Morse: Wenn Angebot und Nachfrage im Lehramt irgendwas regeln würden, würden wie gesagt NaWi-Lehrer an Hauptschulen A16 bekommen müssen und auch die Problematik der fehlenden Physik/Informatik/Latein-Lehrer am Gymnasium wäre sicher leicht zu beenden. Und die Lehrbeauftragten die in deinen Artikeln beschrieben werden sind fast immer Personen die habilitiert sind, keine Professur bekommen haben und nun ihr "venia legendi" nicht verlieren wollen (sonst wäre der Traum von der späten Berufung auf eine Professur nämlich ausgeträumt) und sich dann, das kann man fast echt so sagen "zwangsprostituieren". Das ist wirklich eine Riesensauerei, betrifft aber nicht so unglaublich viele Lehrbeauftragte an Universitäten.
Ok - ich verstehe Dich so, dass diese Fälle Ausnahmen sind und deshalb kein Beleg dafür, dass sich die Bezahlung nicht unmittelbar nach der Qualifikation richtet.
Angebot und Nachfrage im Lehramt: der Staat ist ein besonderer Arbeitgeber, bei dem manches anders läuft - z.B. das Berufsbeamtentum. Die Reaktionen auf den Arbeitsmarkt erfolgen nicht sehr flexibel, schon gar nicht so wie in der "freien Wirtschaft".
Aber: Nicht nur in Deutschland beginnt eine Reaktion darauf, dass es einen Mangel an bestimmten Lehrern gibt.
Es gibt Zulagen für Mangelfächer, für ländlichen Raum etc., Einstellungsgarantien, Bindungszulagen, Vergütung von Mehrarbeit, Anerkennung von Diplomen (nur ein Fach) und und und...
Im GS-Bereich brennt es am meisten und was passiert? Das Gehalt wird erhöht.
Mir scheinen all diese Maßnahmen eine Reaktion der KMs um dem Lehrermangel, inbesondere der GS und Mangelfächer, entgegenzuwirken.
Wg. A16 für HS-NaWi-Lehrer: Wie weit sich die Arbeitsbedingungen/Gehalt von Lehrern bestimmter Fächer auseinanderentwickeln werden, wird meines erachtens daran liegen, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Wenn sich immer weniger Lehrer finden, wird meiner Erwartung nach die Bezahlung immer besser (oder das Niveau gesenkt, dass die große Fakultas überflüssig macht) - anstatt dass diese Fächer einfach gar nicht mehr unterrichtet werden. Glaubst Du, dass die Bezahlung gleich bleibt, auch wenn sich keine Lehrer mehr finden für bestimmte Fächer? Was denkst Du, wie der Staat darauf reagieren wird?
Kleiner fun fact: in den USA gibt es auch Uni-Stipendien für Mangelfach-Studenten, die sich verpflichten danach in Mangel-Regionen zu unterrichten.
(Sich für 25 Jahre verpflichten, aber nicht bei der Army, sondern als Lehrer im Ghetto! Was wohl gefährlicher ist?)