Es ist kein Meckern, sondern Wut und Trauer, gemischt mit Dankbarkeit und noch mehr Trauer.
Ich musste gestern in die liebsten Hundeaugen der Welt schauen, die nur noch erschöpft und traurig waren, gar nicht mehr so geglänzt haben, und die große Hundeliebe meines Lebens in meinen Armen festhalten, während die Tierärztin seinen Körper erlöst hat.
Wir haben immer gesagt, dass wir ihn nicht quälen, er war schon seit einem guten Jahr krank, Niereninsuffizienz, hatte schon noch länger Rückenprobleme... Wie soll man Muskel aufbauen, wenn man keine Proteine mehr essen darf?
Er hat noch dieses Jahr wirklich gut mitgemacht, hat nie gelitten oder gezeigt, dass er leidet. Nur die letzten Wochen war das Essen schwieriger geworden, die letzten Tage unmöglich.
Gestern morgen haben wir noch die letzte Morgenrunde gemacht, ganz langsam, mit Schnauze im Wind und mit Genuss aber da wurde klar, dass wir nicht die Woche abwarten, nicht mal die Blutergebnisse, die heute kommen werden. Dass er das nicht kann, dass wir es ihm nicht antun.
Ich bin ihm sooo dankbar. Ich hatte dieses Jahr so Angst, ins Krankenhaus zu gehen, und dass ihm währenddessen was passiert. Er hat alles super gemacht, im Prinzip hat er wortwörtlich bis zum letzten Schultag durchgehalten. Bis es mir besser ging, bis meine Wiedereingliederung geplant ist, bis ich ihn vermeintlich nicht mehr brauche.
Ich bin dankbar und trotzdem so unfassbar wütend. Warum leben Hunde nicht 50 Jahre?
Sorry für den langen, persönlichen Beitrag, es musste raus.
Ich bin jetzt wieder unter den Ein-Hund-Hundehalter*innen, zum Glück scheint es der Kleine einigermaßen okay aufzunehmen. Er ist auf eine ganz andere Art sensibel.
eine unfassbar traurige Chili