Beiträge von CDL

    Bitte NIE - wenn es nach mir gehen würde, könnte die Schule bereits um 7 Uhr starten. Umso früher wäre ich@home!!!

    Das wäre ein Traum...

    ... Stimmt, mein Albtraum wäre das. Ich habe mir schon als Schülerin bei einem Schulwechsel in der 8.Klasse infolge eines Umzugs meine Schule u.a. danach ausgewählt, wann die erste Stunde beginnt. Die Gymnasien, die um 7:30 Uhr starteten waren direkt raus. Erst danach kamen inhaltliche Kriterien zum Zug und ich war sehr erleichtert, dass am Ende die Schule mit dem spätesten Beginn (7:50 Uhr) auch die war, die ich mir rein inhaltlich ausgesucht hätte und habe.

    Bei den schulscharfen Gesprächen für die Planstelle habe ich dann auch Schulen gar nicht erst kontaktiert, die laut Webseite vor 7:40 Uhr die erste Stunde hatten und eine Schule, die gerade erst auf 7 Uhr umgestellt hatte (mit Frühaufsichten ab 6:30 Uhr *schauder*) habe ich direkt für mich gestrichen im Gespräch. Wer das möchte, wird sicherlich immer passende Schulen finden. Es wäre aber auch schön, wenn es mehr Schulen mit etwas mehr Rücksicht auf "Eulen" geben würde, als das aktuell der Fall ist.

    Also ich hab noch nie ein Kind bekommen, aber ich glaube, ich hätte mit genauer Betrachtung von Kaiserschnittnarbe und Beinen (bei Frauen gerade mit Übergewicht eh oft ein schambesetztes Thema) deutlich mehr Probleme als mit rektalen Untersuchungen. Liegt aber vielleicht daran, dass man als Frau ja meist eh regelmäßig Untersuchungen in diesen Regionen hat. Eine Kaiserschnittnarbe stelle ich mir schon extrem intim vor und verstehe, dass das als sehr übergriffig empfunden wird.

    Das hat meines Erachtens gar nichts mit dem Geschlecht, viel aber mit persönlichem Empfinden und ggf. auch persönlichen Erfahrungen zu tun. Ein Opfer von Sexualverbrechen wird das- geschlechtsunabhängig- in vielen Fällen deutlich anders sehen, als dir persönlich das- zum Glück- möglich ist. Ich glaube, man sollte einfach insgesamt nicht anderen Menschen mitteilen, was für diese grenzüberschreitend ist, wie Plattyplus das implizit getan hat, sondern anerkennen, dass Grenzen individuell sind und es insofern individuelle Unterschiede gibt, ab wann grenzüberschreitendes Verhalten beginnt. In Jedem Fall sollte klar sein, dass körperliche Untersuchungen von Narben aller Art eine sensible Angelegenheit sein können (dahinter steckt schließlich eine oftmals belastende Geschichte und ggf. traumatische Erfahrungen), genauso wie die Untersuchung von Genitalien dies immer ist.

    Wie wäre es, wenn du das einfach in deinen anderen Thread zur bayrischen Respizienz übernimmst? Das betrifft ja letztlich denselben Bereich und dieselben Expertinnen und Experten werden dir dann einfach in einem Aufwasch antworten können.

    @Laborhund , fossi74 , WillG oder auch Herr Rau sollten dir Genaueres zur Respizienz in Bayern am Gymnasium schreiben können, wozu das wohl gehören dürfte und ob diese Vorgehensweise zulässig ist. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wenn bayrische "Schulaufgaben" (sprich "Tests) als zu schwer konizipiert angesehen werden, es dem SL (oder von ihm beauftragten Fachkolleginnen und -kollegen) obliegt sicherzustellen, dass das erforderliche/zulässige/erwartbare fachliche Niveau abgefragt wird, um letztlich auch die Lehrkraft selbst vor weiteren Folgen zu schützen. Das gibt es so nämlich auch ganz ohne Respizienz in entsprechenden Fällen, sprich bei berechtigten Beschwerden über den Leistungsanspruch von Tests/KAs hier in BW.


    Der Kollege soll sich eng mit den KuK seiner Fachschaft austauschen zum Niveau von Schulaufgaben, dann wird sich das Problem schnell von selbst lösen.

    Ich habe im Schuldienst eine FoBi zu Schulabsentismus gemacht, zum Thema häusliche Gewalt gab es einen pädagogischen Tag bei meinem früheren Arbeitgeber, wo wir entsprechend fortgebildet wurden, da wir als Ergänzungpartner mit Schulen Hand in Hand gearbeitet haben und uns auch zu diesen Fragen ausgetauscht haben mit den Lehrkräften bei Bedarf. Abgesehen davon gibt es, wie von mir bereits geschildert oder auch von Flipper79 dargestellt, klare Vorgehensweisen, wen man einbeziehen muss bei derartigen Verdachtsfällen.

    Wie von chilipaprika formuliert, bin ich keine Expertin für diesen Bereich, kann aber die Expertise anderer anerkennen- angefangen mit unseren Schulsozialarbeiterinnen- und diesen entsprechend zuarbeiten, indem ich mich mit ihnen austausche über die SuS, die entsprechende Fragezeichen auslösen. Ich weiß, an wen ich mich wenden kann/muss, kenne meine Grenzen, weiß aber auch, worauf ich achten muss, sprich was so ein Fragezeichen auslösen sollte.

    Na, du musst es ja wissen. Promiskuität deutet übrigens keineswegs auf gute familiäre Verhältnisse hin. Zumal die Partner sehr gewaltvoll in Erscheinung treten.

    Wechselnde Partner mit Promiskuität gleichzusetzen offenbart sehr viel über deine gesellschaftlichen und moralischen Vorstellungen ist aber keine allgemeingültige Gleichsetzung. Ob Partner gewaltvoll sind hängt dann weder von der Frage der Dauerhaftigkeit von Beziehungen ab, noch vom Aspekt der Promiskuität- so dieser gegeben wäre. Auch hier mögen all diese Vereinfachungen und Gleichsetzungen in deinem Kopf Sinn ergeben, weil du vielleicht ein konkretes Beispiel im Kopf hast, auf welches das alles zutrifft, von diesem Einzelfall auf alle Frauen mit wechselnden Partner:innen schließen zu wollen ist aber ein Fehlschluss. Ich möchte dich darum bitten, deine Aussagen dahingehend zu überprüfen, wo du lediglich von einem Einzelfall ausgehst- und das entsprechend kenntlich zu machen- und wo du verallgemeinernde Aussagen triffst.


    Also, weil du mal- ohne entsprechende Ausbildung und neben dem Studium- in irgendeiner Form von Beratung tätig warst (was auch immer das dann heißt), kannst du einschätzen, in was für sozialen Verhältnissen ein dir unbekanntes Kind lebt, während eine Schulsozialarbeiterin aber "niemandem in den Kopf schauen" und das deshalb basierend z-B. auf den Gesprächen mit dem betroffenen Kind selbst nicht einschätzen kann?


    "Sozial prekäre Verhältnisse" sind eine sehr weite Umschreibung, die nicht einfach pauschal einen Rückschluss auf Kindeswohlgefährdung erlauben. Wie dir bereits JoyfulJay geschrieben hat, versperrt diese Art der Wahrnehmung den Blick darauf, dass Kindeswohlgefährdung in allen sozialen Schichten und allen Arten von Lebensverhältnissen vorkommt.


    Deine Frage habe ich weitestgehend beantwortet. Du solltest diese vielleicht erst einmal selbst beantworten und darstellen, welcher Art die Beratung war, die du durchgeführt hast mit welcher Art von Ausbildung. Nachdem offensichtlich wir "Außenstehenden" deiner Qualifikation nicht gewachsen sind erübrigen sich ja auch unsere Antworten auf deine Frage(n)...

    Dir ist schon klar, dass ich mit früher 15 bis 18 meinte? Mit 15 hast du vermutlich auch noch sonstwas gedacht und hast nicht den gleichen Stand wie ein 25 oder 30 Jähriger. Das Jugendamt handelt meines Erachtens oftmals viel zu spät. Habe da im Umfeld selbst schon Erfahrungen machen müssen.

    Ich verstehe nicht, was du mir sagen möchtest oder worauf du dich beziehst. Der Hinweis auf ein Alter mag in deinem Kopf einen Sinn ergeben, ich konnte auch nach erneuter Lektüre deines und meines Beitrags nicht herausfinden, worum es dir gehen könnte.

    Und jetzt frag dich mal, warum es nur um so wenig Fälle geht. Mindermeinungen gibt es im Rechtssystem einerseits und andererseits behandeln die Bundesländer diese Frage unterschiedlich. Die Masse der schulabsenten Kinder und Jugendlichen betrifft das aus vielen, wirklich guten Gründen nicht. Vielerorts gibt es nämlich bessere Ansätze im Umgang mit Schulabsentismus, die die Eltern in die Pflicht nehmen einerseits und andererseits die Jugendlichen selbst nicht völlig unnötig kriminalisieren, wie z.B. Timeout-Projekte, Häuser des Jugendrechts, etc. Hier in Baden-Württemberg, wo ich lebe und arbeite, werden schulabsente Schülerinnen und Schüler NICHT in Jugendarrest geschickt. Wenn Bußgelder nicht wirken, dann werden SuS ggf. zwangsweise von der Polizei vorgeführt. Das bedeutet, die Polizei kommt morgens, holt Klein-Klausi zuhause ab und bringt diesen in die Schule. Das habe ich selbst schon wiederholt mitbekommen, dass das gemacht wurde und nein, das finden die davon betroffenen Kinder und Jugendlichen weder cool, noch witzig, sondern eher peinlich. Weitere Maßnahmen- inner- und außerschulisch- kommen selbstredend dazu.


    Zitat

    Ich kenne die Timeout Projekte (die so nicht heißen, sondern "die 2. Chance" usw) besser als du, da ich selbst einst in einer Arbeit darüber geschrieben habe. Leider sind diese Projekte vollkommen an der Realität vorbei, da der Personalschlüssel nicht haltbar ist und viele Maßnahmen wieder nur befristet sind. Viele der Projekte, die es vor 2 Jahren gab, gibt es heute so schon nicht mehr.

    Die Abbrecherquote auch bei diesen Projekten ist leider sehr hoch. Ich stimme dir aber wie ich schon mal sagte zu, dass man mit Jugendknast keine Probleme löst. Die Schulverweigerungsprojekte sind ein Ansatz, wenn auch ein schwacher, da sie nur für eine überschaubare Anzahl von Problemen taugen, nicht aber alle Probleme abdecken, aus denen Schüler oder Schülerinnen nicht die Schule besuchen.

    Ob du Timeout-Projekte besser kennst als ich oder irgendjemand sonst hier weißt du doch überhaupt nicht. Den Dialog hatten wir schon in deinem anderen Thread, als du meintest, niemand könnte verstehen, was es bedeute mit schwerer Erkrankung zu studieren, Du kreist um dich selbst. Das versperrt dir offensichtlich den Blick.

    Wie die individuellen Projekte sich nennen ist unterschiedlich, den Begriff "Time out" kenne ich aber genauso wie offensichtlich Kris als verallgemeinernde Umschreibung aus einer entsprechenden Fortbildung in einer entsprechden Schule bzw. einem entsprechenden Projekt. Aber natürlich sind deine Kenntnisse aus deiner schriftlichen Hausarbeit bedeutend profunder, als die von uns, die wir bereits in der Praxis mit entsprechenden Projekten zusammengearbeitet haben und das auch weiterhin machen und selbstredend kannst du den Erfolg von deren Arbeit besser einschätzen, als diese Projekte selbst, die aus gutem Grund über mehrere Jahre hinweg den Bildungsweg ihrer Ehemaligen verfolgen, um die Nachhaltigkeit ihrer Projekte nicht nur selbst zu evaluieren, sondern auch gegenüber Skeptikern belegen zu können. Ja, es gibt bedeutend weniger Plätze, als man benötigen würde, weil die Gelder lieber in andere Ansätze gesteckt werden oder auch gar nicht erst in Kinder und Jugendliche investiert werden. Erfolgreich sind diese Ansätze aber, was nicht bedeutet, dass sie für jedes Kind und jeden Jugendlichen die Lösung darstellen würden.

    Eine Verbeamtung mit Schwerbehinderung wird wohl nie möglich sein oder wie meinst du das?

    Natürlich kann man mit anerkannter Schwerbehinderung verbeamtet werden (auch wenn es ebenso natürlich nicht in allen Fällen klappt). Wenn deine Gesundheit sich so entwickelt, wie von dir erhofft, so dass der Schuldienst tatsächlich ein realistisches Ziel ist, dann ist der GdB >/= 50 bzw. die Gleichstellung der Weg, um trotz fortbestehender gesundheitlicher Probleme unter Umständen verbeamtet zu werden.

    German und MrsPace sind an den Beruflichen Schulen in BW: Gibt es für die Abiturvorbereitung nicht auch an den Beruflichen Schulen Vorgaben, mit welchem Stundenumfang Grundkuse zu vermitteln sind?


    Zumindest ein Blick in des Portal für Landesrecht lässt mich davon ausgehen, dass Ethik/Religion prinzipiell zweistündig vermittelt werden müssen an den Beruflichen Gymnasien (vgl. https://www.landesrecht-bw.de/…=G&toc.poskey=#focuspoint ). Das würde ich an deiner Stelle mit deiner Gewerkschaft abklären (vielleicht gibt es irgendeinen aktuellen Erlass, der das ermöglicht?) und dann entsprechend vorbereitet und begründet widersprechen.

    Ein letzter Kommentar dazu: Eine Verbeamtung kann ich mit einer Erkrankung wie meiner eh vergessen. (...)

    Den Schuldienst auch, wenn deine Erkrankung so dramatisch ist, wie von dir dargestellt und du auf so schwerwiegende Medikamentengaben angewiesen, wie von dir geschrieben. Dann wirst du dich sowohl mit der Perspektive einer Frühberentung auseinandersetzen müssen, als auch über berufliche Alternativen nachdenken müssen, die dir weniger Präsenzzeiten abfordern werden als der Schuldienst.


    Ich wünsche dir, dass du gesünder werden kannst. Deine Beschreibung deines Gesundheitszustands lässt mich aber zweifeln, ob der Schuldienst ein realistisches Ziel sein könnte. Tu dir selbst den Gefallen und besprich das ergebnisoffen mit deinen Ärzten. Ein Ziel zu haben kann helfen für sich zu kämpfen in schwerer Krankheit- wie ich aus eigener Erfahrung weiß- man muss aber auch Optionen in petto haben, wenn die gesundheitliche Entwicklung auch langfristig nicht zu den eigenen beruflichen Wünschen und Zielen passt.

    Wenn die Eltern das wollen würden, würden sie das Bußgeld nicht mehr bezahlen. Dann käme das Kind automatisch in den Jugendknast, wenn es Sozialstunden gibt. Da sie aber munter weiter bezahlen, wird die Sache null Konsequenz haben.

    Und das habe ich nicht aufgeschnappt, das ist ein Fakt. (...)

    Du hast wirklich KEINE Ahnung von unserem Rechtssystem. :autsch: Kein Kind oder Jugendliche:r kommt ins Jugendgefängnis, nur weil die Eltern- die als Erziehungsberechtigte dafür verantwortlich sind, nicht der oder die Minderjährige (sic!)- ein Bußgeld wegen Absentismus nicht zu zahlen bereit wären. Generell gibt es im Jugendstrafrecht einiges, was vor dem Jugendgefängnis an erheblich milderen Maßnahmen angewendet wird bei so harmlosen Fällen, wie einer nicht beglichenen Geldstrafe. Noch einmal aber: Nicht die Minderjährigen werden im Zweifelsfall in Regress genommen wegen eines Bußgeldes, dass die Erziehungsberechtigten begleichen müssten, aber nicht begleichen. DAS ist ein Fakt, nachlesbar in unserem Jugendstrafrecht, einschlägigen Urteilen und den juristischen Kommentaren zu diesen Urteilen.

    Deine markigen Forderungen und Vorstellungen- die ich als ernsthaft jugendgefährdend empfinde- sind nicht hilfreich bei Schulabsentismus, Timeout-Projekte wie das von Kris24 dargestellte dagegen durchaus. Die Mehrheit der SuS, die so ein Timeout-Projekt durchlaufen schaffen danach die Reintegration an der regulären Schule und den Schulabschluss.

    Ich habe jetzt wieder gehört, dass Kinder selbst bei häuslicher Gewalt nicht sofort aus der Familie genommen werden. War für mich relativ neu, denn ich dachte, das passiert seit dem Paragraphen, der das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung garantiert, sofort.

    Wenn du das wirklich glaubst, dann bist du nicht nur sehr naiv, sondern solltest dich auch noch einmal mit den Prinzipien unseres Rechtssystems vertraut machen. Dieses geht prinzipiell davon aus, dass Menschen aus ihren Fehlern lernen und sich verändern können, selbst schwere Straftäter werden insofern nur höchst selten im Anschluss an ihre Haftzeit in die lebenslange Sicherungsverwahrung geschickt.

    Auch unser Schulsystem baut ja auf dem Gedanken auf, dass Menschen lernfähig sind, Fehler nicht zwangsläufig wiederholt werden müssen. Eltern sind ebenfalls lernfähig und ein Kind aus der Familie zu nehmen ein äußerst tiefgreifender Eingriff, mit oftmals traumatischen Folgen für die davon betroffenen Kinder- auch das ist also erst einmal eine Form der Kindeswohlgefährdung, die gründlich abgewogen und begründet werden muss. Sollte man deines Erachtens Kinder prinzipiell dem aussetzen, auch bei leichteren erzieherischen Missgriffen der Eltern, denen auf anderem Wege besser beizukommen wäre?


    Solange Kinder nicht grün und blau geschlagen werden, bekommen wir außerhalb der Familien nur etwas von Kindeswohlgefährdung mit, wenn wir 1. genau beobachten/zuhören, 2. nicht vorschnell urteilen oder handeln infolge unserer eigenen Vorurteile und 3. den Kindern einen sicheren Raum zum Gespräch bieten können. Wenn Kinder befürchten müssen, dass sie ihr Zuhause sofort verlassen müssten, wenn sie z.B. mir in GK erzählen, dass die Eltern ihnen manchmal eine Ohrfeige geben, dann würden sie das im Regelfall nicht mehr erzählen. So erzählen sie mir davon, ich kann hinhören, hinschauen, ggf. weitere Gespräche führen, so erfahren wir auch an anderen Stellen von den scheinbaren Kleinigkeiten, die die Alarmglocken klingeln lassen und die uns genauer hinsehen lassen, weil sich dahinter womöglich tatsächlich eine schwerwiegende Kindeswohlgefährdung verbirgt- schwerwiegender, als es eine Entnahme aus der Familie wäre.

    (...)
    Wie kann man normale Spielunfälle von häuslicher Gewalt unterscheiden? Seid ihr da irgendwie geschult wurden?

    Wie unterscheidet man das in so einem Fall? Man ist ja auch kein Mitarbeiter vom Jugendamt?

    Schwierig, wenn das Kind sowohl wild unterwegs ist, aber man gleichzeitig weiß, dass die Mutter wechselseitige Partner mit nach Hause schleppt und es immer mal Konflikte gibt.

    Wechselnde Partner sind kein Hinweis auf Kindeswohlgefährdung, wir leben schließlich nicht mehr in den 50ern. Konflikte gibt es in jeder Familie, auch diese sind also per se kein Hinweis auf Kindeswohlgefährdung, sondern wenn, dann die Konfliktkultur in der Familie bzw. auch die Erziehungsmethoden und die innerfamiliäre Kommunikation (auch diese sind nur erste, zarte Hinweise, mehr nicht).


    Ich arbeite in GK beispielsweise mit den Hasen in Klasse 7 zum Thema Erziehungstile. Da höre ich natürlich sehr genau zu, was die SuS an der Stelle von der heimischen Erziehung berichten bzw. wie sie bestimmte Modelle beurteilen, vor allem, wenn sie Schläge als Normalität empfinden und sich wundern, wenn ich ihnen sage, dass Kinder ein Recht hätten auf gewaltfreie Erziehung (das führt regelmäßig zu zahlreichen Debatten um Nuancen von Gewalt bzw. Gewaltlosigkeit in der Erziehung). Im Regelfall sind das dann trotz allem (noch) keine Fälle von Kindeswohlgefährdung, ich habe aber auch schon einmal im Anschluss an so eine Debatte erst ein vorsichtiges Gespräch mit einem Schüler geführt über seine Aussagen, um sodann das Gespräch mit KL und Schulsozialarbeit zu suchen, die den Fall letztlich weiter verfolgt haben in Zusammenarbeit mit dem JA.


    Es gibt an jeder Schule klare Ansprechpartner:innen an die man sich wenden kann, wenn man Fälle von Kindeswohlgefährdung vermutet, wie die Schulsozialarbeit, Vertrauenslehrkräfte, Beratungslehrkräfte, sowie außerhalb der eigenen Schule Beratungslehrkräfte, schulpsychologische Beratungsstellen und die Möglichkeit der anonymisierten Fallberatung mit dem JA, um erst einmal zu klären, ob es sich um Kindeswohlgefährdung handeln könnte. In jedem Fall muss man sich immer zunächst mit den anderen Lehrkräften der Klasse besprechen und beraten, was diese beobachtet haben, auch um sich nicht vorschnell zu einer einseitigen Betrachtungsweise verführen zu lassen, weil man beispielsweise die private Lebensführung von alleinerziehenden Frauen infolge persönlicher Überzeugungen verurteilt und an sich bereits für problematisch erachtet.

    Ich möchte dir ans Herz legen, an der Stelle genauer hinzuschauen bei dir selbst, welche für den Umgang mit Eltern möglicherweise problematischen Haltungen und Vorurteile du noch in dir trägst. Die Fähigkeit Menschen offen zu begegnen, ohne sie direkt qua Lebenssituation in eine Schublade zu werfen ist immens wichtig bei der Beurteilung möglicher Fälle von Kindeswohlgefährdung, aber auch ganz generell hilfreich im Schuldienst.

    Das ist ja spannend: Was habt ihr denn für Unterrichtszeiten? Bei uns endet der Vormittagsunterricht mit Beginn um 8:00 Uhr um 13:30 Uhr. Habt ihr kürzere Pausen als wir (45 Min. Unterricht, dann immer abwechselnd 5 Min. und 20 Min. Pause)?


    Zum Thema: Mieser Vorschlag. Ich stelle kein "Outputproblem" in der 1. Stunde fest (weder Sek1 noch Sek2), sehr wohl aber ein heftiges Defizit am Nachmittag. Bloß nicht noch mehr Nachmittagsunterricht - der gehört mMn jetzt schon gestrichen, weil Aufwand und (Lern-)Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stehen.

    Unterstufe 1.-5./6.Stunde (plus 1x Mittagsschule)

    Mittelstufe 2.-6./7. Stunde (plus 1-2x Mittagschule)


    Vor der Staffelung hatten wir eine ähnliche Pausenreglung wie ihr, diese ist tatsächlich leider der Staffelung zum Opfer gefallen. Insofern haben wir nur noch eine große Pause (die dafür 30min dauert und den Übergang ermöglicht für Lehrkräfte vom einen ins andere System, weil natürlich durch die Staffelung auch die große Pause nicht identisch liegt) und dazwischen nur alle zwei Stunden 5min Pause, sonst Doppelstundenprinzip. Tatsächlich mache ich aber immer eine 5min-Pause in der Doppelstunde, damit alle mal schnell rumspringen, Flaschen auffüllen, auf die Toilette gehen, frei schwätzen können. Das ist macht die Mehrheit meiner KuK genauso und ist effektiver, als die 90min ohne Pause durchziehen zu wollen. Nachdem ich auch im Ref schon an einer Schule mit Doppelstundenprinzip war, ist das nichts Neues für mich. Anders als an meiner Refschule habe ich aber jetzt im Regelfall immer 90min am Stück in einer Klasse (im Zweifelsfall durch halbjährlich 2h im Fach anstelle einer Stunde). Damit müssen die SuS in den nicht vorhandenen 5min nicht auch noch Räume aufräumen und wechseln, nachdem sie von KuK bereits verspätet entlassen wurden (ich habe mehr als einmal so im Ref meine Klassen erst mit 15min Verspätung im Raum gehabt, weil sie in den Naturwissenschaften noch Experimente abbauen mussten- nach den 45min Unterricht).


    Nächstes Schuljahr werden wir wohl in den alten Rhythmus zurückkehren (u.a. wegen zahlreicher Schwangerschaften (in den letzten 2 Jahren wurden im Kollegium rund 20 Kinder geboren) /Elternzeiten, zu wenig Ersatzlehrkräfte= Lehrkräfte für Aufsichten fehlen bzw. die Menge der Aufsichten wäre nicht mehr zumutbar im Kollegium). Nachdem unsere Busse schon jetzt, mit der Staffelung, oftmals so überfüllt sind, dass sie ganze Haltestellen nicht anfahren am Morgen, so dass SuS unverschuldet bis zu einer Stunde verspätet ankommen (was nach Aussage von KuK vor der Staffelung noch bedeutend häufiger vorkam) befürchte ich, dass uns das einfach nur mehr Nerven kosten wird durch Verspätungen und übermüdete SuS. Den Vorteil sehe ich bislang nicht und weiß schon jetzt, dass ich jeden Wochentag, an dem ich zu ersten Stunde kommen werde müssen zumindest im Winter tiefgreifend verfluchen werde. Das macht mich richtig fertig, bei kompletter Dunkelheit in die Schule zu fahren.

    Ich würde mir das sehr wünschen für uns und könnte mir durchaus vorstellen, dass das Erfolg haben könnte. Seit Beginn der Pandemie haben wir an der Schule zur Entlastung des ÖPNV einen zeitlich gestaffelten Unterrichtsbeginn. Jüngere SuS starten in der 1.Stunde, die älteren SuS entsprechend später. Das führt natürlich dazu, dass der Vormittag bei den Großen bis halb zwei geht, wenn bei den Kleinen ggf. schon wieder der Nachmittagsunterricht startet, der "ganze Nachmittag" ist aber mitnichten deshalb belegt und sowohl meinem Biorhythmus (im Winter ertrage ich die erste Stunde physisch kaum, ähnlich wie Maylin85 ), als auch der vieler SuS dankt es durch bessere geistige Leistungsfähigkeit anstelle von Köpfen, die beständig gen Tisch wandern. Den "Pferdefuß", den ich sehe ist der Zusatzaufwand für die Stundenplaner durch die versetze Planung und die zusätzlich anfallenden Aufsichten durch versetzte große Pausen, sowie zusätzliche Früh- oder Busaufsichten, die anfallen. Das muss man als Kollegium stemmen wollen bei so einem Entschluss, den ich persönlich aber- genau wie die Mehrheit der SuS sicherlich - begrüßen würde.


    Wie war/ist das denn bei euch jetzt in der Pandemie : Habt ihr einen gestaffelten Beginn, zur Entzerrung des Nahverkehrs? Das könnte ja ein Hinweis sein, wie entsprechende Debatten dazu bei euch geführt würden, um einschätzen zu können, ob das einführbar wäre und wäre gleichzeitig ein guter Hinweis darauf, dass die Betreuungsfrage gelöst werden kann sowohl seitens der Eltern, als auch schulisch.

    Selbst- und Fremdbestimmung in Beziehungen (Liebesbeziehung, Familie, Beziehung zu sich selbst).


    Ich bin zwar keine Deutsch-Lehrkraft, aber Sprachlehrerin, insofern halte ich es für normal, dass es gewisse Varianten gibt, was man als Thema einer Geschichte empfindet, je nachdem, welche Interpretationsperspektive und welche Haltungen man hat/einnimmt. Oftmals gibt es mehrere Varianten je nach Blickwinkel (die sich in relevanten Nuancen unterscheiden), die man dann eben sauber begründen können muss anhand des Textes.

    Alterra legt so den Fokus auf die Liebesbeziehung an sich als Ausgangspunkt (nachvollziehbar und für mich begründbar aus dem Text heraus), ich sehe ein anderes Thema im Fokus, welches u.a. am Beispiel der Liebesbeziehung dargestellt wird und halte auch das für absolut begründbar anhand des Textes.

    Ja, wir haben beispielsweise auch eine Schullizenz für Schrödel aktuell. Das würde ich privat niemals bezahlen, obgleich es viele gute bzw, sehr gute Materialien gibt, bei denen ich aber immer entweder nacharbeiten muss, um es anzupassen an meine Zielgruppe oder eben- für eine Vertretungsstunde- halt mal ein schnelles Material zur Hand habe, welches nicht optimal ist, aber funktional für den Moment. Genutzt habe ich in diesem Schuljahr exakt ein AB ohne irgendeine Veränderung und ansonsten eine Handvoll Aufgaben als Bausteine verwendet mit leichten inhaltlichen Anpassungen an meine Zielgruppe und Unterrichtsziele.

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