Beiträge von O. Meier

    Der AG sagt also, dass du einen bestimmten Teil der Arbeitszeit verbindlich im Büro arbeiten sollst und den Rest frei einteilen.

    Büro, süß. Genau das gibt es an Schulen in der Regel nicht. Unser Arbeitsplatz hat keinen Arbeitsplatz. Um das zu kascheiren, sagen die Dienstherrinnen, wir möchten doch unser Kram erledigen, wann und wo wir wollen und ihnen bitte nicht auf den Keks gehen. Aber das nur am Rande.

    Nach meinem Verständnis hat es keine solche „Blockung“ bei der TE gegeben. Sonst hätte sie sich ja keinen Termin dorthin gelegt. Also plopp.

    Im Büro arbeitest du täglich vielleicht von 8:00 - 17:00 Uhr.

    Genau. Und dann habe ich das auch fix. Und wenn jemand das auf 07:00 bis 16:00 h umstellen möchte, kann sie damit nicht ein oder zwei Tage vorher kommen, sondern kündigt das rechtzeitig an. Da braucht man auch keine juristische Expertise, sondern macht das aus renem Pragmatismus, weil man möchte, dass das neue Zeitschema funktioniert, ohne den Mitarbeiterinnen vor den Koffer zu scheißen. Wenn ich einen Stundenplan habe, ist der auch fix. Eventuelle Bereitschaften auch. Und auch da ist eine kurze Vorwarnzeit bei Änderungen nicht angemessen.

    You are missing the point: Was ist wenn man lediglich glaubt zu wissen was gemeint ist?

    Es ging hier um die hochspeziellen Spezialbgriffe Stil- und Einzelarbeit. Als welche Absurdität soll man das denn interpretieren?

    Aber: wenn man unter den begriffen etwas Falsches versteht, so müsste dann doch da in der Erörterung auftauchen. Hier scheint es mir doch so gewesen zu sein, dass die Begriffe einfach völlig ignoriert wurden. Das ist weder bei Fehl- noch bei völligem Unverständnis für die Begriffe eine Option. Die jungen Menschen haben schlicht einen Teil der Aufgabenstellung, der ihnen nicht in den Kram passte, umschifft.

    Dann wird wohl ein nicht unerheblicher Teil dieses Forums damit leben müssen, dass Du ihn ekelhaft findest,

    Da diese Leute noch ganze andere Sachen mit einem Handstreich wegwischen und nicht so schlimm finden, wird sie das auch nicht stören.

    Nein, wegen solcher dünnen Argumente werde ich schon lange nicht zurückrudern. ich finde diese Kleingerede, Nicht-so-schlimm-Gefinde, das einige hier vertreten im Übrigen genau so ekelhaft, wie den Lindberghs Dreck.

    Also: Nein. Ist es nicht. In der Nutzung dieser Phrase in seiner Bedeutung "Jeder so, wie er möchte" in Lindberghs Beitrag steckt (trotz aller grundsätzlich angebrachten Kritik an der Phrase) keine Antisemitismus und auch kein Sekundärer Antisemitismus. (Womit wir wieder bei dem Punkt sind, wie du das pauschal beurteilen möchtest.)

    Das haben wir dir jetzt aber auch ein paar Mal erklärt. Deshalb denke ich, dass es nichts bringt, dir das weiter zu erklären.

    Das habt ihr jetzt ein paar Mal falsch dargestellt. Es geht nicht darum, dass Lindbergh eine Phrase benutzt hätte. Es dreht sich immer noch darum, dass sie, nach Klarstellung des historischen Kontextes, die Buchenwalder Torinschrift als Synonym für „Jeder Jeck ist anders“ abgewiegelt hatte. Mag sein, dass du nicht erkennst, dass das eine Verhöhnung der Opfer ist, die durch dieses Tor gegangen und dahinter gestorben sind. Und sehr wohl ist das auch eine Relativierung der Shoa.

    Da kann ich dir nicht helfen. Vielleicht kommst du mit dem Kopieren von Definitionen ja weiter.

    Ich habe in gut hundert Universitäten in den Vereinigten Staaten und Europa zu Studenten über das Problem von Freiheit und Diktatur gesprochen. Viele junge Menschen von heute möchten gerne gegen die Gestapo, gegen die SS, gegen Hitler kämpfen, sie möchten die Juden vor der Ermordung bewahren und den Weltkrieg vermeiden. Das sind heroische Ziele. Aber es gibt dort, wo sie leben, keinen Hitler, keine Gestapo und keine SS. Sie müssen begreifen, daß es das alles auch in den Dreißigerjahren nicht gegeben hat, daß es gewachsen ist, erst langsam und unbemerkbar, dann immer schneller. Bis es zu spät war.

    Deshalb muß man von Beginn an kämpfen. „Ihr müßt“, habe ich versucht, ihnen zu sagen, „gegen die kleinen Ungerechtigkeiten zu Felde ziehen – das erfordert manchmal genauso viel Zivilcourage und Mut wie der Kampf gegen das große Unrecht. Wenn einer wegschaut, wie sein Arbeitskollege grundlos verleumdet wird, und sich freut, daß er vielleicht dessen Position erklimmen kann, dann handelt er nicht anders als einer, der damals weggeschaut hat, als man die Juden die Gehsteige aufwischen ließ, und der sich gefreut hat, in ihre leergewordene Wohnung einzuziehen. Ich glaube, daß die Menschen, die damals den großen Widerstand geleistet haben, heute den kleinen Widerstand übten.“

    Wenn einer heute nur den großen Widerstand gegen Hitler leisten will, dann habe ich den Verdacht, daß er dem kleinen Widerstand gegen das heutige Unrecht ausweichen möchte.

    Ich. Ich würde auch vorschlagen, wir verwenden überhaupt keine Worte mehr im Zusammenhang mit Schülerinnen. Die verstehen das doch eh nur falsch.

    Brrr. Es geht doch darum, dass man einen Begriff nicht einfach ignorieren darf. Entweder weiß mam, was mit dem Wort gemeint ist. Dann verwendet man es entsprechend dem eigenen Verständnis. Oder man weiß es nicht, dann fragt man.

    Ich könnte dir wahrscheinlich zig Fachbegriffe aus der Informatik unterjubeln ohne dass du je überhaupt auf den Gedanken kämst, dass da eine fachliche Semantik existiert,

    Vielleicht lerne ich ja trotzdem noch etwas dazu.

    die zB. das Wort "Typ"

    Ja. Und. Was ist das?

    Ich werfe noch mal einen anderen Gedanken ein. Womöglich ist die TE gar keine Lehrerin, sondern ein Elternteil, der sich beschweren möchte, dass der Hinweis auf die ganzen Sätze nur unter der Aufgabenstellung stand und nicht darüber. Ist mir aber auch erst beim wiederholten Lesen in den Kopp gekommen. Ist vielleicht aber auch Quatsch. Dann schon mal „Sorry“.

    Schön, dass du meinst, dass du das so pauschal beurteilen kannst.

    Verwiren wollte dich nicht. Womöglich geht es dir um die Spitzfindigkeit, dass ich gar nicht wissne kann, ob Schokozwerg ihre vielen, vielen gut gebildeten Bekannten nicht doch eingehend auf ihre Gesinnung untersucht hat? Nein, das weiß ich nicht. Ich halte es aber für nicht wahrscheinlich. Vielmehr ist es wohl so, das man zunächst die Annahme macht, dass Menschen keine Antisemitinne sind. Ein gewisser Vorschuss, quasi, den ich auch gerne gebe. Aber die Hand ins Feuer legen würde ich für Gesamtheit meiner Beannkten nicht.

    Und gerade wegen des Vorschusses und der Annahme nähme ich eine solche — womöglich unbedachte — Äußerung zum Anlass, da mal nachzuhorchen, wie die eine oder andere so tickt. Den Reflex „Wird schon passen. Und wenn nicht, ist auch gut.“ habe ich mir noch nicht angewöhnt.

    Danke. Ich kennen sehr, sehr viele durchaus gebildete Menschen, die diesen Satz völlig unreflektiert in genau dem Sinne von "Jeder so, wie er gern will/wies ihm passt" verwendet.

    Ja, und? Das ist dann okay so für dich? Oder ist das ein Umstand, der stört, den man ändern sollte?

    antisemitisch sind die nicht.

    Schön, dass man das so pauschal beurteilen. Man muss übrigens keine gefestigte Antisemitin sein, um (sekundär) antisemitische Floskeln und Äußerungen vom Stapel zu lassen. Und. Man erkennt Anti-Semitinnen nicht daran, dass das auf deren Stirn steht.

    Migrationshintergrund habe ich auch.

    Das hilft in dieser Diskussion weshalb weiter?

    Eine derartige Reaktion ruft zumeist mehr Augenrollen als Verständnis für die eigenen Fehler hervor.

    Ja, ist so. Und weil einem das Augenrollen schon zuviel ist, belässt man es dabei. Ja, so kann man es sich einfach machen. Herzlichen Glückwunsch. Ja, damit erweist man „der Sache“ sicher einen Riesendienst und nicht so einen Bärendienst wie ich, der solcherlei Dreck nicht unkommentiert stehen lässt. Verstehe.

    Ob das in der methodischen Fachliteratur als Still- oder wahlweise Einzelarbeit bezeichnet wird, dürfte ihnen aber abgehen.

    Aber selbst, wenn ihnen dieser Begriff nicht bekannt ist, können sie ihn doch in der Aufgabenstellung nicht einfach übergehen. Ab einem bestimmten Niveau kann man doch erwarten, dass man eine Begriff recherchiert, im Falle einer Klassenarbeit einfach mal nachfragt.

    Ich kenne in der Tat auch beide Bedeutungen dieser Äußerung und würde in der Tat behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der bundesdeutschen Bevölkerung die Belastung dieser Äußerung gar nicht kennt.

    Nicht kennt. Nicht kennen will. Damit nichts zu tun haben will. Wieviel Ignoranz lassen wir durchgehen?

    Ich tue mich aber schwer damit, jede andere Form dieser Wiedergabe als per se antisemitisch zu interpretieren.

    Vielleicht lohnt es sich den konkreten Fall noch mal zu betrachten. Ausgangspunkt war sicherlich, die womöglich unbedachte, Verwendung der Buchenwalder Torinschrift durch Lindbergh. Den Hinweis, warum diese als Zitat nicht geht bekam sei. Daraufhin kam die Erklärung, die als Synonym für „Jeder Jeck ist anders.“ aufzufassen. Das Herausreden mit Unwissenheit finde ich schlimm genug. Aber das war hier nicht der Fall. Das war ein kräftiges Nachtreten.

    Aus meiner Wahrnehmung heraus erweist Du mit Deiner reflexhaften (Über)Reaktion der eigentlichen Sache - nämlich Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten - nicht unbedingt einen großen Dienst.

    Die Alternative, das Dulden, ist mir zu dicht am Mitmachen. Der Reflex bestand im Übrigen Lindbergh über ihre Fehlverwendung aufmerksam zu machen. Darauf hätte sie mit einem — ebenfalls reflexhaftem — „Sorry“ reagieren können. Sie hat sich aber bewusst entschieden, einen draufzusetzen. Darauf fand ich eine Reaktion mehr als notwendig. Diese war kein Reflex, sondern eine bewusste Auseinandersetzung mit eine Äußerung, die ich nicht so stehen lassen wollte.

    Mir kommt es eher so vor, als wenn das ganzen Beschwichtigungen mit Unwissenheit Reflexe sind. Im übrigen welche, die sich die Reflektoren selbst anerzogen haben.

    Und das sage ich Dir als Geschichtslehrer mit asiatischem Migrationshintergrund und jüdischen Vorfahren in der mütterlichen Linie.

    AFAIR ist Bernd Höcke auch Geschichtslehrer. Der hat sicher nochmal eine andere Sichtweise auf die Dinge. Inwiefern die beiden anderen von dir erwähnten Punkte dir bei der Beurteilung helfen, ist mir schleierhaft. Vielleicht magst du aber mal drauf schauen, wieviel rassistische Konnotation da mitschwingt.

    Ich habe nochmal zurückgeblättert. Lindbergh beruft sich bevorzugt auf drei Quellen: RTL, einen User mit türkischem Migrationshintergrund in einem anderem Forum und „Das habe ich so hingeschrieben, ohne darüber nachzudenken.“

    Relativ mag RTL da noch als seriös gelten. Ansonsten aber kann man doch die Trollversuche ignorieren.

    Ich kann mich entsinnen, dass wir im ersten Lockdown vor Lebensmittelläden anstehen mussten, weil da schon zu viele drin waren. Warum man die jetzt vollpappen darf bis Anschlag, will mir nicht einleuchten.

    Für die anderen Läden wäre man mit einer einheitlichen Regelung (Personen pro Fläche) besser gefahren. Eigentlich dürfte man auch als Teil der Exikutive mitbekommen haben, dass Verwaltungsgerichte sich gerne an Formalitäten abarbeiten.

    Für mich ist das Urteil eher ein Grund, diese Läden noch weniger aufzusuchen. Wenn man weiß, dass da voll sein kann, bliebt man doch weg. Ich bestelle schön online.

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