Beiträge von chilipaprika

    Eine direkte Klage vielleicht nicht, aber Proteste und Zusammentun von Eltern sind auch wichtig, um dem jeweiligen Träger klarzumachen, dass man den Schulentwicklungsplan der Stadt doof findet.
    Ob es erfolgreich ist, hängt von den Verhältnissen ab, aber ernsthaft: die Gesamtschulen entstehen genau auf diese Art: politische Bündnisse von Eltern, die die Schulform wollen. Mir tut es in der Seele weh, wie Real- und Hauptschule dadurch ausgeblutet werden (und in meiner Stadt das Gymnasium auch)

    ICH würde es sehr von dem Verhältnis (zur SL) abhängig machen. Ich würde einen Teufel tun und meiner SL signalisieren, dass ich woanders hin, WENN unser Verhältnis nicht super ist. Wenn es dann nicht klappt, sind die Chancen an der Schule erstmal eingeschränkt (oder ich würde es immer darauf zurückführen).
    Und die Bereitschaft, Ersatz zu organisieren, hängt eh von genau dieser Beziehung (jemandem etwas gönnen, den man "festhalten" könnte, aber dafür sorgen, dass es auch geht vs. sich auf etwas zurückziehen "wir brauchen Sie", ohne nachzudenken")


    Die Anzahl an Bewerber*innen ist vermutlich seeeeeehr abhängig von der jeweiligen Stelle.
    Uni-Stellen (Quali und Nicht-Quali) scheinen eine hohe einstellige Zahl Bewerber*innen zu haben, ich weiß von Behördenstellen, wo am letzten Ausschreibungstag noch gezittert wurde, OB sich überhaupt jemand bewirbt.
    Ich vermute, Stellen mit Beförderungsmöglichkeiten haben wesentlich mehr Bewerbungen...

    Bei mir in der Region sind die Gesamtschulen schneller voll als die anderen Schulen (und haben auch mehrheitlich vorgezogene Verfahren), ist es bei euch nicht so? (also haben die "beliebten" Schulen überhaupt noch Plätze?

    Tja, und sonst: Widerspruch einlegen, mit anderen Eltern verbünden, Presse einschalten, dann kommt vielleicht eine dritte Klasse zustande (falls die Gesamtschulen nicht total leer sind). Lokalpolitiker*innen gestalten ja den Schulentwicklungsplan auch im Sinne der Wähler*innen.

    Dir steht es frei, wann du deine Schule / einen Teil der Schulleitung informierst. Spätestens nach der Zusage (nach dem Vorstellungsgespräch ;) ) musst du Bescheid sagen. Die SL muss nämlich bestätigen, dass keine dienstliche Gründe dagegen sprechen.

    Danach (Unterschrift/Stellungnahme der Schule) geht es zur BR, dann zum Ministerium und dann zum Personalrat, der zustimmen soll (bzw. alle).

    Viel Erfolg!

    Schokozwerg: Auch wenn du beschreibst, dass euer Wohngebiet sich von der Wohnqualität innerhalb eures Stadtteils sich noch einmal etwas vom Rest absetzt, konntet ihr euch mit zwei Lehrergehältern wirklich nichts Anderes leisten? So wie du es anklingen lässt, müsste eure finanzielle Situation sich doch signifikant von der der meisten Anwohner unterscheiden, oder?

    Ich vermute, du hast noch nie von sinnvoller Stadtplanung gehört, wo man eben gezielt eine soziale Durchmischung abzielt?
    Und ich vermute (noch mehr), dass für dich undenkbar ist, dass sich viele Menschen mit Migrationshintergrund bzw. anderer zu Hause gesprochener Sprache (Klares Kriterium vom Sozialindex!) eine "Villa" leisten können.
    (und auch bei Menschen mit Villa kann es auftreten, dass das Kind nicht entsprechend betreut und/oder gefördert wird und es entsprechend zu Leistungsdefiziten zu Schulbeginn führt)

    Ich wohne „aufm platten Land“ und habe eben mal spaßeshalber nach dem Sozialindex der umliegenden Schulen geschaut. Die werden wirklich alle mit 2 oder 3 bewertet, nur die Gesamtschule hat 5, was ich dann schon als schlecht empfinde.


    Die Grundstückspreise im Neubaugebiet liegen hier üblicherweise bei ca. 80€ je Quadratmeter. In Zwangsversteigerungen gehen kleine Einfamilienhäuser auch mal für unter 100.000€ weg. Also mit „sich etwas leisten können“ hat das hier wenig zutun.


    Sozialindex 7, 8 oder 9 hört sich für mich nach Duisburg Marxloh oder Dortmund Nordstadt an.

    Sozialindex 7,8,9 hört sich nach den unteren 25-30%. (Die Indexkategorien sind ja mittlerweile strenge Abstände und nicht nach irgendwelchen Punkten). Klar: Unterdurchschnitt, aber trotzdem nicht nur das Ende der Welt.

    Und mit "sich das leisten können" meinte ich eben: WENN Kinder "geplant" gewesen wären, hätten wir es uns geleistet, 100 000 Euro mehr zu zahlen, um einen anderen Stadtteil zu haben, oder davon auszugehen, dass wir 1,5-2km das Kind zur anderen Grundschule kutschieren. WEIL wir es uns leisten können. Aber unser Haus ist trotzdem keine Zwangsversteigerung gewesen, ein Haus oder eine Immobilie überhaupt ist für sehr viele Menschen gar nicht erreichbar, da erscheinen mir ein paar Anmerkungen hier seltsam.

    Ich wollte es nur erwähnen.
    Ich wohne direkt zwischen mehreren Grundschulen mit Index 7, 8, 9 (neue Tabelle). Wir wären nicht dahin gezogen, wenn wir Kinder hätten (bekommen sollen). Es ist halt die Ungerechtigkeit, wenn man sich etwas leisten kann, und die Schulen dann ausbluten.

    Unterrichtsstörungen haben meiner Meinung nach nichts mit der zu Hause gesprochenen Sprache oder Einkommen zu tun, auch wenn mir klar ist, dass sie oft das Ergebnis von Langeweile durch Nicht-Verstehen sind.

    Wenn das Kind jetzt schon Wörter buchstabiert, nimm keine Schule mit hohem Sozialindex. Im Zweifel wird dort in der zweiten Klasse noch mit gefärbten Silben gelesen, während dein Kind im besten Falle unter der Bank Bücher lesen darf oder sich im schlimmsten Falle zu Tode langweilt.

    Auch an Schulen mit hohem Sozialindex kann die Lehrkraft was von Differenzierung gehört haben.

    Sind die 41 Stunden (oder andere Zahl beim Bund) auch in den Schulferien (gibt es die überhaupt oder gibt es andere Lernzyklen) unbedingt im Büro abzuleisten? Oder gibt es Home Office? (zb. familienfreundliche Gestaltung in der Schulferien).
    Was ist das Deputat?

    Und gibt es Überstunden (Prüfungsphasen/bestimmte Aktivitäten) mit Abbau?
    Wenn man nicht super viel reist und der/die Partner*in keine Lehrkraft ist: auf die vielen Schulferien verzichten und nach 40/41 Stunden Tschüss sagen ist goldwert.
    Ich würde es immer wieder tun, wobei vermutlich nur, wenn ich auch einen Teil Home Office haben könnte. (und ich jemand wäre, der sich gut abgrenzt und nicht massiv Überstunden macht und schenkt)

    Ich kenne mich da überhaupt nicht aus.

    Für MICH ist es doch alles dasselbe ("irgendwas WiWi mit Zahlen"), aber für Fachleute gibt es nunmal den Unterschied.

    Und wenn es offiziell zwei verschiedene Fachrichtungen sind, die man zusammen studieren darf, dann hast du selbstverständlich Anspruch auf dein Ref.
    Als Fachfremde (!) würde ich annehmen, dass Seiteneinsteiger*innen mit vollem BWL-Abschluss oft diese zwei Fachrichtungen anerkannt bekommen können? und dann eh einiges unterrichten. Wenn schon zwei berufliche Fachrichtungen, dann eher so eine Kombi als Sozialpädagogik und Maschinenbau (falls es überhaupt geht?).
    Und (auch hier als berufliche Bildungsfremde!): lieber zwei berufliche Fachrichtungen als zwei allgemeinbildende Fächer, wenn man schon direkt auf BK studiert.

    Meine eigentliche Frage war aber: kann ein Quereinsteiger, der dann als verbeamteter Lehrer in der Schule arbeitet, die kirchliche Lehrerlaubnis für Religion bekommen, oder ist dafür ein Lehramtsstudium Voraussetzung? (Lassen wir den Pastor als Ausnahme mal außen vor, dass der sich selber eine Lehrerlaubnis erteilen kann, ist vermutlich nicht das Problem.)

    Da Quereinsteiger*innen auch Zertifikatskurse machen dürfen: Ja, es ist möglich. Es gibt Zertifikats- oder ähnliche Kurse für die Missio / Vocatio / Idschaza.

    Ich komme nicht aus dem BK-Bereich, aber auch an allgemeinbildenden Schulen gibt es total außergewöhnliche Kombis. Für die Zulassung zum Ref ist nur relevant:
    - Ist diese Kombi zulässig?
    - Werden BEIDE Fächer am Standort unterrichtet?
    - Hat deine Ausbildungsschule beide Fächer?

    Wenn das ZfsL deine zwei Fächer zufälligerweise seit Jahren in der selben "Seminarschiene" hatte, dann wird einfach der Stundenplan neu gemacht. War bei mir im Ref ähnlich. Meine "besondere Fächerkombi" (ich hatte tatsächlich selbst noch jemanden mit der Kombi getroffen, aber so verrückt ist sie nicht, im Semester vor meinem Start am Seminar waren sie zusammen/parallel. Dann wurde es quasi "für mich (und lustig: einen Mitreffi)" auseinandergeschoben, im nächsten und übernächsten Durchgang waren jeweils eine Person mit der Kombi drin.
    Mein Seminar musste trotzdem irgendwann geschoben werden, weil 6 Monate später eine neue Fächerkombi das Raster sprengte.

    Es studieren halt nicht nur Leute Math/Physik oder Deutsch/Englisch, sondern auch Physik/Kunst Musik/Latein.

    Dass die Ausbildungsschule aber beide Fächer haben muss, ist klar. (Wo eine Studentin von mir mit Niederländisch/Spanisch gehen wird... gute Frage. (Ja, es gibt zum Glück vereinzelt Schulen. Ich hoffe, sie kommt nicht auf die Idee, ihr Drittfach zum Zweitfach zu machen)

    Also: Soweit ich weiß (!) könnte meine Schule nicht auf die Dienste des Pastors verzichten, selbst wenn sie diese nicht bräuchte (und das tut sie, wir haben genug Reli-Lehrkräfte).

    Geltendes Recht: 765 Verordnung über die Erteilung von Religionsunterricht (RU-Pf-Vo) - Kirchenrecht Online-Nachschlagewerk | Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck (kirchenrecht-ekkw.de)

    Zitat

    § 1 ( 2 ) 1 Daher sind alle Pfarrer, die eine Gemeindepfarrstelle mit einem vollen Dienstauftrag innehaben oder mit deren Versehung beauftragt sind, verpflichtet, neben dem Konfirmandenunterricht an den im Bereich des Kirchenkreises gelegenen Schulen in der Regel vier Wochenstunden Religionsunterricht zu erteilen

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