Beiträge von Yummi

    Anarchie bedeutet die Abwesenheit von Herrschaft. Anarchie kann definitionsgemäß nicht herrschen.

    Die Abwesenheit von Herrschaft bedeutet übrigens nicht die Abwesenheit von Regeln.

    Klar. Die Realität sticht ins Auge. Selbst die Demokratie ist eine Herrschaftsform

    Bitte??

    Woher weißt du, was deine kinder tun, wenn sie aus dem Haus sind?

    Weil ich dank meines Lehrerjobs oft nachmittags tatsächlich frei habe und viel Zeit mit ihnen verbringen. Das ist ja das schöne daran wenn man teilweise die gleichen Hobbies pflegt.

    Oder morgens gemeinsame Schulwege hat.

    In einer Gemeinschaft herrscht keine Anarchie, sondern Spielregeln des gemeinsamen Zusammenlebens.

    Schule als essentieller Bestandteil hat auch Spielregeln denen sie zu folgen. Ob dir tradierte Vorstellungen gleichgültig sind, weiß ich nicht. Aber Erziehungsfunktion gehört dazu.

    Wir mögen unterschiedlicher Ansicht bezüglich der Klamottenwahl sein, aber Jogginghose / Hot Pants sind an der Schule ein NoGo für mich.

    Meine Kids sieht man zumindest nicht damit herumrennen, genauso wenig wie mit 1kg Schminke im Gesicht :gruss: .

    Doch, am Handy spielen und nicht mitschreiben sind Störungen. Der Schüler stört damit seinen eigenen Lernprozess. Und das ist für mich entscheidend genug.

    Ich glaube im Übrigen, dass du lügst. Der Schirm der Kappe stört dich nicht, denn du wirst ja bei Mützen ohne Kappe genauso reagieren und für dich ist es doch auch keine Alternative, die Kappe nach hinten zu tragen.

    Es geht auch nicht um Spaß. Es geht um die Entfaltung der Persönlichkeit. Die einzuschränken kann angebracht sein, dein Gefühl missachtet zu werden ist aber eben keine tragfähige Grundlage um Schüler einzuschränken.

    Ich bin – wie dir hier sicher einige andere bestätigen können – kein Linker.

    Es ist auch ein Lernprozess für die Schüler dass es Situationen gibt, in denen man sich nicht kleidet als ob man in den Club geht oder auf den Sportplatz.

    Da unterscheiden wir uns nun einmal fundamental. Bei dir dürfen sie essen, trinken und herumlaufen wie sie möchten, bei mir in der Berufsschule kommt der Erziehungsfunktion auch im Hinblick auf Vorstellungsgesprächen und den Anforderungen in der Arbeitswelt eine besondere Bedeutung zu.

    Schüler müssen akzeptieren, dass mit dem Lehrer eine Autoritätsperson ihnen gegenübersteht. Man kann ein angenehmes Klassenklima haben, aber die relevanten Spielregeln sind gesetzt.

    Warum ist Handy eine Störung wenn er es lautlos macht und niemanden belästigt?

    Nicht mitschreiben ist auch keine Störung sofern der Schüler lautlos ist und aus dem Fenster schaut.

    Du siehst, alles muss keine Störung sein und doch ist es nicht in Ordnung. Es ist respektlos dir gegenüber als Lehrperson. Und das akzeptierst du nicht.

    Eine Sportcap ist ein modisches Accessoire welches im Unterricht nicht getragen werden muss. Zumal ich gerne meinen Schülern in die Augen schaue. Dieses Cap hinunterziehen ist dann doch gerne eine Maßnahme der Schüler um mal die Augen zu schließen.Ich erlaube ihnen doch auch nicht Sonnenbrille im Unterricht zu tragen :aufgepasst:

    Wo kommen wir da hin? Schule ist doch keine Spaßveranstaltung. Obwohl aus Sicht der Linken muss ja alles Spaß machen :geschenk:

    Das ist bisher noch gar nicht vorgefallen weil Schüler in der Regel nachvollziehen können, dass diese sie nicht singulär benachteiligt. Das Argument mit den Handys und Essen greift dann ganz gut. Man einigt sich darauf dass bestimmte Rahmenbedingungen gelten, wie z.B. zu spät erscheinen im Unterricht problematisch ist. Oder dass eine Entschuldigung bei Fehlen oder zu spät kommen notwendig ist.

    Oder akzeptierst du essen im Unterricht? Oder mit dem Handy spielen? Oder einfach nicht mitschreiben? Oder zu spät im Unterricht erscheinen ohne kurz mit dir zu sprechen und eine Entschuldigung zu äußern?

    Für mich ist es wie bei der Erziehung meiner Kinder. Es gibt Rahmenbedingungen innerhalb derer man sich bewegen kann.

    Und wenn einer partout sich weigert, dann kann man mit den Eltern/Betrieben sprechen, man kann einen Termin beim Schulleiter vereinbaren.

    Das genügt bereits.

    Wenn man aber von vorneherein die Bildung jeglicher Rahmenbedingungen ablehnt, weil ein Schüler es bis zum äußersten darauf ankommen lassen würde, der lebt dann in Angst und kann gleich aufgeben.

    Es gibt in Deutschland keine Studiengebühren an öffentlichen Hochschulen also ist dieses Argument von dir auf unser Land nicht anwendbar.

    Bildungsgerechtigkeit unter Linken ist gleichbedeutend mit der Abschaffung tradierter Konstellationen (dreigliedriges Schulsystem) bei fehlendem Verständnis der grundsätzlichen Vielfältigkeit der Bildungsangebote (paralleler Verlauf allg. / berufl. Schulwesen).

    Selbstverständlich ist die Aufgabe des Bildungssystems die Vermittlung der notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten um am Arbeitsmarkt partizipieren zu können. Wir sind keine Agrargesellschaft mehr.

    Neue Jobs sind entstanden/entstehen die höhere Anforderungen haben als z.B. vor 100 Jahren.

    Und da kommt eine weitere Funktion des Bildungssystems zu, welche vor allem den Linken in ihrer rosaroten Traumwelt ein Dorn im Auge ist: die Selektionsfunktion.

    Menschen sind per se unterschiedlich. Das hat nicht nur kognitive Gründe sondern auch z.B. Interessens-/Motivationsgründe. Dafür bietet unser Bildungssystem bestimmte Ausprägungen an die aber wiederum eine Vielzahl an Verflechtungen aufweisen die ohne Probleme Anpassungen an die individuelle Bildungskarriere ermöglichen.

    Wer also propagiert unser Bildungssystem ist unfair und nicht durchlässig hat entweder keine Ahnung oder verfolgt ganz andere Interessen. :aufgepasst:

    Dss erste was ich meinen Kindern beigebracht habe ist, dass nicht der Verkaufspreis der Klamotten sondern andere Dinge wichtiger sind; Qualität, Schnitt, verwendete Materialien, Produktionsort.

    Von Lehrern erwarte ich daher auch mehr.

    Schüler können gerne mit Sportcap in die Schule kommen. Lehrer selbstverständlich auch. Im Unterricht gehört es runter vom Kopf. Ich erlaube ja auch nicht dass Schüler in meinem Unterricht essen. Oder in meinem Unterricht mit ihrem Handy spielen.

    Man kann erwarten das junge Menschen 5-6 Stunden auf Jogginghose/Hot Pants verzichten können; genauso wie sie auf die Pause mit dem Essen warten können.

    Den Wert? Was für ein Wert? Wer bestimmt den Wert?

    Dem Schulsystem schreibe ich einen hohen Wert/Bedeutung in der Gesellschaft zu. Darin gelten klare Regelungen zum gegenseitigen Miteinander der beteiligten Personen. Dies ist z.B. das Verhalten aber aus meiner Sicht auch die Art und Weise der Kleidung.

    Deshalb ist eine Sportcap auf dem Kopf des Lehrers im Unterricht (mit z.B. Ausnahme des Sportlehrer im Sommer beim Unterricht im Stadion (gilt dann auch für Schüler) ein NoGo.

    Oder bestimmte Kleidungsstile der Schüler.

    Keine Ahnung warum der Kollege denkt er kann eine Basecap tragen. Denkt wohl er wäre damit cool :autsch: . Dann soll er halt wieder zurück in dienWirtschaftvwenn er das dort darf und es ihm wichtig ist.

    Die Gesellschaft kann definieren welche Kleidung wo gilt, z.B. Schuluniform (entweder staatlich verordnet oder durch die Schule).

    Ein Arbeitgeber kann definieren welche Arbeitskleidung gilt (Schutzkleidung, Anzug (z.B Bank, Beratungsgespräche bei Versicherungen etc.).

    Bestimmte Situationen geben tradiert Kleidungsempfehlung ab , z.B. geht man in der Regel nicht als knallbunter Vogel auf eine Beerdigung.

    Ich finde die Kleidung sollte sich an den Wert der bestimmten Situation/Ort orientieren.

    In einer Bildungsinstitution wie der Schule ist aus meiner Sicht Jogginghose für den Sportunterricht sinnvoll, nicht aber für den Rest der Unterrichtseinheiten. Auch haben Hot Pants und knappe Oberteile da nichts zu suchen.

    Diese Aufgabe sollten die Eltern übernehmen, ich fände es gut wenn die Schule / Staat aber klare Leitlinien vorgibt.

    Das ist keineswegs schräg, sondern zutiefst menschlich - eigene Erfahrungen werden verallgemeinert, Unbekanntes wird gefürchtet. Ist leider so und ist in diesem konkreten Fall auch eine Folge des gegliederten Schulsystems.

    ? Verstehe ich nicht. Warum soll man seinen Kindern nach eigenen schlechten Erfahrungen das Gymnasium verwehren? Was ist dann das Unbekannte?

    Darüberhinaus kann das Kind dann mit 16 auf berufliche Gymnasium gehen. Wüsste jetzt nicht welchen Nachteil es haben sollte.

    Vielmehr schätze ich, dass dasbwas meine Schüler mitbekommen eher sinnvoller verwendbar ist als das was ich am allg. Gymnasium gelernt habe.

    Ich werde meinen Kids immer andere Alternativen aufzeigen wenn es soweit ist.

    Was ja Sinn macht denn grds. verdienen Akademiker sehr viel später Geld als Personen mit einer Ausbildung. Dieses Investment in das Humankapital sollte sich bezahlt machen. Blöderweise ist die Anzahl an Pilotenjobs bei der Lufthansa (dort werden sie entsprechend bezahlt und nicht bei den Billigairlines) in der Gesamtzahl recht beschränkt.

    Du solltest aber auch verstehen dass es sinnvoller sein kann nicht direkt den Weg über das Gymnasium zu nehmen.

    Kleiner Einblick für die Alternative wenn die Kids es nicht direkt auf das Gymnasium schaffen:

    1. Realschule, Ausbildung, 1-jähriges BKFH ---> Man hat eine Ausbildung und Fachhochschulreife

    2. Realschule, Ausbildung, 2-jährige Berufsoberschule ----> Ausbildung, Abitur

    3. Realschule, Berufliches Gymnasium (G9)

    4. Hauptschule, 2 jährige Berufsfachschule, Berufliches Gymnasium ----> Abitur

    Die Liste lässt sich weiter fortsetzen. Das Schulsystem ist durchlässig, kein Abschluss ohne Anschluss.

    Das Schöne ist, im beruflichen Bildungssystem gibt es erheblich mehr Schwerpunktbereiche als im allg. Bildungssystem. Nehmen wir die beruflichen Gymnasien in einem Landkreis:

    1. Wirtschaftsgymnasium

    2. Technisches Gymnasium

    3. Bio-Technologisches Gymnasium

    4. Agrarwissenschaftliches Gymnasium

    5. Sozialwissenschaftliches Gymnasium

    Die Kids können sich in Dinge vertiefen welche sie tatsächlich interessieren.

    Es ist eine Mär bezüglich der Ungleicheit im Bildungssystem. Auch für Spätstarter gibt es mehr als genug Angebote. Der Zwang sein Kind unbedingt auf das Gymnasium zu schicken wenn es attraktive Alternativen gibt (z.B. gute Realschulen) ist absolut unnötig. Die Leute gehören aufgeklärt und nicht von den Linken ständig über anscheinende Bildungsungerechtigkeiten verunsichert.

    Theoretisch geht das, aber es sollte doch einfacher sein, damit Menschen nicht länger brauchen müssen als nötig.

    Aus dem Link von Quittengelee

    Eine andere Möglichkeit wäre, den Übergang an weiterführende Schulen wieder strikt an Leistungen in der Grundschule zu binden. Heute haben aber in fast allen Bundesländern Eltern (in unterschiedlichem Ausmaß) das Recht, sich über die Gymnasialempfehlung von Lehrer:innen hinwegzusetzen. Ganz allgemein wäre es wichtig, Eltern und später Jugendliche und junge Erwachsene bei ihren Entscheidungen zu beraten und sie über die Vor- und Nachteile aller alternativen Bildungswege gut zu informieren.

    :musik:

    Und weiter:

    Das alles erklärt, warum viele junge Menschen heute nach ihrem ersten Schulabschluss weiter zur Schule gehen, um am Ende das Abitur zu erreichen. In Deutschland gibt es – und das ist vielen Menschen hier gar nicht bewusst – viele Möglich­kei­ten, einmal getroffene Entscheidungen zu korrigieren und Schul­abschlüsse nachzuholen. Neben der Möglichkeit, nach dem ersten Abschluss weiter auf eine allgemeinbildende Schule zu gehen, kann ein Abitur auch nach einem mittleren Schulabschluss auf der Fachoberschule und nach der Berufs­ausbildung auf der Berufsoberschule gemacht werden. Erwach­sene können ihr Abitur auf Abendgymnasien erwerben oder ohne Abitur studieren, wenn sie eine abgeschlossene Berufsausbildung und ausreichend einschlägige Erwerbserfahrung mit fachlicher Nähe zum Studium nachweisen können


    Das gut gebildete Haushalte dies stärker nutzen ist klar; sie informieren sich (dafür gibt es genug Informationstage; da müssen die Eltern aus einer niedrigeren Bildungsschicht mal hin) oder die Kinder aus niedrigeren Bildungsschichten gehen direkt in die Ausbildung.

    Dennoch sind die Möglichkeiten da. Man muss sich informieren; am Ende ist man doch ein mündiger Bürger...

    OECD /PISA und berufliches Bildungssystem...ja dessen Bedeutung haben die schön verspätet erkannt nachdem erst die niedrigere Abiturientenquote in Deutschland moniert und Stimmung für deren Erhöhung gemacht haben.

    Und dann nach Jahren die geringere Anzahl an Azubis und die Gefahr für das tolle duale Ausbildungssystem erkannt.

    Du solltest weniger Links posten sondern das berufliche Bildungssystem kennen. Google als Ersatz für Bildung ist bitter von einer Lehrkraft

    Nein, das siehst du falsch. Soziale Herkunft und Schulerfolg sind in Deutschland eng miteinander verknüpft und zwar mehr als in anderen Staaten. Das bedeutet, dass es ein intelligentes Kind aus einem armen Haushalt seltener schafft, bis zum Abitur zu kommen als ein dummes Kind aus einem reichen Haushalt. Und das liegt an Strukturen des Schulsystems. Verzeih die vereinfachende Zuspitzung, aber da es tatsächlich Leute gibt, die deiner Aussage zustimmen, hatte ich das Bedürfnis, es noch mal in klareren Worten zu sagen.

    Dann sage ich dir in klaren Worten: Das deutsche Bildungssystem ist durchlässiger als die Linken gerne predigen; nur wie die meisten haben die keine Ahnung vom beruflichen Bildungsweg. Deshalb wiederholt man gerne den Schwachsinn obwohl es falsch ist. Und das Lehrer darauf hereinfallen zeigt dass viele es auch nicht wissen :aufgepasst:

    Man kann also ohne Probleme sogar ohne Schulabschluss eine Ausbildung machen die dann als gleichwertig zum Hauptschulabschluss gewertet wird. Danach geht's weiter ohne Probleme.

    Das Versagen der Gemeinschaftsschule wird vermutlich vor allem mit der SPD in Verbindung gesetzt

    Doch, können sie, wie ich dir als Realschullehrerin versichern darf, von der schon mehrere SuS an allgemeinbildende Gymnasien gewechselt haben.

    Ja, es gibt einige Regelungen bedingt durch die Einführung der Gemeinschaftsschulen, die wir als Realschulen gerne geändert sehen würden. Nichtsdestotrotz dürfen wir aber selbstredend regelmäßig auch schulscharf Stellen ausschreiben. Ich selbst habe mich vor rund vier Jahren ausschließlich an Realschulen schulscharf beworben. Sollte das also tatsächlich in der Anfangszeit der Gemeinschaftsschulen kurzzeitig anders gehandhabt worden sein, dann wäre das inzwischen längst wieder geändert worden.

    Das ist leider auch bei unserem Schulträger der Fall, dass dieser vor allem die Gemeinschaftsschulen im Blick hat. Angesichts der deutlich höheren Anmeldezahlen an den Realschulen haben wir aber nichtsdestotrotz ein sicheres Standing. Die Abstimmung mit den Füßen bestätigt unsere Arbeit, aber auch die Relevanz der Schulart bzw. teilweise auch die Zweifel an dem Konzept der Gemeinschaftsschulen (die ich persönlich durchaus teile). Weitere Umwandlungen in Gemeinschaftsschulen konnten insofern bislang abgewendet werden, auch wenn leider nach und nach die Werkrealschulen vollends aussterben werden, aufgrund des Elternwillens.

    Ich habe vom Jahr der Einführung der Bewerbungen unter Warminski Leitheußer gesprochen.

    Der Philologenverband Baden-Württemberg wiederhole daher seine Forderung nach „einer objektiven und faktenbasierten Evaluation der Gemeinschaftsschulen“. Hintergrund: Der Verband hatte im vergangenen Jahr nach Veröffentlichung der VERA-Ergebnisse von einem „Komplettversagen der Schulart“ gesprochen – Achtklässler in Gemeinschaftsschulen schnitten danach bei den jüngsten Tests (noch) schlechter ab als vergleichbare Kinder auf Gymnasien, Real- und Werkrealschulen.

    https://www.news4teachers.de/2023/07/philol…e-probleme/?amp

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