Hallo Sarah,
als Klassen- und Fachlehrer für Technik, Kunst, Deutsch, Wirtschaftslehre und Informatik (WUI) hab' ich in Klassenstufe 8-9 mehrmals eine Schülerfirma mit den Schülern zur Aufbesserung der Klassenkasse und zur Berufsvorbereitung durchgeführt.
Zunächst kam ein Brainstorming zu möglichen Produkten, die verkauft werden können, sowie eine Kostenkalkulation und Marktanalyse.
Wir haben dann Schulhefte und Schreibmaterialien in der großen Pause neben dem Brötchenverkauf angeboten - hier schien der Bedarf an der Schule am höchsten. Die Hefte, Radiergummis, Spitzer uswusf hatte ich über Sonderangebote bei 1€-Läden und in Kaufhäusern eingekauft. Die Schüler haben sich um Werbung, Buchhaltung und Verkauf gekümmert. Die Gewinnmarge ist dabei jedoch sehr gering. Am Ende des Schuljahres gab's für alle Beteiligten einen kleinen Eisbecher - und Restbestände vom Büromaterial als Gewinnbeteiligung und Lohn.
Die Verkauf war "halblegal". Mit einer Schülerfirma darf man keine Produkte anbieten, die eine Konkurrenz zum örtlichen Handel darstellen.
Mit unserer "Weihnachtsmarktfirma" konnten wir dagegen einen hübschen Batzen für die Abschlussfahrt erwirtschaften. Das jedoch nur, weil uns die örtliche Bank den Stand auf dem Weihnachtsmarkt gesponsort und die beste Konditorei am Ort den Waffelteig geliefert hatte. Der Sohn der Geschäftsinhaber war in meiner Klasse - und ist mittlerweile Chef. Der Waffelverkauf ergab die höchsten Einnahmen - wobei sich auch unsere Engel, Kerzenständer, Weihnachtskarten und andere Produkte gut verkauften.
Zum Thema "Schülerfirma findest du auf meiner Website eine Menge Infos und Links:
https://www.autenrieths.de/schuelerfirma.html
Damals gab es bei der IHK einen guten Kontakt, der uns in Rechtsfragen beraten hat und auch einen kleinen Vortrag in der Schule über das Berufsbild des Einzelhandelskaufmanns gehalten hat.