Die Frage ist hier doch, warum Hamburg deutlich anders als fast der komplette Rest Deutschlands wählt.
Meine Theorie als (zugereister) Hamburger:
Hamburg hat als einziges Bundesland tatsächliche Erfahrungen mit einer rechtspopulistischen Regierungsbeteiligung gemacht (2001-2003, “Rechtsstaatliche Offensive” oder Schill-Partei), die chaotisch verlief und in vorgezogenen Neuwahlen endete, bei der die Partei von 17% auf unter 1% abstürtzte.
Weiterhin wird Hamburg von seinem rot/grünen Senat objektiv erfolgreich regiert. Die Wirtschaft wächst (!), der Wohnungsbau hält sich auf einem im langjährigen Vergleich guten Niveau, die Schulden schrumpfen, das Land ist als einziger Stadtstaat Nettozahler im Länderfinanzausgleich, und in den Pisa-Rankings schneidet die Hamburger Bildungspolitik gut ab. Die oppositionelle CDU tat sich im Wahlkampf schwer, überhaupt glaubwürdige Kritikpunkte am Senat zu finden.
Die AFD hat trotz der zahlreichen Migranten in Hamburg Mühe, durchzudringen, da das Zusammenleben im Allgemeinen gut funktioniert.