Beiträge von Tom123

    Die Idee ist ja nicht all zu schlecht. Aber dann sollte man Fairness halber auch die Bezüge aller Lehrkräfte in den betreffenden Fächern mit anpassen. Also auch die bestehenden Planstellen usw. ... und da hört dann der Spaß für die meisten schon wieder auf :D

    Letztlich ist das in der Praxis nicht umsetzbar. Aber jede SL kennt das Problem, dass bestimmte Fächer beliebt oder unbeliebt sind...

    Fairer wäre es dennoch, wenn gleich zu Beginn klar wäre, welche Standorte oder Regionen Prämien ausloben.

    Denn so bekommen die Schulen auch die schlechteren Bewerber:innen, die dann mehr Geld erhalten.

    Klar, sonst macht das ja keinen Sinn...

    Die mit den überlaufenen Fächern haben doch schon einige Nachteile: Evtl. keine Planstelle, keine Wunschschule etc

    Trotzdem laufen Sie über ... Also scheinen die Vorteile zu überwiegen ...

    Und in Düsseldorf, wo das Leben teurer ist und alle hin wollen wird dann weniger gezahlt, als in Höxter, wo Stellen leer laufen?

    Ja, warum nicht. Meines Wissens gibt es in Niedersachsen gerade Zuschläge für Stellen an unattraktiven Orten.


    Wie ist es denn jetzt? Bestimmte Städte sind überlaufen und können sich die Leute aussuchen. Auf dem Land will keiner hin. Entweder man bekommt die schlechten Leute oder gar keine. Schon in meinem Studium hat mein Prof das schon so erzählt. In der Unistadt gibt es nur gute Schulen, denn die können sich die Lehrer aussuchen. Auf dem Land sind die Schulen deutlich schlechter, da man dort die Rest nehmen muss. Ich war damals schockiert von seiner Aussage. Auch heute denke ich, dass das so pauschal nicht richtig ist. Aber da ist auch was wahres dran. Gleiches gilt auch vor Ort. Die Schule mit dem guten Einzugsgebiet kriegt bessere Bewerber als die Schule mit 80% Migrationsanteil.

    Das stimmt auch nicht immer... Z.B. als "normaler" Ref mit "Mangelfach" macht man die gleiche Ausbildung nur mit weitaus mehr Geld. Auch das ist unfair.

    Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber man könnte natürlich auch mit Angebot und Nachfrage argumentieren. Die Fächer, die allen wollen werden halt schlechter bezahlt. Dadurch überlegen sich vielleicht einige lieber andere Fächer zu unterrichten...

    Ich kenne einige Referendarinnen, die alle keine Standardstunden abgeliefert haben, sondern immer etwas eigenes, z.T. ganz neue Sachen.

    Trotzdem können sie Standard für den schnellen Alltag.

    Das sowieso. Die eigentliche Aussage war ja auch, dass man sich durch das Ref "mogeln" kann ohne das auffällt, dass man für den Job ungeeignet. Es gibt Leute, die machen ihr Ref mit 3,x und merken anschließend, dass das nicht ihr Job ist. Das Ref ist nur begrenzt dazu geeignet schlechte Leute auszusortieren.

    Tell me something new. Das ist ja wohl vollkommen klar.

    Aber dann ist es doch auch klar, dass das Ref nicht alle Leute aussortieren kann, die nicht fürs Lehramt geeignet sind.

    Trotzdem glaube ich, dass ich (zum Glück!) niemanden kenne, die/der in ihrem/seinem Ref. dermaßen von anderen "abgekupfert" hat oder sich gar die Master-/Staatsexamensarbeit von jemand anderem hat schreiben lassen. Sorry, vielleicht bin ich da zu naiv, aber so ein Vorgehen finde ich einfach sch... :(

    Sch... finde ich das auch.

    Aber vielleicht haben wir auch einfach andere Kriterien. Ich kenne ein Fall, wo der Lebensgefährte große Teile geschrieben hat. Ich kann aber auch einen Fall, wo jemand eine schlechte/ungenügende? Arbeit von X Freunden nacheinander Korrektur lesen lassen hat. Jeder hat Teile verbessert / umgeschrieben / Vorschläge gemacht. Das was am Ende raus kam, hätte die Person nicht alleine geschafft. Wo ist die Grenze erreicht?

    Und im Ref. habe ich kaum (keine?) Anwärter erlebt, die nicht irgendwelche bekannten, vorgefertigen was auch immer Stundenentwürfe als Grundlage genommen und dann ihren eigenen Entwurf daraus gemacht haben. Gerade für viele Einführungsstunden gibt es halt auch Standardstunden. Einführung schrifltlicher Addition, Einführung 1x1, ... Da gibt es halt nur wenige verschiedene Stundenideen und wenn ich in die Literatur gucke, treffe ich immer auf die gleichen. Was ist abschreiben und was ist noch ok? Zitat meiner Seminarleiterin: Sie müssen das Rad nicht neu erfinden.

    Aber das alle zeigt am Ende nicht, ob ich am Ende auch mit 20+X Stunden meinen Unterricht hinbekomme.

    Du erzähltst oft Falsches über Österreich.

    Österreich ist groß. Ich vermute, dass es da auch regionale Unterschiede gibt. Vielleicht kennt Susannae Leute, bei denen es anders ist. Ich habe mich auch schon mal bei Aussagen von dir gewundert, weil ich das von unseren Freunden aus Wien anders kenne. Aber wie in Deutschland gibt es wahrscheinlich auch in Österreich immense Unterschiede.

    Niemand muss sich im übrigen bei 1500 netto im Ref darauf konzentrieren "wie sie die nächsten Monate finanzieren".

    Ich hatte vor vielen Jahren rund 950 € netto. Das war damals schon wenig. Insbesondere da bei uns zwar die Mieten niedrig dafür aber das eigene Auto Pflicht war. Ob 1500 € heute ausreichend sind, mag ich nicht beurteilen. Das hängt sicherlich auch viel mit den persönlichen Umständen zusammen.

    Ersteres ja, aber weder was das "ausgiebige Testen" oder Entwürfe-anderer-Nutzen angeht: Ist mir nicht bewusst, dass das so gehandhabt wird. Zum ausführlichen Ausprobieren ist doch im Ref gar keine Zeit und bei den Entwürfen muss man doch i. d. R. bestätigen, dass man sie selbst erstellt hat, oder? Da würde ich nicht riskieren wollen, dass mir Plagiat vorgeworfen wird.

    Ich kenne Leute, da hat jemand anderes die Examensarbeit geschrieben. Es gibt Menschen, die bezahlen wildfremde Menschen dafür. Und es gibt viele, die mehr oder minder viel Hilfe von Freunden bekommen haben. Alleine jemand kompetentes, der deine Entwürfe Korrektur liest, bringt eine Menge. Ist es dann schon nicht selbst erstellt?

    Meine Prüferin im Examen sagte damals: "Man muss das Rad nicht neu erfinden." Für die Besuchsstunden suche ich mir doch sowieso irgendein tolles Thema aus. Dann habe ich da vielleicht schon mal eine Stunde gesehen oder was gelesen. Beispielsweise in Sachunterricht gibt es bestimmte Klassiker. Magnetisch oder nicht oder alternativ brennt oder brennt nicht, leitet den Strom oder nicht. Man legt ein paar Materialien zurecht und lässt die Kinder testen. Dann sammelt man das in einer Tabelle. Das ganze verpackt in einer netten Geschichte und am Ende ein passenden Merksatz. Da ist es schon echt schwierig irgendwas total falsch zu machen. Man kann sogar magnetisch oder nicht im großen Besuch machen und dann brennt oder brennt nicht in der Prüfung.

    Bei meinem Ref waren gerade Anna-Zahlen in Mathematik beliebt. Das haben mehrere in der Prüfung gemacht. Die werden sicherlich auch miteinander gesprochen haben. Am Ende ist das Ref aber was anderes als der normale Schultag. Im Ref geht es darum Sternstunden zu zeigen. Im Alltag sieht dann vieles anderes aus. Und manche Probleme tauchen dann erst auf.

    Für mich wird das Ref deutlich zu schlecht bezahlt. Wenn man bedenkt, dass man schon ein Studium abgeschlossen hat. Vor allem wenn man überlegt, wie hoch die Besoldung anschließend ist.

    Vielleicht sollte man bundesweit alle Neulehrer in den ersten 18 Monaten 500 € weniger zahlen und dafür im Referendariat 500 € mehr. Wäre wahrscheinlich eine win/win Situation.

    Vor allem sollte es auch im Interesse der Länder liegen. Man gibt viel Geld aus, um neue Lehrkräfte gut auszubilden. Diese müssen sich aber erstmal darauf konzentrieren, wie sie die nächsten Monate finanzieren. Dafür hat man anschließend kaum noch finanzielle Sorgen. Macht doch keinen Sinn...

    Um auch mal zu antworten:

    Da sind viele nette Ideen dabei aber auch ganz vieles das unrealistisch ist. In der Grundschule gibt es kaum/keine Freizeitaktivitäten ohne Aufsicht. Auch ist ein Rotationsprinzip schwierig umzusetzen. Wenn ein Kind nachts Heimweh bekommt, ist es halt etwas anderes wenn die Klassenlehrkraft kommt als wenn irgendwer halbfremdes da ist.

    Personal versuchen wir auch immer relativ viel abzustellen. Aber das Personal fehlt dann wieder an der Schule. Da geht man dann halt Kompromisse ein. Das muss natürlich für die Leute vor Ort ok sein sonst bleibt man zu Hause.

    Aber auch wenn ich und die meisten Kollegen gerne auf Klassenfahrt fahren, hätte ich das gerne auch entsprechend als Arbeitszeit angerechnet und vergütet.

    Ja ist mir schon klar. Aber man macht das ja nicht ohne dabei zu wissen, dass man selbst irgendwie klar kommt.

    Naja, wir boykottieren das Gas ja nicht. Russland liefert uns kein/weniger Gas, weil wir die Ukraine unterstützen und die EU Sanktionen gegen Russland verhängt hat. Also sind wir entweder erpressbar und akzeptieren, dass Russland die Ukraine besetzt. Dann haben wir a) Stress mit den USA und unseren Nachbarn und b) das gleiche Problem, wenn Russland die nächsten Forderungen stellt.

    Oder wir müssen jetzt mit (unter Umständen massiven) wirtschaftlichen Folgen rechnen und versuchen unsere Abhängigkeit / Erpressbarkeit zu reduzieren.

    Letztlich eine komplexe und schwierige Situation, die sich sicherlich nicht auf ein "wenn es ein Problem wäre, würden wir russisches Gas nicht boykottieren" reduzieren lässt.

    Ich finde das gerade ein wenig verwirrend. Euch ist schon bewusst, dass Russland gerade die Ukraine überfällt und sie eigentlich einverleiben will? Dass Russland von einem neuem Superreich träumt und seinen Einflussbereich am liebsten bis Lissabon ausdehnen will?

    Aus politischen Gründen boykottieren mag inhaltlich vielleicht passen, hört sich so verkürzt aber doch sehr naiv an.

    In dem Fall wundert es mich, wie diese Person denn überhaupt durchs Ref gekommen ist. Besteht an Lehrkräften für deren Schulform solch ein großer Bedarf, dass alle Augen zugedrückt und die Refis allesamt "durchgewinkt" werden? Oder ist es nur die Person selber, die meint als Lehrkraft ungeeignet zu sein, obwohl sie von anderen (insbesondere den ehemaligen Fachleiter*innen) nicht so wahrgenommen wird?

    Also ich kenne einen Fall, wo jemand irgendwann zusammengebrochen ist, weil er es einfach nicht mehr schafft. Seitdem ist der Person immer mal wieder krank und immer mal wieder da. Aber völlig ungeeignet.

    Ich denke schon, dass man sich auch durchs Referendariat einigermaßen "mogeln" kann. Die Stunden bereitet man ausführlich vor, testet sie ausgiebig. Die Entwürfen kommen oft von jemand anderen. Wenn es dann richtig los geht und man auf einmal 20+ Stunden alleine planen und durchführen muss, sieht es dann anders aus.

    Die Bewertung durch andere ist manchmal auch ein Problem. Es gibt leider auch immer wieder Schulleiter, die auch Refs durchwinken, weil man sie ja nicht im Ref raustesten will. Und leider gibt es auch manchmal FS-Leiter, die selber einfach keine Ahnung haben. Ich habe das mit umgekehrten Vorzeichen im Ref erlebt.

    Zum Bedarf: Ich kenne eine Geschichte aus dem Emsland. Eine Gym-Anwärterin hat so schlecht abgeschlossen, dass sie kein Angebot an einem Gymnasium bekommen hat. Da sie unbedingt in den Schuldienst wollte, hat sie sich auf eine Stelle an einer Förderschule beworben. Dort wurde sie nachrangig genommen, da es keine Bewerber gab. Von Sonderpädagogik hat sie wohl keine Ahnung. Da muss sie sich jetzt reinarbeiten. Ob das klappt oder nicht, wird man abwarten. Aber in der Praxis bekommt doch inzwischen jeder eine Stelle. Selbst ohne Ref sind die Chancen gut.

    Und inder Zeit muss mann dann wirklich mal Dampf machen mit off shore Windkraft, dem Ausbau der Leitungsnetze (Nord-Süd) und endlich mal ein paar Windkraftanlagen in Bayern.

    Insbesondere letzteres. Gerade wenn man sich die aktuellen Aussagen von Herrn Söder ansieht. Der hat sie wohl nicht mehr alle. Will keine Windräder in Bayern zulassen aber in Niedersachsen soll Fracking gemacht werden, damit in Bayern Gaskraftwerke betrieben werden können ...

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