Ich habe wirklich schöne Erinnerungen an meine ersten Berufsjahre, als mit den Fünftklässlern in ein kleines Landschulheim im Wald gefahren wurde, wo man meistens mit seiner Klasse alleine war und abends mit dem Bettzeug unter dem Dach kampiert und kapitelweise ein Buch vorgelesen werden konnte. (Ok, über Hygiene brauchte man nach zwei Tagen sowieso nicht mehr nachzudenken.)
Aber Lesenächte in der Schule sind mir echt ein Graus. Und Mathenächte verstehe ich schon gar nicht. Und nachdem Kind 1 total verstört von der "Lese"nacht kam, weil die Lehrer, ohne dass die Eltern das wussten, sich um 20 Uhr verdrückt hatten und die SV nach längerer wilder Jagd durch das Haus die Fünftklässler mit deren eigentlich verbotenen Handys ruhiggestellt hat, schließlich der halbe Jahrgang ob der grusligen Inhalte sich in den Schlaf geheult hat, wollte Kind 2 lieber mit seinen Freunden bei uns zuhause Lesenacht machen. Letztens fanden Eltern, es wäre doch eine eine gute Idee, ihre pubertierenden Kinder an einem Hochsommerwochenende auf dem offenen, einsehbaren Schulhof einer Innenstadtschule übernachten zu lassen. Fanden wir Lehrer nicht.
Es gibt Eltern, es gibt Vereine, es gibt Klassenfahrten. Sorry, ich übernachte nicht in der Schule.