Ich möchte diese Thread nutzen, um mich gegen Videokonferenzen auszusprechen. So sehr ich auch beim Online-Unterricht einen Feedbackkanal vermisse, gibt es einiges, was für mich dagegen spricht. Ja, es ist so, wenn wir unsern Schülern ins Gesicht schauen können, kriegen wir viel mit. Man kommt leichter ins Gespräch und wir wissen mehr über den Lernwirksamkeit unseres Tuns.
Dagegen sprechen zum Einen technische Einschräkungen. Ich habe eine ziemlich alten Rechner, keine Ahnung, was da noch drauf läuft. Ich weiß auch nicht, über welche Hardware die Schüler verfügen, was bei denen läuft, welche Netzanbindung die haben etc. Ich sitze hier auch auf dem Land. Je nach Uhrzeit wird die Bandbreite zur Bandschmale.
Man liest hier so einiges, manches scheint zu klappen, manches nicht. Viele Experimente. Ich weiß nicht, ob meine Zeit optimal investiert ist, da Versuche zu starten. Unsere Lernplattform bietet wohl sogar eine Videokonferenzmöglichkeit. Auch da habe ich mich zunächst nicht mit beschäftigt, u. a. auch weil eine Kollegin in der zweiten Woche schrieb, dass eine wohl geplante Viedokonferenz ausfiele, da die Systemressourcen das wohl doch nicht hergäben. Naja, wenn man hier liest, dass sogar Mail-Server in die Knie gehen, wenn sie zur Abwechslung man benutzt werden, muss man sich da nicht wundern.
Hinzu kommt, wie immer, die Unklarheit beim Datenschutz.
Technische Einschränkungen ließen sich ja überwinden. Wenn die Notwendigkeitz bei den Verantwortlichen gesehen würde und diese Geld locker machten, ginge wohl einiges.
Der für mich wesentliche Grund ist aber ein anderer. Selbst wenn mein Home-Office während der Schulschließungen verstärkt zu meinem Arbeitsplatz wird, so ist es dennoch mein zu Hause. Und da hält erstmal keiner eine Kamera 'rein. Ein Mikro auch nicht. Ob da nun ein nominelles Arbeitszimmer ist oder meine Küche, da gibt es nichts zu filmen und nichts auszustrahlen.
Und ich möchte auch mein eigenes Bild nicht als Stream veröffentlicht wissen. Kann ich denn sicher sein, dass da nicht doch etwas mitgeschnitten wird? Ich lasse mich schon nur von ausgesuchten Menschen zu ausgesuchten Zwecken fotographieren. Da werde ich mit bewegte Bildern nicht auf einmal laxer verfahren.
Datin bestärkt mich, dass ich weiß, dass an meiner Schule das Verständnis für diese Aspekte des Datenschutzes nicht sonderlich ausgeprägt ist. Ich musste schon mehrfach die unerlaubte Veröffentlichung von Fotos monieren.
Obwohl die Bilder angeblich ach so wichtig für den popelige Homepage-Artikel waren, wollte man sich doch nicht die Mühe machen, mal zu fragen.
Nee, in eienr solchen Umgebung muss man besonders vorsichtig sein.
Einen Textchat könnte ich mir vorstellen, wenn so etwas zuverlässig funktioniert. Eine (virtuelle) Tafel wäre praktisch, Mathematik geht gut auf Tafeln. Aber da bräuchte man ja auch etwas tablettöses für zum Auf Schreiben. Das müsste dann auch mit der vorhandenen Hardware und Netzanbindung lauffähig sein. Usw. Da sind wir dann wieder bei den technischen Einschränkungen, von denen spätestens nach der Krise keiner 'was wissen will.