Beiträge von Morse

    Wieso sollte das denn ein Witz sein? Ich sehe nur Vorteile darin, das eigene Gerät zu nutzen, wenn es wie bei uns eben vom Schulträger einen Zuschuss dazu gibt. Dass letzteres bei euch wohl nicht der Fall ist, ist das eigentliche Ärgernis.

    Die Person beim Schulträger meinte das ausdrücklich so, dass dadurch der Schulträger Geld sparen kann. Das war die Motivation dahinter. Sorry, hätte ich dazu schreiben sollen!

    Bzgl. BYOD

    hat mir mal jmd. vom Schulträger gesagt, dass sie ganz dringend an einer Lösung suchen um BYOD möglich zu machen, damit Lehrer ihre eigenen Geräte nutzen können und keine extra Geräte angeschafft werden müssen. Kein Witz!

    Auch witzig: während BYOD hier noch aus rechtlichen Bedenken verboten ist, wird es im Nachbarkreis, selbes Bundesland, schon eingesetzt. Ein Chaos ist das...

    Brauchst ja hier nur mal ein bisschen durchs Forum stöbern, da hast du die schon. Also schön, dass du da die Augen verschließen kannst.

    Ich sagte nicht, dass es kein Gemecker gibt, sondern, dass es in diesem Punkt nicht richtig ist.
    In der Öffentlichkeit/Presse wird Lehrern keine Schuld an mangelnder materieller Ausstattung von Schulen gegeben. Der Tenor ist flächendeckend, dass die Schulträger ihrer Verantwortung nicht nachkommen. Hauptsächlich geht es um marode Gebäude und veraltete oder fehlende Technik. Von fehlendem Arbeitsmaterial wie Büchern, Kopiervorlagen etc. hört man kaum etwas - womöglich auch deshalb, weil die Kollegen das teilweise aus eigener Tasche bezahlen.

    Das setzt die Annahme voraus, dass der Träger mehr Material zahlt, sobald alle statt gekaufter Kopiervorlagen selbsterstellte nehmen. Glaubt daran jemand?

    Ich verstehe diese Annehme nicht ganz. Kannst Du mir das erläutern?

    Mir scheint Du meinst das so, dass Lehrer, wenn sie nicht ein Material selbst bezahlen, dieses in Überstunden selbst erstellen. Kann das sein?

    Aber dann bitte auch von den Sek I +Sek II -Kollegen und nicht immer nur das Gemecker, warum wir die Leistung nicht erbracht haben!

    Solche Kritik richtet sich doch an die Schulpolitik - strukturell - und nicht auf einzelne oder pauschal alle Kollegen im GS-Bereich. (Klischees hin oder her)
    Wenn jmd. sagt "diese GS Lehrer bringen denen Kinder nix rechts mehr bei! Die können nix mehr!" kann das evt. ja schon sein. Aber wenn diese GS Lehrer nach Vorschrift/Lehrplan handeln, liegt die Schuld eben woanders. So ist es auch mit der materiellen Ausstattung. Dass die Öffentlichkeit Lehrer an den Pranger stellt wg. maroder Schulen wäre mir neu.
    Von daher sehe ich persönlich keine Gefahr vor "Gemecker" - zumal das ja nicht nur ein Problem der GS ist.

    Und dann kommen die SekI und SekII Kollegen und fragen wieder, warum wir den Kindern nicht ordentliche Sachen beibringen.


    Antwort: "Schulträger bezahlen einfach nicht für die benötigten Mittel, obwohl wir sehr gerne damit unterrichten würden."

    Es ist eindeutig, wo die Zuständigkeit liegt bzw. nicht liegt.

    Was ich nicht verstehe: wo liegt eigentlich das Problem?

    Das Problem ist, dass Schulträger keinen Grund haben ihrer Verwantwortung nachkommen, wenn Kollegen materielle Mittel aus eigener Tasche bezahlen.

    Bestimmt möchte niemand was das angeht z.B. mit Anja82 tauschen - das Dilemma betroffener Kollegen ist nachvollziehbar. Es fehlt an Solidarität, dass Lehrer gemeinsam klarstellen "wenn die Arbeitsmittel für diese Leistung nicht zur Verfügung gestellt werden, kann auch die Leistung nicht erfolgen."

    Das mag in der Sek1 gehen, wo man dann die Kinder einfach seitenweise aus Büchern abschreiben lässt. Aber mit kleinen 6-Jährigen geht das eben nicht. Ist das so schwer zu verstehen? HH hat Lehrmittelfreiheit. 50 Euro (unverändert seit 10+x Jahren) darf man pro Kind ausgeben. Das hat in diesem Schuljahr die Folge, dass meine Klasse kein Englisch-Lehrwerk, keins in Sachunterricht hat. (Natürlich auch nichts in Religion, Theater etc) Es gibt zwei Ma-AH und ähnlich viele in Deutsch. Das wars. Mehr hast du nicht, mehr kriegst du nicht. Natürlich muss man dennoch mit mehr Material arbeiten. Und dann kommt eben das Abwägen. Gestalte ich mir selbst Material (welches ich dann wieder verwenden kann) oder nutze ich nur das AH. Das geht eben in der Grundschule nicht (EIS-Methode, bestimmt schonmal gehört)

    Nach dieser Maxime könnte der Schulträger alle Leistungen einstellen.

    Ich kaufe mir schon gerne das Lehrerhandbuch zu den Englischbüchern, schon um die Hörtexte zu haben und hab auch für die Oberstufe ein Abo von Stark bzw. jetzt Raabits. Das spart Zeit und Nerven :)
    Mein Tablet hab ich extra für die Schule gekauft, damit ich meine Unterrichtsplanung nicht mehr ausdrucken muss, sondern direkt per ObeNote digital hab, direkt Notizen im Verlauf machen kann. Schont die Umwelt und spart Zeit. Also kaufe ich mir praktisch mit meinem Gehalt eine Zeitersparnis.

    Raabits wird von vielen Schulen, auch meiner, abonniert/bezahlt. (Warum muss ein Kollege selbst bezahlen und die anderen bekommen es umsonst?)
    Tablets oder Laptops werden bisher nur an sehr wenigen Schulen für die Lehrer gestellt, aber auch das gibt es.
    Wenn KM u. Schulträger keine zeitsparenden Arbeitsmittel zur Verfügung stellen, genügt die Produktivität so, wie sie ist. Das entscheidet der Arbeitgeber, nicht der Arbeitnehmer.

    Randnotiz:
    Wenn alle Lehrer mit zeitsparenden Mitteln ausgestattet würden, würde die durch sie eingesparte Zeit durch andere, neue Tätigkeiten ersetzt werden.

    Ach und wie lange soll ich denn auf gewisse Sachen warten?

    Gar nicht! Man soll nicht auf etwas warten, sondern die vorhandenen Mittel nutzen, die der Schulträger zur Verfügung stellt.

    Wenn das KM für einen Unterricht den Einsatz bestimmter Mittel vorschreibt, die der Schulträger nicht bereit stellt, dann kann dieser Unterricht nicht erfolgen.

    Die materielle Ausstattung obliegt der Verantwortung des Schulträgers und nicht des Lehrpersonals!

    "Danke Herr/Frau safari123! Was heißt "lief ganz gut, keine Sorge!"? Also "gut", heißt das ich habe den Zweier?"

    "Können sie uns auch die Noten sagen?"

    "Herr Müller, warum sagen sie uns nicht einfach die Noten? Bei Herr/Frau safari123 wissen auch alle was sie haben!"


    usw.

    Wie ist es eigentlich mit den Konferenzen, müssten die auch schön unbezahlt doppelt besucht werden?

    Mit Deinem Lohn sind alle Konferenzen "bezahlt" - egal ob es 2 sind oder 200.
    Schulleiter die Ihre Fürsorgepflicht ernst nehmen, machen natürlich Kompromisse was das angeht.
    Manche Abgeordnete kommen bei der anderen Schule auf gar keine Konferenz, manche auf jede. Das kommt aber auch wirklich auf die genaue Situation an. Bei befristeten Geschichten sind meist alle froh, wenn der Abgeordnete es schafft rechtzeitig einen Zettel mit Noten zu hinterlassen; Mitgestaltung von päd. Maßnahmen etc. wird nicht erwartet.


    die Busverbindungen zur anderen Schule katastrophal sind.

    Dem RP wird es eh herzlich egal sein (à la "Wie sie zur Abordnungs-Schule kommen ist ihre Sache!"), aber nur aus Neugierde: was heißt "katastrophal"? Morgens ein Bus hin, abends einer zurück?


    Bin gerade in einer ähnlichen Situation. Früher 10 min gemütlich mit dem Rad, jetzt 60 min ÖPNV inklusive S-Bahn, U-Bahn und Bus.

    Off-topic:

    Ich würde mich wohl für die folgenden Gegenstände entscheiden [...]

    Alle genannten Themen sind ohne Zweifel Klassiker in der Schule, aber trotzdem bin ich jedes Mal irritiert, wenn ich Themen wie z.B.

    "3.) Krise der Republik (Warum funktioniert die Republik nicht mehr? Wer profitiert?)"

    lese und mir dazu Sechstklässler vorstelle.
    Irgendwann und irgendwie muss man ja anfangen Kompetenzen zu üben - insofern erstmal kein Widerspruch zu den Lehrplänen - aber ich muss darüber schmunzeln, welche komplexen Themen Kindern und Jugendlichen zugemutet werden - von den Lehrern, die das didaktisch reduzieren müssen, mal ganz abgesehen.


    On-topic:
    Spontane Vorschläge für die 6 Stunden:

    1: "Wer sind die Römer?" (Einstieg mittels Popkultur, z.B. Asterix, geographische Verortung Rom + Ausdehnung(en) des Imperiums, Relevanz des Themas)
    2. "Wie lebten die Römer?" (Aussehen/Kleidung, Unterhaltung, Religion, Stand der Technik, etc.)
    3-4: "Was ist der Unterschied zwischen Republik und Kaiserreich?"
    5: "Cäsar - Held oder Tyrann?"
    6: offen lassen für Schülerinteresse

    In anbetracht der Lage würde ich mir nicht zu viel erhoffen von den Stunden. Du hast nicht die Zeit um Dich in die Themen einzuarbeiten - das kann auch ein Vorteil sein, da verlierst Du Dich nicht in der Komplexität.
    Wenn Du die Verfasser-Texte des Schulbuchs nicht nutzen willst, könntest Du auch Wikipedia-Teile so umschreiben, wie es Deine Schüler brauchen.
    Dich nach passenden Büchern umzuschauen würde wohl auch den Rahmen sprengen.

    Schau, dass Du genügend Material/Texte hast, damit die Schüler beschäftigt sind.
    Ansonsten gibt's hier z.B. auch ein paar Filmle:
    https://www.planet-schule.de/sf/php/09_such…uchw=r%C3%B6mer
    "Richtigen" Geschichtsunterricht kann man nicht mal eben so aus dem Ärmel schütteln. Die 6 Stunden kriegst Du schon rum!

    Die geringen Zahlen, die auch dort genannt werden, sind höchstens ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ansonsten, wenn sie die Anforderungen erfüllen, wüsste ich nicht, was dagegen spricht.

    Das sehe ich genau so.
    Ich fürchte aber, dass die Überprüfung des C1 Niveaus "pragmatisch" gehandhabt wird, ganz im Sinne des Haushalts des Landes.

    Lehrer erfüllen höhere Quoten für Hochschulzugänge, Hochschulen erfüllen höhere Quoten für Lehrerzugänge. Klingt ja nur fair!

    Sind Abordnungen sonst immer vorab schon zeitlich irgendwie angegeben oder steht da immer „bis auf weiters“ ?

    Auf meinen stand immer ein konkretes Datum: der letzte Tag des aktuellen Schuljahres.

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