Wenn das Abendland schon untergeht, wenn kein Präsenzunterricht möglich ist, möchte ich nicht erleben, was bei Streik passiert, wenn es dann nicht einmal mehr Distanzunterricht gibt.
Den Unterreicht zu bestreiken ist doch langweilig. Wenn man es richtig machen will, holt man sich Claus Weselsky als Gewerkschaftsvorsitzenden und dann wird richtig gestreikt. Konkret werden gezielt die Abschlußprüfungen und die zugehörigen Notenkonferenzen bestreikt.
Ich wäre gespannt was passiert, wenn in unserer Republik mal ein ganzer Schülerjahrgang einfach komplett "ausfällt". 
- Es gibt keine Abiturienten, die an die Universitäten gehen könnten.
- Es gibt keine Anfänger an den Fachhochschulen.
- Es gibt keine Azubis, weil niemand am Ende der 10. Klasse den FOR bekommt.
- Es gibt keine Facharbeiter- und Gesellenprüfungen, die Kammern (IHK und Handwerkskammer) machen sich da ja auch einen schlanken Fuß und lassen uns Lehrer die Prüfungen durchführen.
- Es gibt niemanden, der nach der 4. Klasse an eine weiterführende Schule kann, schließlich sind in einigen Bundesländern die Schulempfehlungen bindend. Blöd, wenn es dann mangels Noten keine Empfehlungen gibt.
Vielleicht wird dann doch ersichtlich, daß man für solche hoheitlichen Aufgaben, die keine Aufschiebung zulassen, Beamte benötigt? 
Die nette Form des Streiks: Die angestellten Lehrer sagen um 7:59 Uhr, daß sie ab 8:00 Uhr streiken und die angesetzte Abschlußprüfung nicht stattfinden kann.
Die fiese Form des Streiks: Die angestellten Lehrer sagen um 8:01 Uhr, daß sie ab 8:02 Uhr streiken. Die Klausuren sind schon ausgeteilt und die Aufsicht geht einfach aus dem Raum zum Streikposten vorm Tor für einen Streik bis 9:00 Uhr. Damit ist die alte Klausur "verbrannt" und es muß eine neue Klausur gestellt werden. Bis die neue Prüfung von der Bezirksregierung genehmigt ist, dauert es 3 Wochen.
Das Spielchen jetzt fünfmal wiederholt, jeweils mit 3 Wochen Pause für die neue Klausur, und das Thema "alle Lehrer sollten verbeamtet sein" ist durch. Dann haben nämlich die Schüler im Herbst keine Abschlußzeugnisse und ein ganzer Jahrgang fällt quasi aus. Merke: "Ein Streik muß wehtun, sonst ist er sinnlos." Und diese Art des Streikens tut richtig weh.
Mal gucken, ob nach so einer Roßkur nicht alle Lehrer verbeamtet sind. 
Das ganze Jahrgänge ausgefallen sind, hat es in den 1960ern schon gegeben. 1969 hat mein Papa als FH-Student auch gestreikt, weil der Abschluß Ing. grad. abgeschafft werden sollte und sie dann alle nur noch Techniker gewesen wären. Da fiel auch ein kompletter Jahrgang aus, woraufhin die Industrie massiv Druck auf die Politik ausgeübt hat und der Ing. grad. dann doch ein Ingenieur blieb. Damals waren die Leute irgendwie noch kampfbereiter als im heutigen "Nanny-State".