Beiträge von O. Meier

    Atheismus halte ich persönlich für wenig überzeugend, da es keinen Sinn ergibt zu behaupten, dass es kein Übersinnliches (z.B. eine Gottheit oder mehrere etc.)

    Wenn man Atheismus so verstehen möchte, mag das so wirken. In den meisten Fällen dürfte es sich bei einem Atheisten nur um jemanden handeln, der einfach keinen Glauben an irgendeinen Gott teilt. Die wenigsten dürften explizite Antitheisten sein.


    da es keinen Sinn ergibt zu behaupten, dass es kein Übersinnliches (z.B. eine Gottheit oder mehrere etc.) gibt:

    Solcherlei "Behauptungen" sind ohnehin sinnlos, weil die darin verwendeten Begriffe überhaupt nicht hinreichend scharf geklärt sind. Es gibt noch nicht mal einen Anlass, sich mit derlei irgendwie zu beschäftigen. Schon die Frage, ob man einer solchen "Behauptung" Glauben schenkt, ist überflüssig.

    religionsfreie Erziehung

    Was genau meint das?

    Konflikten mit der Reli-Fachschaft kommen.

    Inwiefern? Und welcher Art sollte diese Konflikte sein? Womöglich haben die betreffenden Kollegen ja einen Bedarf an diesen Konflikten, sonst würden sie sie wohl heraufbeschören. Gönn' ihnen das doch.

    Wir sollen ja laut SchulG die SchülerInnen in Ehrfurcht vor Gott erziehen

    Dieser Passus ist bestenfalls gegenstandslos, weil gar nicht klar ist, was diese Gottsache denn sein soll. Oder man meint eine einigermaßen konkrete Gottesvorstellung (ist wahrscheinlicher). Dann wäre das verfassungswidrig, weil wegen Religionsfreiheit.

    Aber, das ist der Haken, wir leben ja nicht in einem säkularen Staat. Religionsfreiheit, als sie ins Grundgesetz geschrieben wurde, war nie als Religionsfreiheit gemeint, sondern es ging immer nur im die freie Ausübung des Christentums oder dessen, was man dafür hält. Dafür gibt es reichlich Indizien und man beruft sich gerne darauf:

    Für mich jedenfalls gelten in der Frage die Präambel des Grundgesetzes sowie das Schulgesetz meines Bundeslandes, welches ebenfalls einen christlichen Gottesbezug aufweist.

    Ebend. Und an diesem Widerspruch zwischen formalisierter Religionsfreiheit und beabsichtigter (und tatsächlicher) Bevorzung des Christentums rührt man schon seit einiger Zeit 'rum. Kreuze erlaubt, Kopftücher verboten? Da hilft denn nur noch eine Rumgeeier von christlicher Tradition (am besten noch christlich-abendländisch, um zu explizieren, wie weit man von den orientalischen Wurzeln weg ist). Eigentlich ein Synonym für "Hamma schon immer so gemacht." Das soll dann ein Argument sein, etwas auch weiterhin so zu tun? Veränderung ist ja böse? Allerdings platzt die Blase, wenn man nachfragt, wie lange denn "schon immer" in Jahren ist.

    Ich sehe nicht, wozu man eine Religion bräuchte. Dennoch halte ich Religionsfreiheit für ein hohes kulterelles Gut und eine hohe zivile Errungenschaft. Im übrigen auch in der Ausprägung "Freiheit vor Religionen". Aber Religionsfreiheit kann es nur in einem säkularen Staat geben. So lange wir den nicht haben, ist es um so wichtiger auf die Religionsfreiheit hinzuweisen, sie immer wieder einzufordern.

    Dass sich Religionsvertreter oder "religiöse" Menschen, angepisst fühlen, wenn man das tut, ist doch klar. Sie fürchten um ihre Privilegien. Insofern kann man es auf einen "Konflikt" mit der Religionsfachschaft durchaus ankommen lassen.

    Das Finanzamt sagt jetzt aber, dass die jeweiligen 10qm Arbeitszimmer von uns beiden bezahlt werden und die anrechenbaren Kosten daher auch geteilt werden müssen. Also für meine Person:

    Aufwendungen: 5.000€

    Anteil an der Gesamtfläche
    für mein Arbeitszimmer: 10% von 100qm

    Das ist Dummfug. Die 5.000 Euro wären demnach ja nur für's halbe Haus, dessen dann das Arbeitszimmer 20% ausmachte. Also 1.000 Euro. Letztendlich bist du selbst schuld, der Finanzbeamte ist Opfer des Bildungssystems. Nee, da würde ich Widerspruch (oder welche Rechtsmittel da gefragt ist) einlegen, das entsprechend verständlich aufschreiben (schwierig!).

    IANAL, ich meine man kann nicht nur die Klatmiete absetzen sondern auch die Nebenkosten entsprechend anteilig. Schleißlich muss das Arbeitszimmer auch beheizt und beleuchtet werden. Und den während der Arbeit getrunkenen Kaffee musst du nach in die anteilge Schüssel laufen lassen.

    Ich geb' das immer an, weiß da jemand was Verbindliches?

    hat mir mal jmd. vom Schulträger gesagt, dass sie ganz dringend an einer Lösung suchen um BYOD möglich zu machen, damit Lehrer ihre eigenen Geräte nutzen können und keine extra Geräte angeschafft werden müssen. Kein Witz!

    Wurde bei uns so explizit nicht geagt, aber die Idee hatte man hier auch.


    Auch witzig: während BYOD hier noch aus rechtlichen Bedenken verboten ist, wird es im Nachbarkreis, selbes Bundesland, schon eingesetzt. Ein Chaos ist das...

    Für die ganzen Mobilgeräte braucht man dann vor allen Dingen WLAN. Dass zuverlässig "dicht" zu kriegen, ist nicht ganz ohne. Ob der Aufwand wirklich geringer (und damit günstiger) ist als einfach via Ethernet einen Rechner, der fest am Beamer dranne ist, in jeden Klassenraum zu stellen, kann ich nicht beurteilen. Aber Geld zu versenken für Leuchtturmprojekte, die nachher eh nicht laufen, ist ja immer einfacher, als mal zu überlegen, was man wirklich braucht.

    Und überhaupt, my own device ist nunmal meins. Man könnte mal darüber nachdenken, was "own" denn so bedeutet. Semantik statt Buzzword. Die Selbstverständlichkeit, mit der davon ausgegangen wird, dass der Lehrer an sich, seinen privaten Kram mitbringt, sich vielleicht noch ein Tablet kauft etc., geht mir schon gegen den Strich. Und dabei wären wir wieder beim Kern des Threads, den "Anfeindungen" gegen die, die privates Geld investieren. Jene schüren nämlich diese Erwartungshaltung, und das stört mich daran. Und da wiederhole ich mich auch gerne.

    Zum Schnäppchenpreis von knapp 1000€?

    Ja, wären die einen sich an der mangelnden Lehrmittelfreiheit reiben und es bedauerlich finden, dass die Schüler sich die Bücher selbst kaufen müssen, bauen die anderen schon die nächste Hürde auf, indem sie nur Schüler aufnehmen, die 1000 Euro für ein solches Spielzeug, äh, Arbeitsmittel über haben.

    Ich bin sehr dafür die finanziellen Anforderungen für Schulbildung möglichst gering zu halten, um möglichst vielen Menschen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Ohja, der Staat soll die Kohle hinlegen.

    BOYD - Buy your own device!

    Die Weigerung mit privaten PCs oder sonstiger Hard- und Software zu arbeiten oder kein sonstiges Material anzuschaffen beschert und keinen einzigen weiteren PC im Lehrerzimmer, keinen echten Büroarbeitsplatz, keine angemessene Einrichtung und Ausstattung der Klassenräume etc.

    Ja, das ist wohl so. Oder es dauert sehr lange, wie du vermutest.

    Ich bitte aber darum, die Sache auch andersherum nicht aus dem Auge zu verlieren: Wenn man überhaupt eine Chance haben willl, dass etwas passiert, darf man den Schulträger natürlich nicht aus der Verantwortung lassen, indem man seine Lücken füllt. Also: Wenn wir nichts kaufen, passiert womöglich auch nichts. Wenn wir Kram privat kaufen, passiert sicher nichts.

    Was den ganzen Digitalkram anbetrifft, kann man mir damit für den Unterricht ohnehin gestohlen bleiben. Ich verwende Beamer und Dokumentenkameras eigentlich nur, weil wir keine Polyluxe mehr haben. Ich glaube nicht, dass die SuS einen erheblichen Erkenntnisgewinn dadurch haben, dass ich ein Arbeitsblatt nicht mehr auf Folie kopieren muss, bzw. sie ihre Gruppenarbeitsergebnisse nicht mehr auf Folie sondern auf Papier schreiben.

    Ach, und was den Spaß anbetrifft, dem hier einige huldigen. Ja, mein Job macht mir nach wie vor Spaß. Vielleicht nicht mehr so viel wie am Anfang, da zeigen die systematischen Unterfangen, mir den Spaß zu verderben, schon Wirkung. Aber immer noch genug, dass man ihn machen kann. Außerdem bekomme ich Geld dafür. Mit dem kann ich z.B. meine Freizeit so gestalten, dass ich da jede Menge Spaß habe.

    Der Spaß am Job ensteht im Wesentlichen aus der Kommunikation mit Schülern und Kollegen. Dafür muss schon mal gar nichts angeschafft werden. Dass dadurch, dass ich mich mit Leuten aus der Verwaltung bezgl. Beschaffungen 'rumschlage, mehr Spaß entsteht, kann ich mir übrigens nicht vorstellen. Wenn irgendwas neu gemacht wird, Räume z.B., das mich betrifft, bekommt der SL dazu meinen Vorschlag. Dann wird das beachtet oder nicht. Mehr lohnt sich nicht. Rumdiskutieren, nachdem es verbockmistet wurde, ohnehin nicht.

    Nö, wenn ich mich ehrenamtlich engagieren möchte, mach ich das im Verein. Da bekomme ich ein ehrliches "Danke schön".

    Und wer zahlt bei Euch die Filzstife für die Dinger? Kreide bekomme ich kostenlos im Lehrerzimmer, aber für Filzstifte muß ich selber sorgen,

    Das ist doch mal wieder ein relativ einfacher Fall. Whiteboards ohne Stifte kann man nicht benutzen. Wenn es sonst nichts gibt in dem Raum, kann man halt nix anschreiben. Da werden sich die zuständigen Fachkräfte, die die Tafeln angeschafft haben, aber die nötigen Verbrauchsmaterialien nicht in den Haushalt eingestellt haben, schon was bei gedacht haben. Die sind ja nicht doof.

    Das blüht mir auch. Mein Raum soll das auch bekommen. Noch ist nichts umgebaut. Ich rechne nach jeden Ferien damit. Mal sehen, ob am nächsten Montag meine heißgeliebte Tafel noch da ist.

    Dein Raum? D.h. du hältst da Unterricht? Und andere Leute entscheiden, dass die Tafel, die du für den Unterricht verwendest weg kommt? Naja, es gibt ja keine Verpflichtung, so ein Whiteboard zu benutzen. Sind die Lösungsmittel in den Stiften nicht sogar Gefahrstoffe? Was sagt den die RISU dazu?

    Wir haben zwar inzw. in allen Räumen Beamer an der Decke hängen, aber ohne Strom und Datenkabel (vga/hdmi) von der Decke bis zur Wandsteckdose bringen die niemandem etwas. Auf den Stromanschluß (Steckdose an der Decke) warten wir jetzt schon seit 2 Jahren.

    Verstehe ich das richtig? Da hängen Beamer unter der Decke, aber die kann man nicht benutzen, weil die keine elektrische Energieversorgung haben? Klingt mir nach einem Fall für'n Rechnungshof.

    Mashkin: so schlecht ausgestattet, dass du den Unterricht einstellen müsstest, wird wohl keine deutsche Schule sein

    Ich konnte bisher immer noch Unterricht halten, selbst wenn ich nicht mal einen Raum dafür hatte. Da war dann die Medienausstattung zweitrangig. Unpraktisch wird's immer dann, wenn man sich auf etwas verlässt. Z.B., dass man eine Tafel oder einen Computer zur Verfügung hat. Wenn man weiß, dass es derlei in der Regel nicht gibt, kann man entsprechend planen. Entsprechendes gilt für keine Bücher, keine Kopien etc.

    Letztlich kann man auch einen Lehrer(in) nicht mit einem normalen Arbeitgeber vergleichen.

    Der Vergleich mit Arbeitgebern wird zweifelsohne etwas assysmetrisch ausfallen. Aber auch der Vergleich mit anderen Arbeitnehmern ist durchaus möglich. Dabei wird man dann Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest.


    Wir arbeiten sehr frei

    Davon merke ich wenig. Es gibt reichlich Gesetze, Vorschriften und Anweisungen, was wir zu tun haben und wie.


    ich hoffe, dass die meisten ihren Job gewählt haben, weil ihnen die Arbeit Spaß macht.

    Ich hoffe, dass sie ihn gewählt haben in dem Anspruch ihn ordentlich und zielorientiert auszuüben.


    Nicht weil ich es müsste oder mein Unterricht besser wird. Sondern weil es mir Spaß macht einfach neue Sachen auszuprobieren.

    Hauptsache Spaß. Ist klar. Danke für die Ehrlichkeit.

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