Korrekturtod aber sehr schöne Kombi

    F/E -> Korrekturtod UND der unglaubliche Druck, zwei Sprachen auf sehr hohem Niveau zu beherrschen. Plan mindestens zwei RICHTIGE Auslandsaufenthalte ein, und deine Familienferien der nächsten 30 Jahre sind auch immer wieder davon beeinflusst (ja, es klingt erstmal super, mit Kindern ist Zelten in Südengland weniger lustig, zumal: Brexit, aber das ist ja egal)

    F/Latein -> weniger Korrekturen als D und E, trotzdem kein chilliges Leben, das Hauptproblem ist, dass die meisten / sehr viele Schulen F und L parallel im Studenplan anbieten. Du kannst also entweder F oder L in einer Stufe anbieten, für viele Schulen also unbrauchbar (und im Vergleich zu jdm anderen sicher ein KO-Kriterium)

    F/Philo -> hängt von deinem Bundesland ab. In NRW ist Ethik/Praktische Philosophie stark im Kommen aber fast schon gesättigt.


    Ich drück dir die Daumen, dass Musik klappt und bitte bitte: fahr nach Frankreich und/oder in die Frankophonie. Mehrmals

  • Ich stimme auf jeden Fall Chili zu. Kämen denn noch andere Fächer infrage? Du schreibst ja kein MINT, aber was ist mit Kunst? Genauso wie Musik stark gesucht. Mein Tipp: wenn sonst keine Fächer infrage kommen, dann setz alles auf Musik. Gib alles bei der Vorbereitung auf die Eignungsprüfung. Mit Musik hat man quasi Einstellungsgarantie.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Was spricht dagegen, sich auf die Eignungsprüfung mit professioneller Hilfe so vorzubereiten, dass man sie schafft?

  • Ich würde auch vorschlagen, dass du dir jetzt ein halbes Jahr oder Jahr Zeit nimmst, dich mit Hilfe entsprechender Lehrer- die es gerade in Städten mit MuHos gibt- auf die Aufnahmeprüfung gründlich vorzubereiten und dann aber am Ende auch nicht nur in einer Stadt wie Leipzig zu bewerben mit entsprechendem Ruf der MuHo und damit auch entsprechenden Bewerberzahlen, sondern auch an weiteren MuHos, mindestens im eigenen Bundesland oder eben auch bundesweit zu bewerben. Nur ein einziges Eisen im Feuer zu haben kann klappen, kann aber auch gründlich schief gehen, einfach nur, weil der Standort so irrwitzig begehrt ist, nicht, weil man nicht grundlegend talentiert (und fleißig) genug wäre für das Studium. Die Vorbereitungszeit auf die Aufnahmeprüfung ist absolut üblich und müssen die allermeisten angehenden Studierenden einplanen, um sich ganz zielgerichtet auf diese Aufnahmeprüfungen vorbereiten zu können.


    (EDIT: Nur als Ergänzung sei erwähnt, dass ich zwar nicht selbst Musikerin bin, aber einige Musiker in der Familie habe.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Mal ganz grundsätzlich: studiere die Fächer, die dich interessieren und die du die nächsten 40 Jahre unterrichten willst.


    Wenn du dir dann noch immer all deine Kombinationen vorstellen kannst, würde ich den Rat meiner Vorredner:innen folgen und Musik und Französisch wählen. Musik ist von deinen genannten Fächern (und whsl überhaupt) das größte Mangelfach.

  • Ein erneutes Hallo!


    Ich bedanke mich sehr für die einzelnen Antworten und werde mal auf diese eingehen:


    Ich drück dir die Daumen, dass Musik klappt und bitte bitte: fahr nach Frankreich und/oder in die Frankophonie. Mehrmals

    Vielen Dank für die Einschätzung zu den Kombis und für das Daumendrücken! :)


    Ja,keine sorge, ausgiebige Aufenthalte in frankophonen Gebieten sind geplant, ich hab den Anspruch an mich selbst, die Sprache auf höchst möglichem Niveau zu beherrschen.

    Ich stimme auf jeden Fall Chili zu. Kämen denn noch andere Fächer infrage? Du schreibst ja kein MINT, aber was ist mit Kunst? Genauso wie Musik stark gesucht. Mein Tipp: wenn sonst keine Fächer infrage kommen, dann setz alles auf Musik. Gib alles bei der Vorbereitung auf die Eignungsprüfung. Mit Musik hat man quasi Einstellungsgarantie.

    Naja, das war es eigentlich. Kunst war bei mir von der 1.Klasse bis zur 9.Klasse - danach hab ich es abgewählt - eine komplette Katastrophe, das würde ich mir sogar noch weniger gern antun, als ein MINT-Fach.



    Was spricht dagegen, sich auf die Eignungsprüfung mit professioneller Hilfe so vorzubereiten, dass man sie schafft?

    Dagegen spricht nichts, ich bin an der Musikschule im Piano- und klassischem Gesangsunterricht und die Lehrkräfte bereiten mich auch darauf vor, nur gibt es zwei Dinge: 1.Auch wenn ich mich noch so gut vorbereite, können ja etliche Faktoren, durch welche ich meine Prüfung "vergeigen" könnte.

    2. Musik wäre sozusagen - wie ich es hier mal gelesen habe - mein "Kalkülfach", also ein Fach, das ich für die Chancen wähle. Ich hätte kein Problem damit,ich liebe Musik, aber neben Französisch liegt meine Passion eigentlich in Deutsch und Philosophie. (Dies scheint aber unfassbar vielen Leuten so zu gehen, ich weiß, dass ich hier nichts Besonderes bin und wahrscheinlich in meiner Sturköpfigkeit nur zum Deutsch/Ethik-Überfluss beitrage, es tut mir tatsächlich leid.)



    Liebe CDL,


    Leipzig ist tatsächlich von mir schon festgelegt, das heißt, sollte ich die Prüfung dort nicht bestehen wird es wohl kein Musik werden. Vielen Dank jedoch für den Rat! :)


    Mal ganz grundsätzlich: studiere die Fächer, die dich interessieren und die du die nächsten 40 Jahre unterrichten willst.

    Wenn ich diesem Rat folge, werde ich mich direkt für die anderen Kombination einschreiben, die mir eben auch am Herzen liegen.



    Nun, ich werde sicherlich noch einiges an Kopfzerbrechen darüber haben aber ich bedanke mich schon mal herzlichst für die hilfreichen Einsichten.


    Vielen Dank und beste Grüße,



    Paul :)

  • (...) neben Französisch liegt meine Passion eigentlich in Deutsch und Philosophie. (Dies scheint aber unfassbar vielen Leuten so zu gehen, (...)

    Nö, das hat bei vielen nichts mit Passion zu tun. Die wissen einfach nicht, was sie nehmen sollen, und nehmen dann Deutsch, weil sie denken "Deutsch kann ich schon, ist doch schließlich meine Muttersprache" oder weil sie in Deutsch immer relativ einfach durchgekommen sind. Mach dir da mal keine Illusionen. :D


    Den Rat, das zu studieren, was einen interessiert, halte ich auch nur für bedingt sinnvoll. Wenn das heißt, dass du absolute Bestnoten schaffst, dann ja. Ansonsten kann man damit auch schnell daneben greifen.

    Ich würde eher sagen, das, worauf man richtig Lust hat + ein Fach, das auch halbwegs gesucht ist. Das ist der rationale Mittelweg.

  • Als jemand, der seine Fächer nach „Unfähigkeit“ (alle außer Geschichte und DaZ) gewählt hat, kann ich sagen, dass man manche Fächer im Studium und v. a. im Unterricht lieben lernen kann.

  • Als jemand, der seine Fächer nach „Unfähigkeit“ (alle außer Geschichte und DaZ) gewählt hat, kann ich sagen, dass man manche Fächer im Studium und v. a. im Unterricht lieben lernen kann.

    Dem kann ich zustimmen. ich habe damals als Erstfach mein Lieblingsfach gewählt und als Zweitfach ein Fach, das ich erst in der Oberstufe wirklich interessant fand. Inzwischen mag ich beide Fächer so ziemlich gleich gerne (sowohl im Studium als auch im Unterricht).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Dem kann ich zustimmen. ich habe damals als Erstfach mein Lieblingsfach gewählt und als Zweitfach ein Fach, das ich erst in der Oberstufe wirklich interessant fand. Inzwischen mag ich beide Fächer so ziemlich gleich gerne (sowohl im Studium als auch im Unterricht).

    Ich muss auch sagen, dass ich Natur und Technik und Arbeitslehre am liebsten vorbereite und unterrichte. Das Studium in den beiden Fächern war auch toll. Mathe unterrichte ich sehr gerne, habe das Studium aber gehasst. Geschichte zu planen empfinde ich als sehr schwierig. Der Unterricht darin macht aber Spaß.


    Also man kann sich mit allem anfreunden und sieht oftmals anfangs nur die negativen Aspekte.

  • Ich würde eher sagen, das, worauf man richtig Lust hat + ein Fach, das auch halbwegs gesucht ist. Das ist der rationale Mittelweg.


    Als jemand, der seine Fächer nach „Unfähigkeit“ (alle außer Geschichte und DaZ) gewählt hat, kann ich sagen, dass man manche Fächer im Studium und v. a. im Unterricht lieben lernen kann.




    In Ordnung, ich werde mir beide Ratschläge zu Herzen nehmen.


    Vielen Dank! :)

  • In Ordnung, ich werde mir beide Ratschläge zu Herzen nehmen.


    Vielen Dank! :)

    Eine Sache noch: Traue dich auszuprobieren und im Zweifelsfall einfach zu wechseln, wenn du merkst, dass es nicht passt! Ein paar Semester mehr oder weniger interessieren später niemanden. Dich bringt es aber weiter!

  • Ich möchte noch einen Vorschlag machen:


    Falls du die Prüfung vergeigst, schreibst du dich für ein MINTfach ein (einfach damit du ein zweites Fach hast) belegst dort aber keine Veranstaltungen.

    Die freie Zeit in den ersten beiden Semestern nutzt du, um dich auf die Prüfung vorzubereiten und wiederholst dann die Eignungsprüfung.

    Nach dem einen Jahr kräht am Ende eh kein Hahn mehr, zumal man im Hauptstudium durchaus noch etwas Zeit herausholen kann, wenn man denn will.

    • Offizieller Beitrag

    vorausgesetzt, man ist kein Bafög-Empfänger.

    1) es ist Betrug, weil man für etwas gefördert wird, was man nicht tut. und sowas fliegt sehr leicht auf, wenn..

    2) man muss dann das Fachwechsel begründen. Geht erstmal nicht so schwer, aber wenn man nach dem 4. Semester weiter gefördert werden will und dann seine Leistungsübersicht vorlegt, sieht es doof aus, wenn man in seinem Zweitfach gar keine Leistungen erbracht hat. (Vergleich Punkt 1...)

  • und deine Familienferien der nächsten 30 Jahre sind auch immer wieder davon beeinflusst

    Da sehe ich keinen Zusammenhang zur Fächerwahl, es sei denn, du meinst, dass man wegen der längeren Auslandsaufenthalte ein Lande gerne mag und darum immer wieder hin möchte. Aber Englischlehrer*innen fahren doch nicht nur nach England in den Urlaub. Man kann doch auch nach China, oder sonst wo hin.

  • Zumal die Dialoge im Familienurlaub ja wohl kaum an der Sprache noch was ändern. Je voudrais une baguette hilft jetzt nicht, dass das Französisch nochmal aufpoliert wird.

    • Offizieller Beitrag

    Ich vermute, dass die meisten Fremdsprachenlehrer*innen ein gewisses Sprachniveau dadurch "erhalten", dass sie zb. alle 2-3 Jahren in das Zielland (eins der Zielländer) fahren. Mit zwei Fremdsprachen ist der Rhythmus halt mit kürzeren Intervallen.
    Es hängt auch sicher vom "Startniveau" (zu Beginn des Lehrer:inseins) ab, aber auch von der Fremdsprache (mit Englisch hat man mehr Medien und Kontakte zur freien Verfügung als für Russisch) und Lebensweise (Ehepartner in der Fremdsprache, Alltag in der Fremdsprache, bilinguale Erziehung der Kinder, usw..).

    Abgesehen davon: ICH halte es für eine unglaublich kognitive Leistung, den ganzen Tag zwischen zwei Fremdsprachen zu zwitschen und dann in den Pausen und zu Hause noch auf Deutsch zu leben. (und ja, ich bin mir dessen bewusst, dass der Unterricht in der 7. Klasse keine kognitive, sprachliche Herausforderung ist...). Mein Gehirn ist schon mit einer Fremdsprache gut auf Trapp ;)

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