Beiträge von O. Meier

    Wenn ihr genug Stunden und genug Reisekostenbudget hättet, würdet ihr dann auf Klassenfahrt gehen?

    Genug Stunden hieße genug Personal, dass nach 8 Stunden Klassenfahrtschicht jemand anderes übernähme und ich dann in mein amtsangemessenes Hotelzimmer ginge, nachdem ich meine amtsangemessene Mahlzeit eingenommen habe? Ja, so sollte das laufen.

    Dann sehe ich aber immer noch nicht, dass der Nutzen den Aufwand rechtfertigt.

    Das andere ist das Problem, dass das Land etwas wünscht aber es auf Freiwillige abschiebt.

    Doch, doch, das geht schon. Man kann sich etwas wünschen und sich freuen, wenn es freiliig erledigt wird. Bei notwendigen Dingen muss man halt dafür sorgen, dass sie hauptamtlich erledigt werden. Daran hapert's oft.

    Machen wir ja bei anderen Aufgaben auch nicht so. Klassenlehrerschaften wären das gleiche Problem. Was wäre, wenn das Land sagt, dass man in Zukunft nur noch Freiwillige für die Klassenlehrerschaften nehmen soll? Das hinkt natürlich etwas, weil man ohne Klassenfahrten auskommt

    Ebend.

    aber man braucht auch keinen DaZ, Förderunterricht, Sportförder, Einschulungsfeiern, ...

    Das wollte ich nicht so unbegründet durch Auflistung abhandeln. Man muss sich schon die Zeit nehmen, jedes einzelne dieser Angebote auf seine Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit abzuklopfen. Je nach Ergebnis müssten politische Entscheidungen folgen, die am Ende für genug Personal sorgen. Das vergisst man häufig, wenn man die Wichtigkeit von Maßnahmen herausstellt.

    was verdient man an einer Ergänzungsschule (NRW)?

    Kommt ein Bisschen darauf an, in welcher Funktion man da arbeitet. Die Hausmeisterin hat einen anderen Tarif als die Lehrerinnen.

    Ansonten, falls ich ein Job-Angebot von einer solchen Einrichtung hätte, früge ich doch, was die mir freiwillig geben.

    Als ich vor 1,5 Jahren gefragt wurde, ob ich wieder mitfahre, habe ich bedenkenlos zugesagt (ist ja auch mein Job).

    Wann war das genau? Noch vor dem ersten Lockdown oder schon während? Womöglich hätte man die Fahrt absagen/stornieren sollen.

    Klassenfahrten sind ohnehin eine ziemliche Belastung, die ich durch den (vermeintlichen) Nutzen nicht gerechtfertigt sehe. Unter Pandemie-Bedingungen finde ich das nochmal schwieriger. Man sollte einfach mal nicht fahren, bis wir die Pandemie im Griff haben. Tagesausflüge und Aktivitäten „daheim“ halte ich für besser planbar und verantwortbar.

    fachinformatiker : Lass‘ dich nicht verarschen. Wer eine Fahrt anordnet oder genehmigt, muss sicher stellen, dass die Fahrtkosten gedeckt sind. Die „Frei“plätze müssen dich nicht interessieren. Das einfachste ist, man geht nicht finanziell in Vorleistung. Dann muss man hinterher nicht betteln, um sein Geld wieder zu bekommen.

    Die Weisung, eine Fahrt zu unternehmen, bei der die Unterkunft nicht amtsangemessen ist, kann man ja mal remonstrieren. Bei der Gefährdung der Gesundheit durch überlange Schichten oder geplanten Schlafmangel sowieso.

    Aber wer die paar Euro nicht in gekauftes Material investieren möchte, der hat mMn keine großartigen Probleme. Gerade bei einem A13 Gehalt.

    Ja so sehe ich das auch. Wer die paar Euro nicht in professionelle Ausstattung investieren möchte, die hat mMn keine großartigen Probleme. Gerade als Land oder Kommune, die dafür zuständig sind und dafür einen Etat haben.

    Ich habe tatsächlich keine Probleme damit, wenn‘s nicht läuft. Ich mache meine Arbeit so gut es im Rahmen der Möglichkeiten geht. Ich weiß, dass die nicht ganz billigen Lehrkräfte einen höheren Wirkungsgrad haben könnten, aber das will keiner hören. Soll uns doch die versammelte Politik und Verwaltung den ganzen Tag auf der Leitung stehen.

    Im vorliegenden Fall jedoch zu argumentieren, dass man entweder unbezahlte Überstunden machen müsse oder das dienstliche Budget sponsoren müsste, ist für die Füße.

    Eine Kollegin wird mit einem halben Dutzend neuen Fächern zugeknallt und hat noch nicht mal Bücher dafür. Da ist doch etwas gründlich schief gelaufen.

    Vielleicht arbeitest du einfach nicht schnell genug?

    Das wird's sein. Wir haben keine strukturellen Probleme, es fehlt kein Material und keine Ausstattung. Einige trödeln nur etwas.

    Natürlich fehlt der jungen Kollegin noch etwas Erfahrung, und das macht sie etwas langsamer. Da wäre bei der Einsatzplanung drauf zu achten, anstatt sie mit siebzehn fachfremden Kursen vollzuballern, die sie halt nicht stemmen kann.

    Es soll durchaus Kollegen geben die es schaffen hochwertigen Unterricht zu stemmen.

    In 42 h/Woche? Als Berufsanfängerin?

    Leistung ist nunmal Arbeit pro Zeit.

    ... und wird in Watt gemessen. Das ist nicht der Leistungsbegriff, um den es geht. Aber. Für Beamte ist eine wöchenliche Arbeitszeit festgelegt, keine Wochenleistung. Für letzteres eignet sich ein Werkvertrag.

    aber diese Einstellung "dass die Qualität leidet" ist so ein typischer Beamtenspruch

    Na, dann passt der doch. Prima.

    der halt einfach in einem normalen Umfeld nicht laufen würde.

    Du meinst, Schule ist kein „normales“ Umfeld? Ja, das könnte das Problem sein.

    Ordinatio Sacerdotalis (hl. JP II)

    Also, hier wird angeführt, dass ein Mensch diese Diskriminierung angeordnet hat. Aber. Selbst wenn sich herausstellte, dass es Göttinen gibt und eine derer diese Anordnung getroffen haben sollte, so hat dann diese eben jene Entscheidung getroffen. Es gibt also immer jemanden, der diese Diskriminierung entschieden hat. „Geht nicht anders“ stellt die Situation also nicht zutreffend dar. „Wir können nicht anders, weil <Verantwortliche> das nicht möchte.“ kommt der Situation schon näher.

    Besonders süß finde ich im zitierten Absatz den Passus „die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), da[ss] die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden“. So so, „um die Brüder zu stärken“. Hier wird also eine 100%-Männerquote eingeführt, weil man vermutet, dass die Herren sich sonst unterbuttern lassen, bzw. um deren Machtstatus zu erhalten. Danke für die Ehrlichkeit.

    Und wie war das eigentlich vor 1994 geregelt?

    Glaubens, der nun einmal unabhängig von Kirchen bestehen kann.

    Wie das?

    Hm, ja, wie geht das? Man glaubt einfach etwas. Die eine glaubt an Tote, die wieder zu leben anfangen (Jesus, Zombies, Walking Dead u. ä.), die nächste daran, dass Orgon-Energie siebenmal stärker ist als Nullpunkt-Energie (also feinstofflich!), und ich glaube, dass drei Pfund Knochen eine gute Brühe geben. Das kann man alles einfach so glauben. Selbstverfreilich kann man sich in Clubs zusammenfinden, um sich über den Glauben auszutauschen oder diesen auszuüben (also z. B. gemeinsam kochen). Aber man muss das nicht; etwas zu glauben, passiert einfach. Da muss man nicht vorher irgendwo eintreten.

    Job und Werte müssen doch nicht im Einklang stehen.

    Das Problem ist ja, dass Einrichtungen wie die katholische Kirche nicht nur verlangen, dass du im Job deren Ansichten vertrittst (was ich schon nicht für möglich halte), sondern auch auf dein Privatleben Einfluss zu nehmen begehren. Wir hatten hier mal einen Thread, der zum Anlass hatte, dass eine Kollegin sich von Seiten der religiösen Trägerin ihrer Schule zur Eheschließung genötig sah, da ein nicht institutionalisiertes Zusammenleben dort nicht gern gesehen wurde.

    Und auch ansonsten hat die mögliche Dissonanz von Job und Werten Grenzen.

    Naja, trotz meiner großen Abneigung ggü. Religion und Kirche, würde ich auch an einer kathol./evangel. Schule arbeiten, wenn mir das meinen Ortswunsch ermöglicht.

    Da sehen wir ein großes Problem, das das Privatschulwesen mit sich bringt, wenn in Folge das Netz der staatlichen Schulen nicht mehr flächendeckend ist. Noch schlimmer als für Lehrerinnen, die nicht umziehen möchten oder können, ist es für potentielle Schülerinnen, die dann womöglich eine Schule mit eienr absurden Ideologie besuchen, weil dass die Schule in räumlicher Nähe ist. Wäre diese auch eine staatliche Schule, müsste man keine Anwägung zwischen Entfernung und Unsinn machen.

    Man kann natürlich aus der Kirche als Körperschaft öffentlichen Rechts austreten

    Das dürfte als einziges (arbeits)-rechtlich relevant sein. Worthülsen wir die nachfolgenden nicht. Sie führen uns im Zweifelsfall nur off-topic.

    aber nicht aus der Kirche als Leib Christi.

    Zweitens ist der mystische Leib Christi gemeint (1. Kor 12,27).

    Vielleicht sind wir hier doch noch sehr dicht am Thema. Eine Arbeitgeberin, die möchte, dass ich aus derartigen, inhaltsleeren Wortfolgen meinen Lebenswandel ableite, möchte ich wirklich nicht haben. Wer weiß, was der sonst noch so einfällt.

    Erstens gibt es keine Leiche, weil Christus auferstanden ist.

    Vorher soll er doch aber gestorben sein? Gab es dann da keine Leiche? Und was ist dann in den letzten 2000 Jahren mit dem Körper passiert?

    Zur Klarstellung. Das sind rhethorische Fragen.

    Verständlich, kann sich aber nicht jeder leisten.

    Ja, ist womöglich so. Dank BAFöG sind die Möglichkeiten aber so schlecht auch nicht.

    Das ändert aber alles nichts daran, dass das Studium vom Elternhaus aus doch dem vorangegangenen Schulbesuch sehr ähnlich wird. Insbesondere, wenn die Eltern keinen akademischen Hintergrund haben.

    Die Selbstständigkeit ist dabei ein nachrangiger Aspekt, das Wesentliche ist die Fokussierung aufs Fach.

    Ja, weniger Geld heißt auch weniger Optionen. Ich ließe es aber nicht darauf beruhen.

    Es heißt doch immer, dass es gerade in Großstädten zu viele Singlehaushalte gibt, was dafür sorgt, dass vorhandener Wohnraum nicht ausreichend ausgenutzt wird. Wenn mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, scheint es aber auch nicht zu passen.

    Boah, wie platt. Es spricht nichts dagegen, dass mehrere Generationen unter einen Dach leben. Das ist übrigens nicht die einzige Alternative zu Singlehaushalten.

    Trotzdem hat das Betreiben einer eigenen Wohnung statt bei den Eltern zu bleiben einfach Vorteile, wenn man sein Studium ernshaft betreiben möchte, weil man Interesse am gewählten Fach hat. Es geht um diese Phase.

    Und nicht jeder hat zu Hause ein eigenes Zimmer, wo man genug Ruhe zum Studieren hat.

    Ja, manchmal ist es zwingend notwendig, zu Hause auszuziehen.

    Ich halte es sogar für einen wesentlichen Aspekt des Studiums, dass man bei den Eltern o. ä. auszieht. Es geht nicht nur um das Erlernen einer gewissen Unabhängigkeit. In der eigenen Wohnung ist es viel leichter, das studierte Fach in den Mittelpunkt des Lebens zu rücken.

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