Beiträge von Caro07

    Das kann ich gut verstehen. Vielleicht würde eine veränderte Sichtweise helfen?

    Prinzipiell würde ich versuchen, mich von der Seite der verbesserungswürdigen Aspekte nicht so vereinnahmen zu lassen.

    Es gibt ja auch positive und andere Dinge.

    - Was kannst du gut? Was gelingt schon?

    - Der reale Austausch mit anderen hat mir auch immer geholfen, wieder auf den Boden zu kommen und die Dinge gelassener zu sehen, denn anderen ergeht es vielleicht in anderen Bereichen ähnlich.

    Sorry, dass ich nochmals hineingrätsche, konnte den Beitrag nicht in einem Stück schreiben.

    Oft sind unterschiedliche Sichtweisen eines Begriffes ein Streitpunkt.

    Nochmals zu "lieben" und "Stockholmsyndrom"

    Es wurde zwar näher definiert, was die einzelnen darunter verstehen, aber dennoch gibt es gerade zum Wort "lieben" unterschiedliche Bedeutungen.

    https://www.dwds.de/wb/lieben

    Es ist legitim, das Wort "lieben" abgeschwächt als "mögen" oder "sehr mögen" zu benutzen.

    Fragwürdig finde ich die Benutzung des Begriffes "Stockholmsyndroms" und somit seine Abschwächung, denn der ursprüngliche Begriff ist schon heftig. Den Vorfall und die Diskussion darüber habe ich life erfahren, das hat mich damals doch beschäftigt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom

    Ich denke, wir sind uns einig, wenn man etwas zu sehr liebt und sich dabei aufopfert, dann gerät man in eine ungesunde Abhängigkeit. Das ist auch im privaten Bereich nicht gesund. (Darüber wurden Bücher in verschiedenen Lebensbereichen geschrieben, z.B. Co- Abhängigkeiten ...)

    Aber ich denke, diese Aufopferung hat keiner, der hier schrieb, er liebe seinen Beruf, gemeint.

    Ich wüsste sogar eine Melodie, die passen würde. ;) Es führt über den Main, eine Brücke aus Stein........

    Wenn ich beispielsweise eine Mathestunde halte und die Antworten ganz anders ausfallen, als es meiner vorhersage entsprach (oft haben die SuS in Bereichen Schwierigkeiten, die ich als sehr trivial eingeschätzt hätte), habe ich Schwierigkeiten, mich an die neue Situation anzupassen.

    Dem könnte ich nur dann entgegnen, wenn ich im vornherein alle eventualitäten durchplane, das würde jedoch zu viel Zeit kosten und hierfür fehlt mich auch die Energie.

    Das ging mir genauso in der ersten Zeit. Das ist ganz normal. Was klebte ich am Konzept und wie schnell war ich verunsichert. Aber ich sah mich immer als Lernende und mit der Zeit wurde das immer besser. Mit der Zeit kommt die Erfahrung und weitere Möglichkeiten, etwas aufzufangen dazu und man wird freier.

    ..... aber eben nicht pädagogisch.

    Das stimmt so nicht. Die Grundlagen dazu werden im Studium und Referendariat vermittelt.

    - Wenn ich keine musikalische Ader habe und wenig Interesse an ihr, wird es mir schwerfallen, den Spaß an Musik zu vermitteln.

    - Wenn künstlerisch ungeschickt bin, kann ich dann wirklich gut Schüler darin fördern, ihre Zeichnungen oder Bastelarbeiten zu optimieren?

    - Wenn ich generell keine Lust auf Bewegung habe und in meiner Freizeit nie Sport mache (ja, Sport darf in einigen BDL nur von Fachkräften unterrichtet werden, in anderen aber von jedem), kann ich dann wirklich sportlich unmotivierte Kinder motivieren?

    - Wenn ich keine Freude an Experimenten zeigen kann, werden dann Schüler, die diesen erst skeptisch gegenüber stehen, diese Skepsis verlieren können?

    Die Begeisterung ist ein Punkt. Aber wie schon geschrieben wurde, kann man ja äußern, wenn man tatsächlich mit einem Fach nichts anfangen kann. Grundschullehrkräfte sind aber grundsätzlich im Allgemeinen gar nicht so "fachbezogen" gestrickt, von daher machen sie gerne vielfältigen Unterricht.

    Als Lehrer wäre es mir auch zu langweilig, immer nur eine Klasse zu unterrichten.

    Deswegen wurdest du z.B. Gymnasiallehrer und kein Grundschullehrer. Für Grundschullehrer stellt sich die Frage der Langeweile als Klassenlehrkraft nicht, sondern es tun sich da andere Möglichkeiten auf.

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    So findet jeder sein Lehramt je nach persönlichem Empfinden und Interesse. :)

    Ja, genau das ist der Punkt: Das finde ich auch sehr sehr schade und genau das ist es auch, was mir psychisch schon irgendwie zu schaffen macht. Leider kann ich es nicht mehr rückgängig machen, aber ich bin seitdem irgendwie eine ganz andere Person, so kenne ich mich gar nicht. Mir kommt es vor, als wäre mir ein großes Stück Lebensfreude verloren gegangen.

    - Du bist nicht die einzige, der es so ergeht. Es gibt einige, die erst spät zu ihrem Beruf gefunden haben, sogar zwischen 30 und 40.

    - Ich wiederhole meine Fragen: Hast du schon für dich etwas aus den Vorschlägen herauslesen können, was jetzt machen könntest?

    - Was sagt die Berufsberatung?

    Ansonsten hätte ich noch folgende Dinge:

    - Wenn dich die Situation so sehr belastet, hole dir professionelle Hilfe.

    - Nachhilfe wäre vielleicht auch noch etwas zum Überbrücken.

    - Ich könnte mir auch eine Zusatzausbildung als Therapeutin vorstellen, z.B. Ergotherapie, Legasthenietherapie, Dyskalkulietherapie. Gerade letztere beiden sind rar und da wäre es schön, wenn hier mehr Therapien angeboten wären. Da kannst du wenigstens ein bisschen an dein Studium anknüpfen. Da hat man Einzelbetreuung und kann sich anstellen lassen.

    Es war natürlich ernst gemeint. Das Problem war wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Der Umgang mit Kindern lag mir nicht sowie auch das Unterrichten an sich. Es ist mir alles zuviel geworden, zu viele Kinder, zu unterschiedliche Lernprobleme, heterogene Klassenzusammensetzjng, teilweise "Null-Bock-Einstellung" oder ADHS. Ich als Lehrperson empfand keine Ernstnahme seitens der Schüler*innen. Wenn man nach den Gründen fragte, lediglich Schulternzucken.


    Ich habe das Gefühl, dass mich diese Tätigkeit nicht mehr nach Arbeitsschluss abschalten lässt und mich irgendwie nicht erfüllt.

    Okay. Als Studentin wirst du von den Schülern auch noch nicht so ernst genommen wie eine fertige Lehrkraft. Da mussten wir alle einmal durch, selbst im Referendariat. Dass einen am Anfang die vielen Themenfelder erschlagen können, kann ich mir gut vorstellen. Das muss man eins nach dem anderen im Lauf der Zeit abarbeiten. Gerade die Vielfalt in der Grundschule fand ich interessant und mir ist es nie langweilig geworden (bis auf die Korrekturen, die mich mit der Zeit nervten, weil es immer dasselbe war. ;) )

    Aber du hast anscheinend erkannt, dass dir der Beruf nicht liegt. Es sind hier jetzt schon verschiedentlich Vorschläge gemacht worden. Siehst du schon eine Alternative?

    Was sagt denn die Berufsberatung?

    Südlich vom Tarn, der Fluss mündet ins Mittelmeer...

    Das wird schwierig, das dürfte kein großer Fluss sein. Die Rhone und der Canal du Midi fallen raus. Nach Wiki fließen noch weitere 15 Flüsse und Flüsschen ins Mittelmeer, die man aber auf keiner "Flusskarte" findet. Wenn es unterhalb des Tarns ist, müsste es mehr im südwestlichen Teil oberhalb des Mittelmeergebietes sein, vielleicht oberhalb von Spanien oder östlich von Spanien. (Ich war zwar früher öfter in der Gegend, wahrscheinlich war ich dort, wo das Bild aufgenommen worden ist, noch nie oder kann mich nicht mehr explizit erinnern.)

    Andere waren viel besser als ich und haben trotzdem abgebrochen, weil sie einfach den Mut hatten, Nein zu sagen und sind allesamt zufrieden.

    Wahrscheinlich ist das der Knackpunkt: den eigenen Weg finden und sich nicht zu sehr von der Meinung anderer (oft der Eltern) abhängig machen, die einen gerne irgendwo sehen wollen, wo man sich nicht sieht. Man lernt nicht einen Beruf der Eltern zuliebe, sondern einen Beruf, mit dem man sich indentifizieren kann und den man einigermaßen gerne ausübt und sich nicht hinquälen will. Und viele verändern nochmal ihre Berufsrichtung zwischen 20 und 35.

    ....fing ich an mich parallel für andere Beruf zu bewerben, die mich noch interessierten: Zoll, Rechtspflege, Verfassungsschutz, Gärtner im öffentlichen Dienst, machte viele Einstellungstests (doch bei keinem kam ich weiter)

    Wenn dich die Berufe wirklich interessieren, würde ich den Einstellungstest nochmals versuchen und mich besser darauf vorbereiten. Oft liegt es an der Vorbereitung. Deswegen hat man ja öfter die Chance, solche Tests zu machen. Du hast ein gutes Abitur und gute Examensnoten. bei entsprechender Vorbereitung dürften die Chancen höher sein die Einstellungstest zu bestehen.

    - Im Grundschullehramtsstudium warst du auch schlecht und hast gerade so bestanden

    Mit diesem Prinzip habe ich immerhin einen 2,3 Master und 1,8 Bachelor zustande bekommen, was auch vollkommen ausreichend ist, da das Lehramtsstudium in Thüringen sowieso katastrophal ist. Nicht die Spur von Praxis.

    Irgendwie passt das nicht zusammen. Die Abschlussnoten sind doch nicht schlecht.

    Ich muss zugeben, ein bisschen ungewöhnlich sind die Fächerangebote für die Grundschule in Thüringen schon. (z.B. Russisch, Französisch oder das Fach "Schulgarten"). Aber schulpraktische Anteile gibt es schon im Studium, wie man herauslesen kann. Das Referendariat legt dann den Schwerpunkt auf die Praxis.

    Ich verstehe nicht, warum du das Fach "Heimat- und Sachkunde" mit Heimatkunde bezeichnest und es darauf reduzierst. Heimatkunde ist doch inhaltlich mit das wenigste, was man in diesem Fach macht. Da geht es um andere Ansätze und da werden viele Dinge abgedeckt (technisch, naturwissenschaftlich, geographisch, sozial usw.) Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an einer Uni Veranstaltungen speziell zu Heimatkunde gibt.

    https://bildung.thueringen.de/lehrkraefte/le…ldung/uni#c5304

    Wenn man die Umgebung anschaut, dann gehören wohl die Kakteen nicht zur normalen Vegetation, können aber dort gedeihen. Vielleicht irgendeine Art botanischer Garten in einem südeuropäischen Land?

    Witzigerweise ist es in Nds. fast andersrum. In Klasse 1/2 sollst Du Fächer abgeben, in Klasse 3/4 musst Du ein Hauptfach abgeben. Grundsätzlich soll nach 2 Jahren auch ein Klassenlehrerwechsel stattfinden. (Und ja, in Klasse 1/2 soll auch die Mehrheit der Stunden bei einer Person liegen also Klassenlehrerprinzip in dem Sinne schon.)

    Ich habe das Gefühl, dass Niedersachsen ein bisschen aus der Linie, die viele Bundesländer verfolgen, ausschert.

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