Ich war im August, in der 4. Schulwoche, das erste Mal krank. Während meine Schüler schnieften und sonst fidel waren, ging es mir richtig schlecht: Halsschmerzen, starke Kopfschmerzen, ein Nesselsuchtanfall, der 30% meiner Haut in riesige, landkartenartige Ödeme verwandelte (stellt euch einfach mal 500 Mückenstiche vor, die zusammenfließen), erhöhte Temperatur, Husten. Corona-Test, zu Hause bleiben. Dann bin ich nach 3 Tagen zu früh wieder arbeiten gegangen, habe ewig mit den Nebenhöhlen zu tun gehabt. Mich hat das auf den Boden der Tatsachen geholt und mich dazu gebracht, bei sinkenden Temperaturen mit Maske zu unterrichten. Ich habe mir das schlimm vorgestellt, aber es ist erträglich. Nach 2 Wochen habe ich von einer 2-lagigen Baumwollmaske auf eine mit kationischer Beschichtung und einer dritten Filterschicht gewesechselt, mit der es wirklich anstrengender ist zu arbeiten. Klar, manchmal müssen die Schüler mehr selbst lesen, Texte mündlich zusammenfassen und in den Heften schreiben, weil Sprechen anstrengender ist. Oder sie malen halt zu Musik.
Aber ich trage die vor allem als Selbstschutz (bei uns gibt es weder Maske noch Abstand in Unterricht und Lehrerzimmer und ich habe Vorerkrankungen) und das relativiert alles andere. Und wenn das Teil letztlich dazu führt, dass ich weniger Viren abbekomme und das den Unterschied zwischen 4 Wochen krank und 2 Monate krank oder Normalstation und Intensivstation ausmacht, ist für meine Gesundheit viel gewonnen.