Beiträge von plattyplus

    Midnatsol:

    Reden wir doch einfach mal Klartext: Dadurch, daß die Kinder 1-2 Tage vor den Ferien in den Urlaub fliegen, können die Eltern massiv Geld sparen. Diese Einsparungen sind so massiv, daß sie das mögliche Bußgeld mehr als aufwiegen.

    Ich habe es bei meinem Urlaub über Weihnachten ja selber erlebt. Hätte ich einen Tag eher weg und einen Tag später zurück können, hätte ich an dem einen Flugticket 1.200,- € gespart.

    hat einer aber eine Tankstelle ausgeraubt...

    Und hat sich jemand in der Fliegerei über deutschland verirrt und ist in einen gesperrten Luftraum eingeflogen (Da oben gibt es ja bekanntlich keine Schilder), ist das eine Straftat, die gleich mal ein Gerichtsverfahren nach sich zieht.

    Ist es im Straßenverkehr auch eine Straftat, wenn jemand verbotenerweise in eine Anliegerstraße fährt? ;)

    Du brauchst entweder gute Disziplin oder einen großen Rucksack/Rollkoffer für das Werbematerial.

    Mit dem Handy abfotografieren und ab damit in die nächste Mülltonne. :)
    Ich weiß, ist nicht öko, erspart aber Schweißausbrüche. :zungeraus:

    Aber kann jemand, der einmal gegen irgenein (beliebiges) Gesetz verstoßen hat kein guter Lehrer werden - wissend, dass "Lehrer sein" auch "Vorbild sein" bedeutet (bedeuten sollte)?

    Die Frage ist halt: Wo fängst Du mit den Gesetzesverstößen an? Ganz scharf gesehen ist ja sogar Falschparken ein Gesetzesverstoß. Nur wenn wir alle Lehrer, die jemals in ihrem Leben ein Knöllchen bekommen haben, aus dem Schuldienst entfernen, bleibt niemand mehr übrig.

    Oder sagt ihr: "Ordnungswidrigkeiten zählen nicht"?
    Sollte das so sein, stellt sich die Frage nach der Strafhöhe. In der Fliegerei gibt es Bußgelder für Ordnungwidrigkeiten bis rauf zu 150.000,- €. Da bin ich fällig, wenn ich einen Passagier mitnehme ohne dazu berechtigt zu sein, also ohne in den letzten 90 Tagen vorher mindestens dreimal mit dem Flugzeug gestartet zu sein. Damit will der Gesetzgeber vermeiden, daß der Pilot nicht im Training ist.
    Also als Autofahrer: Ihr dürft in eurem Auto nur jemanden mitnehmen, wenn ihr in den letzten 3 Monaten mindestens 500km gefahren seid mit genau dem Fahrzeug und das im Fahrtenbuch notiert habt.

    Aber: Müßte ich für andere Dinge eine Strafe von 150.000 € zahlen, dürften das bei unseren Einkommen ca. 1.000 Tagessätze sein und damit wäre ich aber sowas von vorbestraft, was natürlich auch im Führungszeugnis vermerkt wird.

    ... Zumal jemand der Mathe nicht kann als Naturwissenschaft zu 99% Bio wählt und sicherlich auch nicht Informatik.

    Auch wieder wahr. Als ich Referendar war, wurde am dortigen Berufskolleg die Physik komplett abgeschafft und durch Bio ersetzt mit der Begründung, daß ansonsten zu viele Schüler durchfallen. Mit einer 5 in Mathe und der nächsten in Physik wird es mit der Versetzung halt schwer. Bei Bio könne man durch Labern immerhin eine 4 schaffen. Das würde sich positiv auf die Quote der Absolventen auswirken, die ans Ministerium zu melden ist ...

    Der Physiklehrer hat irgendwann einfach mal angemerkt, daß er nicht weiter didaktisch reduzieren kann. Die physikalischen Formeln sind nun einmal gegeben und wenn dort eine Potenz oder eine Wurzel auftaucht und die Schüler das nicht berechnen können, dann kann man die Formel nicht abändern, auf das sie dann vom Schwierigkeitsgrad an das unterirdische Niveau der Schüler angepaßt ist. Dann ist die Formel nämlich fachlich falsch.

    "Unterirdisch" deswegen, weil ich von Schülern spreche, denen wir die Fachhochschulreife attestieren sollen.

    Bzw. sollte normalerweise schulintern von der Fachkonferenz ein Stoffplan erstellt werden, der dann verbindlich ist.

    Das Blöde dabei: Bei uns in NRW kommen die Rahmenlehrpläne rückwirkend raus. Der Rahmenlehrplan für dieses Schuljahr erschien z.B. erst knapp 4 Wochen nach Unterrichtsbeginn und war dann natürlich schon für dieses Schuljahr verbindlich. Entsprechend gibt es noch keinen schulintern abgesegneten Stoffplan.

    In Deutschland gibt es ein paar Sonderformen der Beschulung, wie die Zirkusschulen (Inselschulen?) die oft nur eine ausgebildete Lehrkraft haben, die alle Fächer übernehmen muss. Sek.II-Unterricht findet da teilweise dann nur noch als Heimunterricht mit Material, PC-Prüfungen, Skype-Sprechstunde mit Lehrkräften statt in den Zirkusschulen, da dieser eher selten benötigt wird bislang. Das geht zumindest in Richtung Heimunterricht.

    Was die Inseln angeht, gibt es dort zumeist eine Gesamtschule bis zum Ende der Sek 1. In der Sek 2 müssen die Schüler dann für den Unterricht aufs Festland. Wenn sie bei Verwandten irgendwo in der Republik unterkommen, ist es gut. Ansonsten bleibt eine Berufsschule mit Internatsbetrieb, so daß sie nur noch am Wochenende nach Hause kommen.

    Wenn da dann allerdings die Tide gerade unpassend liegt, kann es schon passieren, daß sie erst am Samstag-Nachmittag wieder auf die Insel kommen und am Sonntag Morgen wieder los müssen.

    Ich hatte jedenfalls selber mal eine Schülerin von der Insel Helgoland, die auch nur bei uns an der Schule war, weil die Großeltern in der Nähe wohnten. Die hat mir das mal dargelegt, wie der Laden so läuft. Sie konnte halt in einer Woche erst Dienstag zur Schule kommen, weil am Sonntag wegen Seenebel die Inselflieger nicht starten konnten, um sie ans Festland rüberzufliegen. Da war sie dann erst am Montagabend wieder am Schulort.

    Moin,

    ich sitze hier gerade vor dem Rahmenlehrplan, in dem nur noch Handlungssituationen enthalten sind und stelle mir gerade die Frage nach den Inhalten, die ich basierend auf diesem Lehrplan in die Dididaktische Jahresplanung aufnehmen soll. Wobei das Problem weniger die Inhalte selber sind sondern viel mehr die fachliche Tiefe.

    Bsp.: Gravitation (Physik)
    Sollen die Schüler lernen, daß aufgrund der Gravitation der Apfel vom Baum fällt oder müssen sie die Kräfte auch berechnen können, um so die Planetenbahnen im Sonnensystem zu bestimmen?

    Das ist zwar alles die gleiche Thematik, aber die fachliche Tiefe ist natürlich eine ganz andere. Gibt es dazu irgendwelche Handreichungen?

    Ich bin halt in der Sek 2 eher Freund von "wir lassen den Budenzauber weg und machen dafür mehr fachliche Tiefe", meine Kollegen sehen das genau umgekehrt.

    Aber in Mathe ist das ja gar kein Problem?! Das soll eine allgemeine Hochschulreife werden - nicht ein Sichdurchmogeln auf Teufelkommraus.

    Mathematik ist nur eine Hilfswissenschaft.
    Wenn nicht rudimentäre Kenntnisse beim Schüler vorhanden sind, würde er bei mir in den Nebenfächern, die sich der Hilfswissenschaft "Mathematik" bedienen auch keinen Fuß auf den Boden bekommen.

    Oder ist das heute üblich, daß man in den anderen Fächern (Informatik und so) nur mit Labern schon 50% der Punkte holt, um so eine 4 zu bekommen?
    In Informatik, Physik, BWL, ... hätte er bei mir jedenfalls ohne Mathematik ebenfalls keine Chance.

    Gleiches gilt für Englisch in der informatik. Ohne Englischkenntnisse wird es in Informatik auch mehr als schwer. Sämtliche Veröffentlichungen und Handbücher werden von den Herstellern mitunter ausschließlich in Englisch herausgegeben.

    Moin Franz,

    wenn er wirklich bei Jahrgangsstufe 7 ansetzt, weil 8-12 fehlen, wie Du sagst, würde ich nicht mit Stochastik anfangen sondern ganz grundsätzlich mit der Arbeit mit mathematischen Formeln. Sonst bringt Stochastik nämlich überhaupt nichts.

    Muß es in Mathe die Grundkurs- oder die Leistungskurs Klausur sein? Sollte die Grundkurs-Klausur reichen, würde ich mit Kurvendiskussionen einfacher Funktionen anfangen, also mit der Faktor- und Summenregel. Dann kommt Geometrie.

    Die Frage ist aber: Wie viel Zeit hat der Schüler in den 3 Monaten effektiv? Er wird bestimmt nicht 8 Stunden täglich Mathe machen sondern muß sich ja auch auf die anderen Prüfungen vorbereiten.

    Das klingt für mich gar nicht "normal". Ist das echt üblich an BBSn?

    Das Chaos ist üblich.

    Hängt meiner Meinung aber auch damit zusammen, daß wir eine Anweisung haben keine Überstunden mehr anzusammeln. Im technischen Bereich dauert aber eine Lehre nunmal 3,5 Jahre, so daß im 2. Halbjahr weniger Klassen da sind als im ersten Halbjahr. Ein normaldenkender Mensch würde sagen: Da macht man im ersten Halbjahr so viele Überstunden, die man im zweiten Halbjahr wieder abbummelt, daß es am Ende des Jahres paßt. Blöd nur, daß das Kultusministerium die Anordnung herausgegeben hat, daß keine Überstunden gemacht werden sollen.
    --> Rate mal, warum sich zur nächsten Woche mein Stundenplan kräftig ändert. Da ist denen nämlich plötzlich und ganz unerwartet aufgefallen, daß ich ansonsten im 2. Halbjahr eine massive Unterdeckung habe, weil - oh Wunder - die Prüfungsklassen aus dem Dualen System weg sind.

    Wie ich an diversen anderen Stellen schon sagte: Ich habe immer das Gefühl, daß die Schulverwaltung bei ihren Erlassen und Verordnungen nur den Schulunterricht der Klassen 1 bis 10 vor Augen hat. Auf den Betrieb an einem Berufskolleg ist Vieles praktisch nicht anwendbar.

    Natürlich hat immer der das Problem, der gemobbt wird. Das Gerede von wegen "die anderen sind doof" kommt doch echt nur von Leuten, die das Problem selber nie hatten.

    Die ganze Diskussion hier erinnert mich gerade an einen Zeitungsartikel von vor wenigen Tagen.
    --> https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Grundsc…id53327101.html
    Da geht es darum, daß auch an Schulen Toiletten für das dritte Geschlecht eingeführt werden sollen. Wie immer jetzt dieses dritte Geschlecht auch definiert ist.

    Da hoffe ich doch mal, daß sie in der Grundschule einfach 15 einzelne Toilettenräume mit Waschbecken einbauen und dann auf das Geschlechts-Schild komplett verzichten, wie ich es an manchen Autobahnraststätten schon gesehen habe. Sollten sie da nämlich im deutschen Spar-Wahn auf die Idee kommen einfach drei Sammel-Toiletten (mit diesen Trennwänden aus Spanplatte, die 2m hoch sind und unter denen man unten drunterdurch gucken kann) einzubauen, hätten wir doch gleich wieder das nächste Mobbing-Problem.

    Was meint ihr, was mit den Kindern passiert, die diese dritte Toilette benutzen? :uebel:

    Tja, da plant dann die Politik mal wieder komplett an der Lebensrealität vorbei und wundert sich, daß das gemeine Volk nichts mehr versteht und sich nur noch abwendet.

    Hier hat bisher keiner gesagt, dass er auch so einen Plan hat.

    Bei uns gibt es mehrere Kollegen mit solchen Plänen.

    Gnerell kommt dann noch dazu, daß wir Bezirks- und sogar Landesfachklassen haben. Es gibt für diese Azubis also nur eine Schule im ganzen Bezirk (Düsseldorf, Köln, Münster, Arnsberg, Detmold, ...) bzw. gar nur eine Schule in ganz NRW. Die Azubis kommen also mitunter auch aus ganz NRW morgens mit Dienstwagen vom Ausbildungsbetrieb oder sind gar im Blockunterricht für 6 Wochen im Halbjahr (=Internatsbetrieb) da. In den Berufen gibt es einfach so wenige Azubis, daß es anders nicht geht. Entsprechend klein ist da dann natürlich auch der Arbeitsmarkt bei den Kollegen.

    In ganz seltenen Berufen gibt es ja nicht umsonst Bundesfachklassen. Da gibt es dann in ganz Deutschland nur eine Berufsschule, die diese Berufe ausbilden können. So müssen z.B. die Steinmetze alle nach Mainz und die Hörgeräteakustiker alle nach Flensburg.

    Das ist halt genau das Gegenteil von einer Grundschule, wo alle Kollegen praktisch alles unterrichten können und wo man einfach zur nächsten Grundschule 3km weiter wechseln kann, weil es da genauso läuft wie an allen anderen Grundschulen.

    Jedenfalls bekomme ich immer nur ein müdes Lächeln, wenn einer der Vollzeitschüler fragt, ob ich den Unterricht 5 Minuten eher beenden könne, weil er sonst 20 Minuten auf den nächsten Bus warten muß. Im Vergleich zu dem, was wir den Azubis zumuten, ist das Kindergarten.

    Was aber, wenn sie das Medikament irgendwann nicht mehr verträgt? [...] Daher tendieren wir zur Gesamtschule.

    Die Entscheidung würde ich dann treffen, wenn es soweit ist. Sollte es überhaupt soweit kommen. Solche Entscheidungen auf Vorrat zu treffen bringt nichts, weil es am Ende doch ganz anders kommt.

    Mir kommt es gerade so vor als hättest Du Angst vor der eigenen Courage dein Kind aufs Gym zu schicken.

    Hätte den sehr angenehmen Nebeneffekt, dass der Staat dann eben auch konkurrenzfähige Arbeitbedingungen bieten müsste.

    Hätte auch den angenehmen Nebeneffekt, daß Quereinsteiger nicht mehr bessergestellt sind als originäre Referendare. Dann würden alle vor dem Ref. schon die feste Stellenzusage bekommen, wenn sie das Ref. mit der Note 4,0 nur irgendwie überleben und müßten sich nicht nachher noch einmal notenscharf bewerben.

    Jemand kann im Klassenraum jahrelang vor sich hinmurksen, ohne dass es groß auffällt. Dann werden halt nur Einsen und Zweien vergeben und niemand beschwert sich.

    Darum gibt es bei uns im Kollegium ja auch die Weisheit, daß nur ein guter Lehrer das Notenspektrum von 1 bis 6 wirklich ausnutzen kann. Bei einem schlechten Lehrer haben am Ende alle Schüler die Note 2 oder 3, eben weil er nirgendwo anecken will mit seiner Notengebung, die er dann im Zweifelsfall ja auch begründen muß.

    "Oberstufenfähig deklariert" bedeutet, dass diese Schüler eine FOR-Q haben. Wie kommst du auf die Idee, dass sie diese nicht zu Recht bekommen haben?

    Du oder Lisam sollten mal ins Berufskolleg kommen, wo diese ganzen Schüler mit FOR+Q dann aufschlagen. Bei uns versuchen die dann ihr Abitur zu machen. Total aussichtsloses Unterfangen bei vielen. Wir fragen uns immer, wo sie den FOR+Q bekommen haben, etwa bei Neckermann auf der Rolltreppe? Da hast dann mitunter 1/4 Analphabeten in der Klasse sitzen aber alle haben sie den FOR+Q.

    Von einem Schüler habe ich mal eine Englisch-Klausur aus der 10. Klasse gesehen. Was da alles als richtig durchgegangen ist, läßt mir die Haare zu Berge stehen. Ich sag nur: "In summer the girl carries a rock." Das sollte soviel heißen, wie: "In summer the girl wears a skirt." Aber der Pauker hat das damals als richtig akzeptiert und unser Englisch-Pauker faselte nur was davon, daß das Ziel des Englisch-Unterrichts heute wäre, daß sich die Schüler verständigen können.

    Auf meinen Einwand, daß "verständigen" für mich bedeutet, daß sie ein Telefongespräch mit einem Engländer führen können, kam nur blankes Entsetzen. Meine Meßlatte wäre viel zu hoch.

    Und diese Schüler wollen bei uns vollzeitschulisch dann irgendwelche Abschlüsse im Informatik-Bereich bekommen und schaffen es nicht einmal die für den Unterricht notwendigen Handbücher zu lesen, die ausschließlich in Englisch verfügbar sind. :sterne:

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