Wenn du für dich in Ruhe gelassen werden möchtest, kannst du das ja signalisieren.
Ihr merkt, glaube ich, gar nicht, wie übergriffig ihr seid.
Geht doch erstmal davon aus, dass ihr bei jemandem zu Hause anruft, nicht bei einer Hotline oder bei einer Firma (da geht übrigens außerhalb der Bürozeiten auch keiner ans Telefon).
Man muss überhaupt mal einen triftigen Grund haben, um jemanden wegen der Dienstgeschäfte zu Hause anzurufen. Wenn ich in der Schule bin, kann man mich ansprechen. Wenn ich nicht da bin, kann man mir einen Zettel ins Fach legen. Mehr braucht's nicht.
Wenn jemand darüber hinaus zum Beispiel noch zu Hause seine E-Mails abruft, ist das ein weiteres Entgegenkommen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass jemand "Hast du denn kein Woddsäb"? meckert.
Wenn man sich dann noch 'rausnimmt, jemanden privat anzurufen, wäre es in einer zivilisierten Gesellschaft ein Minimum typische Nicht-Arbeitszeiten auszusparen. Aber nee, erstmal alles offen. Wer wie ein normaler Mensch behandelt werden will, soll etwas "signalisieren".
Zu fragen, ob es recht wäre, in dringenden Fällen auch mal sonntags angerufen zu werden, wenn man jemandes Telefonnummer bekommt, wäre zu viel verlangt. Wenn ich jemand mein Nummer gebe, sage ich z. B. immer dazu, dass der Anrufbeantworter regelmäßig abgehört wird. Dann weiß die Anruferin bescheid, dass es sich lohnt, da etwas drauf zu sprechen, macht das hoffentlich und nervt nicht weiter.
Aber nee, klare Absprachen sind schon wieder zu viel, da interpretiert man irgendwelche "Signale" lieber als "Hass" fehl. Wie wäre es sich aus den Emotionen anderer herauszuhalten? Wenn wenn jemand, der das nicht rechtzeitig "signalisiert" hat, mal nicht ans Telefon geht, wird 'rumspekuliert und gefragt, ob das Radio kaputt ist.
Seid ihr denn immer erreichbar? Sitzt ihr den ganzen Tag neben dem Telefon, damit ihr auch ja 'rangehen könnt.