Beiträge von plattyplus

    Ja, das ist möglich, sofern das verliehene Amt gleich bleibt, die Lehrkraft also z.B. StR bleibt, auch wenn an der Grundschule unterrichtet wird.

    Soweit kein Problem, ist ja Beamtenrecht. Und wenn sie entscheiden würden, daß Plattyplus ab morgen Flüchtlinge registrieren muß als Landesbeamter, dann muß er das tun. Darum gibt es ja auch im Beamtenrecht den Passus "Unfähigkeit ist kein Dienstvergehen". Ich muß "nur" mein best Möglichstes tun, um die neue Stelle auszufüllen. Wenn das nicht reicht, ist es das Problem des Dienstherren. Also würden sie mich in eine Grundschule versetzen, wo ich von Primar-Pädagogik gar keine Ahnung habe, ich mache überwiegend Abendschule mit "Schülern" im Alter von 25+, und die Ergebnisse entsprechend schlecht ausfallen, dann ist das eben so.

    Was ich mich aber bei solchen Umsetzungen bzw. Versetzungen immer frage: Sollten sie einen StR. mit Besoldungsgruppe a13 an eine Grundschule schicken, kann er ja nie mehr OStR. werden. Seine Laufbahnmöglichkeiten sind dann also schon beschränkt. Also wie kommt so ein Zwangsversetzter noch zu einem Beförderungsamt?

    Das sind so genannte Fachlehrer, die relativ mies bezahlt werden (ich glaube A9). Außerdem sind die Fächer sehr begrenzt (Kunst, Musik, Sport, Hauswirtschaft und Technik).

    Die Fachlehrer, bei uns langläufig "Werkstattlehrer" genannt, haben wir auch. Mit Glück kommen die irgendwann auf Besoldungsgruppe a10. Voraussetzung für die Einstellung als Fachlehrer ist bei uns entweder ein Meisterbrief oder die bestandene Techniker-Schule plus 5 Jahre Berufserfahrung im erlernten (handwerklichen) Beruf. Diese Lehrer stellen bei uns am Berufskolleg den praktischen Werkstattbetrieb der Vollzeit-Schüler sicher und dürfen maximal 16 Schüler an den Maschinen unterrichten. Die Klassen müssen für den praktischen Unterricht also regelmäßig geteilt werden, was die Arbeit des Stundenplaners noch einmal zusätzlich erschwert.

    und damit den maximalen Lernerfolg erzielst

    Dann definier erst einmal bitte, was dieser "maximale Lernerfolg" denn genau ist. Man könnte darauf ja auch platt antworten, daß man Frontalunterricht macht, auf das man möglichst schnell möglichst viel Stoff durchbekommt. Der maximale Lernerfolg ergibt sich dann aus der Masse des vermittelten Stoffs.

    Ich weiß, ich bin jetzt mal ganz ketzerisch. :teufel:

    Wie gesagt, ich hätte gerne eine ganz genaue Checkliste, welche Kriterien abgeprüft werden und wie genau diese zu erfüllen sind, um die Note 1, 2, ... 5 oder 6 zu rechtfertigen.

    Quasi wie bei einem Zerspaner-Azubi, der in der praktischen Prüfung ein ganz spezielles Werkstück fertigen soll. Betragen alle Maßabweichungen weniger als 0,01mm, ist es die Note 1, betragen sie maximal 0,05mm ist es die Note 2, usw. usw. ...

    Mit diesen schwammigen Aussagen a la: "Er hat kein Standing vor der Klasse" kann ich nichts anfangen, wenn es ans Bewerten geht.

    Naja oder viel mehr vom Seminar.

    Ich würde mal denken, daß das auch von den Schulen im Umkreis des Seminars abhängt. Bei uns ist z.B. allgemeine Ansicht, daß man unliebsame Kollegen in Richtung "Seminar" entsorgt. Die werden dann dorthin weggelobt, hauptsache man muß sie nicht mehr auf Schüler loslassen.

    Ein ganz bestimmter Seminarleiter hat es sogar schon geschafft bei uns an der Schule Hausverbot zu bekommen von wegen "Gefährdung des Schulfriedens". Allein bei Nennung seines Namens gehen 2/3 aller Kollegen sofort steil.
    Wäre mal interessant, wenn ein Refi dem doch mal wieder zugeteilt werden würde. Dann muß er ja kommen, um den zu beurteilen, darf aber das Gelände nicht betreten. :teufel:

    Ich glaube, hier irrst du gewaltig. Wir reden nie mit dem Seminar, sondern sagen den Reffis, wie die Grundlagen funktionieren. In der Prüfung und den Nachbesprechungen sitzen wir nicht mal dabei.

    Das ehrt Euch. Ich habe es ganz anders erlebt. Da kamen die Seminarausbilder von der Nachbarschule, die am anderen Ende des Schulhofs lag. Die Kollegen waren entsprechend auch privat mit den Kollegen bei mir an der Ausbildungsschule engstens verbandelt, was Hobbys etc. angeht und haben auch ganz offen angesagt, daß sie sich selbstverständlich am Wochenende vor der Theke oder im Fitnesstudio über mich unterhalten hätten.

    Wobei ich aber auch zugeben muß, daß mich das Seminar bzw. der Fachseminarleiter bei den Unterrichtsbesuchen echt rausgeboxt hat. Meine damalige Schulleiterin wollte mich nicht zum BdU zulassen. Begründung: Plattyplus hat es fachlich nicht drauf. Bei der Nachbesprechung der Stunde war die Antwort des Fachleiters zur Schulleiterin nur: "Fr. ..., sie sind ja vom Fach. Das muß so gemacht werden, wie der Plattyplus es gemacht hat. Und wenn sie es anders machen, dann haben sie es in den letzten 35 Jahren fachlich falsch gemacht!"

    Da konnte die Schulleiterin nicht mehr anders, als mich zum BdU zuzulassen. :)
    Die Nichtzulassung zum BdU ist ja die einzige Klippe, über die eine Schulleitung einen Refi in NRW stürzen kann, denn ohne BdU wird man gar nicht erst zur UPP zugelassen.

    Deswegen wüsste ich auch nicht, was eine Ausbildung im eigentlichen Sinne ist? Klär mich gerne auf.

    Ich denke der Hauptunterschied zwischen dem Referendariat für den Schuldienst und allen anderen Ausbildungen ist, daß man im Referendariat keinen empirisch nachgewiesenen Katalog hat, an dem man abarbeiten kann, ob der angehende Lehrer jetzt guten oder schlechten Unterricht macht.

    Denn ja, ich hätte gerne von den Ausbildern im Referendariat ein klares "Richtig" oder "Falsch" gehört und nicht irgendwelchen verschrobenen Pädagogik-Quatsch auf Mikro-, Meso- und Makro-Ebene. Diese ganze Verklausulierung läuft doch nur, weil niemand in der Lage ist mal ganz klar Farbe zu bekennen. Da verschanzt man sich lieber hinter irgendwelchen Fachbegriffen. Und wenn es dann bei der Umsetzung des ganzen Krams immer noch nicht läuft, ist der Reffi nicht in der Lage das ganze Geseiere zu verstehen, weil er dafür intellektuell ja total unterbelichtet ist.

    Also was macht jetzt einen guten Lehrer aus? Ich hätte gerne ein Checkiste mit den Bewertungsriterien und einer ganz klaren Anforderungmatrix für jeden Punkt auf der Checkliste, so daß ich die Leistung konkret einordnen kann.

    Und ja, auch ich empfinde das Ref. als Härtetest. Dabei geht es aber weniger um den Stundenumfang, der zieht nachher noch an. Aber es geht darum, daß man wirklich vor allen in diesem Mordsbetrieb zu Kreuze kriechen muß. Und nein, der "Feind" steht nicht in Form der Schulklasse vor einem sondern in Form des kompletten Kollegiums und der Ausbilder hinter einem. Das sind nicht meine Kollegen, das sind alles meine Prüfer! Nur muß man das erst einmal erkennen. Rückzugsmöglichkeit = null, weil wirklich alles beobachtet und den "Kollegen" mit Beurteilungsmacht gesteckt wird.
    Ok, meine Antwort auf diese in die Ecke gedrängte Position war damals ein Frontalangriff auf ganzer Linie. Motto: "Jetzt erst Recht!" Aber die Mentalität bringen wohl nicht alle mit.

    aber in dem Film wurde echt wenig Konstruktives seitens der Ausbilder gezeigt.
    Ich habe den Film mit einem Bekannten zusammen angeschaut (kein Lehrer) und er meinte mehrmals "Ja, und wie soll er/sie es jetzt stattdessen machen?".

    Mein Mitreferendar hat es damals so formuliert:

    "Im Referendariat geht es nicht darum den Leuten irgendetwas beizubringen. Es geht nur darum sie zu brechen, um sie für den Schuldienst tauglich zu machen. Untergebene mit Rückgrat, damit kommt der Beamtenapparat nicht klar."

    So gesehen hat es der Ausbilder genau richtig gemacht.

    Ach ja: Er hat das Ref. auch im 1. Anlauf bestanden. Also ein Ausspruch im Zustand des Nichtbestehens war es nicht.

    Meine Ausbildung dauerte 9 Semester + 3 Semester Ref. = 6 Jahre.

    Und was von dem, was du da gelernt hast, brauchst du im Alltag? Ich habe für mich festgestellt, daß die Ausbildung an der uni irgendwie so rein gar nichts mit meinem Alltag zutun hat. Das Ref. war auch das reinste Schaulaufen. Strategien, wie man nachher die 30 Stunden/Woche gestemmt bekommt oder so? Fehlanzeige auf ganzer Linie!

    Mein Kollege mußte vorgestern einem 19jährigen Schüler erklären, wie man zum Arzt geht. Also das man da anruft, einen Termin macht, vorne am Tresen seine Krankenkassenkarte hinlegt, behandelt wird und mit einem Rezept und Attest die Arztpraxis wieder verläßt.

    Ich war geschockt, daß man solche Dinge im Elternhaus anscheinend nicht vermittelt bekommt. :staun:

    Die automatische Abmeldung hast Du meines Wissens immer, wenn Deine IP wechselt (das ist in Zeiten von Duaerhaft-online nicht mehr so häufig wie früher).

    Das war früher. Heute bekommt man ja alle 24 Stunden eine neue IP zugewiesen. Von daher müßte sich lamaison dann täglich mit dem Problem konfrontiert sehen.

    Ich denke eher, daß es an den Cookies liegt. Computer-Cookies kann man nicht essen. ;)
    Das sind einfach kleine Programme, die der Web-Server auf dem Computer, mit dem man diese Internet-Seite aufruft, speichert. Darin werden dann auch die Zugangsdaten verschlüsselt gespeichert, so daß man sie nicht jedesmal neu eingeben muß.
    Damit diese Cookies den Computer nicht langsam aber sicher zumüllen, müssen sie mit einem Ablaufdatum versehen werden. Ich weiß jetzt nicht, wie weit man das Ablaufdatum in die Zukunft datieren darf, aber da gibt es ein Limit. Bei erreichen dieses Datums wird das Cookie automatisch vom Internet-Browser gelöscht und muß von der Internet-Seite neu heruntergeladen werden. Dies geschieht üblicherweise automatisch, aber damit sind dann auch die gespeicherten Zugangsdaten weg und müssen neu eingegeben werden.

    Es ist pragmatischerweise aber gar keine Zeit, den Kindern in der zweiten Hälfte des vierten Schuljahres die schriftliche Division sicher beizubringen. Sie lernen sie kennen, wir üben sie, aber mehr geht halt nicht

    Im 4. Schuljahr? Also gefühlt hatte ich als Schüler die Division spätestens im 3. Schuljahr. *grübel*
    Am Übergang zur weiterführenden Schule stand jedenfalls das Aufschreiben von Brüchen, also der Ansatz der Bruchrechnung.

    Das zeigt einfach, dass der Lehrerberuf für den Grad der Qualifikation extrem schlecht bezahlt ist, auch, wenn das mache gebetsmühlenartig verneinen, weil sie sich mit irgendwelchen Kassiererinnen oder Bäckern vergleichen oder sich selber schön reden müssen, dass man als Lehrer doch eigentlich gut verdienen würde.

    Moin,

    ja, mit dem Handwerk darf man nicht vergleichen, aber vergleicht mal mit dem, was die Industrie, insb. die Metallindustrie, zahlt. Das Lohngefälle zwischen Industrie und Handwerk ist gewaltig.

    Nur mal als Bsp. das Gehalt eines Bandarbeiters bei VW:

    Zitat

    Gute Arbeit, gutes Geld: Bei Volkswagen hat der Satz offenbar Gültigkeit. Ein nach drei Jahren fertig ausgebildeter Facharbeiter bekommt als Berufsstarter laut Haustarifvertrag 3542 Euro brutto im Monat. Nach der jüngsten Tariferhöhung um 4,3 Prozent sind es künftig rechnerisch sogar 3694 Euro - eine Zahl, die noch nicht bestätigt ist. Dazu gibt es eine monatliche individuelle Leistungszulage von im Schnitt 100 Euro. Obendrauf kommt der Jahresbonus. Dieser orientiert sich am Gewinn des Unternehmens und lag zuletzt oft zwischen 5000 und 10.000 Euro. Es gilt die 35-Stunden-Woche.


    Quelle: http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/vo…cke-156130.html

    Wenn ich das mal hochrechne, sind das 12 * 3.800,- € + 8.000,- € Jahresbonus = 53.600 € Jahresgehalt brutto als Berufsanfänger.
    Das steigt mit den Jarhen dann natürlich noch weiter an, eben weil man den Techniker macht und zum Schichtführer aufsteigt oder so.

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