Beiträge von state_of_Trance

    Und in welchem Privatunternehmen bekommt man für Kinder erhebliche Zuschläge zum Gehalt?


    Das führt mich eben zum Gedanken, dass das Lehramt/Beamtentum für engagierte Singles, die vllt eben auch externen messbaren Benefit nach ner Zeit sehen wollen, wenig interessant erscheint.

    Da gebe ich dir wiederum Recht. Man kann sich durch die Ferien aber auch als Single ganz gut selbst verwirklichen in dem Job.


    Leistung "lohnt" sich nicht wie in anderen betrieben und man wird nicht angeworben etc. Das liegt aber am öffentlichen Dienst generell, das ist eine Entscheidung für Kontinuität. Deine Beträge gehen alle in die gleiche Richtung: Unzufriedenheit mit dem Beamtentum, inklusive der Privilegien und Pflichten.

    Ich wollte damit wirklich niemandem vor den Kopf stoßen, ich dachte das mit der homöopathischen Behandlung ernsthaft, so klang "Kinderwunschbehandlung" für mich. Ich lasse den Beitrag aber stehen, dann kann man sich wenigstens noch darüber amüsieren (oder empören, wenn man ihn erstmalig liest).

    Da du ja grade deine Beförderung bekommen hast, hoffe ich grade für die Kolleginnen, die unfreiwillig kinderlos sind, dass du niemals in die Position kommst, ihnen die Behandlungen während der U-Zeit verbieten zu können, oder deine dazu Haltung nochmal überdenkst.

    Wenn du die Beiträge über die Beförderung gesehen hast, hast du vermutlich auch gesehen, dass ich geschrieben habe, dass ich mich bezüglich der Kinderwunschbehandlung geirrt habe. Aber falls die Situation eintreten würde dies entscheiden zu müssen, hätte ich mich auch darüber vorher informiert ;)

    Ich wollte mich hier schon länger mal etwas ausführlicher äußern, jetzt habe ich mal die Zeit dazu:


    Das Weiterbildungskolleg ist eine Schulform mit ganz besonderen Vor- und Nachteilen. Die Realität ist, dass die Schülerzahlen sinken und WBKs geschlossen werden, insbesondere im Rheinland und im Ruhrgebiet, wo es für ein räumlich begrenztes Einzugsgebiet noch zu "viele" Schulen gibt. Normalerweise lächele ich auch über Dinge wie Weihnachtsbasare und was die Regelschulen nicht alles veranstalten. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Die Regelschulen haben nur in begrenztem Maße mit sinkenden Schülerzahlen zu tun, alleine aufgrund der räumlichen Zuteilung, während an den WBKs die Schülerzahlen im freien Fall sind. Daher ist es gerade gut, wenn Kollegen Aufgaben übernehmen, die das Profil der Schule stärken und öffentlichkeitswirksam sind.


    Ja, am WBK hat man eine Schülerschaft, die sicherlich schwierig sein kann und deren psychische Vorgeschichte uns häufig vor große Herausforderungen stellt. Einige Studierende sind sehr fordernd und dreist, fehlen häufig, wenig leistungsbereit usw. Aber im Großen und Ganzen sind das Einzelfälle. Ich persönlich empfinde am WBK eine sehr große Wertschätzung meiner täglichen Arbeit, sicherlich nicht jeden Tag, aber die Resonanz derer, die Abschlüsse erreichen ist in der Regel die erste positive Schulerfahrung ihres Lebens. Ich kenne aber auch Kollegen, die an der angeblich mangelnden Wertschätzung der Studierenden zerbrechen. Es ist eine Typfrage.


    Und jetzt nochmal dazu, ob es sich lohnt, sich anzustrengen: Ja, das tut es. Ich habe mich in den mittlerweile fast 6 Jahren an der Schule in fast sämtlichen möglichen Bereichen eingebracht, mich um Belange der Fachschaft gekümmert und wirklich verschiedenste Aufgaben übernommen. Meinen Unterricht plane ich aber in der Regel nicht mehr sehr detailliert, das gebe ich zu. Da habe ich meinen Fundus, mit dem ich in der Regel gut klar komme, den ich dann nur gelegentlich auf die Lerngruppe anpasse. Ich finde klassichen Matheunterricht nicht verwerflich und erhalte ein positives Feedback. Ich hatte ein bisschen Glück gehabt, dass ich der erste "jüngere" Kollege seit vielen Jahren war. Ich mache seit Jahren eine planerische Aufgabe, die mir als Mathematiker auch sehr liegt und habe kürzlich für diese Aufgabe A14 erhalten. Ich habe aber auch seit Bewerbung artikuliert, dass ich Beförderungsambitionen habe. Ich übernehme übrigens keine Aufgaben, die ich persönlich sinnlos finde.


    Tldr: Lohnt sich (wenn man sich nicht selbst ausbeutet).

    Bis jemand soweit ist, sich dieser Prozedur zu unterziehen, muss in Vorfeld viel passiert sein. Von den physischen und psychischen Folgen einer solchen Behandlung ganz zu schweigen.
    Eine Freundin von mir hat das ihrerzeit gemacht. Das ist beileibe kein Wellness-Trip.

    Woher kommt diese Härte in Deiner Äußerung?

    OK, ich habe gerade mal nachgeschaut. Ich habe mir da etwas anderes vorgestellt. Ich dachte das wäre eine eher homöopathische Behandlung, damit man "leichter schwanger wird".

    Kinderwunschbehandlungen sind völlig freiwillig. Da würde ich verbieten das während der Unterrichtszeit laufen zu lassen.


    Da sehe ich keinen Unterschied zur nichtmedizinischen Thai-Massage, dafür bekommt auch keiner frei.

    Ob ich eine Gruppe wuseliger Erstklässler im Griff hätte, weiß ich wirklich nicht.

    Beim Rest hast du schon Recht.

    Verwaltungsvorschriften zur APO-SI (6.2.1)


    "6.1.2 Schriftliche Klassenarbeiten werden soweit wie möglich gleichmäßig auf die Schulhalbjahre verteilt, vorher rechtzeitig angekündigt, innerhalb von drei Wochen korrigiert, benotet, zurückgegeben und besprochen. Sie werden den Schülerinnen und Schülern zur Information der Eltern mit nach Hause gegeben. Erst danach darf in demselben Fach eine neue Klassenarbeit geschrieben werden."


    Das ist eben kein Urban Legend!

    Wir hatten das Thema glaube ich schonmal und ich glaube wir kamen zu dem Ergebnis, dass dies nur in der APO SI zu finden ist.

    Wer schreibt vor, dass Kalusuren immer innerhalb von 14 Tagen korrigiert sein müssen? Was passiert wenn, mal eine Klausur nicht nach 14 Tagen korrigiert ist?

    Nix. Das ist so eine Lehrerzimmer Urban Legend.


    Mein ehemaliger Schulleiter war sogar der Meinung die Klausuren müssten erst einmal "reifen" :D

    Diese Möglichkeit bietet dir keine andere Arbeisstelle und das ist nicht nur in Zeit und Lebensqualität aufzuwiegen, sondern natürlich auch in Geld und in der Wahl zwischen Lehramt oder nicht Lehramt. Ich nehme dir nicht so ganz ab, dass du "Beamtentum" als Arbeitsstelle gewählt hast. Wenn doch, dann ist es halt eine sehr individuelle Entscheidung.

    Ich habe nicht "Beamtentum" als Arbeitsstelle gewählt, aber für mich persönlich kam der Arbeitsplatz Schule nur verbeamtet in Frage, nicht aufgrund des Status, sondern aufgrund des besseren Nettobezahlung. Ich hänge aber nicht so sehr an dem Job, dass ich ihn unter schlechteren Bedingungen nicht auch verlassen hätte.


    Überstunden anhäufen und abfeiern in Form von Urlaub kann man übrigens auch in anderen Berufen. Mein Freund als Software-Entwickler macht das ständig.

    Als jemand, der bereits im Studium am Lehramt gezweifelt hat, ärgert es mich, dass du mir unterstellst ich würde andächtig das Angestelltengehalt akzeptieren.


    Ich habe das Äquivalent zu einem Bachelor in Mathematik mit Nebenfach Physik, ich wäre zurück an die Uni gegangen und hätte einen Master gemacht. Ich wäre sowieso so gut wie weg gewesen aus dem Job nach dem Referendariat, hätte ich nicht gemerkt, dass es (zum Glück) auch andere Dinge als Gymnasien und Gesamtschulen gibt, wo mir der Unterricht sogar Spaß macht.


    In der Industrie hat man die Möglichkeit ein besseres Gehalt auch als das Beamtengehalt zu bekommen. Da könnte ich dann auch mit sechs Wochen Urlaub leben.


    Danke übrigens für die Unterstellung ich würde meinen Job schlecht machen, weil ich ihn anders aufteile als du.

    Ich erinnere mich immer wieder nicht gern daran, wie wir in der Neunten oder Zehnten ausrechnen mussten, wie lange es dauert, bis ein Pudding abgekühlt ist, den man vors Fenster stellt.

    Ich habe über das selbe Thema sogar einen Unterrichtsbesuch gemacht im Referendariat. Ich habe total praxisnah gefragt, wie lange es dauert bis frisch gebrühter Kaffee die optimale Trinktemperatur hat. :thumbup:

    Mir wurde auch schon bei Fobis oder wenn man andere Lehrer:innen so trifft gesagt, dass sie für Angestelltengehalt den Job nicht machen würden. Gut, ok, das ist deren Einstellung, das sei jedem zugestanden. Ich persönlich kann aber für mich sagen, dass ich soviel verdiene, dass nur ca. 50% überhaupt zum Leben brauche (als Single, andere Situation) und den Rest sparen kann.

    Ich


    Ich verstehe natürlich, dass man mit mehreren eigenen Kindern in einer anderen Situation ist. Unterm Strich geht es aber, zumindest für mich, mehr

    um Zufriedenheit als um ein paar Hundert Euro mehr. Wenn man allerdings immer vergleicht, wird man vielleicht diese Zufriedenheit nicht erreichen.

    Es geht nicht um ein paar Hundert mehr, es geht um Dimensionen, in denen man auf dem Dorf Häuser kaufen kann. (GEW: ca. 300k Unterschied) und da ist noch kein Wort von der Pension oder gar den absurden Familienzuschlägen gesprochen.


    Also ich sehe es exakt genauso: Für das Angestelltengehalt würde ich morgens nicht aufstehen.

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