Wie findet man die richtige Einstellung (Psychohygiene)?

  • Da gibt es viele Möglichkeiten..... extrem schlechter Stundenplan, die größten und arbeitsintensivsten Klassen (z.B. Deutschlehrer NUR in diesem Fach), Einteilung zu diversen Fahrten und und und...

    Aus niedrigen Rachemotiven? Trat das schon extrem auffällig auf? Hat sich das schon bewahrheitet oder ist das bisher nur die Befürchtung?

    An meiner Schule haben tendenziell die engagierten Lehrer die schwierigen Klassen bekommen, weil man es denen eher zugetraut hatte...

    Unsere Referendare übrigens bekamen immer die einfachsten Klassen.

  • zu 1: So einen Fall gab es kürzlich. Ich war da, jemand anderes nicht. Daraufhin wurde dieser zum Chef zitiert. Es sei respektlos nicht zu erscheinen, damit zeige man, dass man sich nicht mit der Schule identifiziere.


    zu 2: Leider Fehlanzeige... sitzt in Günstling drin, sozusagen "Ohr des Chefs"....

    1) Wie schon geschrieben: Ich bin nicht mit der Schule verheiratet, ich muss mich nicht mit ihr "identifizieren", corporate identity ist mir ein Greuel. Die beste Außenwirkung ist mMn guter Unterricht, denn die Kids erzählen schon, ob es diesbezüglich passt oder nicht.

  • Noch was... würdet Ihr noch zu geselligen Abendessen gehen?

    Beim letzten saß der Chef quasi allein mit seinen Günstlingen ... ca 30% des Kollegiums.

    Die anderen hatten keine Lust, teures Geld zu zahlen, um gezwungen rumzusitzen und nicht frei sprechen zu können.

    Ich war auch nicht auf der Weihnachtsfeier, vermutlich wurde ich deshalb zu Jahresbeginn "auserwählt".

  • Ja

    Günstlinge bekommen geteilte Kurse mit Minibesetzung, die anderen dürfen sich totkorrigieren.

    Entlastungssstunden ohne wirkliche Gegenleistung

    werden nicht zu Vertretungen hinzugezogen oder als Aufsicht eingesetzt

    Die Liste möglicher Schikanen ist lang, wobei ein schlechter Stundenplan am heftigsten ist....

  • Entlastungsstunden ohne Gegenleistung => Personalrat.

    Über mehrere Jahre hinweg schlechter Stundenplan, große Klassen wenn man es besser verteilen könnte => Personalrat.

    In meinem Bundesland hat die SL darauf zu achten (per Gesetz), dass Belastungen gleichmäßig verteilt werden ... jemand wird ständig zu Vertretungen eingeteilt, andere nicht => Personalrat.


    Falls: "Der Personalrat besteht auch aus Günstlingen" ... dann muss ich leider sagen, dass ein Kollegium die Personalräte hat, die es verdient. Sie werden ja immerhin gewählt.


    Und nein, zu solchen "geselligen" Abendessen gehe ich nicht.

  • Falls: "Der Personalrat besteht auch aus Günstlingen" ... dann muss ich leider sagen, dass ein Kollegium die Personalräte hat, die es verdient. Sie werden ja immerhin gewählt.

    Wiedergewählt werden die nicht....

    Früher war das Kollegium nicht so gespalten....

  • So einen Fall gab es kürzlich. Ich war da, jemand anderes nicht. Daraufhin wurde dieser zum Chef zitiert. Es sei respektlos nicht zu erscheinen

    „Das sehe ich anders. Aber respektiere Ihre Sichtweise. Danke, dass Sie die mir einmal darlegen.“

    damit zeige man, dass man sich nicht mit der Schule identifiziere.

    „Gut beobachtet.“

    Aus Sicht des Chefs hat er eigentlich schon ein bisschen Recht. Dem Chef geht es da wahrscheinlich um die Außenwirkung. An meiner Schule war es sozusagen Pflicht, zu gewissen allgemeinen, wiederkehrenden Veranstaltungen für Eltern zu kommen, damit die Schule nach außen besser präsentiert wird.

    Dann möge die Schulleiterin das entsprechend anordnen, für die Erstattung der Fahrtkosten sorgen und erklären, wo die benötigte Dienstzeit herkommt, welche andere Tätigkeit dafür liegen bleibt.


    Diese halbgare ’Rumgeeier geht mir auffen Keks. Wenn eine Schulleiterin vorher keine klaren Ansagen macht, darf sie auch hinterher nicht ’rumheulen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich kann da nur ausgesprochenen Neid empfinden (3 Jahre vor der Pension), aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass man jeden einzelnen Tag abzählt. Was soll man erst machen, wenn man wie ich noch 22 Jahre hat? Ich kann auch nur von einen Tag auf den nächsten schauen um angesichts dieses gefühlt riesigen Zeitraums nicht zu verzweifeln. Aber 3 Jahre....hey....du hast es so gut wie geschafft, herzlichen Glückwunsch!!!

  • Es heult ja auch niemand herum.

    Doch. Hier wurde von Schulleiterinnen berichtet, die ’rumgeheult haben, weil normale Leute nicht zu irgend’nem Scheiß erschienen sind.


    Wenn man etwas wirklich nicht will, bringt man es auf die Tagesordnung.

    Was? Welche Tagesordnung? Wozu? Muss man alles diskutieren? Wenn ich wo nicht hingehe, bin ich wohl nicht da.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Personalrat nur mit einer möglichen Ansprechpartnerin besetzt, die aber aufgrund der gegebenen Umstände auch resigniert und aussteigen/ sich nicht mehr wiederwählen lassen will

    Sprich die Perosnalratsebene eins darüber an, das wäre bei uns der Bezirkspersonalrat, vor allem aber: Wählt euch bei den nächsten Wahlen Leute in die Position, die tatsächlich eure Interessen vertreten wollen, nicht direkt resignieren, nur weil es schwierig ist etwas zu erreichen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • würdet Ihr noch zu geselligen Abendessen gehen

    Was du beschreibst, klingt nicht gesellig.

    Ich war auch nicht auf der Weihnachtsfeier, vermutlich wurde ich deshalb zu Jahresbeginn "auserwählt".

    Ich kenne deine Schulleiterin nicht, ich stelle auch ungern Ferndiagnosen. Aber nach dem, was du schreibst, ist sie krank. Du wirst sie nicht therapieren. Kümmere dich um dich selbst.


    Du hattest lange einen tollen Job, der dich erfüllt. Jetzt nicht mehr. Schließe damit ab. Die letzten drei Jahre kriegst du ’rum. Mach’ was du machen musst. Und kümmere dich nicht um den Rest. Deine Chefin hat sich gegen engagierte Mitarbeiterinnen entschieden, tu ihr den Gefallen.


    Einteilung zu diversen Fahrten

    Das ist schön. An der Stelle kann man furchtbar gut nerven. Erste Maßnahme: klar machen, dass man bei den Kosten nicht in Vorleistung geht. Ein Spaß für die ganze Familie.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • zu 1: So einen Fall gab es kürzlich. Ich war da, jemand anderes nicht. Daraufhin wurde dieser zum Chef zitiert. Es sei respektlos nicht zu erscheinen, damit zeige man, dass man sich nicht mit der Schule identifiziere.

    Ja und? Wo steht, dass man sich mit seiner Schule identifizieren muss? Ich war bei meiner vorherigen Schule auf keiner einzigen nichtverpflichtenden Veranstaltung, wozu auch. Kann man ja nicht für einstempeln und wo man seine Freizeit verbringt, entscheidet man immer noch selbst.



    Ich würde es 3 Jahre vor Pension ruhig angehen lassen und mich nicht mehr aufregen. Definiere deine persönlichen Grenzen, mach, was du kannst, und wenn es zu belastend wird, nimm dir ggf. Auszeiten. Sich so kurz vor Dienstende noch an einer Schulleitung aufzureiben lohnt doch nicht.

  • Wenn man so unglücklich mit seinem Beruf ist und das scheinen einige Personen hier zu sein, dann sollte man den Lehrerberuf an den Nagel hängen. Es muss doch auch andere Möglichkeiten geben...

    Na ja, 3 Jahre vor der Rente hängt wohl niemand einen ordentlich bezahlten Job an den Nagel, wenn es nicht unbedingt sein muß.


    Aber vom Grundsatz her hast Du natürlich Recht: Das Ausmaß an Unzufriedenheit, das sich hier zeigt, ist erschreckend.

  • Na ja, 3 Jahre vor der Rente hängt wohl niemand einen ordentlich bezahlten Job an den Nagel, wenn es nicht unbedingt sein muß.


    Aber vom Grundsatz her hast Du natürlich Recht: Das Ausmaß an Unzufriedenheit, das sich hier zeigt, ist erschreckend.

    Nein, drei Jahre vor Dienstende nicht. Du brauchst dich nicht angesprochen fühlen.

    Hier im Forum zeigt sich bei einigen Lehrern (immer dieselben Personen) extreme Unzufriedenheit mit dem Beruf. Natürlich ist das erschreckend. Merkwürdig ist nur, dass diese viel Freizeit hier im Lehrerforum verbringen, wo es ja auch nur um Schule geht. Wie traurig!

  • Wenn man so unglücklich mit seinem Beruf ist und das scheinen einige Personen hier zu sein, dann sollte man den Lehrerberuf an den Nagel hängen. Es muss doch auch andere Möglichkeiten geben...

    Wenn man Jahrzehnte (!) mit Begeisterung und viel Einsatz unterrichtet hat und plötzlich mit so einer SL geschlagen ist... hat man das Bedürfnis, sich unter Leuten im gleichen Berufsfeld umzuhören.

    Mit Unzufriedenheit über den Job an sich hat das nichts zu tun. Bisher hatte ich auch immer das Gefühl, dass meine Arbeit geschätzt wird. Vonseiten der Schüler, Eltern, Kollegen... aber eben auch von der bisherigen SL.

    Ja und? Wo steht, dass man sich mit seiner Schule identifizieren muss? (...) Wo man seine Freizeit verbringt, entscheidet man immer noch selbst.



    Ich würde es 3 Jahre vor Pension ruhig angehen lassen und mich nicht mehr aufregen. Definiere deine persönlichen Grenzen, mach, was du kannst, und wenn es zu belastend wird, nimm dir ggf. Auszeiten. Sich so kurz vor Dienstende noch an einer Schulleitung aufzureiben lohnt doch nicht.

    Das erste merke ich mir. Bei uns gibt es nämlich auch gern Samstagsaktionen, wo man sich einbringen soll... zum Wohl der Schule.

    Der Chef will und wird sicher noch weiter aufsteigen, dazu setzt er alles Mögliche an zwecks Außenwirkung bei der Bezirksregierung. Und das Kollegium wird in Zwangshaft genommen.

    Ein mittelalter Kollege sagte kürzlich süffisant: "Desto schneller ist er hier weg!", aber in 3,5 Jahren sicher nicht... also davon habe ICH dann nichts mehr.

    Aufreiben kann ich mich nicht. Mit 60+ kostet vieles mehr Kraft als früher.

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