Beiträge von Ummon

    Themenbereich (also das, durch das Planspiel geübt, verbessert werden soll):


    - Systemgedanke, Vernetzungen von Vorgängen verstehen
    - Kooperation in der Gruppe, Absprachen treffen
    Am wichtigsten:
    - langfristiges, strategisches Denken - wenn am Ende die Erkenntnis aufkommt, dass mit gründlicher und Besprechung Planung am Anfang die halbe Miete ist und effektiver ist als am Anfang irgendwie rumzuwurschteln und am Ende noch durch Gas geben den Karren aus dem Dreck zu ziehen, war das Planspiel sinnvoller als manche Unterrichtseinheit während des "normalen" Schuljahrs.

    Die Stunden vor den Ferien, aber nach Notenschluss nahen. Ich würde dieses Jahr gerne in einer 9. Klasse ein Planspiel probieren.


    Rahmen: ca. 3x 90 Minuten.
    Das heißt, man müsste das Spiel am Ende einer Stunde auch wieder zusammenpacken können und am Anfang der nächsten Stunde weiterspielen können.
    Eventuell fallen damit schon viele Planspiele raus, die für 1/2 Tag angesetzt sind.
    Außerdem sollte es für eine 9. Klasse tauglich sein.


    Links habe ich schon einige gesehen, z.B.:
    http://www.bpb.de/lernen/forma…ailseite?planspiel_id=312
    Richtet sich aber laut Beschreibung an die Oberstufe.


    Mir geht es in erster Linie um Erfahrungswerte (deshalb bitte keine Links zu Spielen, die ihr nicht selbst getestet habt), ich will nicht irgendwas ausdrucken, schnippeln und laminieren, was sich dann letztlich für meine beschriebenen Bedürfnisse als unpassend herausstellt.

    Das kann ich nur unterstreichen. Hinzu kommt noch meine Erfahrung, dass beliebtere SchülerInnen immer besser von ihren Mitschülern bewertet werden.

    Sowas nehme ich dann gerne als Gesprächsanlass und lasse mir begründen, wieso ein (meiner Meinung nach) deutlich schlechteres Projekt von jemandem besser bewertet wurde als ein besseres.

    Danke für die bisherigen Antworten.


    Das von Bolzbold gesehene Problem kenne ich, ich mache so etwas auch tatsächlich nicht bei jeder Klasse.
    Und ich mache es auch nur bei Projekten, die möglichst objektiv bewertbar sind, es also keine "Ästhetik-Wertung" gibt. Wenn man harte Kriterien hat, kommen Schüler auf ähnliche Bewertungen wie ich - oft etwas verschoben; strenger oder milder als ich, aber die grundsätzliche Reihenfolge von bestem Projekt zu schlechtestem Projekt bleibt meist gleich.


    @Nordseekrabbe Bei Google/Microsoft Forms sehen aber die Nutzen die vorherigen Eingaben, oder?

    Ich suche (mal wieder) nach einer digitalen Lösung, die mir das Leben erleichtert.


    Bei Projektarbeiten lasse ich gerne die Schüler sich gegenseitig bewerten.
    Schüler 1 der Gruppe A bewertet die Projekte aller Gruppen, außer der eigenen, also die Projekte der Gruppen B, C, D, E...
    Jedem Projekt gibt er eine bestimmte Punktzahl, manchmal mache ich hier noch einschränkende Vorgaben ("Jede Punktzahl darf nur einmal vergeben werden").


    Bisher habe ich den Schülern Blätter mit einer Tabelle in die Hand gedrückt, die ich hinterher einsammeln und bei Excel reinhacken durfte.


    Aber für sowas gibt's doch sicher irgendeine Online-Lösung, bei der man sich im Idealfall nicht anmelden muss, sondern den Schülern z.B. einen Link zur Verfügung stellt.
    Oder?

    Hast du auch eine Motivation, die wirklich den Beruf Lehrer betrifft? Nur äußere Umstände damit optimieren zu wollen finde ich ein bisschen wenig.

    Das waren nach dem Lesen des ersten Absatzes auch meine Gedanken - wenn du in erster Linie Lehrer werden willst, weil das von den Arbeitszeiten besser ist, wirst du da nicht glücklich werden.


    Dazu würde ich die Empfehlung geben, die auch sonst immer kommt:
    Nimm dir ein paar Tage Urlaub und frage bei einer Schule nach, ob du hospitieren und vielleicht sogar ein paar Stunden unterrichten darfst.
    Dann weißt du, ob dir auch der Job selbst zusagt und nicht nur das drumrum.

    Dass der Unterricht beendet wird, weil halt Abistreich ist, verstehe ich von der Absicht her.
    Aber sollten die Schüler nicht Zuschauer dieser "lustigen Spiele" sein und nicht heimgeschickt werden?


    An meiner Schule findet in der ersten Stunde so eine Art Pseudounterricht statt (durch die üblichen Verbarrikadierungen dauert es 20 Minuten, bis überhaupt alle in ihren Klassenzimmern sind), dann kriegen die Abiturienten ab 9:45 Uhr die 3. und 4. Stunde zur freien Gestaltung.
    Danach ist wieder Unterricht nach Plan.
    Hat den Vorteil, dass die Schüler auch beim Abistreich mit großer Wahrscheinlichkeit* da bleiben und nicht einfach heimgehen (was sie wohl tun würden, es kontrolliert ja keiner, wer wo während des Abistreichs ist).


    *Natürlich könnten die Schüler auch einfach das Schulgelände verlassen und sich in der Stadt verlustieren. Aber da sehe ich die Abiturienten in der Pflicht - wenn ihr Abistreich so langweilig ist, dass der Supermarkt um die Ecke interessanter ist, haben sie auch kein Publikum verdient.

    Unklar bleibt mir, warum das Ergebnis erst am Ende gesichtet und beurteilt wird. Ist das so üblich?
    Gab es keine Praktikumsbetreuung und während des Halbjahres keinen Austausch darüber, welches Projekt gewählt und dargestellt wird, sodass es jetzt ein für alle überraschendes Ende gibt?

    Das ist halt immer etwas die Krux bei Projektarbeit - die Schüler sollen dabei halt langfristiges Denken und Planen lernen und anwenden. Damit man benoten kann, dass die Schüler etwas über längere Zeit selbstständig auf die Beine stellen, müssen sie eben genau das auch tun - längere Zeit selbstständig arbeiten.
    Wenn man als Lehrer zwischendrin immer wieder den Leuten auf die Finger klopft, wenn sie rumdödeln, ist es letztendlich doch wieder nur eng geführter Unterricht und es kommt am Ende was raus, weil der Lehrer der Macher im Hintergrund war, der an den richtigen Stellen Druck gemacht hat.

    Ich sehe das eigentliche Problem nicht wirklich.


    Wenn du die Benotungskriterien vorher offengelegt hast, hast du doch alles richtig gemacht.
    Beschissene Leistung verdient auch beschissene Note - dass man sich damit bei Schülern nicht beliebt macht, ist natürlich klar, aber das gehört halt zum Job dazu.

    Den anderen erwähnten Fall habe ich nicht gelesen, ich beziehe mich jetzt nur auf den Post hier:


    1) Klassenzimmer abschließen: Dauert natürlich etwas, bis der letzte Schüler raus ist. Das lässt sich nur begrenzt abkürzen. Pünktlich Schluss machen, dann sind die Schüler 2 Minuten nach Gong draußen und du dann tatsächlich je nach Aufweg 3-5 Minuten nach Pausenbeginn auf dem Pausenhof.
    Wenn dich diese Zeit beunruhigt, kannst du fragen, ob du offiziell an deinem Aufsichtstag 5 Minuten früher Schluss machen darfst, wenn nicht, remonstrierst du offiziell. Dann bist du aus dem Schneider.


    2) "Was ist, wenn ein SuS noch eine Frage nach der Unterrichtsstunde hat, dann werden aus 5 Minuten ganz schnell 10 (die Hälfte der Gesamtpausenlänge).": Diese Situation kannst du selbst steuern - "Gute Frage. Ich habe jetzt Pausenaufsicht, komm mit den Hof, dann besprechen wir die Frage da"

    Dass im Lehrerzimmer Kurse stattfinden, ist ein gutes Beispiel, warum gerade wegen Idealismus schlechte Zustände schlecht bleiben - wenn dem Geldgeber signalisiert wird "Wir schaffen das! Wir kriegen das auch den jetzigen, stark begrenzten Mitteln und Zuständen hin!", wird sich auch nichts ändern.


    Auf den ersten Blick verdient die Aktion Applaus, auf den zweiten Blick nur noch *facepalm*.

    ...ein Fach, das nicht weitergeführt wird.(1)


    Zum Vorrücken in die nächste Klasse reicht die Note "ausreichend" (2), danach erscheint die Note nirgendwo mehr. (3)

    Oh, da lieferst du uns praktischerweise drei Indizien, die wir nun quasi gezwungenermaßen zur Argumentation benutzen sollen, da du uns eh nichts anderes lieferst.


    Wenn du uns nur die Informationen gibst, die du selbst als Gründe vermutest, und nichts über vorherige Lehrer, Zusammensetzung der Lerngruppe, neue Bildungspläne oder sonstige andere mögliche Gründe schreibst, sieht das für mich danach aus, als hättest du einfach gern deine Meinung bestätigt.


    Immerhin, einer von vier, nun fünf Antwortenden hat das getan. Freu dich über die Quote.

    Ist das rechtlich haltbar?
    Wenn wir große Veranstaltungen haben, und wir nicht gebraucht werden, wird uns auch der Unterricht minus gerechnet.

    In BaWü kriegen wir da insofern Minusstunden eingetragen, dass diese, wenn man durch Vertretungen Plusstunden sammelt, diese mit den Minusstunden durch den Wegfall der Kursstufe verrechnet werden und man sich die Extrastunden nicht auszahlen lassen kann wie dies früher der Fall war.


    Früher wurde argumentiert, dass die Kursstufe durch die Extrabelastung durch die Abi-Vorbereitungen und Korrekturen äquivalent zu "normalen" Klassen ist, die "das ganze Jahr", also auch nach Pfingsten, noch bespaßt werden.
    Scheint so, als würde das Abitur heute weniger aufwändig sein.
    Wodurch, kann ich auch nicht sagen.

    @WillG
    Sehr gute Gedanken - in höheren Klassenstufen sicher sehr gut umsetzbar.
    Bei einigen Unterrichtsversuchen bei solchen Themen habe ich gemerkt, dass man solche Sachen frühestens in Klasse 10 thematisieren kann.
    Andererseits - ist da das Kind dann nicht schon in den Brunnen gefallen, wenn man erst "oben" mit dem Thema Nachrichten kommt?
    Wahrscheinlich müsste man es in mehreren Klassenstufen einbauen.

    Übrigens stelle ich fest, dass ich keine einzige Papierzeitung mehr lese - und bin dagegen sehr viel politisch und gesellschaftlich detailinformierter als ich es Ende der 90er war.

    Ist bei mir genauso - deshalb habe ich gemerkt, dass ich den Schülern schlecht beibringen kann, wie wichtig es ist, regelmäßig Zeitung zu lesen, wenn ich selbst es schon seit Jahren nicht mehr mache.
    Deshalb möchte ich die Möglichkeit, sich über eine Nachrichten-App auf dem Handy zu informieren (und selbst wenn es nur 2 Minuten an der Bushaltestelle oder in der Bahn ist) nahe bringen.

    In unserem Deutsch-Curriculum befinden sich zwei Unterrichtseinheiten, die ich in ihrer jetzigen Form für anachronistisch halte, "Fernsehen" (Klasse 9) und "Zeitung" (Klasse 10).
    Diese würde ich gerne neu aufbereiten.


    Was in den alten UE vermittelt werden sollte, ist meiner Meinung nach Folgendes: In "Fernsehen" geht es um den Konsum von (Unterhaltungs-)Medieninhalten, in "Zeitung" darum, wie man sich informieren kann und sollte und welche Textsorten es gibt; dass es also Unterschiede zwischen sachlichen Artikel und den Textarten Kommentar/Kolumne/Glosse gibt, bei denen die Meinung des Autors mitschwingt.


    So betrachtet, haben beide Unterrichtsinhalte noch ihre Daseinsberechtigung, eventuell auch immer noch separat und nicht in eine schwammige Einheit "Medien" reingepackt (wobei auch das diskutierenswert ist).
    Mal abgesehen davon, dass das klassische Fernsehen nun erweitert (oder ersetzt) durch Youtube/Netflix/... wird und die klassische Printzeitung von entsprechenden Webseiten oder Handyapps, gibt es sicher noch Themen und anzusprechende Probleme, die durch diese neuen Formen hinzugekommen sind und die man besprechen sollte.
    Ein paar lose Stichworte dazu:
    - Bingewatching
    - Filterblase, gesteuerte Meinungsbildung
    - Kommentar
    - (benutzerzugeschnittene) Werbung, Produktplatzierungen,
    - Binnenöffentlichkeiten, wer kann meine Kommentare lesen
    - Klarnamen vs. Pseudonyme


    Frage(n) an euch:
    1) Wie unterrichtet ihr das in Deutsch? Eine oder mehrere Unterrichtseinheiten?
    2) Wann unterrichtet ihr das in Deutsch?
    3) Welche unterrichtenswerten Stichpunkte fallen euch noch ein?
    4) In welche Stunden habt ihr diese Unterrichtseinheiten aufgeteilt?

    Einige Anmerkungen:


    1. Frage 2 und 3 ("Selbst wenn es mir mal nicht so gut geht, kann ich doch im Unterricht immer noch gut auf die SuS eingehen.") sind Wort für Wort identisch.


    2. Rein semantisch: „Stimme gar nicht zu“ sehe ich nicht als Steigerung von „Stimme nicht zu“ an. Ist wie "nicht schwanger" und "gar nicht schwanger" :D (Okay, der Vergleich hinkt etwas. Aber "Stimme kaum zu" und "stimme nicht zu" wäre definitiv sinvoller)



    3. "In der Regel unterrichte ich Biologie ineffektiv." - wie soll man das beurteilen?



    4. "Bitte denken Sie bei den folgenden Aussagen an eine Ihrer Biologieklassen." - je nachdem, an welche ich denke, unterscheidet sich da das Ergebnis stark. Soll ich an eine besonders gute oder eine besonders schlechte Klasse denken, an eine niedrige (Klasse 5) oder eine hohe (Kursstufe)? Wenn die Antwort hier "an eine durchschnittliche" ist, wäre es besser, nicht an eine bestimmte meiner Klassen zu denken, sondern zu formulieren "Wie schätzen Sie Ihre Wirkung auf Klassen insgesamt ein?".


    5. Diese drei Fragen ähneln sich sehr sehr stark:
    *Mir macht das Unterrichten von Biologie in dieser Klasse großen Spaß.
    *Ich unterrichte Biologie in dieser Klasse mit Begeisterung.
    *Es ist eine Freude in dieser Klasse Biologie zu unterrichten.
    Ich weiß, dass es in Umfragen sinnvoll sein kann, dasselbe mehrfach abzufragen. Das "funktioniert" aber nicht, wenn es direkt hintereinander passiert :angst:

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