Beiträge von plattyplus

    Das sehe ich auch so. Je nach Schule ist die Gemeinde oder der Landkreis für die Ausstattung zuständig und da kommt es dann darauf an wie potent diese/dieser dasteht. Wir haben überall Beamer und Dokumentenkameras sowie "analoge" Whiteboards. Jedem Lehrer wird zusätzlich ein Laptop gestellt.

    Von sowas können wir nur träumen. Wir haben noch Tische und Stühle in den Klassen, die laut Inventurliste inzw. 45 Jahre alt sind. Unsere Nachbar-Berufskollegs haben sehr viel moderneres Material, obwohl wir alle im gleichen Kreis liegen.

    Unser Problem als technisches BK sind die Werkstätten, die wir unterhalten müssen. Die fressen halt extrem viele Ressourcen in Form von Maschinenabschreibungen und -reparaturen sowie dem eingesetzten Material. Die Schüler bringen Holz, Stahl und Elektrik-Bauteile ja nicht selber mit sondern bekommen das alles von der Schule gestellt.

    Sieht bei uns auch so aus: https://www.hagen-stiftung.de/fileadmin/_pro…_06fed63be1.jpg

    Der Kreis zahlt jetzt für jeden Schüler an jedem der Berufskollegs gleich viel, nur muß das kaufmännische BK natürlich nicht den ganzen Maschinenpark vorhalten und selbst Material müssen sie nicht einkaufen. Das meiste Papier bringen die Schüler ja selber mit. Entsprechend können sie alle 5 Jahre ihr Mobiliar tauschen. Bei uns frißt der Maschinenpark in der Größe eines guten mittelständischen Unternehmens, den wir vorhalten müssen, das Budget fast komplett auf.

    Da wird dann am Rest des Inventars gespart. Tische und Stühle werden z.B. erst ausgetauscht, wenn sie wirklich zusammenbrechen.

    Aber dann ist dein Argument total kontraproduktiv. Ihr habt schon zu wenige Lehrerparkplätze und jetzt willdu du neben den vielen Dienstwagen, welche Parkplätze brauchen auch noch zusätzlich mit deinem privaten Auto ankommen, welches ebenfalls einen Parkplatz braucht. Das hört sich sehr günstig an.

    Nochmal ganz langsam für dich: Mich interessiert nicht wie ökonomisch das alles ist oder wie umweltfreudnlich oder sonstwas. Wenn der Arbeitgeber diese Zusatzleistung von mir will, hat er die Kosten dafür zu tragen und zwar die kompletten Kosten. Dann kann er selber überlegen, ob es so sinnvoll ist den Lehrer abzuordnen oder ob er es sich eben dann doch nicht leisten will. Aber entstehende Zusatzkosten auf den abgeordneten Lehrer, also das letzte Glied in der Kette abzuordnen, sehe ich nicht ein.

    Also wenn wir das Thema beleuchten:

    • Dienstwagen steht an der Schule, Schlüssel im Sekretariat zu holen, Fahrtenbuch liegt im Auto
    • Dienstwagen bekommt abgesperrten Parkplatz, damit man auch tagsüber wieder zurück kommen kann, wenn man an dem Tag nur für einzelne Stunden abgeordnet wird
    • Entsprechend abgesperrte Dienstparkplätze an allen Einsatzschulen, bringt ja nichts, wenn man dort dann keine Parkplätze findet
    • Die Dauer der Dienstreisen sind gemäß BGH-Urteil voll als Arbeitszeit auf meine 41 Wochen-Stunden anzurechnen

    Damals als Wehrpflichter bei der Bundeswehr wurde das alles auch genau so "bezahlt". Hinzu kam dort aber noch, daß der Arbeitgeber sogar dafür sorgte bzw. zu sorgen hatte, daß die Wehrpflichtigen auch die richtigen Führerscheine hatten, um die Fahrzeuge überhaupt bewegen zu dürfen. Dürfte in Zukunft also spannend werden, weil heute in Großstädten manche Mitmenschen ja gar keinen Führerschein mehr machen.

    Wenn du neidisch auf deine Azunis und ihren Dienstwagen bist: Warum nochmal genau bist du Lehrer geworden und hast nicht den tollen Beruf deiner Azubis ergriffen?

    Sagen wir mal so: Die Azubis haben genau das gleiche Problem wie ich auch. Ohne Auto kann niemand von uns morgens zur 1. Stunde zur Schule kommen. Wir müßten dann nämlich abends um 22 oder 23 Uhr losfahren und irgendwo auf dem Bahnhof auf einer Bank pennen, weil nachts keine Züge fahren. Im Berufsschul-Bereich ist das Einzugsgebiet ja durchaus auch mal ganz NRW. Die Fahrten sind also entsprechend lang und müßten morgens um 3 Uhr oder so beginnen, was aber nicht geht, da der ÖPNV erst so grob ab 5 Uhr auf Touren kommt.


    Du scheinst einfach den Anspruch zu haben, einen Neuwagen zu bekommen.

    Hattest Du schon einmal einen unverschuldeten Unfall? Ich glaube nicht! Denn sonst würdest Du nicht so einen Schwachsinn labern.
    Mir ist auch mal jemand in meinen Golf reingefahren, als ich vor einer roten Ampel stand. Das Ergebnis war, wie in diesem Fall auch, ein wirtschaftlicher Totalschaden. Der Wagen war 9 Jahre alt und hatte weit über 500.000km runter. Rost war kein Problem und einen Wartungsstau hatte das Fahrzeug auch nicht. Selbst der Gutachter meinte, daß der noch locker 4 Jahre machen würde.

    Als der Wagen dann beim Sachverständigen stand, hieß es im Gutachten: Restwert 1.500 €
    Aber der Restwert wäre nur schwer zu schätzen, weil solche Fahrzeuge in Deutschland gar nicht mehr gehandelt werden und die Schwacke-Liste entsprechend keine Anhaltswerte liefert. Das Problem, daß solche Fahrzeuge in D gar nicht mehr gehandelt werden, habe ich anschließend auch überdeutlich selber feststellen dürfen. Für so ein Fahrzeug gibt ja kein Gebrauchtwagenhändler mehr Gewährleistung, die verschifft er nach Afrika.
    --> Am liebsten hätte ich von der gegnerischen Versicherung nicht den Schadenersatz in Geld sondern in Natural-Restitution (§249 BGB) verlangt. Leider ist das im deutschen Recht nicht vorgesehen, wenn dies als allgemein unmöglich gilt (§275 BGB), was in meinem Fall eben der Fall war, weil solche Fahrzeuge bei uns gar nicht mehr gehandelt werden und die Reparatur nicht wirtschaftlich gewesen wäre. Damit war die gegnerische Versicherung fein raus. Sonst wäre es nämlich die Aufgabe der Versicherung ein entsprechend gleichwertiges Fahrzeug aufzutreiben und ranzuschaffen. So hatte ich dann die Zusatzkosten, um ein fahrbereites Fahrzeug auf dem deutschen Markt zu beschaffen. Wie gesagt, für 1.500 € bekommt man hier ja nichts mehr.

    @Volker_D:

    Ich glaube, wir reden beim Thema "Dienstwagen" aneinander vorbei. Ich will keinen Dienstwagen, den ich mit nach Hause nehme. Ich meine mit "Dienstwagen" ein Auto, dessen Schlüssel im Sekretariat lagert und der auf einem Dienstparkplatz vor der Schule steht. Ich komme also mit meinem Privat-PKW zur Schule und starte von dort meine Dienstreise mit dem Dienstwagen zu der Schule, an die ich abgeordnet worden bin.

    Da kommt dann nämlich gleich der nächste Punkt "Dienstparkplatz". Bei uns gibt es keine Lehrerparkplätze und wenn man nicht zur 1. Stunde kommt, ist alles von den Schüler-PKWs zugeparkt. Da also mit dem Privatwagen ohne Dienstparkplatz (mit Schranke abgesperrt) tagsüber zwischen den Schulen zu pendeln, scheitert schon ganz praktisch daran, daß man keinen Parkplatz findet.

    Und was Deinen Link angeht: Bei uns kommen sogar die Azubis mit Firmenwagen zur Berufsschule. Das ist relativ einfach zu erkennen, weil die Autos mit Firmenaufschriften versehen sind. Also fangen wir mal an von der Verhältnismäßigkeit zu sprechen. ;)

    Ein Dienstwagen hätte dort übrigens auch nicht geholfen. Der wäre genau so kaputt.

    Dienstwagen halte ich für absoluten Unsinn. Total unwirtschaftlich; schädlich für Umwelt und Volkswirtschaft. Irgendwer muss es ja bezahlen

    Wenn der dienstwagen aber schrott ist, ist das das Problem des Arbeitgebers und nicht meins. Soll er mir morgen den nächsten Wagen hinstellen und fertig. Allein schon die ganze Rennerei bei einem kaputten Privatwagen und der damit verbundene Arbeitszeit, um den in die Werkstatt zu bringen usw. ... genau, daß ist in meinen Augen nämlich meine Arbeitszeit, die ich gerne bezahlt haben will.

    Und wenn wir schon bei "total unwirtschaftlich, volkswirtschaftlicher Wahnsinn und total umweltschädlich" sind: Schaff die Inklusion ab und mach die Förderschulen wieder auf, dann müssen die Förderschullehrer nicht dauernd von einer Schule zur nächsten kutschen. Das wäre wirtschaftlich und umweltverträglich. Aber das willst garantiert nicht hören. Wer die Party "inklusion" bestellt, der soll sie auch bezahlen und zwar komplett, egal wie teuer es wird.

    Die Ärzte wandern ja schon in Scharen ins Ausland ob, demnächst vielleicht auch die Lehrkräfte.

    Ich denke mal, daß das spätestens dann der Fall sein wird, wenn die Politiker unsere Pensionen zusammenzustreichen, um sie an die Renten "anzupassen". Das geistert ja immer mal wieder durch die Medien in Verbindung mit der Bürgerversicherung.
    Das es aber bei den Beamten schon diverse Kürzungen der Bezüge hab mit Hinweis auf die üppigen Pensionen, die einem ja dann irgendwann zustehen, wird dann natürlich mal eben unter den Teppich gekehrt. Dabei wurden die Bezüge im aktiven Dienst damals mit Verweis auf zu schaffende Pensionskassen gekürzt. Nur wurden diese Pensionskassen natürlich nie gefüllt sondern das Geld in den letzten 60 Jahren für politische Wahlkampfversprechen rausgehauen.

    --> https://www.myheimat.de/bobingen/polit…n-d1279941.html

    Wenn es um reine Effizienz geht: Krav Maga oder ganz old school Boxen. ;)

    Bei Euren ganzen Ansätzen hier halte ich es eher mit dem alten Generalfeldmarschall von Moltke:
    "Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus."

    ...echt. Wieso haben solche Rohrkrepierer überhaupt Zugang zu solchen potentiellen Waffen?

    Weil es so in den Rahmenlehrplänen für die Ausbildungsvorbereitung in NRW steht. Die Klassen sind ja auf den absoluten Bodensatz unseres Bildungssystems ausgerichtet, also Hauptschule nach Klasse 6 ohne Abschluß verlassen und so, weil sie die 5. dreimal und die 6. viermal wiederholt haben, bis sie im Alter von 16 irgendwann bei uns aufschlagen.

    Da steht in den entsprechenden Lehrplänen für die Ausbildungsvorbereitung in Fertigung und/oder Bau halt ein Punkt: "Einsatz von Werkzeugen und von Maschinen und Anlagen" ... und dann sind sie eben in den Werkstätten im Berufskolleg, in denen diverse Werkzeuge rumliegen.

    Ich werf ml zwei Schüler ein, die sich vor wenigen Tagen gegenseitig bei uns in der Werkstatt so hochgepuscht haben a la: "Ich f*ck deine Mutta...", daß sie am Ende mit großen Schraubenschlüsseln (Maulweite 40-60mm) aufeinander losgegangen sind.

    In einer anderen Diskussion hatten wir ja schon die Frage nach der Garantenstellung. Muß ich dann auch noch dazwischen gehen? Mit so einen 3-5kg schweren Schraubenschlüssel auf den Kopf eingedroschen und der Schädel ist gespalten. Oder ist dann das Risiko meiner eigenen Unversertheit so hoch, daß ein persönliches sofortiges Einschreiten (ohne Polizei) nicht mehr gerechtfertigt ist?

    Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrungen?

    Ich finde aus eigener Erfahrung das Doppelstundenmodell positiv. Ich habe an unterschiedlichen Schulen beide Modelle kennengelernt.

    Vorteil Doppelstundenmodell:

    • In manchen Fächern (z.B. Informatik, Sport, ...) hat man einen hohen Rüstaufwand. Bei Doppelstunden hat man den Rüstaufwand nur einmal. In informatik müssen die Rechner gebootet und heruntergefahren werden, in Physik muß das Vorführ-Experiment aufgebaut werden, ... So bleiben von einer Einzelstunde Sport maximal 30 Minuten (umziehen, Geräte aufbauen und so frißt halt Zeit). Bei einer Doppelstunde bleiben 1:15 Stunden.
    • Aufgrund der langen Wege auf dem Schulgelände müßte man ansonsten bei uns mindestens 10 Minuten Pause zwischen jeder Stunde einlegen, damit die Schüler zur nächsten Stunde überhaupt die Chance haben pünktlich zu erscheinen.

    Nachteil Doppelstundenmodell:

    • Man hat einen zweiwöchigen Stundenplan. So werden Einzelstunden in Nebenfächern dann zu Doppelstunden alle zwei Wochen. Wenn jetzt ein Termin ausfällt (z.B. durch einen Feiertag), sieht man die Schüler gleich einen ganzen Monat nicht.
    • Man muß die Klassenarbeitstermine in solchen einstündigen Fächern weit im Voraus planen, ich mache es immer zu Beginn des Schuljahrs gleich fürs ganze Jahr, weil man nur sehr wenige Unterrichtstermine hat und ansonsten die Hauptfach-Kollegen schnell die wenigen überhaupt möglichen Termine belegt haben. Bei 2 Klassenarbeiten/Woche und eine Klassenarbeit/Tag ist ja das Limit erreicht.

    Aufgrund des Nachteils haben wir unsere beweglichen Ferientage auch nicht als Brückentage eingesetzt sondern immer am Stück zu Pfingsten, Rosenmontag oder so. Bei Brückentagen würde laufend der Freitag ausfallen, so daß man die Schüler schnell mal 2 Monate am Stück nicht sieht.

    Hast du nicht letztens ein ähnliches Prinzip mit deinen Minitests beschrieben? Oder war das ein anderer User?

    Ich mache es bei manchen Klassenarbeiten so ähnlich. Da steht dann ganz oben auf der Arbeit: "Von den 7 Aufgaben sind 5 zu beantworten."
    Welche Aufgaben die Schüler dann machen, ist ihnen überlassen. Natürlich werden sie intuitiv die Aufgaben machen, die sie am besten können.

    ... ich fands heute auch mal wieder zum Kotzen. :uebel:

    In der letzten Woche haben zwei Schüler bei mir im Unterricht eine Schlägerei angefangen und konnten gar nicht verstehen, daß ich beide rausgeschmissen habe. Wobei, wirklich aus dem Fenster geworfen habe ich sie nicht und es kam auch erst zu der üblichen Diskussion, wie ich den Rauswurf denn durchsetzen wolle, wo ich sie doch körperlich nicht angreifen darf.

    Meine Antwort war da nur noch: "Ok, dann wechsele ich mit den restlichen Schülern den Raum, stelle mich demonstrativ in den Türrahmen und dann müssen sie schon mich angehen, um in den neuen Raum zu kommen. In dem Moment darf ich mich dann auch körperlich wehren, was ich dem Fall auch tun werde!" Nicht umsonst haben wir im Kollegium ja schon eine Kampfsportgruppe, wo es in erster Linie darum geht seine Haut im Fall der Fälle so teuer wie nur irgendwie möglich verkaufen zu können.

    Heute haben sich die gleichen beiden Schüler dann bei einem Kollegen im Unterricht mit Stühlen beworfen und wieder konnten es beide nicht verstehen, daß auch er sich gar nicht auf die Diskussion, wer denn nun angefangen hätte, eingelassen und einfach beide rausgeschmissen hat.

    Wenig später, da wußte ich noch nichts von dem Vorfall heute, habe ich beide feixend die Schule verlassen sehen und vor allem auch gehört. Ging so in die Richtung: "Da haben wir wieder eine gute Show abgeliefert." In dem Durchgang zwischen den beiden Flügeln des Schulgebäudes direkt vorm Eingang ist die Akustik so gut, daß man auch im 2. Stock bei gekipptem Fenster noch jedes Wort versteht, das unten gesprochen wird.

    Die beiden wissen, daß sie sowieso nicht versetzt werden, weil die Noten total unterirdisch sind. Einer hat eine 4 und ansonsten nur 5er und 6er, der andere hat ausschließlich 5er und 6er. Die mischen jetzt, weil die Konsequenzen natürlich nicht mehr ziehen, bis zu den Sommerferien den ganzen Laden auf.

    Erinnert mich irgendwie an die Streiks in den Universitäten, von denen mein Vater heute noch schwärmt. Da fiel damals zu seiner Studentenzeit dann gleich das ganze Semester aus und ein halbes Jahr gab es keinen Absolventen. Danach hat die Wirtschaft schon genug Druck gemacht, weil sie Absolventen haben wollten. Die Besoldung der Professoren spielte da dann auf einmal keine Rolle mehr, hauptsache sie arbeiten wieder.

    Und ja, ich wünsche den Polen, daß sie gezielt die Prüfungen bestreiken. Ein Streik ist nur wirkungsvoll, wenn er wehtut, so richtig wehtut. Und an anderen Stellen als bei Abschlußprüfungen und Zeugnisausgaben merkt doch eh niemand ob wir streiken.

Werbung