... Mir geht es darum, dass nicht nur über einzelne private, offenbar niemals endende Ansteckungsangt gesprochen wird. Die hat hier auch Platz, seit unglaublichen 3 Jahren inzwischen. Aber sie sollte nicht dazu genutzt werden, damit die Probleme anderer 'auszustechen'.
Wo wird dann hier über private "Ansteckungsangst" gesprochen? Was ist das überhaupt? Du begibst dich hier genau in die Argumentation der Querdenker. Wer für Corona-Maßnahmen ist, hat nur Angst. Ich erwartete tatsächlich von jemanden, der immerhin ein Hochschulstudium hinter sich hat und dem wir unsere Kinder anvertrauen, einen kritischen Umgang mit Informationen. Man kann durchaus für oder gegen etwas sein. Man sollte es aber auf einem einigermaßen vernünftigen Weg begründen können. Damit andere einfach nur zu diffamieren, haben wir schon genug Erfahrungen gemacht.
Ich werde aber mal versuchen, es dir zu erklären:
Ich habe relativ wenig Angst, mich mit HIV anzustecken. Trotzdem würde ich beim Geschlechtsverkehr, wenn man keinen festen Partner hat, zum Kondom greifen.
Ich habe relativ wenig Angst, Krebs zu bekommen. Trotzdem halte ich das Rauchen für gefährlich und unterstütze es, dass die Politik Maßnahmen gegen Rauchen, Alkoholkonsum und andere Drogen macht.
Ich finde es sinnvoll, weniger Fleisch zu essen. Ich esse regelmäßig Gemüse und Obst. Ich wasche mir sogar nach dem Stuhlgang die Hände.
Wie ist bei dir? Ich nehme an, dass Du dir nach dem Stuhlgang nicht die Hände wäscht. Oder leidest Du auch unter dieser Ansteckungsangst? Forderst Du wohlmöglich deine Schüler auf, auch ihre Hände zu waschen? Ist deine Angst inzwischen so groß? Hast Du womöglich sogar ein Problem damit einem Kollegen die Hand zu geben, bei dem weißt, dass er gerade auf dem WC war und sich nicht die Hände gewaschen hat.
Aber sie sollte nicht dazu genutzt werden, damit die Probleme anderer 'auszustechen'. Ich erinnere einfach nur daran, dass es auch noch andere Gruppen von Menschen mit Problemen gibt, die aus der Pandemie folgen und darum geht's in diesem Thread.
Wer redet denn von ausstechen? Aber wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass die Probleme am Lockdown und den Maßnahmen liegen. Die Probleme liegen an der Verbreitung des Virus. Und wir sehen gerade in China, was passiert, wenn sich das Virus ungehindert verbreiten kann. Die geistigen und körperlichen Probleme vieler Menschen können am Lockdown oder an der Maskenpflicht liegen. Viele Probleme liegen aber an der Pandemie begründet. Obwohl es in Schweden fast keine Maßnahmen bei Minderjährigen gab, gibt es dort die gleichen Anzeichen für psychologische Belastungen. Schulschließungen sind ein Problem, Infektionswellen aber auch. Man muss nun gucken, wie man damit umgehen. Aussagen wie beispielsweise: "Nur wegen des Lockdowns, haben die Kinder nun Lernprobleme." passen sicherlich auf jeden AFD-Parteitag, sind aber weit an der Realität vorbei.