Beiträge von Tom123

    Großbritannien ist gerade an der eigenen Verfassung / den eigenen Grundrechten mit dem Plan gescheitert, alle Flüchtlinge einfach nach Ruanda zu schicken. Das oberste Gericht hält das Vorhaben für rechtswidrig.

    Ich sehe da durchaus parallel zur AfD. Im Netz und auf Kundgebungen wettert man gegen Flüchtlinge und stellt tolle Maßnahmen vor, um Stimmen zu holen. Das aber Flüchtlinge Menschen sind und Rechte haben und die meisten Ideen gar nicht umsetzbar sind, wird verschwiegen.

    Populismus pur. Verdammt gefährlich für unsere Gesellschaft.

    ich frage mich, was passiert, wenn einige Familien ihre Kredite auf diese Zuschläge abstimmen (ich habe gerade überprüft, eine Kollegin von mir ist gerade von der "richtigen" Stadt ins Umland gezogen, mit Immobilienkauf und wechselt dadurch von Mietstufe IV auf Mietstufe II. Die 300 Euro hätte sie in einen Kredit stecken können.
    Was passiert, wenn das Ganze bald kassiert wird (was ich hoffe, auf die eine oder die andere Art), nachjustiert wird, und einige das Geld nicht mehr haben, womit sie fest gerechnet haben...

    Bei einer guten Finanzierung sollte man so etwas nur als Sonderzahlung und nicht als feste Rate einrechnen. Ob jeder das so macht?

    Ne nicht von Gott gegeben, aber die vorher gezahlten Bezüge waren ja zu gering. Nachdem ein Gericht dies höchst amtlich entschieden hat wurden die Zuschläge fürs 3. Kind erhöht.

    Danach folgten dann Anpassungen auch für Kind 1 und 2.

    Das Urteil lässt aber viel Spielraum, was man ändern kann. Wenn wir mal bei der GEW schauen:

    Aus Sicht der GEW NRW ist nicht gewährleistet, dass das Gesetz zu einer verfassungsmäßigen Umsetzung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts führt. Probleme mit dem Abstandsgebot und der Leistungsbezogenheit behebt der Gesetzgeber nicht. Ledige oder kinderlose Landesbeamt*innen finden im Gesetz auch keine Beachtung. Sie erhalten lediglich die Erhöhung des Grundgehaltes von 2,8 Prozent. Aber auch sie leiden unter steigenden Mietpreisen und Lebenshaltungskosten.

    Ich denke, dass die Landesregierung hier handwerklich sehr ungeschickt das Urteil versucht hat das Urteil (in Teilen) umzusetzen. Dass das nicht wirklich gelungen ist, kann man durchaus kritisieren. Zum scheint auch die GEW diese Meinung zu teilen. Wahrscheinlich haben wir dazu in ein paar Jahren das nächste höchstrichterliche Urteil.

    Vielleicht mal darüber nachdenken, ob einer Vollzeit arbeitet und andere sich beurlauben lässt oder mit einer extrem kleinen Stundenzahl arbeitet. Natürlich mit Abklärung, dass diese Person dann auch nur wenig Zeit in Konferenzen etc. verbringt. Zu mindestens für die kritische Zeit. Wenn die Kids älter werden, wird es irgendwann einfacher. Oder ihr findet in der Zeit irgendwo noch eine ausreichende Betreuungsmöglichkeit. Dann hätte ihr aber erstmal die akuten Problemen gelöst. Zwei berufstätige Eltern sind in Deutschland leider oft noch ein Problem.

    Die anderen bekommen ja auch was.. nur nicht in der Höhe.

    Da ich nun mal verbeamtet bin ist mein Dienstherr nun mal auch für die Kosten meiner Kinder zuständig. Das ist Teil des Deals.

    Nee, denn als Du angefangen hast, waren die Zuschläge noch ganz andere. Dass der Dienstherr dich versorgt, sehen wir also so. Sicherlich kann man auch über Familienzuschläge reden. Aber die Höhe ist keinesfalls von Gott gegeben.

    Dabei wird jedoch eine Scheindebatte geführt. Denn diese hat im Kern nicht die Ortszuschläge zum Thema, sondern die grundsätzliche Unterscheidung in verbeamtete und angestellte Lehrer.

    Nein, ich bin durchaus für Kinderzuschläge. Man kann über Ehepartner und die Höhe diskutieren. Was ich aber nicht verstehe, ist warum es den Ortszuschlag nur gibt, wenn man Kinder hat.

    Vom Grundprinzip her ist diese Diskussion vergleichbar mit dem allseits bekannten BeamtInnenbashing. Ich sage den BasherInnen immer, dass es jedem/jeder freistehe, bzw. freigestanden hätte, ebenfalls Beamte/r zu werden. Ebenso steht/stand es jedem/jeder frei, Kinder in die Welt zu setzen, an einem Ort mit hoher Mietstufe zu leben und dann "fett zu kassieren"... Männer sind sogar biologisch im Vorteil...

    Das ist so aber nicht übertragbar. Es kann jeder frei entscheiden, welchen Beruf er ergreifen möchte. Aber der verbeamtete Lehrer kann im Zweifel nur begrenzt entscheiden, wo er arbeiten möchte. Möchte nicht wissen, was die Schulbehörde sagt, wenn ich nun drei Kinder habe und deswegen nach Köln versetzt werden möchte. Noch schwieriger wird es mit den Kindern. Mal abgesehen davon, dass man erstmal den richtigen Partner mit den gleichen Wünschen braucht, gibt es leider auch genug Menschen, die keine oder nicht mehrere Kinder bekommen können. Übrigens ist auch selbst dann für den verbeamten Lehrer mit 2 Kindern nicht so einfach möglich sich seinen Einsatzort auszusuchen. Es hat also nicht jeder die Möglichkeit frei zu entscheiden.

    Stimmt. Die Kids kosten Dich ja 0€. Und für das Geld bekommst Du vielleicht den Flur eine 2-Zimmer-Wohnung in Düsseldorf. Und Du hast die 95.000€ ja nicht sofort auf der Tasche, sondern müsstest die Bude finanzieren. Bei den aktuellen Zinsen wünsche ich dabei viel Spaß.

    Das Problem ist nicht, dass Kinder nichts kosten. Aber normale Angestellte bekommen exakt 0 extra für ihre Kinder. Da ist die Frage, ob diese Summe angemessen sind.

    Da hast Du vollkommen Recht Susannae. Bei uns gibt es an den meisten größeren Schulen, Lehrkräfte mit Long-Covid-Problematiken. In der Summe bestimmt eine zweistellige Zahl an Lehrkräften im Stadtgebiet. Die fehlen halt auch einfach. Mal abgesehen vom persönlichen Schicksal.

    Ich denke, dass das alles richtig ist. Es gibt relativ viele Erkrankungen. Die meisten sind weniger glimpflich als eine Erkältung aber nicht so schlimm, dass man ins Krankenhaus kommt. Was aber auch noch gibt, sind Leute, die so schwer erkranken, dass sie ins KKH müssen oder sogar Langzeitfolgen haben. Wenn wir überlegen, wie viele Infektionen wir pro Jahren haben, ist es dann schon eine Menge. Selbst wenn es nur 0,1% betrifft, ist das hochgerechnet auf die Anzahl der Infektionen und vielleicht sogar über ein Jahre gerechnet viel. Da kommt noch einiges auch auf unser Gesundheitssystem zu.

    Tom: kannst du ja nachmachen. Dann kriegst du auch einen 1000er mehr.

    Ich bekomme übrigens weniger als 500 mehr. Brutto.

    Die Frage ist doch auf welcher Ebener wir diskutieren. Wenn wir von unserer persönlichen Situation ausgehen, würde ich sagen: Herzlichen Glückwunsch. Freu dich darüber. Du bist wahrscheinlich eine nette Kollegin. Sei es dir gegönnt. Es gibt so viele Ungerechtigkeiten. Da muss man sich nicht aufregen. Alleine dass engagierte Lehrkräfte keinen Bonus bekommen können sondern genauso oder noch schlechter gestellt werden wie die Kollegen, die um 13:00 Uhr die Beine hochlegen. Aber ich bin zufrieden und damit ist es gut.

    Wenn wir aber personalpolitisch und schulpolitisch diskutieren, dann würde ich schon fragen: a) Warum bekommen Single keinen Ortszuschlag? b) Ist der Familienzuschlag bei euch noch angemessen oder ist er vielleicht auch schulpolitisch gar nicht sinnvoll?

    Du brauchst als Single weniger Wohnfläche. Wäre ich Single, würde mir eine 1 Zimmer Wohnung reichen. 2 Zimmer sind nett, aber nicht notwendig. "Jaaa aber ich will ja gar nicht auf so kleinem Raum leben." Tja ich will auch nicht in so großem Raum leben, aber mit 4 Personen "muss" das halt sein.

    Was heißt brauchen? Von einem normalen Lehrergehalt lässt sich sicherlich auch ein Leben mit Kindern finanzieren. Hier geht es aber darum, die Mehrkosten, die durch Kinder entstehen aufzufangen. Diese Mehrkosten entstehen aber auch für einen Single. Ob ich halt irgendwo auf dem Dorf oder in Düsseldorf wohne, macht schon einen großen Unterschied. Wenn wir also über das Alimentationsprinzip sprechen, müsste es auch an der Stelle ausgeglichen werden.

    Wie gesagt: Ich finde das jetzt nicht exorbitant hoch, 900 € brutto für 2 Kinder zu bekommen. Davon sind übrigens nur 749 für die Kinder. Die restlichen 150 sind für meinen Ehemann ;) Das bekommen also auch Kinderlose. Also ernsthaft mal: 750 € findest du so exorbitant hoch?

    Habe ich zwar nicht geschrieben, aber ja ich finde das zu hoch. Also erstmal kann man die 150 € für den Ehemann komplett streichen. Zu mindestens wenn er ein eigenes Einkommen hat. Dann hast du vorher geschrieben, dass es mehr als doppelte von dem ist, dass es vorher gab. Es sind hier auch andere Zahlen im Umlauf. Ich kann natürlich nicht beurteilen was richtig ist. Aber mal im Ernst: Fast einen Tausender mehr Gehalt nur weil du geheiratet hast und 2 Kinder hast. Ist das angemessen? Plus Kindergeld natürlich...

    Das ist grundsätzlich richtig. Aber der AG ist ja verpflichtet nach dem Alimentationsprinzip zu zahlen. Und da ist es unbestritten, dass Eltern erhebliche Mehrausgaben haben.

    Ob dir das Alimentationsprinzip gefällt oder nicht, das ist egal, es ist jedenfalls gesetzlich so geregelt.

    Ich glaube, dass die wenigsten etwas grundsätzlich gegen einen Familienzuschlag haben. Das Problem ist eher die Höhe. Was machen denn normale Menschen, wenn sie Kinder bekommen? Bei den Ortzuschlägen kommt hinzu, dass die Probleme auch Singles haben. Wenn ich als Single in Düsseldorfer lebe, zahle ich auch mehr Miete. Genauso wie der Kollege mit den Kindern. Aber warum bekommt er deswegen mehr Gehalt und ich nicht? Schwierig zu verstehen.

    Ich hab nicht geschrieben, dass es viele gibt. Die gibts hier auch nicht. Wenn man die aber wieder schwerpunktmäßig an Förderschulen "bündelt", statt sie wild durch die Gegend zu schicken, können dort auch wieder mehr Schüler beschult werden. Genug für alle gibts eh nicht. Wie du richtig sagst, müssen viele Regelschulen sowieso ohne auskommen - gerade deswegen würde es Sinn machen, wenn genauer geschaut würde, wer dort landet.

    Und ja, die Umsetzungsebene und der Rechtsrahmen sind ein anderes Thema. Wie bei so vielen Themen bei so vielen Parteien, auch das ist kein AfD-Alleinstellungsmerkmal.

    Das mag von Bundesland zu Bundesland anders sein. Wenn ich nur einmal googel, scheint es aber eher ein nationales Problem zu sein. Bei uns betreut die Förderschullehrerin an der GS rund 25 Kinder mit 20 Stunden. An den alten Förderschulen gab es kleinere Klassengrößen und Doppelbesetzungen. Da sind wir aber so weit von entfernt.

    Die Idee scheint ja zu sein, die Förderschule wieder zum Regelfall zu machen. Ganz ehrlich: ich habe 3 Sonderpädagogen im Freundeskreis und die würden alle liebend gerne wieder an Förderschulen arbeiten und nicht in der verunglückten Regelschulinklusion. Das gleiche sagte jede einzelne Sonderpädagogin, die für jeweils ein Jahr an meine letzte Schule abgeordnet war. Ich denke nicht, dass es schwerer sein wird Förderschulen wieder zu bestücken, als Sonderpädagogen an Regelschulen zu bekommen (die sind ja auch Mangelwaren und müssen sich meist noch auf mehrere Schulen stundenweise aufteilen).

    Guck mal, da fängt das Problem schon an. Also erstmal würde ich auch eine Rückkehr zu Förderschulen super finden.

    Wenn es bei euch viele Sonderpädagogen gibt, ist das super. Das wird aber ein Einzelfall sein. Grundsätzlich fehlen massiv Sonderpädagogen. Es gibt viele Schulen ganz ohne sonderpädagogische Grundversorgung. Momentan macht sich das Land das Recht einfach: Die "normalen" Lehrkräfte werden alleine gelassen und gleichen den Mangel aus. Wenn wir nun also die Förderschulen wieder einführen, brauchen erstmal Lehrer. Wo kommen die her?

    Nächster Punkt: Wenn ich es richtig verstehe, gibt es ein Recht auf inklusive Beschulung. Was ist dann mit den Schülern, die nicht an die Förderschule wollen?

    Das ist wieder so ein typische AfD-Position. Wenn fordert, dass die Förderschulen wieder eingeführt werden sollen, freuen sich viele (Lehrkräfte). Dass es aber gar nicht so einfach umsetzbar ist, egal.

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