Beiträge von Schmidt

    Wenn du das in meine Aussage hinein interpretieren möchtest, dann wünsche ich dir dabei viel Spaß!

    Das interpretiere ich da nicht rein. Das steht da. Wenn jede Realität jeder Person respektier und als solche nicht hinterfragt oder richtig gestellt werden darf, dann gilt das für alle Realitäten, nicht nur für die, die du gut findest.

    Spaß macht mir das keinen. Ich finde es erschreckend, wie selbstverständlich hier manche Kinder mit irgendwelchen Geschichten indoktrinieren wollen, weil sie die selbst gut finden.

    Aus meiner persönlichen Sicht stellst du hier Situationen und Ansichten gleich, die nicht miteinander zu vergleichen sind.

    "Nach dem Tod sitzen wir alle im Himmel und Frohlocken." ist auf dem selben Niveau wie "Linksgedrehtes Globuli hilft besser gegen Krebs, als rechtsgedrehtes."

    Das dürfen Erwachsene gerne glauben, wenn sie das gut finden. Kinder damit zu indoktrinieren, bevor sie dazu in der Lage sind, darüber selbstständig zu reflektieren, ist in beiden Fällen falsch und widerspricht dem Bildungsgedanken.


    Zitat

    Würde ich einem Kind dessen Mutter gerade an Krebs gestorben ist, weil sie glaubte, dass Homöopathie hilft, direkt sagen, dass das leider nicht so ist und die Mutter sich hätte anders behandeln lassen müssen? Nein, würde ich nicht.

    Das ist doch eine vollkommen andere Situation. Wenn das Kind fragt, ob die Mutter gestorben ist, weil sie nicht ins Krankenhaus wollte und stattdessen Globuli genommen hat, dann sollte man darauf ehrlich antworten, dass ihre Chancen besser gewesen wären, aber auch viele Menschen trotz richtiger medizinischer Versorgung an diesen Krankheiten sterben.

    Wenn das Kind nicht fragt, braucht man dazu gar nichts sagen.

    Ich finde es irritierend, dass du offenbar nicht verstehst, dass man Kinder nicht anlügen muss, aber gleichzeitig trotzdem einfühlsam mit ihnen umgehen kann. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass es Engel oder ein Leben nach dem Tod gibt. Warum sollte man Kindern soetwas dann erzählen? Wenn Kreationisten etwas von der 6000 Jahre alten Erde erzählen, muss das dann wohl auch akzeptiert werden. Mit einem Bildingsauftrag lässt sich das jedenfalls nicht vereinbaren.


    Zitat

    Das ist jetzt nur ein Beispiel und ich bin mir auch sicher, dass das hier gleich von bestimmten Kandidat:innen wieder auseinandergepflückt wird und mir vorgeführt wird, wie dumm ich eigentlich bin. Dafür wünsche ich euch auch schon mal viel Spaß.

    Schade, dass dir, wie vielen anderen Gläubigen, bei diesem Thema die Reflexionsfähigkeit fehlt. Ein Grund mehr dafür, konfessionellen Religionsunterricht an Schulen abzuschaffen. Das was du "auseinanderpflücken" nennst, nennt sich auch Diskussion. Als dumm hat dich hier meines Wissens niemand bezeichnet.

    Für alle anderen: es ging mir lediglich darum zu sagen, dass ich auf eine passende Gelegenheit warten würden, mit Kindern über Glauben zu sprechen und das nicht nach dem Tod einer geliebten Person machen würde, wenn das betroffene Kind im Glauben gerade Trost findet.

    Kinder glauben alles mögliche und lassen sich mit allem möglichen trösten. Dazu muss man sie nicht belügen. Wenn ein Kind fragt, ob die Mutter jetzt im Himmel ist oder ein Engel wird, kann man das auch empathisch auflösen, ohne zu lügen.

    Zitat

    Nirgendwo schrieb ich übrigens, dass die tote Oma noch lebt oder wieder aufersteht.

    Hat dir das jemand unterstellt?

    Dass es sich um eine Lüge handelt, ist deine Realität. Die Realität des Kindes vielleicht eine andere, eben weil es mit/im Glauben aufwächst.

    Ah ja, gutes Argument. Wenn die Realität des Kindes ist, dass Frauen minderwertig sind, dass es allergisch gegen Mathematik ist, dass Jungs nicht weinen dürfen oder dass Homöopathie gegen Krebs hilft, dann muss man das wohl auch so akzeptieren.

    Zitat

    Man kann einem trauerenden, gläubigen 7-jährigen Kind natürlich sagen "ne, deine Oma ist nicht im Himmel, die existiert gar nicht mehr, Glaube ist ein Lüge".

    Kinder können nicht "gläubig" sein. Sie sind aber leichtgläubig und kaufen Erwachsenen Gechichten ab, auch, wenn diese überhaupt keinen Sinn ergeben. Es gibt auch Kinder, die glauben, die Welt von Harry Potter sei echt.

    Zitat

    Man kann auch, ich glaube CDL hat das weiter oben ganz gut dargestellt, auch in so einer Situation auf das jeweilige Kind eingehen.

    "Auf das Kind eingehen" ist nicht dasselbe, wie das Kind belügen.

    Oder auch anstelle des Holzhammers erst einmal Empathie zeigen und einem trauernden Kind nicht direkt den eigenen religionskritischen Diskurs aufzwingen..

    Man kann ganz prima einfühlsam sein, ohne Kinder anzulügen. Ja, das ist mitunter kompliziert, aber alles besser, als sich mit Lügen ein leichtes Leben zu machen.

    Ich habe auch noch kein Trinkgeld von Eltern oder einen Firmenwagen von der Schulleitung bekommen. Vielleicht kann man das auch nicht vergleichen.


    Versteh mich nicht falsch, ein Schulkonto und Personal, das es verwaltet, wäre mir auch lieber. Die Aussage, dass man ohne Schulkonto keine Klassenfahrt machen könnte, ist für mich einfach nur bizarr. Stattdessen lieber Bargeld einzusammeln und entsprechenden Mehraufwand vorzuziehen, finde ich komplett Banane. Sich Klassenfahrten zu verweigern und die Kollegen machen zu lassen finde ich, nun ja, ich möchte an meinem ersten Tag nicht schon gesperrt werden

    Du bist noch nicht lange mit dem Studium fertig, oder?

    Aber dass sich unsere vielbeschworenen "demokratischen, sozialen, liberalen, abendländischen usw. usf." Werte nicht auch aus der Religion ableiten, ist so eine steile These, dass mir darauf gar keine gute Antwort einfällt. Noch nicht mal in dem bissigen Ton, der hier von dir gepflegt wird.

    Wie genau sollen sich diese Werte aus der Religion ableiten? Was genau soll in irgendeiner Religion demokratisch, liberal oder sozial sein? Wo wird Gleichberechtigung in irgendeiner Religion wertgeschätzt? Wir reden hier bspw. über die katholische Kirche, deren Chefs immernoch Homosexualität ablehnen, Frauen nicht unter sich haben wollen und Kindervergewaltiger decken.

    Und wer wählt überhaupt aus, welche Regeln der Bibel heute noch gelten?

    Fragen über Fragen.

    Mal ne ganz ernsthafte Frage, auch an andere, bin wirklich interessiert:

    Wenn ein Kind, sagen wir Kindergarten oder erste/zweite Klasse, euch erzählt, dass seine Oma gestorben ist, und euch fragt, ob sie jetzt im Himmel sei oder ein Engel sei, wie antwortet ihr darauf?

    Dass es weder das eine noch das andere gibt, dass die Oma aber in den Erinnerungen immer da sein wird. Nur einfühlsamer und mit anderen Worten.

    Kein Kind, das nicht schon religiös indoktriniert ist, hat damit ein Problem.

    Warum muss man Kinder anlügen, wenn man sie auch ernst nehmen kann?

    Bargeld sicherer als Konto? Na gut, dann bist du wirklich sehr gut versichert.

    Du verstehst nicht, um was es geht.

    Es geht darum, Geld rechtssicher zu verwalten. Geld auf dem Privatkonto zu verwalten, ist nicht rechtssicher. Wenn ich Geld für die Schule transportiere, bin ich für diesen Zweck durch die Schule versichert. Das ist ein ganz normaler Vorgang.

    Das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Doch, das tut es. Beschränkte Unterrichtszeit führt dazu, dass Inhalte ausgelassen werden müssen. Rechtsbildung, Sozialkunde und die Realität sind wichtiger, als Geschichten über einen Mann im Himmel.


    Zitat

    Das Strafrecht ist ja schließlich nicht vom Himmel gefallen (oder doch?)

    Das ist richtig. Es kommt aber auch nicht aus der Religion, sondern aus ganz praktischen Überlegungen.


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    Die letzte Bemerkung verstehe ich aber nicht. Ebenfalls der Vergleich mit Harry Potter weiter oben.

    Was genau verstehst du daran nicht?

    Menschen finden Trost in Geschichten. Harry Potter hat unzähligen Menschen in der Welt dabei geholfen, über Ausgrenzung, Mobbing (z.B. von ach so christlichen Mitschülern), Schicksalsschläge hinwegzukommmen.

    Bei anderen sind es eben Geschichten über den Typen im Himmel. Da besteht in der Wirkung kein Unterschied.

    Zitat

    Danke für den Einblick. Ich schätze, den meisten kritischen Stimmen gefällt einfach die Herleitung dieser Werte nicht, auch wenn sie die Werte eigentlich teilen.

    Du wusstest bisher nicht, welche Inhalte Religionsunterricht haben kann? Merkwürdig.


    Wie kommst du darauf, dass sich Menschenrechte oder moralische Normen in unseren Breitengraden aus Religion ableiten? Sollten die Chefs einer Religion sich dann nicht an die ach so wichtigen Werte halten? Religion hat überhaupt nichts mit Werten oder Moral zu tun. Es gibt Menschen, die für bestimmte Werte einstehen oder auch nicht. Ganz unabhängig davon, ob die irgendetwas mit Religion zu tun haben, oder nicht. Menschen formen die Welt, nicht irgendein Typ im Himmel.

    So geht's natürlich auch, solange die Kollegen es auffangen. Dann habe ich keine weiteren Fragen.

    Das geht grundsätzlich. Wenn andere das Risiko eingehen wollen, ist das nicht deine Angelegenheit. Mehr, als die Kollegen dazu zu bewegen, sich für eine rechtssichere Lösung einzusetzen, kann man nicht machen.

    Ich habe selbst eine Zeit lang mit einem Privatkonto gearbeitet, das wurde mir aber zu riskant. Wir haben dann, weil das auch anderen nicht gefallen hat, im Kollegium zumindest durchgesetzt, dass eingesammeltes Bargeld im Tresor aufbewahrt werden kann (Versicherungssumme ist hoch genug). Ich habe allerdings auch kein Problem damit, mit ein paar tausend Euro Bargeld durch die Gegend zu fahren (die auch versichert sind, falls doch mal was geklaut wird). Konten gibts leider keine, aber so funktioniert es auch gut.

    Aber man hat auch immer den Blick auf die christlichen Werte.

    Was soll das sein?


    Zitat

    Wir sprechen beispielsweise über die Zehn Gebote. Was sie bedeuten. Was sie heute bedeuten. Ob die Menschen sich heute daran halten.

    Wozu? Sinnvoller ist es, über das Strafrecht, über die Menschenrechte und über Zwischenmenschliche Beziehungen zu sprechen. Das hat Realitätsbezug.


    Zitat

    Wir sprechen über die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Erarbeiten was sie bedeuten soll. Versuchen es auf unser Leben und unsere Gesellschaft zu übertragen. Wir sprechen über das Vater unser. Überlegen, was die einzelnen Zeilen bedeuten. Sprechen darüber, wann Menschen beten. Ob Gebete immer in Erfüllung gehen. An der Stelle kommt auch fast immer ein Kind und erzählt, dass Mama/Papa/Bruder gesagt haben, dass es gar keinen Gott gibt. Dass kann wunderbar aufnehmen und erarbeiten, dass niemand weiß, ob es Gott gibt. Dass es um Glauben geht und nicht um wissen. Das manche Menschen an Gott glauben und andere an andere Götter glauben und andere glauben, dass es keinen Gott gibt. Was ich eigentlich fast nie mache, ist das wir beten oder ähnliche Sachen.

    Das ist irgendwie abstoßend.

    Genauso wie das Schreiben und Lesen lernen, gehören auch religiöse Fragen zum Kern unserer Existenz.

    Welche "religiösen" Fragen sollen das sein?

    Und viel wichtiger: welche Antworten soll Religion darauf haben?

    Das sind von Menschen erfundene Geschichten, die eine erfundene Figur im Kern haben. Genauso, wie Harry Potter.


    Zitat

    Die meisten Menschen können gut leben ohne jemals Harry Potter gelesen zu haben. Aber fast jede wird irgendwann in seinem Leben auch mal mit religiösen Fragestellungen konfrontiert werden. Beispielsweise beim Tod der Eltern. Die Antwort darauf mag verschieden sein, aber solche Fragen sind Teil unserer Existenz.

    "Eiei, Mama und Papa sind jetzt im Himmel." Ist keine Antwort auf irgendetwas. Das ist nur Gefasel.

    Geschichten können Menschen durch schwierige Zeiten helfen. Dafür ist Harry Potter genauso gut geeignet, wie die Bibel und andere Geschichtensammlungen.

    An die Ethikbefürworter: Was erwartet ihr von einem Ethikunterricht? Geht es euch hier vor allem um den Erwerb bestimmter fachlicher Kenntnisse oder eher soziale Kompetenzen?

    Dazu wurde bereits einiges gesagt.


    Zitat

    Würdet ihr dann die christliche Grundbildung in den Ethikunterricht miteinbinden oder über alle geisteswissenschaftlichen Fächer verteilen?

    Du hast offensichtlich noch nicht verstanden, was der Unterschied zwischen Religionswissenschaft und Religion ist.

    Und auch, weil die Eltern die Mengenlehre nicht begriffen haben und so ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben helfen konnten.

    Ich bin froh, wenn Eltern ihren Kindern nicht bei den Hausaufgaben "helfen".


    Das war übrigens auch die (dämliche) Begründung dafür, dass ich am Ende der Grundschule keine Gymnasialempfehlung bekam und man meiner Mutter nahelegte, mich an einer Hauptschule anzumelden.


    (Sorry fürs OT. Zurück zum Thema.)

    Das sind doch auch alles nur "Zahlen".

    Du bist auch, nach eigener Aussage, jahrelang 80 Stunden pro Woche für 2000 netto arbeiten gegangen und hältst das für normal. Dass du ein unvernünftiges Verhältnis zu Zeit und Geld hast, wundert mich nicht.

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