Man könnte auch mal provokant andersherum denken:
Wer seine Ausbildung (Studium plus Ref) in einem Bundesland macht, muss dort auch eine bestimmte Zeit Vollzeit arbeiten. Ansonsten Rückforderung der Ausbildungsaufwendungen.
Sowohl das Schwerbehindertenrecht, als auch die rechtlichen Vorgaben zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z. B. Elternzeit Regelungen) stehen einer solchen Vorgehensweise aus gutem Grund entgegen.
Letztlich würde man auf dem Weg (Zwangsvollzeit für X Jahre) einfach eine Menge Bewerber:innen abschrecken den Beruf überhaupt zu ergreifen, deren Stunden - auch in Teilzeit - gerade aktuell unverzichtbar sind oder viele Frühpensionäre schaffen, die dem gesundheitlich (sei es durch Vorerkrankungen oder Mehrfachbelastungen) nicht gewachsen wären. Zielführender wäre es, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die es erlauben eine bestimmte Teilzeitquote gesund zu erfüllen, so dass aktuelle TZ- Kräfte Stunden aufstocken können. Das kann eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeuten durch Kinderbetreuung (KiTa/Kindergarten) in der Nähe des Dienstort es, mit an die Schulzeiten angepassten Betreuungszeiten. Auch die Festschreibung der Elternzeit Monate haelftig auf beide Elternteile könnte es unterstützen, dass Lehrerinnen früher wieder mehr Stunden arbeiten, weil von Beginn nicht nur die Frau hauptsächlich beruflich zurücksteckt. Zusätzliches Personal an allen Schulen für außerunterrichtliche Aufgaben würde Lehrkräften ebenfalls mehr Zeit und Kraft für den Unterricht lassen (mehr Schulsozialarbeitsstellen an den Schulen, NaWi-Assistenten für Sammlungsbetreuungen Raumvor- und Nachbereitung, mindestens eine Förderschullehrkraft pro Schule mit ihrem vollen Deputat, Verwaltungsaufgaben abgeben können, Erzieher:innen als Unterstützung sowohl bei Klassenfahrten - damit weniger Lehrkräfte dafür eingeplant werden müssen - als auch zur pädagogischen Kleingruppenbetreuung, um problematische Gruppen im Team dennoch unterrichten zu können, Schulkrankenschwester (m, w, d), zur Entlastung von Lehrkräften/Sekretärin /... bei Verletzungen, Kontrolle der z. B. Läusefreiheit oder Abheilung der Kraetze nach Befall, aber auch für jährliche Checkups der Lehrkräfte zusammen mit dem betriebsaerztlichen Dienst, damit diese dafür keine externen Termine vereinbaren müssen, frei verfügbare Supervisionsangebote für Lehrkräfte in allen Bundesländern, Zugang zu Fortbildungen nicht nur qua Bedarf der Schule, sondern auch, um Interessen zu unterstützen (keine schulinternen Fortbildungsbudgets, sondern Landesbudget), A13 für alle Schularten in allen BL, Beförderungsstellen jenseits der Schulleitung /stellvertretenden SL an allen Schularten in allen BL, einmal jährlich ein Gesundheitstag für alle Lehrkräfte mit Ernährungs- und Bewegungsangeboten, Check-up, etc. (ergänzend zum Pädagogischen Tag), Zuschläge für Wochenendarbeit, Nachtarbeit (Abendschule, Schullandheim,... ) und Bezahlung von Mehrarbeit prinzipiell ab der ersten Vertretungsstunde,...
Es gäbe zahlreiche Optionen, den Beruf attraktiver zu machen, wäre man bereit dafür Geld in die Hand zu nehmen.