plötzlich einen Ehemaligen hinter mir stehen, der mir einmal mehr bestätigt hat, er hätte im Medizinstudium fürs Nebenfach Chemie jetzt aber wirklich nichts mehr lernen müssen.
Das hast du schon mehrmals geschrieben und ich weiß, dass ihr keine festen Lehrpläne wie bei "uns", aber jetzt ehrlich kritische Nachfragen:
1) Heißt das, die Uni fängt im Medizinstudium (oder Physik oder was weiß ich..) richtig niedrig an, weil sie davon ausgehen, dass einige das Fach nur als Grundlagenfach oder gar nicht hatten?
2) und heißt es nicht im Umkehrschluss, dass du / jede andere Lehrkraft mit so einem Anspruch einen Teil der SuS ziemlich (über)fordert? Oder ist eure Fächer-/Kurswahl so, dass es noch was unter Grundlagenfach gibt bzw. man echt an den Schwächen vorbei kommen kann? (Andererseits hast du eben die Spanischmädels im Grundlagenfach, sie werden wohl nicht alle aus reiner Langeweile Chemie oder Physik wählen, sondern oft, weil sie es müssen?)
Nicht falsch verstehen, ich denke natürlich sehr systemimmanent: "meine" Schüler*innen würden dann abgehen müssen (ungeachtet deines didaktischen Geschicks gibt es genug SuS, die einfach bestimmte Sachen nicht können / aufholen können), andererseits führt es vielleicht dazu, dass das mit der _allgemeinen_ Hochschulreife (falls sie so bei euch heißt) auch ernst ist. (und dann würden 60% "meiner" Schüler*innen gar nicht erst bei euch ankommen)
Und 3) Weißt du, ob es in den Geistes- und Sprachwissenschaften ähnlich ist? Ist ein Maturand nach dem Schwerpunktfach Französisch / Spanisch quasi auch reif fürs 2. Studienjahr?