Beiträge von Conni

    Ich persönlich merke auch die Nachwirkungen des Lockdowns. Die jetzigen 3er waren sowohl in der 1. als auch der 2. Klasse länger zu Hause.

    Dann lieber reduzieren, aber das was man schafft, sicher vermitteln. Aber auf die Idee, in der jetzigen Situation Lehrpläne zu entschlacken oder zu akzeptieren, dass man manche Themen erst im Schuljaht drauf angeht, kommt ja hierzulande niemand. Wir tun hier einfach weiter so, als wäre nichts gewesen.

    ... und sie waren in der Berliner Grundschule noch diejenigen, die am kürzesten zu Hause waren.

    Schuljahr darauf: Habe ich bei meiner letzten Klasse gemacht, wir haben einfach den Stoff nicht geschafft, denn die 4. Klasse ist genauso vollgestopft wie die 3. Habe dann in Absprache mit der nächsten Kollegin Sachen weggelassen, die in der 5. wieder vorkommen. Denen, die aufs Gymnasium wollten habe ich das "für zu Hause" mitgegeben. Da kann man ja nicht sicher sein, wie weit die Rücksichtnahme dort geht.

    Lehrpläne entschlacken wäre mal gut.

    Was übrigens in meiner Klasse am Stoff der 3. noch fehlt (und weshalb du keinen Schrecken bekommen musst):

    Multiplikation und Division

    Rechnen mit Größen, Geld, Längen, Zeit

    Daten und Zufall

    ein Teil der Geometrie

    Ich arbeite die Addition und Subtraktion komplett ab und wechsle dann erst zur Multiplikation und Division. Meine beiden Parallelkolleginnen mischen das. Das habe ich einmal gemacht und es nicht gut gefunden.

    • Beine: Die Beine des Frosches sind länger und schlanker als die einer Kröte. Bei Kröten sind die Beine eher dicklich.
    • Lebensraum: Frösche halten sich meist in der Nähe von Gewässern oder gar in Teichen oder Seen auf.

    Die langen Beine sind notwendig, um an die Pedale des Frosch-Fahrrads zu kommen.

    Lebensraum: Oder auch am Atlantik, am Loch Ness oder am Loch Lomond.

    Bei meinen Schülern liegt die mangelnde Ausdauer darin, dass sie während des Ausdauerlaufes nichts aufs WC dürfen und daher ihrem natürlichen Bedürfnis zur Selbstregulation nicht nachkommen, daher sind die Sportlehrerinnen Schuld. Wurde uns von einer Mutter erklärt. In ungefähr 20 Sätzen und viel schöner formuliert. Bei anderen liegt es daran, dass sie angesprochen werden und dann antworten müssen während des Ausdauerlaufs oder dass sie sich freundschaftlich und nur ein bisschen schubsen müssen. Da kann man nichts machen, da sind immer andere Schuld!

    Im Ernst: Ja, kann ich mir gut vorstellen und letztlich ist das, was ich schreibe ja nur halb spaßig, das sind ja z.T. auch Coronafolgen. Aber nicht nur. Im Grunde genommen waren sie alle schon vorher so.

    Conni

    Wenn das alles so vermittelt wird, wie du beschrieben hast, dann verstehe ich nicht, warum das bei doch so vielen nicht klappt. Vielleicht liegt es einfach an der Zusammensetzung der Klasse? Diese Probleme, die du beschreibst, sind mir bisher bei meinen Klassen nicht so explizit gehäuft aufgefallen. Einzelfälle gibt es natürlich schon. Allerdings meine ich, dass die Schreibweise mit dem Strich die Fehlerhäufigkeit vermindert hat. Zumindest ist alles lesbarer.

    Tja, ich verstehe es auch nicht so richtig, daher frage ich ja nach.

    Wie machst du das denn mit dem Strich bei den Kindern, deren Ziffern das ganze Kästchen ausfüllen?

    - Damit es möglichst keine Fehler in der Rechenrichtung gibt, rechnen wir bei der schriftliche Addition auch schon von von oben nach unten.

    Ja, wir natürlich auch. Also ich. Und viele Kinder. Die anderen machen, was sie wollen, egal wie oft ich auf "von oben nach unten bestehe".

    Zitat

    - Damit weiterhin klar ist, dass wir abziehen und dass wir in Stellen rechnen, fange ich mit superleichten Aufgaben ohne Übergang an. Hier bestehe ich darauf, dass sie von hinten, also bei den Einern anfangen.

    Selbstverständlich. Genau so. Wir haben dazu eine Reihe von Aufgaben im Buch. Auch bei der Addition fange ich mit den Einern an. Die meisten Kinder auch, siehe oben.

    Zitat

    - Ich arbeite immer erst mit ABs, danach lasse ich ins Heft schreiben, denn auf ABs in vorgegebene Kästchen reinschreiben zu können, erleichtert das in so weit, dass man sich erstmal nur aufs reine Rechnen und die Technik beschränken kann. Beim Heft muss man noch aufpassen, dass man richtig untereinander schreibt und wo man den Strich macht.

    Genau so. Wir haben in den Arbeitsheften die Aufgaben mit Kästchen zum Reinschreiben, später erst die zum Alleine-ins-Heft schreiben.

    Zitat

    - Die Schreibweise der Gruppe 2 wäre in einem anderen Verfahren (siehe icke) nicht falsch.

    Ja. Aber der Punkt ist doch nicht die Schreibweise (wäre ok), sondern das Rechnen. 10 - 7 hat einfach ein anderes Ergebis als 13 -7. Ich dachte, das wäre implizit erkennbar, dass ich nicht zu dem Schlag Lehrer gehören, die keinerlei Abweichungen bei sinnvollen Rechnungen dulden. Aber offenbar komme ich doch anders rüber?

    Zitat

    - Unser Buch betreibt bei allen schriftlichen Rechenverfahren eine Fehleranalyse, d.h. es werden fehlerhafte Aufgaben dargestellt

    Same here.

    Etwas OT, aber ich hätte mal eine Frage an euch:

    Habt ihr als Kinder die schriftlichen Rechenverfahren im Unterricht damals auch "nachvollzogen", also wirklich auch verstanden, warum man das so macht, mit dem "1 gemerkt" bei der Addition oder bei der Subtraktion (bei mir Ergänzungsverfahren).

    Uns wurde es nicht wirklich genau erklärt, jedenfalls nicht so genau wie heute. Vielleicht gar nicht oder kurz.

    Ich wusste, was ich tue, ich fand das (in Kombination mit den vielleicht kleinen Erklärungen), "implizit sichtbar". Ich bin aber kein Maßstab für die meisten Kinder.

    Jeder ausserhalb der Schule: Oh Gott, wie kann man nur, das ist doch wichtig!

    Jeder innerhalb der Schule: kann ich gut verstehen. Passiert mir auch oft.

    Zum Trost: Der letzte Zuspätkommer war vermutlich gestern schon den ganzen Tag ansteckend. Da kommt Es heute auf die 30 Minuten mehr auch nicht an.

    Eben. Und letztlich können auch noch 2, 3 andere ansteckend sein, die Tests aber nicht anschlagen. Und außerdem war der Test zu spät abgelesen, vielleicht falsch positiv.

    Dann muss man halt sagen: Kein Musik, nur malen und dann höre ich den Timer auch ganz sicher.

    Im Grunde genommen wollte eine Kollegin ohne ständige volle KLassen verspäteten Schülern die Testmöglichkeit anbieten. Aaaaaaaber. Ein Familienmitglied positiv. Sie hat seit dem WE Symptome und ist seit Mitte der Woche zu Hause, weil es ihr nicht gut gin.

    *daumenhoch* Freu dich über die schönen Dinge in der Schule. Davon gibt es genug.

    Heute war ich so begeistert von der Body-Percussion, dass ich vergessen habe, den fett positiven Test des letzten Zuspätkommers synchron zum Vormachen, Lüften, Fritzheinzchen zum WC lassen, CD-Player-Reparieren und AnnaIsabellRichartAmelie-an-die-Maske-Erinnern abzulesen.

    Eine weitere total positive Sache ist, dass nächste Woche nur für 2 Stunden das Wasser abgestellt wird und nicht 500 Personen einen ganzen Tag auf den Eimer gehen müssen. So schön!

    So, jetzt bin ich ein bisschen erleichtert: unsere Schulaufsicht hat auch nochmal "nachjustiert": freitesten nach Infektion erst wieder ab Tag7, Freitesten in der Schule müssen wir nicht (ist nur ein Kann-Angebot, wenn die Schule das organisieren kann...frage mich gerade, ob es solche Schulen tatsächlich gibt) und es gibt wieder PCR-Test-Kapazitäten für die Kinder die in der Schule positiv getestet wurden. Uff...

    Aber das ist jetzt natürlich wieder nur die Regelung für unseren Bezirk. Offenbar ist es tatsächlich so, dass es von Bezirk zu Bezirk anders gehandhabt wird. I

    Unglaublich. Ständig irgendwas anderes und jetzt noch von Bezirk zu Bezirk, ich fasse es nicht. Bei uns bietet die Schulleitung morgens um 7 das Testlabor an.

    Conni, im Grunde ist das doch der Jahrgang, der im Lockdown die ersten beiden Schuljahre verbracht hat, oder? Du musst also verhaltensmäßig Erstklässler auf den Stand von Klasse 3 bringen?

    Bei uns nicht:

    August 19 bis Mitte März 20 und August 20 bis Mitte Dezember 20 sowie 2 Wochen im Juni 21: Normale Beschulung, normale Hofpausen, alles normal

    Mitte März 20 bis Ende April 20, 3 Tage im Dezember 20 und Januar 21: Distanz

    Ende April 20 bis Juni 20 und Anfang Januar 21 bis Juni 21: Wechselunterricht - ja, da gab es keine Hofpausen, da fehlt was.

    Es sind Kinder, die mehrere Jahre in der Kita waren. Hier gibt es ein hervorragendes Kita angebot und viele sind ab 1, 2 oder 3 Jahren dort, also mindestens 3 Jahre vor Schuleintritt. Sozialverhalten lernt man da durchaus - neben einem Elternhaus, was alle auch haben, lebt keiner alleine.

    Außerdem gab es quasi ein Schuljahr und 2 Monate völlig normalen Unterricht mit normalen Arbeitsgemeinschaften, normalem Hortangebot etc. Es fehlen 10 Monate, darüber kann man reden. Aber das ist nicht das Hauptproblem. Das Hauptproblem ist, dass das problematische Drittel sich einen feuchten Kehricht drum schert, was jemand anderes sagt und was Regeln sind. Es ist eine regel- und konsequenzenresistente KiTa-Teilgruppe in einer Schulklasse.

    Ich hab bei meinen Schülern gemerkt, dass sie das Ergänzungsverfahren besser verstehen, wobei: Ich nehme das Ergänzungsverfahren und schreibe alles entsprechend auf, aber ergänze nicht, sondern wir subtrahieren z.B. bei 62 - 13 =? 2 -3 geht nicht, ich leihe mir eins bei den Zehnern, notiere die kleine 1 links unten, 12 - 3 geht und ist =9, 6 - 1 - 1 = 4

    Ich habe tatsächlich gestern schon drüber nachgedacht, ob ich das als neue "Kurzschreibweise" so einführe. Dann müsste ich nicht das Verfahren sofort komplett umstellen und sie verstehen es vielleicht.

    Auf halbschriftliches Rechnen verzichte ich bei den ganz schwachen Kindern komplett.

    Das haben wir im Brennpunkt generell so gemacht und dieses Jahr habe ich es aus Zeitgründen bei der Addition angerissen und bei der Subtraktion weggelassen - obwohl nicht Brennpunkt. Aber noch weniger geht ja irgendwann nicht mehr - und ich habe eben die Schere zwischen "schwere Rechenstörung" (Subtraktion als Operation nicht verstanden, im ZR bis 20 unsicher) bis "Maximalstandard".

    Zum Halbschriftlichen sagte mir eine Kollegin mal, das sei Schwachsinn aus dem Westen :lach: Keine Ahnung, hat man das in der DDR nicht gehabt?

    Verstehen es manche einfach nicht und kommen mit Auswendiglernen der immer gleichen verbalisierten Schrittfolge ans Ziel?

    Ich kann mich an nichts Halbschriftliches aus der DDR erinnern. Ich kann mich aber auch bei der schriftlichen Division nur erinnern, dass ich sie gelernt habe und muss sie mir jedes Mal neu erarbeiten.

    Meine Schüler:innen sind nicht soooo schwach, das war die alte Schule. Momentan habe ich 4, die superschwach in Mathe sind, da müsste ich aber im Zahlenraum bis 20 bzw. beim logischen Denken ansetzen. Ich habe sogar einige schlaue und mehrere (recht) gute und bemühte, aber eben diese zweite Gruppe ist nach 3 Wochen noch unsicher, das irritiert mich.

    Worin die Schüler:innen aber schwach sind: Im Zuhören und im "das machen, was Frau Conni sagt". Die machen halt was anderes. Ihr glaubt gar nicht, wie viele verschiedene Hausaufgabenhefteinträge es gibt, wenn ich einen Satz an die Tafel schreibe.

    Eine schöne, kurze Sprechweise habe ich nicht gefunden. Es gibt "3 - 7 geht nicht, eins rüber". Das widerspricht aber nun wieder dem Sinn. "3 - 7 geht nicht, ich tausche einen Zehner gegen 10 Einer." Durchstreichen, drüberschreiben.

    Das ganze anfangs mit Legematerial. Wir habe 2 bis 3 Aufgaben in einer Stunde geschafft. Gründe? Nicht zuhören, rumhampeln, alles runterwerfen, sich unterhalten, dazwischenrufen, einfach das Legematerial erst benutzen, wenn Frau Conni meckert oder vorturnt, wie man einen 10er in die Hand nimmt, nachfragen, ob die Zahlen von der Tafel abgeschrieben werden sollen, jammern, dass man keinen roten Buntstift hat. Einfach nur Unterbrechungen, oft, weil einfach nicht gemacht wird, was ich sage. Nachsprechen erzeugt große Unlust. Ich böse Lehrerin habe sogar versucht, ihnen beizubringen, dass man das Ergebnis doppelt unterstreicht. Nachdem das jedes Mal 5 Minuten Stöhnen, Diskussionen, Linealsuchen und -borgen zur Folge hat, habe ich aufgegeben. Mir egal, dann nicht.

    Fehlergruppen:

    Gruppe 1: schematische Anwendung ohne eigenes Denken: "4-2" geht nicht. Und da dann 14 - 2 auch irgendwie doof ist, wird einfach eine Ziffer als Differenz hingeschrieben, die gerade gefällt.

    Gruppe 2: 3 - 7 --> Über der 3 steht statt 13 einfach 10.

    Gruppe 3: Wieder andere nehmen 10 Einer und streichen den Zehner nicht durch.

    Gruppe 4: Subrahend und Minuend werden vertauscht: 7 - 3 = 4. Ich habe die Rechenrichtung einzeichnen lassen. Es wird trotzdem von unten nach oben subtrahiert, wenn die Ziffer des Subtrahenden größer als die des Minuenden ist.

    Gruppe 5: Subtraktion bis 20 sitzt nicht. Das sind v.a. die ganz leistungsschwachen, die auch beim Ergänzungsverfahren alt aussehen würden.

    Gruppe 6: Ich setze mich hin und starre Löcher in die Luft, repariere den Füller, rechne auf einer anderen Seite weiter, die mir gerade genehm ist, esse, quetsche die Patrone aus, unterhalte mich mit meinem Nachbarn, kitzle den Nachbarn ab. Daher schaffe ich es, in der Übungsphase eine halbe Aufgabe zu rechnen.

    "Umtauschen" finde ich persönlich vom Begriff her für die Kinder leichter verständlich wie dieses komische "Entbündeln".

    Prinzipiell trainiere ich schrittweise vom Einfachen zum Komplizierten das Abziehverfahren ein.

    Genau so habe ich es gemacht. Wie lange dauert es, bis sie das dann verstanden haben? 6 Wochen, 8, 10?

    Wie kann das sein? Zumindest im letzten Schuljahr müsste es doch überall Fernunterricht gegeben haben, wenn kein Präsenzunterricht möglich war.

    In der Klasse mit der Division hatte eine Referendarin Mathematik. Diese hat sehr handlungsorientiert, projektorientiert und ausführlich gearbeitet und dafür einige Themen nicht geschafft. Das war nach ihrem Weggang nicht mehr aufzufangen. Ich habe einem Teil der Kinder schon Blätter zur Division mit nach Hause gegeben, damit sie anknüpfen können.

    Uhr: Der Mathe-Lehrplan in der Grundschule ist rappelvoll. Du könntest locker 7 Stunden pro Woche füllen, hast aber nur 5. Also konzentrierst du dich und schaffst nicht immer alles. Das geht einem sogar ohne Corona so. Die 1./2. hatten ja eigentlich wenig Distanzunterricht.

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