Der Klientel z. B. am BK in den Vollzeitklassen, wo viele sitzen, die nicht so recht wissen, wo sie denn sonst sitzen sollen und die für das, was sie bei uns lernen sollen, weder geeignet sind noch sich dafür interessieren? Sind die schlauen Kinder vielleicht einfach woanders? Es gibt sie ja.
Ich denke, daß das mit der heutigen Fixierung aufs Studium zutun hat. Eine Lehre ist in den Augen vieler nichts mehr wert. Ich sehe es ja selber bei den Vollzeit-Schülern, die ich später als Azubis habe. Als Vollzeit-Schüler eine einzige Katastrophe und sobald ein Lehrherr mit Geld und ggf. Übernahme nach der Lehre dahinter steht, läuft der Laden zumindest so halbwegs bzw. können sie dann zumindest "geradeaus gucken".
Früher gab es halt weniger Abiturienten und Abgänger mit Fachhochschulreife. Dafür verließen mehr Schüler die Schule mit Fachoberschulreife nach Klasse 10. Danach kam dann die Lehre, die dann zumindest schon einmal den Tagesablauf regelte. Für die absoluten Härtefälle gab es danach noch die Wehrpflicht, um ihnen in der Grundausbildung einen geregelten Tagesablauf näherzubringen. Das fehlt bei den Vollzeitschülern am Berufskolleg heute alles. Entsprechend fehlt den Schülern der Halt, die Leitplanken, ... wie immer man es nennen will.
Bei mir sind die Leistungen der Schüler weniger das Problem, bei mir kommt eher das Problem "pünktlich kommen", "Klamotten dabei haben", "nicht die Nacht vorher am Computer durch zocken", ... zum Tragen. Die fehlenden Leistungen sind dann nur das Ergebnis. Ich habe wirklich Schüler in meiner Vollzeitklasse, die 80% aller Unterrichtsstunden unentschuldigt gefehlt haben. Da kommt dann immer erst das große HALLO, wenn die Familienkasse die Kindergeldzahlungen einstellt, weil sie davon ausgeht, daß der Schüler (mit doppelter Staatsbürgerschaft) entweder gar nicht mehr in Deutschland lebt oder sich einen Job gesucht hat als ungelernter Hilfsarbeiter.