Beiträge von MarieJ

    Ist das Adjektiv „taub“ denn falsch? Ich bezeichne mich selbst auch als auf einem Ohr taub und es heißt im englischsprachigen Raum für solche wie mich: „SSD“also „Single Side Deafness“.

    Natürlich. Es kann aber immer etwas passieren. Erste-Hilfe-Einsatz, auf dem Weg ist Tumult in einer anderen Klasse oder ein Gespräch dauert doch länger als geplant.


    Wie auch immer, ich habe mir angewöhnt, wenn ich zu spät komme, die Schülerinnen um Entschuldigung zu bitten. Unter kurzer Angabe des Grundes. Ich denke schon, dass Sie wissen dürfen, warum Sie warten müssen.

    Genauso 👍🏻

    Und ich dachte immer, dass Jungen und Männer so einen Stress mit Spinnen haben, weil ich die bisher immer raustragen musste - und natürlich nicht töten!

    Mit „starke Frauen“ hat das natürlich nix zu tun. Ist eben einfach normal.


    Ich weiß gar nicht genau, was mit „starke Frauen“ gemeint ist. Wie viel Kilo muss man dafür beim Bankdrücken schaffen? Für handwerkliche Tätigkeiten muss man ja nicht stark sein, das sind schon die entsprechenden Gerätschaften.

    Man braucht für solche Erfahrungswerte sicherlich keine Jahrzehnte, mich haben aber die mehrfachen Änderungen des Mathelehrplans und die Einführung des GTR jedes Mal deutlich Zeit über das Normalmaß hinaus gekostet.

    Da waren dann die alten Klausuren nicht mehr viel wert und in diesem Jahr war es für die Vorabiklausuren im GK und LK ein großer Aufwand bei den Wahlaufgaben in Teil A.

    Für mich wäre eine Arbeitszeiterfassung inzwischen „ungerecht“, da ich im Laufe der Jahre mit allem schneller geworden bin und auf einen großen Fundus an Unterrichtsvorbereitungen sowie Klausuren usw. zurückgreifen kann. Außerdem beherrsche ich die sogenannte „Schwellendidaktik“ - also Unterrichtsvorbereitung ad hoc bzw. Planänderung nach aktuellen Gegebenheiten -.


    Dafür habe ich in den früheren Jahren erheblich mehr Zeit investiert (was dann eigentlich falsch bzw. meine Dämlichkeit war).

    Bei mir war’s auch doof: Anfang der 90er Jahre, ich habe die Prüfung zur Unzeit gehabt, weil ich das Ref wegen Schwangerschaft usw ein Jahr unterbrochen habe. Deshalb hat mein Bruder die Bewirtung übernommen - war damals so, habe ich als doofe, junge Refrendarin nicht hinterfragt, hatte schon genug Stress.

    Für mich ist es heute ein Unding, dass da irgendwer etwas an Verköstigung erwartet. Schon gar nicht von Refis zubereitet.

    Für gastfreundlichen Empfang kann die Schulleitung sorgen bzw. Diejenige Fachschaft, die die Gäste empfängt wenn sie es denn möchten. Entsprechende Entgelte für die Bewirtung sehe ich dabei auch als selbstverständlich an.

    Huhu, liebe Gruenfink!


    Schön, wieder von dir zu lesen, selbst wenn’s von Aufschieberitis ist. Die ist ja nicht unbedingt so doll gefährlich und mit guter Therapie auch heilbar.

    Bei mir ist sie mit den Jahren ziemlich zurückgegangen, weil ich mir positive Abarbeitungsgelegenheiten geschaffen und dadurch bessere Motivation gewonnen habe.


    Was bei mir aktuell doof ist:

    Manche Schüler:innen, die mich echt zur Verzweiflung bringen und Fragen stellen, auf die ich nur mit Kopfschütteln antworten kann.

    In der SEK II wird nur ein Zeil verfolgt: Abitur. In der SEK I mag Inklusion, da wo sie von den Persönlichkeiten her sinnvoll ist, mit entsprechenden Rahmenbedingungen (räumlich und personell) funktionieren. In der SEK gibt’s keine Zeildifferenzierung und daher eigentlich am Gymnasium insgesamt nicht. Das Gymnasium an sich ist von vornherein der Ausschluss von Inklusion. Wenn man also Inklusion in der sek I will, müsste man die Dreigliederung bis zum Abschluss der SEK I gänzlich aufheben und dann eine ausreichend lange SEK II zur Erlangung des Abiturs anschließen.


    Zum Leistungssport

    Du liest offenbar nicht richtig:

    Ich schrieb vom Leistungssport im Behindertensport. Dort wird nämlich auch nicht inkludiert, weil es eine Auswahl nach Leistung im Behindertensport selbst gibt. Daran erkennt man, dass sinnvolle Inklusion in bestimmten Bereichen nur da möglich ist, wo es ein Mindestmaß an Leistungshomogenität gibt.

    Wobei sich diese Quelle bei den Zahlen bis 1990 aber auch nur auf die BRD und eben nicht auf die DDR bezieht.


    Meine Frau meinte dazu nur: „Ich hatte in der Schulzeit eine Mitschülerin in der Klasse, deren Mutter zuhause bleiben durfte, weil sie sechs Kinder hatte. Alle anderen Mütter waren selbstverständlich berufstätig. Bei uns (in der DDR) gab es die Arbeitspflicht.“


    Entsprechend würden mich mal Zahlen aus „dem anderen Deutschland“ interessieren.

    Wenn ich zuhause bleiben „durfte“ im Zusammenhang mit sechs Kindern lese, wird mir ganz anders.

    Für viele Frauen der Generation meiner Eltern war Zuhausebleiben ein Muss und sicher eine mehr als Vollzeitbeschäftigung, wenn z. B. vier Kinder im Abstand von ca. zwei Jahren da waren. „Arbeiten-gehen“ war da das Privileg.


    Auch als meine Kinder klein waren, gab es noch sehr selten Betreuungsplätze, die über den Mittag hinausreichten. Also blieb mein Mann zuhause und ich durfte arbeiten gehen.

    Ein Ausgleich in der Rente ist da absolut ok und deshalb heiraten an der Stelle auch sinnvoll (oder geht der Ausgleich auch ohne Trauschein?).

    Da das für die Kombi Beamte/Angestellte problematisch ist, muss man die Berechnungsvarianten halt vorher durch entsprechende Fachberatung klären, so wie es Seph schon schreibt.


    Der Kinderbetreuungsjob mit allem drum und dran wird leider nicht mit ausreichend Rentenpunkten bedacht.

    Ich verstehe einiges am Grundgedanken der Inklusion und gehe sehr selbstverständlich mit einigen Menschen mit Einschränkungen um.


    Aber könnte mir jemand einfach mal erklären, welchen Sinn es hätte, inklusiv beschulten Jugendlichen (mit entsprechendem Förderbedarf) Differenzialrechnung, Binomialverteilung und lineare Algebra zu vermitteln, so wie ich es in der SEK II machen muss? Einfach die SuS dazu setzen, damit sie räumlich inkludiert sind? Mir reicht es, die schwachen Regelschüler:innen zu inkludieren.


    Ich verstehe einfach nicht, warum Inklusion apriori überall gut sein soll. Im Alltagsleben keine Frage. Inklusion ist einfach an einigen Stellen eine Märchenvorstellung und man erweist dem an sich richtigen Inklusionsgedanken behinderter Menschen in unserer Gesellschaft einen Bärendienst, wenn man dies unreflektiert überall fordert.


    Im Sport wird auch nur dort inkludiert, wo es möglich ist. Leistungssport gibt es dann ganz ohne Inklusion der schwächeren Spieler:innen auch z. B. beim Rollstuhl-Basketball u. ä.

    Da gibt es sogar Punkte zur Bewertung der unterschiedlichen Behinderungsgrade, damit das entsprechend gewertet werden kann …

    Ich unterrichte auch deutlich lieber die Jugendlichen ab 16.

    Habe aber ein eindeutiges „Mutter-„ bzw. inzwischen „Omasyndrom“ 😀. Nur, dass sich das eben nicht auf Schule bezieht, sondern auf den sonstigen Umgang mit Kindern.

    In welchem Bundesland hast du Abi gemacht?


    Dein Beitrag erinnerte mich an eine Chemiekommilitonin aus NRW. Sie sagte, sie dachte sie sei gut in Mathe bevor sie im (baden-württembergischen) Studium erfuhr, dass es nicht nur ganzrationale Funktionen gibt. Wir hatten auch gebrochen-rationale Funktionen. (Ich muss mal selbst nach meiner Abiklausur suchen.)

    Schlabber Abi in NRW😀. Die Grundlagen in Mathe waren aber dennoch recht gut, ich habe trotz einfachem Mathe GK später auch die Physikdiplom-Mathe Klausuren an der Uni geschafft. War ordentlich Arbeit.

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