Beiträge von O. Meier

    In erster Linie sind es doch wohl die Eltern, die mit ihrem Verhalten als Vorbilder fungieren.

    Ups. Einen Fall „Die Eltern sind Schuld“ ./. “Die Schule ist schuld“ wollte ich gar nicht aufmachen. Das wäre mir dann doch zu flach.

    Natürlich tragen wir in der Schule zur Sozialisierung der jungen Menschen bei. Es ist müßig, dass aus dem Handgelenk quantifizieren zu wollen. Wenn jemand etwas Belastbares hat, gerne.

    Ansonsten erscheint es mir aber naheligend, dass die Schülerinnen in der Schule erlerntes Verhalten auch in der Schule anwenden. Oder anders: wenn sie in der Schule mit einer Strategie durchkommen, werden sie ind er Schule wieder die gleiche Strategie versuchen, Ob wir da nun Modell oder Verstärkerin waren, können wir lange diskutieren. Auf jeden Fall tragen wir bei.

    Dabei ist die Schule als System angesprochen. Hier wird doch keine Einzelne Abgründe offenbaren, indem sie ohne Not in eine Verteidingungshaltung geht?

    Ich nehme auch für mich in Anspruch, konsequent zu sein, die Einhaltung von Regeln einzufordern, aber auch die Sinnhaftigkeit von Regeln erklären zu können. Trotzdem weiß ich, dass das nicht immer so funktioniert, wie ich das möchte. Vielleicht, weil ich es nicht immer so gut hinkriege. Ziemlich sicher aber, weil die politische Großwetterlage in eine andere Richtung pfeift. Und jede Menge Kolleginnen auch.

    Wir wären jetzt in einer Situation, in der Konsequenz besonders wichtig ist. Insofern wäre das eine Situation, in der wir Konsequenz besonders gut einüben könnten. Einige schienen da schon aufgegeben zu haben. Schade, selbst wenn es verständlich ist.

    Jenseits gekränkter Eitelkeiten könnte man mal darüber nachdenken, wie man dne Infektionsschutz durchsetzt, ohne sich unnötigem Stress auszusetzen. Nein, da habe ich keine Musterlösung parat. Aber es schadet nichts, sich den Ursachen der Problematik zu stellen.

    Bei uns kam auch relativ bald 'rum, dass wir noch in Distanz sind. Ich hatte eh schon so geplant. Manchmal liegt man ja richtig.

    Bei den Abschlussklassen sieht es bei uns gnaz unterschiedlich aus. Während die Abiturientinnen sich offensichtlich auch in Distanz auf die Prüfungen vorbereiten können, werden die Fachoberschülerinnen mit über 20 Menschen in einen Raum gepackt. Die Abteilungsleiterinnen sehen wolh das eine oder andere unterschiedlich.

    ist auch Teil der Erziehung, die die Eltern leisten müssen.

    Einen Erziehungsauftrag hat die Schule aber auch. Ich befürchte, die Undiszipliniertheit in Infektionsschutzfragen ist auch eine Folge der Inkonsequenz in den Schulen in anderen Punkten. Die Schülerinnen erleben viel zu oft, dass Fehlverhalten keine Konsequenzen hat, dass man sich 'rausreden kann (oft als Diskussion missverstanden) und dergleichen.

    These: mit mehr Konsequenz wäre das Durchsetzen der Regeln weniger Aufwand als das ganze Rumgezottel.

    Viel interessanter finde ich aber, dass das Bildungsniveau junger Erwachsener nicht ausreicht, die Gefährlichkeit des Virus und die Schutzmaßnahmen einschätzen zu können. Da haben wir als Schule gründlich versagt.

    Die Schulen könnten das ggf. vorher abfragen - dann kann man das entsprechend organisieren und hat am Prüfungstag selbst hoffentlich nur kleinere "Abweichungen".

    Oder auch größere. Trotzdem viel Aufwand für einen zweifelhaften Nutzen. Ey, wir kriechen alle auf dem Zahnfleisch, dann sollen wir noch einen Aufriss für Verantwortungslose machen. Jetzt, echt, jetzt.

    Was für eine Ressourcenverschwendung. Zur Planung müssen die Schüler*innen, die sich nicht testen lassen wollen, das vorher der Schulleitung melden, damit Räume organisiert werden.

    Wobei ja wahrscheinlich auch jedem, dem das am Prüfungstag einfällt, da irgendwie dann was organisiert werden müsste...

    Praktisch geht das schief. Was machste denn mit einer Kandidatin, die zwar vorher angibt, sich testen lassen zu wollen, dann aber doch ohne Test aufläuft? Dann musst du huschuhusch den Sitzplan anpassen, eventuell noch einen weiteren Raum besorgen. Und was nicht alles. Nee, sorry, das hat keiner zu Ende gedacht. Und das alles, um ein höheres Infektionsrisiko zu ermöglichen. Welche Brücke wird den da geschlagen?

    DAS ist also Laschets „Brückenlockdown"?

    Kein Wunder, dass den keiner erst genommen hat.

    Es ist schon ein Kreuz mit den Politikerinnen. Irgendwie war man froh, dass nicht Fritze Merz CDU-Vorsitzende geworden ist. Und jetzt muss man sich dazu Gedanken machen, wer das geringere Übel als Unions-Kanzlerinkandidatin ist. Da scheint Laschet ja seine Serie, schlechter dazustehen als Söder, fortsetzen zu wollen.

    Aber wohin soll man denn auswandern?

    Meine Schulleitung hat uns daraufhin Impfdrängelei vorgeworfen und das ganze geht jetzt über den Lehrerrat...

    Unsere Schulleitung hat mit der oberen Schulaufsichtsbehörde Rücksprache gehalten und von dort die Meldung erhalten, dass Kolleginnen die in solchen Bildungsgängen eingesetzt sind, sehr wohl unter diesen Passus fallen.

    Eine Schulleiterin sollte doch ein Interesse daran haben, das möglichst viele Kolleginnen geimpft werden. Dann kann man nicht nur die Praktikumsbesuche durchführen, alles andere läuft auch einfacher. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Geimpften in Karantne müssen ist deutlich geringer und so fällt weniger Präsenzunterricht weg. Etc.

    Wenn man sieht, wer alles geimpft wird mit welchen fadenscheinigen Begründungen und wer alles noch wartet ist die Deklaration von Kolleginnen, die eine Regelung in Anspruch nehmen wollen, eine ziemlich üble Beschimpfung.

    Eine Schulleiterin kann durchaus der Ansicht sein, dass ihre Mitarbeiterinnen „noch nicht dran“ seien. Dass sie dann beleidigend wird, zeigt einiges.

    Der Lehrerinnenrat kann doch auf „oben“ nachfragen, gegebenenfalls über den Personalrat.

Werbung