Beiträge von Schmidt

    Mal ne ganz ernsthafte Frage, auch an andere, bin wirklich interessiert:

    Wenn ein Kind, sagen wir Kindergarten oder erste/zweite Klasse, euch erzählt, dass seine Oma gestorben ist, und euch fragt, ob sie jetzt im Himmel sei oder ein Engel sei, wie antwortet ihr darauf?

    Dass es weder das eine noch das andere gibt, dass die Oma aber in den Erinnerungen immer da sein wird. Nur einfühlsamer und mit anderen Worten.

    Kein Kind, das nicht schon religiös indoktriniert ist, hat damit ein Problem.

    Warum muss man Kinder anlügen, wenn man sie auch ernst nehmen kann?

    Bargeld sicherer als Konto? Na gut, dann bist du wirklich sehr gut versichert.

    Du verstehst nicht, um was es geht.

    Es geht darum, Geld rechtssicher zu verwalten. Geld auf dem Privatkonto zu verwalten, ist nicht rechtssicher. Wenn ich Geld für die Schule transportiere, bin ich für diesen Zweck durch die Schule versichert. Das ist ein ganz normaler Vorgang.

    Das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Doch, das tut es. Beschränkte Unterrichtszeit führt dazu, dass Inhalte ausgelassen werden müssen. Rechtsbildung, Sozialkunde und die Realität sind wichtiger, als Geschichten über einen Mann im Himmel.

    Zitat

    Das Strafrecht ist ja schließlich nicht vom Himmel gefallen (oder doch?)

    Das ist richtig. Es kommt aber auch nicht aus der Religion, sondern aus ganz praktischen Überlegungen.

    Zitat

    Die letzte Bemerkung verstehe ich aber nicht. Ebenfalls der Vergleich mit Harry Potter weiter oben.

    Was genau verstehst du daran nicht?

    Menschen finden Trost in Geschichten. Harry Potter hat unzähligen Menschen in der Welt dabei geholfen, über Ausgrenzung, Mobbing (z.B. von ach so christlichen Mitschülern), Schicksalsschläge hinwegzukommmen.

    Bei anderen sind es eben Geschichten über den Typen im Himmel. Da besteht in der Wirkung kein Unterschied.

    Zitat

    Danke für den Einblick. Ich schätze, den meisten kritischen Stimmen gefällt einfach die Herleitung dieser Werte nicht, auch wenn sie die Werte eigentlich teilen.

    Du wusstest bisher nicht, welche Inhalte Religionsunterricht haben kann? Merkwürdig.

    Wie kommst du darauf, dass sich Menschenrechte oder moralische Normen in unseren Breitengraden aus Religion ableiten? Sollten die Chefs einer Religion sich dann nicht an die ach so wichtigen Werte halten? Religion hat überhaupt nichts mit Werten oder Moral zu tun. Es gibt Menschen, die für bestimmte Werte einstehen oder auch nicht. Ganz unabhängig davon, ob die irgendetwas mit Religion zu tun haben, oder nicht. Menschen formen die Welt, nicht irgendein Typ im Himmel.

    So geht's natürlich auch, solange die Kollegen es auffangen. Dann habe ich keine weiteren Fragen.

    Das geht grundsätzlich. Wenn andere das Risiko eingehen wollen, ist das nicht deine Angelegenheit. Mehr, als die Kollegen dazu zu bewegen, sich für eine rechtssichere Lösung einzusetzen, kann man nicht machen.

    Ich habe selbst eine Zeit lang mit einem Privatkonto gearbeitet, das wurde mir aber zu riskant. Wir haben dann, weil das auch anderen nicht gefallen hat, im Kollegium zumindest durchgesetzt, dass eingesammeltes Bargeld im Tresor aufbewahrt werden kann (Versicherungssumme ist hoch genug). Ich habe allerdings auch kein Problem damit, mit ein paar tausend Euro Bargeld durch die Gegend zu fahren (die auch versichert sind, falls doch mal was geklaut wird). Konten gibts leider keine, aber so funktioniert es auch gut.

    Aber man hat auch immer den Blick auf die christlichen Werte.

    Was soll das sein?

    Zitat

    Wir sprechen beispielsweise über die Zehn Gebote. Was sie bedeuten. Was sie heute bedeuten. Ob die Menschen sich heute daran halten.

    Wozu? Sinnvoller ist es, über das Strafrecht, über die Menschenrechte und über Zwischenmenschliche Beziehungen zu sprechen. Das hat Realitätsbezug.

    Zitat

    Wir sprechen über die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Erarbeiten was sie bedeuten soll. Versuchen es auf unser Leben und unsere Gesellschaft zu übertragen. Wir sprechen über das Vater unser. Überlegen, was die einzelnen Zeilen bedeuten. Sprechen darüber, wann Menschen beten. Ob Gebete immer in Erfüllung gehen. An der Stelle kommt auch fast immer ein Kind und erzählt, dass Mama/Papa/Bruder gesagt haben, dass es gar keinen Gott gibt. Dass kann wunderbar aufnehmen und erarbeiten, dass niemand weiß, ob es Gott gibt. Dass es um Glauben geht und nicht um wissen. Das manche Menschen an Gott glauben und andere an andere Götter glauben und andere glauben, dass es keinen Gott gibt. Was ich eigentlich fast nie mache, ist das wir beten oder ähnliche Sachen.

    Das ist irgendwie abstoßend.

    Genauso wie das Schreiben und Lesen lernen, gehören auch religiöse Fragen zum Kern unserer Existenz.

    Welche "religiösen" Fragen sollen das sein?

    Und viel wichtiger: welche Antworten soll Religion darauf haben?

    Das sind von Menschen erfundene Geschichten, die eine erfundene Figur im Kern haben. Genauso, wie Harry Potter.

    Zitat

    Die meisten Menschen können gut leben ohne jemals Harry Potter gelesen zu haben. Aber fast jede wird irgendwann in seinem Leben auch mal mit religiösen Fragestellungen konfrontiert werden. Beispielsweise beim Tod der Eltern. Die Antwort darauf mag verschieden sein, aber solche Fragen sind Teil unserer Existenz.

    "Eiei, Mama und Papa sind jetzt im Himmel." Ist keine Antwort auf irgendetwas. Das ist nur Gefasel.

    Geschichten können Menschen durch schwierige Zeiten helfen. Dafür ist Harry Potter genauso gut geeignet, wie die Bibel und andere Geschichtensammlungen.

    An die Ethikbefürworter: Was erwartet ihr von einem Ethikunterricht? Geht es euch hier vor allem um den Erwerb bestimmter fachlicher Kenntnisse oder eher soziale Kompetenzen?

    Dazu wurde bereits einiges gesagt.

    Zitat

    Würdet ihr dann die christliche Grundbildung in den Ethikunterricht miteinbinden oder über alle geisteswissenschaftlichen Fächer verteilen?

    Du hast offensichtlich noch nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Religionswissenschaft und Religion ist.

    Und auch, weil die Eltern die Mengenlehre nicht begriffen haben und so ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen konnten.

    Ich bin froh, wenn Eltern ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben "helfen".

    Das war übrigens auch die (dämliche) Begründung dafür, dass ich am Ende der Grundschule keine Gymnasialempfehlung bekam und man meiner Mutter nahelegte, mich an einer Hauptschule anzumelden.

    (Sorry fürs OT. Zurück zum Thema.)

    Die Parteien selbst sollten keine Curricula im Alleingang verabschieden, analog dann natürlich auch keine Sportvereine oder Religionsverbände. Deren Meinung sollte jedoch in einem Fachgremium, bestehend aus gewählten Bildungspolitikern, Fachdidaktikern und Fachwissenschaftlern, berücksichtigt werden.

    Warum sollten die Interessen von politischen Parteien im Unterricht berücksichtigt werden? Wie kommst du darauf?

    Und wie kommst du darauf, dass die Interessen bspw. der katholischen Kirche "berüchtigt" wird und nicht den Inhalt diktiert? Jemand, der nicht zu dem Verein gehört, kommt nicht auf die Idee, dass "Gottesfürchtigkeit" ein vernünftiges "Bildungs"ziel ist.

    Was hat hier alles mit dem Thema zu tun? Wenn jemand schreibt, wie sehr er unter dem Religionsunterricht gelitten hat und alle zustimmen, kann ich sagen, wie sehr ich z.B. unter einem Mathelehrer gelitten habe, der mich jahrelang bloßgestellt hat. Zählt bloß nicht. Das war für mich genauso Gewalt und Missbrauch meiner Seele. Aber die gibt es ja hier nicht.

    Der Mathelehrer kann sich wenigstens nicht damit herausreden, dass der Teufel in Gestalt des Kindes ihn dazu getrieben hat.

    Ob es eine Seele gibt, weiß ich nicht. Wer behauptet hier, dass es soetwas auf keinen Fall geben könne? Irgendwann hört die Erklärungskraft der Wissenschaft auf. Aber was hat das mit Religion und dem alten Mann im Himmel zu tun?

    Ist bei uns auch so. Klar haben wir Leihgeräte für diejenigen, die sich das nicht leisten können. Aber dann kann man sich Applecare anschaffen und hat halt die Schäden abgedeckt.

    Wer bezahlt das?

    Vollkommen verrückt, dass Eltern iPads kaufen sollen. Wir achten extra darauf, Aufgaben und Projekte so zu stellen, dass kein PC zuhause erforderlich ist und anderswo sollen Eltern 500+ Euro ein iPad (!) ausgeben.

    Für mein Kind würde ich aus Prinzip kein iPad kaufen. Alleine die Idee ist schon absurd. Wir haben Tablet Koffer, die wir im Unterricht verwenden können. Das reicht vollkommen.

    Wer bezahlt eigentlich die meist kostenpflichtigen iPad Apps? Das machen dann auch noch die Eltern? Verrückt. Oder werden die iPads nur als Browser Gerät fürs Internet verwendet?

    Das mag vielleicht in der Vergangenheit so gewesen sein. Im Zuge des Lehrermangels, der ganz besonders an manchen ländlichen Schulen zum Tragen kommt, gibt es schon erste Versetzungen.

    Ländliche Schulen in Berlin?

    Zitat

    Angestellte können dann problemlos einen anderen Job annehmen - die "freie Wirtschaft" hat ja auch enormen Fachkräftemangel. Arbeitslos wird man wahrscheinlich eher nicht (wobei das natürlich auch auf die Fächer ankommen mag).

    Welche Qualifikation hat jemand, der seit 5+ Jahren als bspw. Grundschullehrkraft gearbeitet hat, die für die freie Wirtschaft relevant ist? Es gibt einige Jobs, für die es reicht, wenn man irgendwas studiert hat. So sind die aber auch bezahlt. Fachkräftemangel gibt es in qualifizierten Berufen, für die Lehrer in der Regel nicht qualifiziert sind.

Werbung