Ich kann Bolzbolds Fragestellung gut nachvollziehen, auch wenn ich in der Wortwahl vermutlich vorsichtiger wäre.
Es geht meines Verständnisses nach nur um die tatsächliche Arbeitszeit. Dass ich "voll" bin, um den Diskussionsstrang von RosaLaune aufzugreifen, kann ich mit der Arbeitszeiterfassung dann also objektiv beweisen bzw. wäre es dir als Schulleitung bewusst, da du die Daten hättest.
Ich möchte dir hier vollkommen zustimmen. Insbesondere der Punkt bzgl. Daten wäre als Steuerungswissen enorm hilfreich.
Wir haben als Schulleitung nur einen kleinen Werkzeugkasten, um bei arbeitszeitlicher Überlastung einer Lehrkraft gegenzusteuern, ohne das ganze System ins Wanken zu bringen. Aber ein kleiner Werkzeugkasten ist vorhanden. Daher haben wir - auch weil wir den Grundaussagen aller bisherigen Arbeitszeitstudien trauen - unserem Kollegium ans Herz gelegt, eigenständig eine Arbeitszeiterfassung anzufertigen (ich mache das für mich seit dem Referendariat). Wir haben verschiedene Instrumente dafür bereitgestellt und bewusst keinerlei inhaltliche Vorgaben gemacht, was zur Arbeitszeit zählt und was nicht. Einfach nur reine Gesamtzeiterfassung.
Ich glaube, dass ich hier schonmal berichtet habe, dass wir jeden eingeladen haben, der sich zeitlich überlastet fühlt, mit einer Person aus unserem Leitungsteam in Kontakt zu treten und gemeinsam auf Schwerpunkte, Ursachen etc. zu gucken und Entlastung, Arbeitsschwerpunktverschiebung oder Effizienzsteigerungsmöglichkeiten (was auch immer der kleine Werkzeugkasten hergibt) zu ermöglichen. Wir bieten das in unseren "Personalgesprächen" auch immer wieder an.
Außer Lob vom ÖPR hat das nichts gebracht. Also rein gar nichts. Keine einzige Kollegin oder Kollege hat dieses Angebot genutzt.
Das ist einerseits für die Kollegen meines Erachtens eine verpasste Chance, andererseits haben wir keine verlässliche Datenbasis für Entscheidungen, sondern bleiben z. B. in der Lehrauftragsverteilung im Modus "nach bestem Wissen und Gewissen".