Beiträge von O. Meier

    Was ist wohl einfacher: Einem Informatiker Pädagogik erklären oder einem Lehrer Informatikkenntnisse draufschaffen?

    Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Aber sie ist wenig relevant. Man muss keine Ahnung von Pädagogik oder Zahnreinigung haben, um Rechner am Laufen zu halten.

    Es war auch zu erwarten, dass wieder Notfall-Beispiele kommen. Dann müsse man doch. Wasser im Keller ist nicht unbedingt ein Notfall. Falls doch, 112.

    Es geht eben nicht darum, wie wir Notfälle abarbeiten, sondern darum, wie wir unseren beruflichen Alltag gestalten.

    Das "technsche Personal" hat von Pädagogik und schulischen Erfordernissen an die EDV keine Ahnung.

    Und das wird man doch so pauschal mal sagen dürfen.

    Nichts an Schulen ist so okkult, dass man sich die Ahnung nicht verschaffen können. Dass eine elektrische Tafel „gehen“ muss, ist eine Erkenntnis, die das technische Personal zur Not auch einfach mal zur Kenntnis nehmen kann.

    Die IT muss doch immer auf die Anforderungen des jeweiligen Betriebs reagieren.

    Mir ist es letztendlich auch wurscht, wer's macht, so lange ich das nicht bin.

    Der Stundenlohn ist übrigens kein relevantes Kriterium, sondern der Umstand, dass Lehrerinnen nicht ihre eigentlichen Aufgaben erfüllen, während sie so etwas machen.

    Es ist ja nicht die Arbeit anderer, sondern meine!

    Okay. Vielleicht sollte ich ergänzen, dass ich als Lehrerin arbeite. Schulgesetz NRW meint z. B. in §57 (https://bass.schule.nrw/6043.htm#1-1p57:(

    Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, erziehen, beraten, beurteilen, beaufsichtigen und betreuen Schülerinnen […]“

    Weder da noch woanders finde ich Putzen, Gartenarbeit oder Computerwartung.

    Hier sind dann wohl die Voraussetzungen andere, wer welche Aufgaben hat.

    nur solltest du akzeptieren, dass bei anderen die Kriterien, was sie zum Wohlergehen brauchen

    Stehen dir irgendwelche Indizien zur Verfügung, dass ich das nicht tue? Mach wie du meinst. Wie es dir dabei geht, ist deine Sache. Ob du davon krank oder glücklich wirst, geht mich nichts an.

    eine anderes ist und das unterschiedliche Schulstufen auch unterschiedliche Notwendigkeiten für Dinge haben.

    Eben. Und solange alle Beteiligten nach den Notwendigkeiten handeln, ist auch alles okay. Dann passiert so etwas nicht:

    Ich kann nicht einfach sagen: "Okay, Tafel geht nicht, dann diktiere ich es euch und ihr schreibt es selber auf!" Das geht mit einer handvoll Buchstaben nämlich noch gar nicht.

    Bei mir steht oft „Geplanter Unterricht nicht durchführbar.“ im Klassenbuch, wenn die Technik mal wieder nicht zur Verfügung steht.

    Und hier ist es eben so, dass sie gemerkt haben, dass es sinnvoller ist, jemanden von der Schule dafür zumindest mit-verantwortlich zu machen, Das geben sie eben mit Stunden (wenn auch viel zu wenig) weiter. Also wo ist das Problem?!?

    Vermutlich gar keines. So lange es für dich OK ist, zu putzen und Computer zu streicheln, hast du kein Problem. Ich mache das alles nicht und habe auch kein Problem. Wir haben in dem Punkt nicht mehr zu besprechen. Du wirst in deinem Stil weiter machen, ich in meinem. Ich wollte nur erwähnt haben, dass die Arbeit anderer zu machen, nicht die einzige Möglichkeit ist.

    Das eigentliche Problem ist, dass Schulen mit einem furchtbar niedrigen Wirkungsgrad arbeiten, wenn Lehrerinnen so etwas machen, anstatt zu lehren und zu erziehen. Da das politisch nicht verstanden wird, nützt es auch nichts, wenn wir das Problem benennen.

    Und nein, die ganze Woche warten oder noch länger geht einfach nicht, das behindert uns doch in unserer Arbeit, also wackelt man doch mal lieber am Stecker o.ä.

    Ich bin da eine braven Untertanin. Wenn Schulträgerin und Dienstherrin einmütig möchten, dass wir derart behindert werden, dann lasse ich mich gerne behindern. Ernst bei Seite: derartige Symptom-Behandlungen lösen das oben angesprochene Problem nicht. So etwas stellt mir keinen sinnvollen Einsatz meiner Arbeitskraft dar.

    Konkret geht es auch mir erheblich besser, wenn ich einen blöden Spruch darüber bringe und den Schrott Schrott sein lasse. Das Sisyphosale des Versuches, es irgendwie doch hinzukriegen, hat mir nicht gut getan. Und ja, mein eigenes Wohlergehen ist ein sehr wichtiges Kriterium bei meinen Entscheidungen.

    gehen selber mit dem Staubtuch über Sachen, denn ich werde von dem Dreck krank

    Dann bliebe ich zu Hause, anstatt noch an dem Dreck herumzufuhrwerken.

    Aber mehr möchte ich da gar nicht zu sagen. Wir sind, glaube ich, wieder bei „Geht nicht anders.“ und „Du hast keine Ahnung von Grundschulen.“ Geschenkt. Mag so sein.

    Um auf die Technik zurückzukommen (warum geht's hier auf einmal ums Putzen?). Ich bin kein technisches Personal. Wenn etwas nicht läuft, schreibe ich eine Fehlermeldung. Ich klettere schon lange nicht mehr unter die Tische und wackel an Steckern oder ähnliches. Da gibt es Leute für, die machen das oder lassen das bleiben. Unterm Strich egal, weil, das sehen wir ähnlich, das Fachpersonal nicht wirklich vom Fach ist. Außerdem haben sie lange Reaktionszeiten. Bevor ein Fehler behoben ist, sind schon die nächsten aufgetaucht.

    Aber auch das ist Teil des Sparprogramms an Schulen. Wenn man möchte, dass der Kram funktioniert, muss man auch für Wartung und Betrieb Geld ausgeben. Auch das passiert nicht, also läuft nichts. Mich hat das mal sehr gestört. Mittlerweile ist's mir egal.

    Das sind, wie ich ja in den letzten Jahren nicht müde wurde zu schreiben, auch die Schattenseiten des Föderalismus.

    Ich sehe dabei nicht den Föderalismus als wesentlichen Grund. Sind die Zuständigkeiten klar, ist es egal, wer was zahlt, wenn etwas denn tatsächlich gekauft wird. Da wo die Zuständigkeiten nicht klar sind, müssen entsprechende gesetzliche Regelungen ergänzt werden

    Ob föderal oder zentral, so lange die, die die Schulen betreiben (sowohl politisch als auch administrativ) kein Interesse an den haben, wird's nichts.

    Oder büßt eure Entscheidung.

    Es ist nicht unsere Entscheidung, egal welche Gruppe von uns du ansprichst.

    Es ist immer so, die Schulträgerin schafft an, dabei hört sie nicht auf uns, selbst, wenn sie nachfragt. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust, mit den zu diskutieren oder sie anzubetteln. Die Arroganz und Selbstgerechtigkeit der zuständigen Verwaltungsmitarbeiterinnen halte ich nicht aus.

    Unterm Strich büße ich für gar nichts, die Schülerinnen büßen. Und zwar nicht für unsere Entscheidungen sondern für die der Verwaltung.

    Ja, es war allen klar, dass die 500-Euro-Endgeräte ein Hüftschuss waren Ich wundere mich eher, dass die so lange gehalten haben. Gerade, was den Akku anbetrifft.

    Uns wurde gesagt, dass man iPads anschaffe, weil Laptops ja eh schon alle haben. Gemeint waren natürlich die Privatgeräte, die viele Kolleginnen kostenlos zu Verfügung stellen.

    Für 500 Euro bekommt man halt nur Geräte im Gegenwert von 500 Euro. Als die Zahl im Raum stand und dann noch die Vorgabe gemacht wurde, dass es sich um Mobilgeräte handeln müsse, war klar, dass das nichts wird.

    Es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen. Digitalisierung von Schulen wird seit den Achtzigern diskutiert. Etwas dabei herumgekommen ist noch nicht, wird auch nicht passieren. Die Strukturen verhindern das. Und die mangelnde Bereitschaft in Bildung zu investieren.

    Ich nutze das iPad nur zur Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Verwaltungsrechner. Dafür ist es einigermaßen ungeeignet, weil recht groß und schwer. Ein Token am Schlüsselbund wäre praktischer und preiswerter. Aber vieles wäre besser, als der erbärmliche Schrott, mit dem sie uns die Räume vollstellen. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn mein iPad mal nicht mehr funktioniert. Womöglich werde ich dann aus dem Zeugnisteam genommen, damit man nichts neues anschaffen muss.

    Anekdote: Neulich musste eine Kollegin erstmal jede Menge Apps löschen, um ein Systemupdate einzuspielen. 32 GB sind dann doch etwas wenig.

    Ich hatte mit der Gemeinde telefoniert und sie haben mir bestätigt, dass dieser Herr für sie arbeitet. Daher habe ich mir nichts dabei gedacht.

    Dann solltest du nochmal mit der Gemeinde in Kontakt treten und denen erzählen, was passiert ist.

    Außerdem träte ich in Kontakt mit der Firma, die das Holz kaufen möchte. Damit die Bescheid wissen, dass sie womöglich Diebesgut kaufen.


    Und ansonsten, ja, Polizei/Staatsanwältinnenschaft. Wenn sich dss ganze als Missverständnis entpuppt, finden die das auch ’raus. Wenn Straftaten vorliegen, können sie aber jetzt schon ein Verfahren einleiten.

    Es kann ja nicht immer an denjenigen hängenbleiben, die sofort "hier" rufen

    Äh, doch. Die, die fahren wollen, sollen fahren.

    Was den vorliegenden Fall anbetrifft, gibt es noch mehr Gründe als mangelnde Rettungsfähigkeit, um jemanden nicht mit auf ein Boot zu schicken. Da wäre die nicht amtsangemessene Unterbringung, bei der man sich im Zweifelsfall sogar die sanitären Einrichtungen mit den Schülerinnen teilen muss. Oder die Möglichkeit seekrank zu werden, was dazu führt dass man die Aufsichtspflicht nicht mehr erfüllen kann. Usw.

    Nee, wer so etwas vorhat wie Segeltour soll doch bitte vorher kucken, wer mitkommt, anstatt jemanden verpflichten zu müssen.

    Da geht es auch darum, dass bei Feueralarm o dr ähnlichem jederzeit bekannt ist bzw. Nachgesehen werden kann, wer denn gerade in welchem Raum anwesend ist/war.

    Und genau das geht nicht mehr, seit wir ein elektrisches Klassenbuch haben, weil wir auf dem Sammelplatz weder Geräte noch Internetanschluss haben. Also können wir auch nichts nachsehen. Das analoge Klassenbuch konnte man einfach mitnehmen und aufschlagen. Das benötigte keine zusätzliche Infrastruktur.

    Unsere Sicherheitsbeauftragte hat dazu bei der Brandschutzbeauftragten der Schulträgerin nachgefragt. Das sei so in Ordnung. Unsere Schülerinnen seien alt genug, um selbstständig das Gebäude zu verlassen. Wir müssten deren Anwesenheit auf dem Sammelplatz nicht kontrollieren. Wir dürften davon ausgehen, dass alle 'raus sind.

    Ich halte das für eine Ad-hoc-Ausrede, weil man darüber gar nicht nachgedacht hat.

    Mal abgesehen davon, dass wir gar nicht durchgängig die Anwesenheit feststellen können, weil die Rechner nicht immer laufen, die Netzanbindung Probleme macht oder schlicht der Server von Pedav nicht immer läuft. In der Situation zu verlangen, dass die Anwesenheitskontrolle zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der Unterrichtsstunde erfolgen soll, ist absurd.

    Danke, das klingt lustig und auch beruhigend irgendwie:verliebt:


    Vielleicht muss ich in meiner Haltung klarer werden. Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich der der unkollegiale Mensch bin, wenn doch die ganze Gruppe mit einer Lösung zufrieden ist, nur ich wieder mal nicht.

    Dabei bin ich nicht mal sicher, ob das so ist, also dass sich alle so einig sind. Ich empfinde einen komischen Gruppendruck und eine Aggression, die eigentlich unnötig ist, muss mich da selbst immer wieder hinterfragen. Abgrenzen, ohne verletzend zu sein. Professionell, obwohl andere es nicht sind. Ich weiß nicht, ob ich rüberbringen kann, was ich meine.

    Siehst du. Ich kann dir nicht helfen. Meine Beteiligung an diesem Thread ist nutzlos.


    Wo du Probleme siehst, treffe ich Entscheidungen.

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