Beiträge von O. Meier

    Im Verwaltungsnetz meines Schulträgers, in dem Microsoft Office "natürlich" der Standard ist, ist die Nutzung von OpenOffice u. LibreOffice nicht erlaubt - "aus Sicherheitsgründen". Auf Nachfragte erläuterte mir ein Mitarbeiter, dass der Vertrag mit Microsoft explizit die Nutzung der kostenlosen open-source Konkurrenz ausschließt.

    Ich musste mir damals den Mund fusselig sabbeln, damit wir OO aufs pädagogische Netz bekommen. Da war dann die damalige Wartungsfirma dagegen. Die hatten der Schulträgerin ein „System“ aus Terminal-Server und Thin-Clients aufgeschwatzt, das nie richtig funktionierte. In den Gesprächen verplapperten sie sich, so bekamen wir mit, dass sich dort manche Software total einfach installieren ließ, andere etwas mehr Aufwand benötige. Weniger Aufwand passte aber besser in die Kalkulation. Die mussten zwangsläufig knapp sein, die niedrigpreisigste Anbieterin gewinnt.

    Uns erzählten sie einen Haufen Scheiß in unangemessenem Tonfall. Sie betrieben ein „reines Produktivsystem“, da sein kein Platz für Spielkram. Deshalb könne auch kein BlueJ installiert werden. Da erfanden sie sogar einen Passus in den Lehrplänen, dass im beruflichen Gymnasium ausschließlich Eclipse als Entwicklungsumgebung zu nutzen sei.

    Die Schulleiterin ließ sich zunächst beschwatzen und vertraute nach einigem hin und her dann doch der Expertise der Fachkolleginnen.

    Danach habe ich mich im Wesentlichen nicht mehr darum gekümmert, welche Software installiert wird (Eine Ausnahme, aber ansonsten antworte ich „Leckt mich am Arsch!“, wenn ich gefragt werde, welche Software wir brauchen. Nur nicht so höflich und zurückhaltend, ich formuliere das etwas direkter).

    Damit es nicht nur anekdotisch wird, das könnte ein Beispiel für folgende Erkenntnisse sein:

    Die Menschen, die die Entscheidungen treffen, müssen sich auskennen, auch mit technischen Zusammenhängen.

    Das technische Personal muss für technische Lösung sorgen und dazu beraten. Inhaltliche Lösungen müssen andere treffen.

    Es muss genug Geld vorhanden sein. Dazu muss man insbesondere die Personalkosten so veranschlagen, dass die auch wirklich arbeiten können.

    Letztendlich müssten Lehrerinnen, technisches und administratives Personal zusammenarbeiten, um gemeinsam Lösungen zu finden. Keine Besserwisserei von allen Seiten, die einander erklären, was alles nicht geht.

    Dazu müsste man aber ein gemeinsames Ziel haben. Wenn man Digitalisierung nur betreibt, weil die von den Wahlplakaten in den Koalitionsvertrag diffundiert ist, hat man das nicht.

    Insofern, Morse' , stimme ich dir zu. Es sind die politischen Entscheidungsstrukturen, die uns im Weg stehen.

    Es gibt doch schon seit Jahren eine funktionierende Lösung (vernünftiges Dienstgerät vom Land gestellt, zentral administriert, Token zur Anmeldung im sicheren Netzwerk, komplette Peripherie gestellt zur Arbeit vor Ort und im Homeoffice) in den Schulbehörden und vermutlich auch in anderen Landesbehörden.

    Und in Bundesbehörden, Kommunen, Firmen, Sportvereinen.

    Eine Übertragung auf Lehrkräfte ist natürlich deutlich kostspieliger

    Als was? Aber man darf sich aber gerne an den Gedanken gewöhnen, dass IT Geld kostet. Man hörte, dass aus dem Digitalpakt nicht alles Geld abgerufen sei. Vielleicht geben die Länder das erstmal aus.

    Eine Alternative wäre ein mit einer Pauschale unterstütztes BYOD, das hatten wir an anderer Stelle schon diskutiert.

    Das wäre so dämlich, das machen die vielleicht.

    Ich halte es ...

    für wichtig und selbstverständlich,

    Diese Philosophie vertrete ich auch dem Schulträger und den Kollegen gegenüber. Natürlich.

    Das alles sind Punkte, die ich unterschreiben kann. Ich glaube aber nicht, dass die Liste schon abgeschlossen ist. Spontan fallen mir dienstliche Konten für Klassenfahrten ein.

    In der Realität sind all diese Dinge weder selbstverständlich noch natürlich. Nicht beim Land, nicht bei der Schulträgerin, und insbesondere nicht in den Köpfen vieler Kolleginnen und Schulleiterinnen.

    Ich kann auch verstehen, dass manch einer sich dadurch "bedroht" fühlt, weil er im Gegensatz zu anderen nichts Privates einbringen möchte.

    Eine Bedrohung ist es nicht, aber es nervt.

    Aus meiner Sicht gibt es definitiv nicht den Automatismus "Wenn 8 von 10 Kollegen Privates einbringen, dann müssen das auch die anderen beiden."

    Wie kommst du auf dieses Zahlenverhältnis, in dem die überwiegende Mehrheit Privates dienstlich missbraucht? Sind das Quoten, die real auftreten?

    Einen solchen „Automatismus“ gibt es nicht. Mobbing und anderer sozialer Druck haben keine derart festgelegten Quoten. Trotzdem kommen die vor. Das tut dann schon etwas mehr, als zu nerven.

    Womöglich sollte man da einfach drüber stehen, gelingt aber nicht allen. Mittlerweile bin ich stur genug, dass ich Sachen einfach aussitzen kann. Eine Situation wie der Ausgangspunkt dieses Threads entlockte mir womöglich sogar etwas Schadenfreude. Das sah aber als Berufsanfängerin noch ganz anders aus. Da glaubt nan schon mal, was die Kolleginnen sagen.

    Der gewichtigste Punkt ist aber der mangelnde Weitblick. Das ständige Einbringen von privatem Material hält den Druck für Land und Schulträgerin so niedrig, dass sie nichts ändern werden. Die vermeintliche Lösung führt zum Perpetuieren des Problems. Wurde im Forum schon mal angesprochen.

    Weil manche User ihr Handy immer dabei haben, kein Problem damit haben und den "Luxus" genießen, nicht noch den Token nutzen zu müssen.

    Warum O. Meier aus dieser Aussage von mir eine lange und in Teilen sehr unsachliche Diskussion machen musste: keine Ahnung. Das ist seine Sache.)

    Das ist in der Tat ein Punkt, dessen Fokus etwas verrutscht ist. Ich halte es nämlich —allein um die Selbstverständlich zu unterstützen — für angemessen eine rein dienstliche Lösung zu planen. Und man sollte es den Planerinnen nicht zu leicht machen, schlecht zu planen, indem man sie das in der Gewissheit tun lässt, dass sie sich auf die privaten Alternativen verlassen können. Das finde ich relevant, die Unerträglichkeit eines Tokens am Schlüsselbund nicht so sehr.

    Wenn übrigens anschließend viele Leute zur privaten Alternative greifen, ist das durchaus ein Indiz für die Unzulänglichkeiten der dienstlichen Lösung.

    Die beiden Kollegen sollen sich dann an den Schulleiter wenden und die Arbeitsplatz-Verordnung vorlegen.

    Soviel zur „Selbstverständlichkeit“. Selbstverständlich ist nämlich mal gar nichts. Vielmehr muss man allem hinterrennen, es einfordern und auch noch begründen.


    Dann kann der Schulleiter sich um die Arbeitsplätze kümmern.

    Macht sie vielleicht auch. Was dabei herauskommt, dürfte sehr unterschiedlich sein.

    Und er kann sich freuen, dass nur 2 Personen einen Arbeitsplatz brauchen.

    Du meinst, da werden dann zwei vollständige Arbeitsplätze exklusiv für diese zwei Personen eingerichtet, von denen die anderen acht schön die Finger lassen? Oder stehen irgendwo zwei Rechner im Lehrerinnenzimmer in der Ecke, an denen jede nur Mal schnell, was im Internet kuckt, ausdruckt, dies, das, Ananas?

    Manche Kritiker dieses Outsourcings - der Zerschlagung statt Ausbau bestehender IT-Strukturen und Know-Hows, bzw. Ausverkauf an Privatunternehmen - bezeichnen dies pointiert als "De-Digitalisierung".

    Ob denn nun ein landeseigener Betrieb oder „Private“, es muss einfach genug Geld sein, um genug Know-How einzukaufen, um etwas brauchbares zu produzieren. Wer sich in anderen Bereichen umschaut, wird feststellen, dass Branchen-Software oft teuer und schlecht ist.

    Wenn man die Entwicklungskosten auf nur wenige Kundinnen umlegen kann, passiert das zwangsläufig. Wenn man nur eine Kundin hat, nun, das ist der Extremfall für ein besonders schlechtes Preis-Leistungsverhältnis. 16 Kundinnen wären da schon besser. Aber jetzt träume ich wieder.

    Immer wieder von vorne anzufangen, eine Lernplattform zu produzieren, erscheint mir auch etwas absurd.

    Morse' Wie geht’s jetzt für dich weiter?

    Nach meiner Sicht, ist mit den Gesprächen mit dem Ministerium alles geklärt und du wartest einfach mal ab.

    Letztendlich weißt du ja noch nicht mal, ob das System überhaupt den Betrieb aufnimmt. Warum soll man da jetzt schon Mühe investieren?

    Jesus ist auf Karfreitag gestorben

    Unwahrscheinlich. Zumindest, wenn man auf die absurde Idee käme, diese Geschichte am Maßstab der Realität zu messen. Die Idee bei der Kreuzigung ist ja gerade, dass sie lange dauert. Es dauert einige Tage, bis man tot ist. Bis dahin ist es Folter.

    Wenn jemand Freitag Abend oder Nachmittag ans Kreuz gehangen wird, dürfte sie wohl kaum schon am gleichen Tag gestorben sein. Auch, ob das bis Sonntag früh passiert ist, darf bezweifelt werden.

    Vielleicht wäre auch Tom Riddle besser gefahren, wenn er statt berühmter Artefakte unauffällige Gegenstände als Horkruxe gewählt hätte. Wo wir gerade dabei sind, wie man Tode auferstehen kann.

    Ich glaube, das Missverständnis besteht in der Annahme, dass Feiern immer ausgelassen (oder toll, bunt, laut, fröhlich) sein müsse.

    Nein, muss nicht. Ruhe an Feiertagen ist ganz angenehm. Und überhaupt leben wir in einer sehr lauten Welt, auch werktags sollte man etwas vorsichtiger mit Geräuschemissionen sein.

    Was nun die, die ruhig und besinnlich feiern möchte, daran stört, dass andere in Clubs oder anderen geeigneten Veranstaltungsräumen tanzen, kann ich nicht nachvollziehen.

    eigentlich müsste Karfreitag für Christen ein Tag der Freude bzw. ein Tag der Zuversicht sein, weil der "göttliche Plan zur Rettung der Menschen" Wirklichkeit wurde.

    Nicht für die Jünger damals. Aber rückblickend schon.

    Der Plan war, dass jemand zu Tode gefoltert wird, jedoch mindestens ins Koma. Ich finde das nur ekelig und das ist auf keine Art ein Anlass zum Feiern. Ich kann auch nicht sehen, dass es den Menschen dadurch irgendwie besser gehen könnte oder sie gar „gerettet“ worden sein könnten.

    Den meisten Leuten dürfte es allerdings sowieso egal sein, worum es dabei gehen soll. Das ist halt ein freier Tag. Da kann man ausschlafen, ein Buch lesen oder tanzen. Geht alles.

    nicht nachvollziehen kann, warum einige so darauf bestehen, dass man sein Privatgerät aus Prinzip NIE nutzt?

    Darfst du schon, halt nur nicht im Dienst.

    Ernst bei Seite: Das Land, die Schulträgerin, whoever (nachfolgend „Betreiberin” genannt) soll sicher stellen, dass ein System funktioniert, und zwar mit Mittel, die die Betreiberin hat oder anschafft. Privatgeräte sollte also nicht Gegenstand der Planung sein. Ob man zusätzlich private Geräte zulässt, sollte man davon abhängig machen, wie groß der Aufwand dafür ist.

    Was den vorliegenden Fall der 2FA anbetrifft, so wollte ich als Betreiberin eine hohe Zuverlässigkeit sicherstellen. Das ist einfacher, wenn man keinen Geräte-Zoo einbindet.

    Was machst du, wenn dir eine Lehrerin mitteilt, dass sie eine wichtige E-Mail der Schulleitung nicht lesen konnte, sie konnte sich nicht anmelden, irgendwas stimmt mit ihrem Privat-Handy nicht?

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