Beiträge von Hannelotti

    Bei uns sieht jeder kuk pro Tag 3-4 verschiedene Klassen. Durch Gruppeneinteilung +-10 sus pro Gruppe. Das ganze mal 5, weil man jeden Tag 3-4 andere Klassen sieht. Natürlich bleiben die Gruppen "unter sich". Aber durch Lehrerwechsel kann theoretisch jeder mit jedem bunt Bazillen austauschen :laola: Dann kommt ne Woche später die jeweilige B-Gruppe dran und kann so Infektionen über die Lehrkräfte auch munter von Gruppe A nach B weiterreichen.

    Meine sus verhalten sich übrigens genau wie vor corona. Eigentlich könnte man sich also das ganze sicherheits-Brimborium schenken, da das doch eh nur ein Feigenblatt ist :gruebel:

    Ja, so machen wir es auch

    und wie ist deine Prognose, wenn alle wieder in der Schule aufschlagen? Denkst du, dass sich größtenteils an die Regeln gehalten wird und es weiterhin nur zu wenigen einzelnen Infektionen kommen wird? Ich sehe da ganz, ganz schwarz und dass noch nichts dergleichen passiert ist liegt nur daran, dass entsprechendes Klientel schlicht noch Zuhause hockt. Das hat nämlich meiner Meinung nach ein wesentlich größeres infektionspotential als irgendein Gottesdienst. Deshalb kann ich es auch nicht nachvollziehen, wie man das medial so ausschlachten kann und mit dem Finger zeigt, während ein viel größeres "Übel", das auch noch seitens der Politik gefordert wird, einfach nicht beachtet oder sogar begrüßt wird. Man sollte nicht mit dem Finger auf Gottesdienstbesucher zeigen, während man nach Schulöffnungen ruft und es anscheinend völlig wurscht ist dass bekannt ist, dass sich dort keiner um regeln schert.

    Es waren schon infizierte Schüler oder auch Lehrer in Schulen, was bisher aber eben nicht zu einem massenhaften Ausbruch mit dutzenden Infektionen geführt hat, sondern immer nur zu maximal einer Hand voll oder Einzelfällen. In so fern ist die Realität im Augenblick einfach, dass das Containment.Konzeptin der Schule bisher funktioniert.

    Ich hätte dazu gerne mal Rückmeldung von anderen KuK von BBS. Bisher haben alle BBS, zu denen ich Kontakt habe, wider der Beschlüsse der Politik alle Bildungsgänge, die gerade keine schriftliche abschlusprüfungen schreiben, zuhause gelassen. Die kommen jetzt in den nächsten Tagen/Wochen erst wiedere. D.h., dass zB statt bisher 50 "erzogenen" Leuten mit einem Schlag 1000 "weniger erzogene" wieder zusammenkommen, ohne jegliche schutzmaßnahmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da containment funktionieren soll.

    Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum sich medial an diesem gottesdienst abgearbeitet wird, während ich am kommenden Montag in der Schule mit tausenden Leuten ohne sicherheitsabstand und ohne regeleinhaltung arbeiten MUSS? Und die Politiker schreien "toll, funktioniert alles super". Ist zweiteres "besser", weil die Politiker gesagt haben "jetzt alle husch husch in die Schule"? Oder ist zweiteres nur solange besser, wie halt zufällig kein infizierter Schüler in die Schule kommt? :gruebel:

    Der Vergleich mit HIV mag hinken, aber er liegt mir trotzdem auf der Zunge: Ich bin für Besonnenheit und Vorsichtsmaßnahmen, aber einen quasi kompletten Schutz zu erreichen, halte ich für unmöglich. Bei HIV könnte man auch sagen, man sollte sicherheitshalber keinen Sex mehr haben, bis es einen Impfstoff gibt. Das wäre die sicherste Lösung, aber im angesicht der Tatsache, dass es den immer noch nicht gibt, quasi utopisch. Deshalb reagiert man besonnen und mit Vorsichtsmaßnahmen, nämlich Kondome zu benutzen. So ähnlich ist es doch auch jetzt mit corona: wir schützen uns so gut es geht mit Abstand und masken, ein restrisiko bleibt natürlich. Die absolut sichere Alternative wäre halt, sich weiterhin zu isolieren, bis es einen Impfstoff oä gibt. Keine Ahnung ob oder wie lange. Aber ist das realistisch? @Wollsocken80 sagte es bereits, corona ist ein weiteres Risiko mehr, aber ohne risiko war das Leben nie und wird es nicht sein. Wenn es nicht einfach von alleine verschwindet, dann werden wir dauerhaft damit leben müssen. Und das kann nicht bedeuten, dass es ab jetzt nie wieder Normalität geben wird und wir alle durch den Alltag gehen, als wäre er ein Minenfeld. Die Normalität sieht zukünftig vielleicht anders aus als wie bisher, aber ich finde die aktuelle Situation durchaus "praktikabel". Natürlich wird es immer wieder Ausbrüche geben. Das ließe sich aber nur vermeiden, wenn man konsequent alle seine Mitmenschen vermeidet.

    https://www.hessenschau.de/ges…baptisten-kirche-100.html


    Für Lockerungseuphoriker und solche, die wieder vollen Normalbetrieb wollen.

    "wie eine einzige Veranstaltung "weitreichende Konsequenzen für das Infektionsgeschehen" haben könne."



    "Bei uns sind aber alle Regeln eingehalten worden"


    Aus dem o.g. Artikel. Und was sagt uns das? Ersetze das Wort gottesdienst durch schule, dann haben wir 1:1 das, was wir alle auf der Arbeit haben. Die neuinfektionen sollten doch niemanden überraschen, das Virus ist nunmal nicht weg, deshalb ist das doch völlig vorhersehbar, dass es dort, wo Menschen zusammenkommen, auch Infektionen geben kann. Was ist die Alternative? Wieder zurück in den "lockdown"?

    auweia, da kommt ganzschön was zusammen :grimmig:

    Wer soll das überhaupt alles lesen? Wenn jeder Student zwei Sachen pro seminar abgibt, kommen ja riesige Berge zusammen. Ich hatte auch mal so einen prof, der wollte jede Woche von jedem Student eine schriftliche Ausarbeitung. Weil wir uns aber gedacht haben, dass er das unmöglich alles lesen kann, haben viele einfach angefangen, ihm irgendwelche Texte aus dem Internet , leere dateien, Blindtext usw zu schicken. Und weißt du was? Es ist tatsächlich nie aufgefallen, weil einfach nur abgehakt wurde, ob man etwas geschickt hat. Das hilft dir natürlich nicht weiter und soll keine Aufforderung zum fuddeln sein, aber dir ggf eine Neubewertung des Arbeitsaufwandes eröffnen: Wenn die profs bergeweise Ausarbeitungen einfordern und so ohnehin keine zeit für eine qualitative Bewertung haben, würde ich persönlich auch keinen qualitativen Arbeitsaufwand betreiben, sondern pro forma schnell etwas halbwegs passendes zusammenklöppeln und abgeben. Wenn dann tatsächlich jemand etwas daran auszusetzen hat, möge er sich melden und dann kann man immernoch nachjustieren. Wenn es eine Sache gibt, die ich in meiner Laufbahn strengstens vermeide, dann sind es Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für den Papierkorb. Wenn eine Sache gemacht werden muss, die keinerlei Mehrwert hat, dann investiere ich da so wenig wie möglich hinein. Und es gibt im lehreralltag einige solcher Aufgaben. Manche kollegen reiben sich da dermaßen auf dran, das ist nicht mehr feierlich. Solange sich keiner beschwert, gibt es von mir für Unnötiges nur den absolut minimalsten Einsatz. Mit seinen Ressourcen muss man sparsam umgehen, man kann nicht an allen Fronten gleichermaßen kämpfen.

    Das Problem ist, dass es nur diese eine Studienadresse gibt und keine Private von der Uni aus und da knallt mir jeder Dozent sein Zeug rein, aber auch unwichtiges. Ich kann kaum noch filtern und das führt zu so einer Reizüberflutung. Wie gesagt, graut es mir jeden Tag schon das Postfach aufzurufen.

    gibt es nicht die Möglichkeit, einfach eine Weiterleitung einzurichten im Uniaccount? Bei Firemail zB kann man recht gut farblich markieren und sortieren, da könntest du dir eine neue mailadresse anlegen.

    Sind die Mails die du bekommst denn tatsächlich alles/größtenteils wichtige Sachen? Wenn das einfach "alles mögliche Zeugs" ist, wäre es vielleicht gar nicht schlecht einmal am Tag zu einem festen Zeitpunkt reinzuschauen und zu "sichten".

    Bei manchen mailanbietern kann man im posteingang auch Mails farbig markieren, das hilft mir oft. Wenn zB was wichtiges kommt, ich es aber gerade nicht bearbeiten kann, markiere ich es rot für später. Quasi ein ampelsystem mit grün für "gutes", gelb für "sollte ich demnächst mal bearbeiten" und rot für "gefahr" :top:

    Erstmal vorweg: Mit sozialpädagogik stehen die Chancen an den BBS doch ziemlich gut! Die fächerwahl sollte dir keine Kopfschmerzen bereiten.

    Was die uni betrifft: Die überfüllten Seminare sind wohl je nach uni völlig normal. Bei mir war das genauso und ich musste um jedes noch so unbeliebte Seminar kämpfen. Das ist ein Ärgernis und nervt, aber daran kann man sich gewöhnen und davon würde ich mich an deiner stelle nicht vom lehramt abbringen lassen. Auch die Behandlung als "unmündige Kinder" kommt mir bekannt vor, aber im Vergleich zum ref ist das an der uni wirklich zu verkraften. Weglächeln und drüberstehen, du willst mit deinen Dozenten nicht ins Kino, sondern du willst einen Schein haben. Auch wenn es ätzend ist, so behandelt zu werden. Vielleicht wäre ja auch ein uniwechsel möglich? Keine Frage, das sind alles beschissene Umstände und ich verstehe gut, dass diie Situation schwer für dich ist. Aber solange du deine Punkte zusammenkriegst und es nicht am fachlichen scheitert, würde ich es weiter versuchen. Es wird auch wieder eine Zeit "nach corona" geben :geschenk:

    Ich beobachte an der Schule auch tägliche gruppenkuschel-orgien :autsch:

    Die aufsicht ist wirklich lächerlich. Ich weise auf den Abstand hin, mehr nicht. Was soll ich sonst auch machen? Vom Schulgelände verweisen? Kein Problem, dann gehen sie halt nach hause und freuen sich. Gibt ja jetzt eh ein Anrecht auf Wiederholung. Konsequenzen gibt es halt keine außer "dududu":nein:. Mir ists auch ziemlich wurscht ehrlich gesagt, ob sie den Abstand in der Schule einhalten, weil sie den beim verlassen des Schulgelände spätestens eh nicht mehr einhalten. Von daher ist es auch egal, ob sie in der Schule oder vor oder nach der schule kuscheln. Pro forma sage ich dazu nur "bitte Abstand halten" und fertig. Mehr kann man ja eh nicht machen.

    Halbklassenunterricht haben wir sowieso im Praktikum. Mit Parallelklassen finde ich den immer schon ausgesprochen mühsam. Ich bin es irgendwann leid 4 Wochen hintereinander immer das gleiche zu erzählen.

    Ich habe auch viele Parallelklassen, manchmal halte ich die selbe Stunde zwischen zwei und fünfmal pro Woche. Finde ich nicht schlimm und bin ich gewöhnt. Deshalb stört mich die klassenteilung im Grunde auch nicht wirklich, dann halte ich die selbe Stunde halt 10 mal :mad: was aber überraschend viel Mehraufwand ist, ist die Organisation der Organisation - also was mache ich wann in welcher Gruppe und wie dokumentiere ich das. Mir platzt deshalb momentan echt der Kopf, weil ich in manchen Klassen mehrere Fächer unterrichte und die sich durch die Teilung jetzt verdoppeln. Ehrlich gesagt blicke ich jetzt schon nicht mehr durch meine Unterlagen durch. Es dauert bei mir Stunden, die Buchführung halbwegs übersichtlich zu gestalten. Sollte das nächstes jahr so weitergehen, dann muss ich mir ein neues System überlegen, weil "pro Klasse und Fach einen eigenen hefter" funktioniert durch die Teilung nicht mehr:gruebel: ggf alles verdoppeln und dann alles auch doppelt ausdrucken. Papierkrieg :flieh:

    Ich finde "bis zanzig zählen" toll. Klappt quasi bei allen Altersstufen, sofern sie so weit zählen können ☺ alle müssen die Augen zu machen und genau hinhören. Die Lehrkraft sagt laut "eins" und irgendein Schüler muss zwei sagen, ein anderer Schüler dann drei usw. Wenn sich zwei schüler ins wort fallen, muss man wieder von vorne anfangen. Solange, bis man einmal bis 20 durchgezählt hat, ohne dass zwei gleichzeitig die nächste Zahl gerufen haben. Die sus müssen dabei ganz genau auf die anderen hören, damit sie mitbekommen, ob jemand Luft holt zum "Zahl sagen".

    Weiß gar nicht, wie das bei uns ist. Ich wüsste ein paar Kandidaten, aber habe noch nichts von Gesprächen oder so mitbekommen. Bin selbst aber auch keine Klassenlehrerin.

    Wenn du keine Klassenleitung hast, bleibst du von solchen Beratungen ja eh wahrscheinlich relativ verschont :_o_) Ich habe in meiner Klasse mal grob rundtelefoniert und mal vorsichtig angefragt, was die sus denn planen, wie es für sie weitergeht. Die ganz schwachen Kandidaten haben dann schon von sich aus "gebeichtet", dass sie kaum eine der Aufgaben ohne Lehrer oder helfende Mitschüler bearbeiten konnten. Zum Glück, weil sonst redet man sich meist für nichts den Mund fusselig wenn man den sus von höheren Bildungsgängen abrät, da sie meistens nicht einsehen wollen, dass das eine Nummer zu groß ist.

    Die Benotung ist doch völlig wumpe. Es werden eh alle versetzt, können siebentausend Nachprüfungen machen oder werden sonstwie nachträglich durchgewunken. Mir tun echt die Leid, die dieses Jahr für ihren Anschluss gearbeitet haben. Das sit ein Corona-Abschluss, der ist nichts wert.

    Ich bin positiv überrascht: Der Schnitt an freiwilligen wiederholern ist bei meinen sus dieses Jahr höher, als der Schnitt derer, die sonst wiederholen MÜSSEN, weil die Noten nicht stimmen. Das liegt vor allem daran, dass die meisten zuhauss gemerkt haben, das sie alleine mit den Aufgaben ohne Präsenzunterricht heillos überfordert sind. Sonst kommen die mit tausend Hilfestellungen und Erklärungen immer irgendwie noch mit im Unterricht und wollen dann nicht auf den Ratschlag hören, dass sie den nächsthöheren Bildungsgang nicht schaffen können. Zumindest in der Hinsicht der selbsteinschätzung kann ich der corona Zwangspause also etwas gutes abgewinnen.

    Chancengleichheit wäre schön, ist aber utopisch und nicht realisierbar, warum das so ist, haben meine Vorredner schon mehrfach beschrieben.

    Ich ziehe meinen Schülern so früh wie möglich den Zahn, dass "jeder alles machen/werden kann, wenn er/sie nur will". Stattdessen mache ich meinen sus lieber begreifbar, dass es völlig in Ordnung ist, wenn eben nicht jeder zahnarzt oder Anwalt ist. Und dass eine frisörin keine besserer/schlechterer/wertvollerer Mensch als ein Arzt ist. Ich versuche aus meinen sus das für sie bestmögliche herauszuholen und das ist im Ergebnis natürlich nicht bei jedem das gleiche. Bei manchen ist es ein riesen Erfolg, wenn sie eine Anstellung in einem helferberuf finden. Und darüber freue ich mich genauso, wie wenn jemand sein Abitur schafft. Und das vermittel ich meinen sus auch, dass sie sich genauso darüber freuen können und nicht sagen "ich bin ja nur xy". Und wenn ich merke, dass ich mich gezielter Förderung noch etwas aus jemandem herausholen kann, dann mache ich das. Aber an dem Ziel, dass alle die gleichen Chancen haben sollen, kann man nur scheitern. Ich unterstütze Fleiß, Engagement und Ziele sehr, aber alles "reinhängen" der Welt wird manche/viele sus trotzdem nicht zum Abitur führen, stattdessen aber zu umso mehr Frustration.

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