Ich war nach dem Ref einige Jahre an privaten Schulen, bevor ich zum Staat gegangen bin.
Ein paar Gedanken zu deinen Ideen:
Ggf. interessante pädagogische Möglichkeiten
Das kommt es stark auf die Schulen und ihre Konzepte an. Ich war immer an relativ "normalen" Schulen, da gab es wenige Unterschiede zu staatlichen Schulen.
An sich war aber vieles schon deutlich flexibler.
Allerdings hat man teilweise gemerkt, dass man von den Schulgeldern abhängig ist und deshalb manches toleriert, was an staatlichen Schulen nicht mehr gegangen wäre.
Ggf. mehr örtliche Flexibilität
Bei der Stellenauswahl kannst du dich direkt an Schulen bewerben und wirst nicht zugewiesen. Das ist sicher flexibler. Ob es aber später leichter ist die Schule zu wechseln als beim Staat, hängt von der Auswahl der Schulen und der Stellensituation ab.
Bedenke, wenn du in einer Gegend bist, in der es wenige Planstellen gibt, werden auch Privatschulen eher weniger neue Lehrer benötigen.
Und wenn du lange an einer Schule mit einem eher "speziellen" Konzept warst, könnte es sein, dass andere Privatschulen dich nicht so gerne anstellen. Auch die kenne sich in der Region ja untereinander.
Ggf. besser ausgestattete Schulen mit ggf. kleineren Klassen
Das kann ich bejahen.
Bedenke aber auch, dass es viele Gründe haben kann, warum ein Kind auf eine private Schule geht. Viele haben an staatlichen Schulen schlechte Erfahrungen gemacht oder sind in aus verschiedenen Gründen in Regelklassen nicht mitgekommen.
Da kann es bei kleinen Klassen nicht weniger Herausforderungen geben als bei großen Klassen.
Mein Extremfall waren eine Klasse mit 9 Schülerinnen und Schülern bei denen 8 eine Diagnose hatten.
Als ich fertig wurde, gab es keine Stellen beim Staat, ich war auf der Warteliste und habe währenddessen bei privaten Schulen gearbeitet. Wollte aber eigentlich immer zurück.
Gründe
- Bezahlung, es ist einfach finanziell deutlich attraktiver
- teilweise deutlich herausforderndere Klassen
- in der letzten Schule: eine Schulleitung, die eher auf Seite der Schüler stand und hier sehr viel durchgehen ließ.
- in der letzten Schule: ein Kollegium, das leider nur teilweise kompetent war, was dann zu sehr anstrengenden Situationen im Alltag geführt hat.
- in der letzten Schule: ein Kollegium, dass die Leistungserwartungen sehr stark abgesenkt hat. Das war mir persönlich dann einfach zu viel.
Vielleicht bringt es dir was, sonst frag gerne noch nach.