Beiträge von plattyplus

    Als Beamter sehe ich mich an meinen Amtseid gebunden. Folglich werde ich das Ansinnen des GEW tunlichst mißachten!

    Oder anders: Bisher hat bei mir die Polizei nur mehrfach Schüler wegen Straftaten aus dem Unterricht geholt. Wenn sie jetzt kommen und jemanden wegen einer Abschiebung abholen, werde ich keinen Widerstand leisten. Ganz im Gegenteil sehe ich mich da eher zur Amtshilfe verpflichtet.

    Bin wieder online und sehe, welche Diskussion ich mit meiner "harmlosen" Frage ausgelöst habe.
    Die Frage war nur, ob ein Schüler eine schriftliche Begründung seiner Note einfordern darf.

    Ich würde sagen "nein". Weil wenn jeder das fordert, komme ich zu nichts Anderem mehr. Unterrichten könnte ich dann bei der Schüleranzahl vergessen. Ich würde auch mal denken, daß der Schüler das nur schriftlich haben will, um dem Lehrer mehr Arbeit zu machen.

    Außerdem meine ich irgendwo mal gelesen zu haben, nagelt mich aber bitte nicht fest, daß gilt: Beiden Noten 1-3 muß der SChüler beweisen, daß er wirklich so gut ist. Bei den Noten 4-6 muß der Lehrer beweisen, daß der Schüler wirklich so schlecht ist.

    Jedenfalls lag bei mir die Priorität in dem Alter nicht auf Schule. Ich sag auch mal: zum Glück!
    Ich werde jetzt regelrecht sentimental...

    Ja,

    wenn wir schon bei den eigenen Erinnerungen sind. Bei uns lag da auch mal ein Spitzen-BH aufm Pult. War aber irgendwie total wirkungslos. Der Pauker hat das einfach ignoriert und Unterricht gemacht. :stumm:

    Natürlich stellt einer ein Schild mit "Bruce Lee" auf den Tisch. Der war dann für den Rest der Stunde eben Bruce Lee. Dazu meinte eine Oberstufen-Schülerin zu mir: "Wissen Sie ... in dem Alter ist man so blöd, da denkt man, der Lehrer glaubt das wirklich."

    Moin,

    bei mir bringen die das auch noch mit 19 Jahren. Bei einem habe ich das dann wirklich mal für den Rest des Schuljahrs durchgezogen und ihm mit falschem Namen angeredet. Wurde dann zum Runing Gag in der Klasse. Irgendwann hing ihm das sowas von zum Halse raus, daß ich hoffe, er hat die Lektion gelernt. :teufel:

    Wenn mir ein kleiner Aspi wie aus dem Lehrbuch durch die Klasse springt und um sich schlägt und tritt und die Eltern sagen - der ist halt so, der ist ganz normal, an einen Besuch beim Facharzt ist nicht zu denken, dann passiert da überhaupt mal gar nichts in Richtung Diagnose.

    Wenn die Schulleitung dann noch nicht mitzieht (d´accord, TequilaSunrise), dann ist sowieso fast alles verloren. Wenn dann dieser kleine Aspi ansatzlos einen sitzenden Mitschüler zusammentritt, und die SL meint, es sei ja das erste Mal und wir sollten das nicht so hoch hängen, dann...

    Mmh,

    also aus Sicht des Mitschülers empfehle ich immer in solchen Fällen direkt Anzeige wegen Körperverletzung bei der Polizei zu stellen, damit das Ganze dann dem pädagogischen Zugriff der SL entzogen wird. Und ja, mir hat auch so ein Spezi in eigenen Kindertagen in der Schule die Knochen gebrochen. Anschließend durfte ich bzw. meine Eltern uns bei der SL rechtfertigen, weil wir zur Polizei gegangen sind und Anzeige erstattet haben.

    Also als Tipp für dich: Schick den Aspi doch mal zum Amtsarzt, um feststellen zu lassen, ob er so überhaupt schulfähig ist. ;)

    Also mein Hauptargument gegen die Grundschule war damals ein ganz anderes:
    Als Mann an einer Grundschule könnten manche Eltern und Kollegen einem unterstellen, daß man den Beruf nur gewählt hat, um sich an den Kleinen zu vergehen.

    Als ich Zivi war, hatten wir auf der Kinder-Intensivstation auch nur einen Quotenpfleger, der eingestellt wurde, als die Oberschwester (sorry, heißt heute ja Regionale Pflegedienstleitung) in Kur war. Die Frau hatte nämlich genau mit der Begündung jeden männlichen Bewerber abgelehnt. Ich hatte mit der Frau nur deswegen keine Probleme, weil ich ja nicht freiwillig da war. So ein Stellungsbefehl ist dann ja doch ziemlich bindend und zwanghaft.

    Bei Absentismus ist das Vorgehen so aufwendig und langwierig, dass es sich nicht lohnt es anzugehen.
    [...]Welcher Lehrer wurde denn an der Uni oder im Studienseminar ausgebildet mit unwilligen, unpünktlichen, den Unterricht boykottierenden Kindern umzugehen, so wie es mittlerweile die Gesellschaft erwartet?

    Moin,

    ich verwalte den ganzen Kram auch nur noch. Da bekome ich zwar Ärger mit den Kollegen, weil ich mich weigere bei den Eltern anzurufen sondern gleich alles schriftlich mache, aber ist mir dann auch egal. Sollen sie sich doch die Finger wund telefonieren, bis sie mal jemanden an der Strippe haben und der gerade auch noch zurechnungsfähig ist, also nicht unter Drogen steht.
    Da nehme ich die Formulare, trage die Fehlstunden ein, Kopie geht in die Schülerakte, Original ins Sekretariat und fertig. Wenn es dann knallt wegen der Fehlzeiten, habe ich gleich eine entsprechend dicke Schülerakte, so daß die SL dann eigentlich gar nicht mehr anders kann, als den Typen an die Luft zu setzen. Da ich natürlich gleich schiftlich mahne, gibt es bei mir mehrere schriftliche Mahnungen (zumeist drei), bis ich zur Schulleitung renne. Die Kollegen, die das alles versuchen am Telefon zu klären, rennen dann meist mit einer dünnen Akte mit nur einer Mahnung zum Chef; wird dann natürlich nichts.

    Nur mal, um den Umfang dieser Verwaltung zu verdeutlichen: Bei meiner Klasse im letzten Schuljahr habe ich mit dem Kram zwei Leitz Aktenordner 8cm vollbekommen. Aus der Klasse von einstmals 31 Schülern sind aber auch nur 12-15 übrig geblieben (hängt davon ab, ob die 3 Nachprüflinge am Ende der Ferien bestehen oder nicht).

    Was die Prüfungstermine angeht, erlaube ich mir immer bei den Schülern eine klene Schocktherapie. Bei mir gibt es zu Beginn des Schuljahrs sämtliche Termine. Da kann mir dann keiner erzählen, daß er das nicht mitbekommen hat, weil es ja ach so kurzfristig war. Die gucken mich dann zwar alle schief an, wenn ich Ende August die letzte Klausurtermine für den 5. Juni des Folgejahres ansetze, aber das erspart mir später das ganze Gemaule. :)
    Außerdem stehen die dann auch schon alle im Klassenbuch und die Wahrscheinlichkeit, daß mir ein anderer Kollege dazwischenfunkt, weil dann auf einmal alle Wochen im fraglichen Zeitraum voll sind, ist sehr gering.

    Was das Studium angeht, hatte ich nur in einer Veranstaltung einmal einen Gastvortrag von einem Praktiker. Da ging es darum wie man mit Schülern im Berufskolleg umgeht, die die Hauptschule nach Klasse 6 verlassen haben, weil sie in der 5. und 6. so viele Ehrenrunden gedreht haben, daß sie irgendwann 16 Jahre alt waren. Hat dann doch einigen Studenten die Augen geöffnet. Daraufhin haben wir unsere Profs. der Erziehungswissenschaft gefragt, wie viele Stunden sie denn selber schon in ihrem Leben unterrichtet hätten. Mehr als insg. 6 Monate hat niemand von denen zusammenbekommen. Außerdem werden die ihre Modellversuche bestimmt nicht in den Problem-Klassen machen. So eine Blöße würde sich ja keine Schule geben wollen. Stattdessen werden da immer nur die Vorzeigeklassen vorab ausgesucht.

    Manchmal träume ich davon, mal einen Schulleiter, Prof. etc. in solche Klassen zu schicken und ihnen als Auflage zu geben, daß sie sich aus Referendare auszugeben hätten, die da ihren BdU (=Bedarfsdeckenden Unterricht = Referendar steht alleine vor der Klasse, als wäre er schon fertiger Lehrer) machen müßten und dafür auch bewertet würden. :zungeraus:

    Wenn die SL nicht hinter den Entscheidungen der Klassenleitung steht, geht gar nichts.

    Mmh,
    dazu fällt mir immer nur ein Satz meines ehemaligen Abteilungsleiters im Referendariat ein: "Ein Lehrer, der nicht jeden Schüler auf die Note 6 prüfen kann (also ihn in der Prüfug so zu verunsichern, daß die Prüfung 6 wird), hat seinen Beruf verfehlt!"
    Eigentlich habe ich den Ausspruch total daneben empfunden. Aber wenn es natürlich über disziplinarische Maßnahmen nicht geht, weil die SL mauert, läuft es eben über die Noten. So gesehen macht der Spruch für mich jetzt dann doch echt Sinn. In die Notengebung kann die SL ja nicht reinregieren.

    Ach und: Wenn bei mir jemand zur Nachprüfung unentschuldigt nicht erscheint, schreibe ich eben eine 6 ins Notenheft und fertig. Diskutiert wird das mit niemandem. Dazu sind die Nachprüfungstermine dann noch für die Schüler äußerst unbequem, was die Termine angeht, so daß sie nicht auf die Idee kommen bei gewissen Ärzten Gefälligkeitsatteste zu holen. Um die wirklich Kranken tut es mir leid, aber dank der äußerst ungemütlichen Terminierung habe ich in jeder Klausur nie mehr als maximal 2 Nachschreiber und nicht 10.

    Und genau bei sowas würde man bei uns tatsächlich ein neues Zeugnis drucken lassen. Von Konsequenz keine Spur. "Man kann jemandem doch die Zukunft nicht so versperren". Und der zukünftige Arbeitgeber bekommt dann den

    Bei uns gibt es dann keine neuen Zeugnisse. Wäre ja noch schöner. Meine Schüler kommen auch laufend an, daß sie doch vorgestern in der ersten Stunde beim Kollegen X nur 10 Minuten zu spät gekommen wären und nicht die ganze Stunde gefehlt hätten. Meine Antwort ist dann immer nur: "Im Klassenbuch steht, daß sie nicht da waren und damit sind sie für mich nicht da gewesen."
    Auf das sie es endlich mal lernen bei der Anwesenheitskontrolle (oder auch beim Zuspätkommen) darauf zu achten, wenn ihr Name aufgerufen wird.

    Und was die Lehrerstellen in Abhängigkeit von den Schülerzahlen angeht: Klar gibt es da einen Zusammenhang. Aber hat mich als kleinen Lehrer das zu interessieren? Wenn die SL mich eh schon tageweise abordnet und ich über 100km zur Arbeit fahren darf (einfache Strecke), dann sollen sie mich doch versetzen. Wenn man selber erstmal soweit ist, daß einem auch eine etwaige Versetzung egal ist, lebt es sich gleich viel unbeschwerter.

    Und was die Extragespräche etc. angeht, mache ich das inzw. alles nur noch schriftlich. Gibt da so schöne Textbausteine in Word, so daß man den Breif recht schnell zusammengebaut hat. Hat den großen Vorteil, daß ich gleich eine dicke Schülerakte habe, wenn ich zur SL wandere, um einen Teilkonferenz-Termin zu machen. Die schriftlichen Mahnungen zu verfassen geht für mich schneller als überall hinterhertelefonieren zu müssen. Außerdem kann ich die schreiben wann ich will und nicht wann der Schüler oder die Eltern gerade erreichbar sind.

    Ach und: Bei mir in der Klasse ist auch schon ein Schüler mit einer 6 in Religion geflogen. Er hatte keine weiteren mangelhaften oder ungenügenden Leistungen. NAchprüfung natürlich nicht mehr möglich. Sowas gibts am BK auch. Auf einem Gymnasium wäre das wohl undenkbar, daßda jemand mit einer einzelnen 6 in Releigion, Sport oder Kunst den Abgang macht?

    Moin,
    ich habe gerade beim Lesen der Zeitung fast in den Kaffee gekotzt.

    Anscheinend sind wir wohl viel zu lasch in der Schule. Jedenfalls bemängelt die IHK bei den Azubis die mangelnde Disziplin, noch weit vor irgendwelchen fachlichen Mängeln.
    --> http://www.nw.de/nachrichten/re…nachsitzen.html

    Ich zitiere mal ein paar Passagen:

    • Unternehmer bemerken vor allem Defizite bei klassischen Voraussetzungen wie Disziplin oder Ausdrucksvermögen.
    • "Als Zusatz war einst das „Knigge-Seminar" gedacht. „Doch gerade das wurde zum Bestseller", sagt Ute Horstkötter-Starke, Geschäftsführerin der IHK-Akademie. Insgesamt 660 Veranstaltungen wurden angeboten. In 424 davon mussten Teilnehmer in Sachen Benehmen nachsitzen; 5.550 Auszubildende hatten es nötig."
    • Denn nach Feststellung von knapp 60 Prozent der auszubildenden Betriebe mangelt es den Jugendlichen am Ausdrucksvermögen, 55 Prozent fehlt Leistungsbereitschaft und 53 Prozent Disziplin. Erst danach kommen Defizite in elementaren Rechenfertigkeiten (47 Prozent).

    Das Thema hatten wir ja schonmal im Zusammenhang mit Inklusion und den verschwimmenden Grenzen zwischen schwachen Haupt- und guten Förderschülern. Bei den Vollzeit-Schülern im Berufskolleg merke ich diese fehlende Verbindlichkeit ja auch. Bsp.: Da will jemand eine Beurlaubung von mir für eine praktische Fahrprüfung. Habe ich ihm genehmigt mit der Auflage mir eine schriftliche Bestätigung dafür nachzureichen, daß da auch wirklich eine Fahrprüfung stattgefunden hat. Also Kopie des Führerscheins mit Ausstellungsdatum, Quittung über die Prüfungsgebühr mit Datum oder irgendwas. Es kam nichts und so habe ich die Stunden letztlich als "unentschuldigt" gewertet. Als ich am letzten Schultag dann die Zeugnisse verteilt habe, kam das große Gemaule wo denn die ganzen unentschuldigten Fehlstunden herkommen würden. An dem Tag legte mir der Schüler dann auch die Quittung über die nicht bestandene Fahrprüfung von vor 2,5 Monaten vor und wollte sofort ein neues Zeugnis haben.

    Hier der religiös-spirituelle Zusammenhang:

    [Blockierte Grafik: http://www.spiritualresearchfoundation.org/de/wp-content/uploads/sites/5/2014/06/banane-subtil-2.jpg]

    Die Grafik läßt mich gerade an Bananeneis denken. ;)

    Also Banane (natürlich ohne Schale, die braucht man nachher noch zum drauf Ausrutschen) ins Eisfach, schön gefrieren lassen und dann ab damit in den Mixer. Fertig ist das Bananeneis. :)

    Wie sagte noch Banana Joe: "Ein Tag ohne Banane ist wie ein Tag ohne Sonne!!" :top:

    Argumente wie "Das hätte man vorher wissen müssen" tun aber nichts zur sache, wie ich finde.

    Das "hätte man vorher wissen müssen", hast in anderen Fächern aber auch. Ich kenne es aus der Informatik: Da darfst "mal eben" nebenbei 450 Rechner betreuen und bekommst dafür 0,5 Ermäßigungsstunden. Normalerweise bräuchtest für die Aufgabe mindestens 2 Vollzeitkräfte, eher 3.

    Ist schon lustig, wenn dann die Kollegen bei dir in den Unterricht kommen: "In R 25b geht der Lehrerrechner nicht und wir wollten jetzt nen Fim gucken..."
    Die erwarten dann echt, daß du sofort deinen Unterricht abbrichst, den Schülern irgendeine Aufgabe gibst, um dann mitten drin mal eben den Rechner wieder zum Laufen zu bringen. :spritze:

    Oder die Ärztin, die die MFAs (=Arzthelferinnen) ausbildet. Immer, wenn einem Schüler irgendwo an der Schule schlecht wird, muß die aus ihrem Unterricht raus. Eigentlich ja auch selbstverständlich von wegen Hilfeleistung und Fachwissen und so. Nur muß sie in 80% aller Unterrichtsstunden ihren Unterricht abbrechen, weil irgendwo irgendein Schüler wieder nicht gefrühstückt hat. Das geht dann bei der Häufigkeit meiner Meinung nach aber auch nicht.

    Wenn ich am Limit bin, bin ich am Limit. Und wenn ich meine Kraft für Unterricht und Prüfungen brauche, werde ich andere Dinge nicht oder später machen, zur Not mit Attest. Und zur allergrößten Not mit Überlastungsanzeige.

    Ich würde die Prioritäten genau andersrum setzen. Das Attest gibt es nur bei Krankheit. Bei der geschilderten Überlastung wäre die Überlastungsanzeige der erste Schritt. Vor allem exkulpiert dich die Anzeige auch. Also wenn du nach erfolgter Anzeige ohne daraus resultierende Entlastung Fehler begehst, kannst rein rechtlich auf die Anzeige verweisen.

    Und ja, ich habe auch mal total übermüdet unter eine Klausur die Note "befriedigend (5)" geschrieben. :pfeifen:

    @Trantor:
    Dann sei aber bitte auch so ehrlich und nimm den kompletten Verbrauch bis die Akkus wieder aufgeladen sind. Hast du einen Plug-In Hybrid, der daheim den Akku auch an der Steckdose aufladen kann?

    Naja, bei meinem Arbeitsweg würde es nichts bringen. 120km, davon 110km Autobahn. Auf den restlichen 10km Landstraße stehen 4 Ampeln. Da ist selbst die Start-Stopp-Automatik sinnlos.

    Ja, Hybrid bringt ja auch nichts. Der Strom muß ja doch wieder vom Verbrennungsmotor erzeugt werden. Und ob der Motor bei dir in Berlin jetzt auf der Straße des 17. Juli oder auf der Autobahn a100 läuft, ist ja eigentlich auch egal. Schadstoffe stößt er so oder so aus. Durch das gesteigerte Gewicht hast am Ende eher noch einen Mehrverbrauch, auch wenn die Prospektwerte etwas anderes sagen, weil für den Test die Akkus am Anfang komplett geladen sind und am Ende leer sein dürfen.

    Bleibt also nur der reine Elektroantrieb. Nur welches Fahrzeug erreicht da unter realistischen Bedingungen auf Autobahnen brauchbare Reichweiten. Realistisch bedeutet in diesem Zusammenhang für mich:

    • Außentemperatur: -10°C
    • Licht an
    • Heizung an
    • Marschtempo: 140km/h

    Aber selbst wenn wir das zu bezahlbaren Preisen hinbekommen, ist das Problem auch nicht das Auto. Das Problem wird die Ladeinfrastruktur. Elektromotore haben einen Wirkungsgrad von weit über 90%, an der Stelle ist also nichts mehr zu holen, bleiben also nur Akkus mit größerer Kapazität, um die Reichweite signifikant hochzuschrauben. Mit so einem 100kWh Akku in einem Tesla kommt man schon brauchbar weit. Aber hat sich von Euch schonmal jemand ausgerechnet wie lange man mit wieviel Ampere am Hausanschluß laden muß, um den vollzubekommen?

    Ich mach das jetzt nur mal überschlagsmäßig, ohne Verlustleistung im Ladegerät usw. ...
    Der Hausanschluß gibt nur läppische 400V Drehstrom her.

    100kWh/400V = 250 Ah

    Wenn man jetzt noch bedenkt, daß so ein Auto bitte in 6 Stunden wieder geladen sein soll:

    250Ah/6h = 42 A

    Man müßte also über 6 Stunden mit 42 A Laden. Der übliche Hausanschluß hat aber nur 63A. Damit wäre der Hausanschluß dann also schon komplett ausgelastet bei nur einem Auto. So, wie viele von Euch haben in der Familie jetzt einen Zweitwagen?

    Außerdem rechnen die Energieversorger mit so etwas wie einem Gleichzeitigkeitsfaktor bei den Hausanschlüssen. Will sagen: Klar haben wir 63A Sicherungen im Keller und können auch 63A ziehen, aber wenn jeder gleichzeitig diese 63A anfordert, fliegen in den Straßenverteilern alle Sicherungen. Da hängen nämlich jeweils ca. ein Dutzend Häuser zusammen an einer 200A Sicherung. Wenn jetzt also auch nur jedes zweite Haus ein Elektroauto hat, geht das Netz schon in die Knie.

    --> Wenn das E-Auto wirklich kommen soll, ist die Südlink-Stromtrasse, die den Windstrom nach Bayern bringen soll, noch das kleinste Problem. Dann müssen auch sämtliche Straßen aufgerissen werden, um das Netz auf den letzten Metern bis zu den einzelnen Häusern zu ertüchtigen und das bundesweit. Viel Spaß.

    Auch wenn wir jetzt einen Benziner haben, würde es mich nicht wundern, wenn wir in 10 Jahren vor demselben Problem stehen.

    Nicht in 10 Jahren, heute!

    Wenn jetzt alle auf Benzin umstellen, haben wir als Nächstes gleich wieder ein Feinstaubproblem, weil deren Grenzwerte um den Faktor 10 großzügiger sind als bei den Dieseln.
    --> https://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm#Pkw_mit_Ottomotor

    Guckt Euch da mal die Euro 6b und dann die Zeile "PN" an. Ein Benziner mit Otto-Motor darf 6*10^12 Partikel raushauen, ein Diesel 6*10^11. Ob da bei den Abgasmessungen allerdings bei den Benzinern nicht genauso geschummelt wird, wie bei den Dieseln, steht noch einmal auf einem ganz anderen Blatt.

    Ich denke das Hauptproblem ist, daß die Industrie und die Politik vor Jahren die Vorgabe gemacht hat, daß Motoren nicht mehr rauchen dürfen. Gab da ja früher immer die WErbung mit dem weißen Taschentuch vorm Auspuff. Nachteil dabei: Die großen Rußpartikel, die dann auch das Taschentuch schwärzen, sind nicht lungengängig. Die hustet man ab. Der heutige Feinstaub, den man eben nicht mehr sieht, ist hingegen lungengängig.

    Dem Diesel die Stickoxide abzugewöhnen ist technisch kein Problem. Dazu braucht es Harnstoff in großen Mengen in der Abgasreinigung, wie es heute schon millionenfach in LKWs zum Einsatz kommt. Der Nachteil dabei: Um genug Harnstoff einzuspritzen, braucht man entweder sehr viel größere Tanks, damit es bis zur nächsten Inspektion reicht oder die Fahrer müssen neben 50 Litern Diesel halt nochmal 5 Liter Harnstoff selber nachtanken. Das Zeug gibt es schon an Tankstellen, die auch LKW-Zapfsäulen haben, schimpft sich "adBlue" und kostet nur wenige Cents.
    Allerdings wollte die Automobilindustrie ca. 2.000,- € je Fahrzeug sparen für eine frostresistente Abgasreinigung und meinte es den Fahrern nicht zumuten zu können zwei Flüssigkeiten (eben Diesel und Harnstoff) tanken zu können.
    Genau das gleiche Theater, das wir jetzt mit den Diesel-PKWs haben, hatten wir vor 10 Jahren mit den LKWs. Da gab es auch diese Abschalteinrichtungen, bis die EU unserem Verkehrsminister (und seiner Auto-Lobby-Clique) mal ordentlich die Leviten gelesen hat. :)

    Aber gut, ein gewisses Risiko besteht bei Übergängen in all ihren Dimensionen [...] solange man kein bundesweit geltendes Curriculum hat, bei dem alle Schulen zur gleichen Zeit den selben Stoff auf die selbe Art und Weise lehren - und das ist ja bewusst nicht gewollt.

    Wo kann ich unterschreiben für eine bundesweite Regelung und gegen die Kleinstaaterei?
    Reicht ja schon bei uns, daß das 2. Staatsexamen aus NDS in NRW nicht anerkannt wird und umgekehrt, weil es die Fächer so in dem jeweils anderen Bundesland gar nicht gibt.

    Wer von Euch nah an einer Landesgrenze wohnt, wird das Spielchen ja sicher kennen.
    --> http://www.radiobremen.de/nordwestradio/…muehlen102.html

    Das ist nicht als Kritik gemeint, aber du wirst vermutlich bei jeder Stundentafel ein Fach finden, dass sich benachteiligt fühlt und gute Gründe dafür hat, warum es mehr Stunden in der Stundentafel bräuchte.

    Naja,

    ich habe es hier am Ort halt früher erlebt, wie das in einem altsprachlich ausgerichtetem Gymnasium gelaufen ist. Damals fing man mit Englisch noch in Jgst. 5 an und mit der 2. Fremdsprache (bei uns damals Latein oder Französisch zur Auswahl) in der Jgst. 7.

    In dem altsprachlichen Gymnasium nebenan liefe es sogar in den 1990ern noch genau andersrum. Die fingen in Jgst. 5 mit Latein an, weil das ja so logisch ist und alle anderen Sprachen drauf aufbauen, und in Jgst. 7 dann mit Englisch.
    Nimm es mir bitte nicht übel, aber das, was da an Englisch bei rauskam, war einfach nur grottig. Die haben das in der verbleibenden Zeit nicht wieder aufgeholt. Außerdem, und das wiegt viel schwerer, hatten die Abgänger ein enormes Problem. Wenn da jemand in der Sek 1 von dem Gymnasium in die Realschule wechseln mußte, konnte der zwar ein paar Brocken Latein, aber dafür kein Wort Englisch. Wer da flog, der flog gleich durchs ganze Schulsystem bis zur Hauptschule.

    Aufgrund dieser Problematik waren eigentlich auch nur die Kinder auf dem Gymnasium, deren Eltern selber dort als Kiddies die Schulbank gedrückt haben. Der Schuppen galt als das versnobbte Ärzte- und Rechtsanwalts-Haus.

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