Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Wieso reagierst du angegriffen? Die Frage ist doch berechtigt. Wahrscheinlich willst du mitteilen, dass die Vorgehensweise der Schule total sonderbar ist, dass irgendwer irgendwelche Briefe schickt mit Aufforderungen zu anonymen Hinweisen. Möglicherweise willst du auch darauf hinaus, dass der Kollege bestimmt unschuldig ist und ständig Männer unschuldig der sexuellen Nötigung bezichtigt werden? Mir ist deine Intention auch nicht klar.

    Deine Unterstellungen sind unzutreffend.
    Der Vorgang kann zur Warnung davor dienen, wie heute Kollegen an den Pranger gestellt werden, bevor die Aufsichtsbehörde überhaupt ein Statement abgibt. Eine Kollegin (nicht Vertrauenslehrerin) verfasst ein Schreiben an alle Eltern, um "Vorfälle" zu sammeln, es erscheint ein halbseitiger Artikel in der Zeitung mit Andeutungen und dem Schlusssatz: "Man muss abwarten, was dabei raus kommt und darf den Lehrer nicht vorverurteilen." (sic!)
    Ich halte den Vorgang - und besonders den Ablauf - für befremdlich, das Vorgehen der Kollegin und die Information der Presse für übergriffig. Das ist alles.
    Zum Begriffs der "sexuellen Nötigung" solltest du nachlesen, was darunter verstanden wird:
    https://dejure.org/gesetze/StGB/177.html

    Aha, ich soll mir also aussuchen was du denkst....

    Eigentlich dachte ich ja, ich frage lieber bevor ich irgendetwas unterstelle (ich habe nämlich schon nachgedacht...)

    Und deshalb kann ich dazu keine Fragen stellen?

    In Berlin geht Grundschule übrigens bis Klasse 6.

    Und ich hab Töchter.

    Und? Schule ist ein schwieriges und gefährliches Terrain. Mehr nicht.

    Befremdlich finde ich:
    "Eltern einer elften Klasse haben kürzlich von einer Lehrerin einen Brief bekommen, in dem nach den mutmaßlichen Vorfällen die weitere Vorgehensweise beschrieben wird. Die Lehrerin sei von einigen Schülerinnen darauf angesprochen worden, dass sich ein Lehrer unangemessen und grenzüberschreitend verhalte, was den Schülerinnen sehr unangenehm sei.....

    In dem Brief an die Eltern sollen die Schüler und Schülerinnen zur Klärung des Falls bis Montag, 11. Dezember, eine Schilderung des Sachverhalts anonym oder namentlich verfassen - auch nicht unmittelbar betroffene Schüler und Schülerinnen. Es soll demnach alles protokolliert werden, was vorgefallen sei und wie sich die Schülerinnen dabei gefühlt haben."

    Wohlgemerkt - der Brief stammt nicht von der Aufsichtsbehörde...

    Soll ich mit den Busfahrkarten und den Büchern weitermachen? Ihr ahnt sicher worauf es hinausläuft.

    Es läuft auf eine Neiddebatte raus. So isses.

    Das Problem liegt in der Unterfinanzierung unseres Bildungswesens, daran, dass die Lernmittelfreiheit nicht mehr eingehalten wird - und an der Entscheidung, die falschen Gerätschaften anzuschaffen.
    Dass Schulen auf iPads setzen halte ich seit Jahren für eine asoziale - und sinnlose - Entscheidung. Dass die hübsch sind - keine Frage.
    Tablets mit gleicher (oder besserer Leistung) und mit freiem Betriebssystem gibt es zu einem Bruchteil der Kosten. Auch die Mär, dass es unbedingt MS-Office sein muss, ist der erfolgreichste Werbespruch dieses Konzerns, der von Kollegen seit Jahren als Mantra kolportiert wird.

    Unsere Sekretärin in E6 mit Kindern ist absolut gekniffen. Für die wäre auf dem Sofa sitzen finanziell deutlich lukrativer.

    Das Problem liegt nicht darin, dass Menschen, die nicht arbeiten können (oder dürfen) mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Existenzminimum alimentiert werden. Das Problem liegt an existierenden Niedriglohngruppen, die das Existenzminimum nicht garantieren.

    Die Sekretärin erhält um einiges mehr als ein Bürgergeldempfänger;
    Entgeltgruppe_E6.jpg


    Quelle: https://oeffentlicher-dienst-news.de/entgeltgruppe-6/

    "Gekniffen fühlen" kann sie sich eigentlich nur, falls sie Teilzeit arbeitet.

    BTW: Lohn und Gehalt war schon immer eine frage der "Verteilungsgerechtigkeit" und muss in einer freien Marktwirtschaft ausgehandelt werden.
    Wer sich in diesen Verteilungsverhandlungen selbst schwächt, indem er/sie Gewerkschaften als böse und sinnlos darstellt, darf sich nicht beklagen, wenn die Arbeitnehmervertretung nicht genug für ihn erreicht.

    An einem Gymnasium in Süddeutschland wird einem Lehrer in Presse und Internet vorgeworfen, sich gegenüber Schülerinnen unangemessen verhalten zu haben.

    "Was ist mit unangemessen und grenzüberschreitend gemeint? Nach Informationen der 'Schwäbischen Zeitung' hat der Lehrer die Schülerinnen im Alter von 16 Jahren weder unsittlich berührt, begrabscht noch hat er sie beschimpft oder beleidigt. Vorgeworfen wird ihm stattdessen, dass er im Gespräch mit den Schülerinnen keinen ausreichenden Abstand halten soll.

    Außerdem soll er seine Blicke dorthin richten, wo sie nicht hingehören - in den Ausschnitt der Schülerinnen. 'Ich fühle mich von ihm bedrängt und eingeengt', sagt eine Schülerin. Eine andere Schülerin wiederum fühle sich in seiner Gegenwart unwohl, weil ihr der Lehrer viel zu nahe komme." (...) "Zur Sache kann ich nichts sagen. Man muss abwarten, was dabei raus kommt und darf den Lehrer nicht vorverurteilen.“

    https://www.schwaebische.de/regional/sigma…schauen-2113155

    Schule ist ein schwieriges und gefährliches Terrain.

    Und mit der Rolle der Industrie, der Frauenorganisationen, der Kirchen, der Justiz, ... Dass die Nazis alles für ihre menschenfeindliche Machenschaften genutzt haben, ist doch kein Geheimnis. Das liegt aber eher am Nationalsozialismus und weniger an Sonderpädagogik, Justiz oder Industrie.

    Vor allem jedoch am Sonnenstand und an der Luftverschmutzung, sowie den Inkas.

    Ich sage nicht, dass Integration nicht bis zu einem gewissen Grad funktionieren kann, aber doch bitte nicht als Sparmassnahme! Und eben nur bis zu einem gewissen Grad und unter den richtigen Umständen.

    Du liest aus meinem Post auch nur das, was dir passt - und verstehst mich dazu noch grottenfalsch.

    Was mich bei der Integrationsdiskussion immer ein bisschen irritiert, ist, dass meiner Meinung nach gerne der Eindruck entsteht, als würde Förderschule/Sonderschule (beides keine üblichen Bezeichnungen in der Schweiz) bedeuten, dass man die Kinder in irgendeinem dunklen Keller parkiert, nur um sie ja nicht sehen zu müssen. ...

    Das alles ist an Regelschulen so nicht leistbar...

    Und doch separiert - und nicht sichtbar.
    Genau darin besteht das Problem. Dazu ... was das alles kostet! Und am Ende läuft es doch darauf hinaus, dass diese armen Seelen ein Leben lang Betreuung benötigen. Ist das noch lebenswert und finanzierbar? ... und schwupps sind wir wieder bei Argumentationsreihen der 30er-Jahre des letzten Jahrtausends - samt Zielrichtung.

    Ja. Intergration ist ein "linksversifftes" Projekt, das Menschen sichtbar machen soll, die nicht "normgerecht" sind. Und das ist gut so. Richtig und wichtig.

    Btw: Durch integrativen Unterricht werden nicht nur Freundschaften geschlossen und Fähigkeiten geschult, sondern auch Finanzmittel eingespart - trotz Doppel- und Dreifachbesetzung. Kein Fahrdienst, weil wohnortnah. Kein separates, eingezäuntes Gebäude (sic!) , sondern Regelschule (samt Baukosten, Verwaltung, Reinigungsdienst, Stromkosten, Hausmeister ...). Und trotzdem individuelle Betreuung. Regelmäßiger Kontakt mit den Eltern, Hausbesuche bei Bedarf, Hilfe beim Organisieren von Anschlusslösungen sind Standard.

    Intergation findet ihre Grenzen bei schwer mehrfach behinderten Kindern und den damit (noch) fehlenden baulichen Gegebenheiten in Regelschulen.

    Und ein weiteres BTW: An meiner vorletzten Dienststelle gab es Grund- und Werkrealschule in einem Gebäude. Wir haben dort ein "Buddy-System" als Patenschaft der Klassen 8 und 9 mit den Schülern der Klassen 1 und 2 geführt. Das ist sowohl für den Schulfrieden als auch für das "Sozialsystem Schule" nur von Vorteil. Zudem haben jedes Jahr Schüler der Abschlussklassen anschließend eine erzieherische/sozialpflegerische Ausbildung gewählt.

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