Beiträge von Schmidt

    Das Thema Resilienz ist natürlich super wichtig für Lehrkräfte aller Schularten! In diesem Projekt geht es teils darum herauszufinden, welche speziellen Herausforderungen es im Gymnasialbereich gibt und um den Umgang damit. In anderen Studien ist der Fokus dann auf weiteren Schularten.

    Welche speziellen Herausforderungen gibt es denn in dieser Hinsicht an Gymnasien, die es an Real-/Haupt-/Mittel-/Gesamtschulen nicht gibt? Oder geht es hierbei explizit um die Oberstufe? Die Formulierung Gymnasium/Sek II legt das nahe.

    Die relevante Begründung bei SuS ist die Aufsichtspflicht. Sowohl wir als Schulen, als auch die Eltern müssen bei Minderjährigen sicherstellen, dass diese nicht auf dem Schulweg „verloren“ gegangen sind, einen Unfall hatten, etc. Dank digitaler Krankmeldung ist das aber ebenfalls recht unkompliziert und ohne Anruf möglich, wenn man sich als Schule entsprechend organisiert ( und seine Elternschaft „umlernt“).

    Warum müssen diese Schüler bzw. ihre Eltern dann bis 7:00 Uhr bereits melden, dass sie/ihr Kind um 10:05 Uhr nicht zum Unterricht erscheinen werden/wird, weil sie/es krank sind/ist? Wir erwarten das jedenfalls nicht von unseren Schülern bzw. deren Eltern.

    Ich bin definitiv keine Lerche, schlafe also so lange, wie irgend möglich morgens, aber auch ich merke in 99% der Krankheitsfälle schon am Vorabend oder im Laufe der Nacht, dass ich zu krank sein werde, um zu unterrichten am Folgetag. Was spricht dagegen, in dieser Mehrzahl der Fälle, die uns als Erwachsene betreffen, dann halt direkt wenn man es merkt in der Nacht die Mail mit der Krankmeldung abzusenden oder eben in dem Fall sich ausnahmsweise (und zähneknirschend) den Wecker früher zu stellen für eine telefonische Benachrichtigung am Morgen, damit das Stundenplanungsteam (das ja auch noch Unterricht hat und nicht den ganzen Vormittag über im Stundenplanungszimmer sitzen kann) frühzeitig planen kann?

    Nichts spricht dagegen.

    Ich stehe aber nicht grundsätzlich um 6:45 Uhr auf, um für den seltenen Fall der Fälle, dass ich kank bin, bis 7:00 Uhr anrufen zu können. Wenn ich um 9:00 Uhr mit Migräne, die mich am Arbeiten hindert, aufwache, dann rufe ich um 9:05 Uhr an.

    Das Ergebnis ist eine massive Leistungverschlechterung in diesem Zeitraum. Dafür hätte man im übrigen kein Pisa gebraucht, jeder, der den direkten Vergleich hat, erzählt das seit Jahren.

    Ein halbwegs objektiver Vergleich, der das Gefühl machweist, ist schon hilfreich. Gefühlt passiert so einiges, das objektiv gar nicht zutrifft.

    Was ihr zwei also dem christlichen Religionsunterricht an mangelnder Offenheit unterstellt, solltet ihr vielleicht zunächst einmal selbst leisten innerlich, um nicht alles nur pauschal als Indoktrination abzutun, was dort geleistet wird.

    Konfessioneller Religionsunterricht leistet nichts anderes, als Indoktrination. Deshalb ist er konfessionell und nicht religionswissenschaftlich. Dass einzelne Lehrer etwas offener sind oder sich um eine ausgewogene Darstellung bemühen, ändert daran nichts. Bayern ist wenigstens so ehrlich, und schreibt Gottesfürchtigkeit als "Bildungs"ziel der Schule fest vor.

    aber ich habe doch nie in Frage gestellt, dass die ECTS nicht angemessen seien. Sondern umgekehrt: eine 2/3-Beschäftigung mit einem 2/3 Studium, das wird echt schwierig, erst recht, wenn beide feste Zeiten haben (2/3 Krankenpflege würde da viel einfacher gehen).

    Möglicherweise habe ich dich falsch verstanden. Egal, im Kern stimme ich dir jedenfalls zu: 2/3 potentiell unflexibles Studium + 2/3 unflexible Arbeit ist schwierig bis unmöglich.

    steht in meinem Zitat "NICHT Vollzeit".

    Und? Da steht "sind schon eine Aussage, wenn tatsächlich nicht Vollzeit". Daraufhin fragte ich, warum 2/3 einer regulären Semesterleistung Vollzeit sein sollten. Selbst, wenn 30 CP Vollzeit Anwesenheit wären, wären es 2/3 dieser Leistung nicht. Die CP sind für die zu erbringende Anwesenheit und Gesamtleistung schon angemessen.

    Zitat

    abgesehen davon, die TE wird wohl nicht in Hessen sein, da im Master UND das Praxissemester im Masterstudium.

    Kann sein, es ging eher ums Prinzip.

    Die Vorstellung, ich habe Unterricht um 10 und schlafe bis 9. Wirkt auf mich wie ein Teenager ;)

    Warum?

    Zitat

    Erst recht die Argumentation:; ich habe erst um 10 Uhr Unterricht, also ist mir nicht zuzumuten, um 7 in der Schule anzurufen (Anrufen bei Krankheit halte ich auch für antiquiert, per mail ist sinnvoller): So würden meine Schüler in 8, 9 und 10 auch argumentieren :rofl:

    Und damit hätten sie Recht. Gerade bei Schülern, bei denen es nicht mal eine ablaufbedingte Begründungung dafür gibt, dass sie sich um 7 Uhr krankmelden sollen, ist diese Regelung besonders unsinnig.

    Das hat mit Lerchen und Eulen nicht viel zu tun, sondern vielmehr damit, dass unsere ganze Arbeitswelt darauf ausgerichtet ist, dass sie eben schon ab 7 Uhr morgens beginnt und nicht erst ab 11. Danach sollte man an ARBEITStagen auch als erwachsener Beamter (bzw. Angestellter) in der Lage sein sich zu richten.

    Meine Arbeitswelt ist darauf nicht ausgerichtet. War sie dank Gleitzeit auch nicht, als ich noch kein Lehrer war. Auch als Selbstständiger lege ich mir keine Termine vor 11 Uhr. Dafür arbeite ich dann bei Bedarf auch gerne noch um 23 Uhr.

    Total faule Säcke seid ihr, dass ihr so früh Feierabend macht. Wahrscheinlich seid ihr dann auch schon um 22 Uhr im Bett. Wie die kleinen Kinder, hahaha. Also ICH arbeite ja auch um 23 Uhr noch, dass ihr das nicht so macht, wie ich es für richtig halte, zeigt, wie faul ihr seid. ;)

    21 ECTS-Punkte für das Praxissemester inklusive der Begleitveranstaltungen (die man nun mal im selben Semester machen muss (oder?) und nicht strecken kann, sind schon eine Aussage, wenn tatsächlich nicht Vollzeit

    Wieso sollten 21 ECTS Vollzeit sein? Das sind sie auch im regulären Studium außerhalb des Praxissemesters nicht. Die Begleitveranstaltung umfasst in der Regel 2 SWS (manchmal als Blockveranstaltung).

    30 ECTS/CP (= Regelumfang in einem Semester) sind ca. 20 SWS, also 15 Zeitstunden. Eine Präsenzpflicht von 15 Zeitstunden pro Woche im Praxissemester für 21 CP ist also durchaus angemessen. Dass man darüber hinaus noch länger in der Schule sein kann, für eigenen Unterricht, den Praktikumsbericht und die Begleitveranstaltung auch außerhalb der Präsenzzeit etwas zu tun hat, ist klar. Diese Zeiten sind aber flexibel außerhalb der üblichen Schulzeiten einteilbar. Und auf Vollzeit oder auch nur annähernd Vollzeit kommt man damit auch nicht. Das ist weder von der Praktikumsdurchführung noch von der CP Gewichtung so vorgesehen.

    Und dann gibt es Gemecker, wenn Grundregeln festgesteckt werden, die nun einmal nötig sind, um die Organisation eines so großen "Unternehmens" wie einer Schule zu ermöglichen? Weil diese Grundvorgaben den persönlichen Komfort einschränken?

    Eine Bescheinigung eines Arztes ab dem ersten Krankheitstag des Kindes zu verlangen, ist kontraproduktiv. Warum muss man sein krankes Kind durch die Gegend schleppen und im Wartezimmer fröhlich andere Kinder anstecken, damit ein Arzt auf einen Zettel schreibt, dass das Kind krank ist?

    Zitat

    Ich habe leider sehr oft den Eindruck, dass es viele Kolleginnen (und ja, es sind meistens Frauen) gibt, denen es nicht primär um eine Vereinbarung von Beruf und Familie geht, sondern primär um die Erfüllung ihrer Rolle als Mutter und ganz ganz weit hinten kommt dann auch noch der Beruf.

    Ein Vorteil des öffentlichen Dienstes generell ist es, dass man seiner Familie eine höhere Priorität geben kann, als in der freien Wirtschaft.

    Ansonsten geht es hier doch eher darum, dass eine eigene Krankmeldung bis 7 Uhr teilweise unrealistisch ist. Wenn ich erst um 11 Uhr in der Schule sein muss, was bei meinen Fächern durchaus passieren kann oder zur dritten Stunde Unterricht habe, dann bin ich um 7 Uhr noch nicht wach. Und ich verkürze meine Schlafzeit auch nicht, um zu prüfen, ob ich nicht vielleicht krank bin.

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