Beiträge von CDL

    Ich hatte vor dem Ref 20k€ angespart. Diese habe ich dann während des Refs aufgebraucht. Einen kleine Nebenjob hatte ich vorher schon und habe den auch weiter gemacht. Also mit zwei kleinen Kindern ist das Ref schon nicht so wirklich einfach, aber man weiß das ja vorher und kann sich entsprechend drauf einrichten.

    Du hast aber ja nicht nur 2 Kinder gehabt, sondern vermutlich auch eine andere Lebensführung, nachdem du vorher nicht studiert hast, sondern bereits voll berufstätig warst. Das ist dann einfach etwas völlig anderes alsdie Situation, in der sich die Mehrheit der Anwärter :innen befindet und darf man nicht vergessen.

    Ich würde dir empfehlen erst einmal in der Realität des Schuldienst es anzukommen nach dem Studium, ehe du dir für eine bislang rein hypothetische Arbeitsleistung selbst zuschreibst, diese sei im Vergleich mit dem, was deine KuK machen besonders herausragend, engagiert und gut. AGs werden zumindest bei uns als Teil des normalen Deputats gegeben und sind kein ehrenamtliches Zusatzengagement. Fortbildungen wählt man üblicherweise selbst aus. Zumindest hier in BW gibt es keine Pflichtanzahl an Fortbildungsstunden pro Jahr. Selbst wenn, würden mehr Stunden ja zunächst mal mein Weiterbildungsinteresse befriedigen, was ich bereits als Belohnung wahrnehme. Darüber hinaus gilt auch da nicht das Prinzip "viel hilft viel", sondern es geht darum zielgerichtet vorzugehen, weil du im Zweifelsfall während du auf Fortbildung bist gerade in der Grundschule von deinen KuK vertreten werden MUSST.

    Guten Unterricht zu halten gehört bereits zu deinen normalen dienstlichen Pflichten. Finde erst einmal heraus, ob du das vermagst, ehe du davon ausgehst, der deine könnte konstant bei vollem Deputat besonders gut sein.

    "Privilegien" sind nebenbei bemerkt eine Formulierung, die ich für entlarvend halte bestimmte Haltungen betreffend, die auch aus deiner Selbstwahrnehmung deine hypothetische Arbeitsleistung betreffend ersichtlich sind und eine Vorstellung, die für mich weit weg ist von dem, was ich im Umgang mit SuS, Eltern, weiterem Personal an den Schulen, sowie KuK für erstrebenswert halte. Ich begegne Menschen nämlich lieber auf Augenhöhe, als von oben herab.

    Darfst du auch komplett frei Software auf dein Dienstgerät laden? Das dürfen wir nämlich nicht. Insofern benötige ich schon um einen Film zeigen zu können ein Privatgerät, welches darüber hinaus auch einen größeren Bildschirm hat, was die Vorbereitung damit erleichtert, eine Maus bzw. Stift hat (beides nicht inklusive beim Dienstgerät), eine Hülle hat für den sicheren Transport von der Schule nachhause und zurück. Speichern darf ich auf dem Dienstgerät auch nicht dauerhaft, benötige also wahlweise einen privaten Stick oder privaten Webspace in der Cloud, um Dateien abspielen zu können, die ich dann auf einem Privatgerät gespeichert habe, etc.

    Habe jetzt auch noch die Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums, zur Durchführung beamtenrechtlicher Vorschriften gelesen. Also zumindest teilweise.

    Auf Seite 5 Nr. 3.1 steht was bezüglich der amtsärztlichen Untersuchung.


    Wenn, ich das richtig verstehe, dann kann man die Untersuchung für bestimmte Laufbahnen wie beispielsweise das Lehramt schon vor dem Referendariat machen und muss nur dann nochmals kommen, sofern es Bedenken bei der ersten Untersuchung gab.

    Hier die Seite: https://www.km-bw.de/site/pbs-bw-ne…tVwV%202016.pdf

    Hab dir eine PN geschrieben dazu. Entscheidend sind bei dir momentan die Kreuze, die sich JETZT in deinem ärztlichen Zeugnis befinden. Entweder dein Arzt hat sich da die Vorgaben nicht gründlich genug durchgelesen und dachte, er müsse alles bei Nr.1 ankreuzen (bei einer Bekannten erlebt) oder er hat Zweifel, die sich nicht ausreichend begründen lassen und möchte die Option eine Wiedervorstellung vor Planstellenantritt bewusst offen lassen und hat deshalb nicht nur den ersten Punkt (positive Prognose bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze) sondern auch den zweiten Punkt (verhalten positive Prognose lediglich für den Zeitraum des Vorbereitungsdienst) angekreuzt. Die entsprechende Passage aus dem Leitfaden für die Ärzte für das Erstellen dieser Gutachten habe ich dir in der PN zitiert. KLär das noch einmal genau mit dem Arzt ab, warum er die Kreuze so gesetzt hat und nicht anders, damit du seine Zweifel- so es darum gehen sollte- genau nachvollziehen und dich für Runde wappnen kannst sei es durch noch gründlichere Vorentlastung mittels Attesten, rhetorische Vorbereitung oder vielleicht indem es dir z.B. gelingt während des Refs an Gewicht und Gallensteinen zu arbeiten, sollten das in Kombination Fragezeichen hervorgerufen haben, um vielleicht eine leichte Verbesserung an diesen Punkten zu erzielen, die dabei hilft Zweifel auszuräumen. Frag wirklich GANZ GENAU nach, damit du die Hürden kennst, die du das nächste Mal dann nehmen musst.

    Muss man dann nochmals vor der Lebenszeitverbeamtung zum Amtsarzt oder war es das wenn bei der ersten Untersuchung alles in Ordnung war?

    Wenn die Kreuze an der richtigen Stelle sind jetzt UND du im Ref nicht länger ausfällst krankheitsbedingt musst du vor Planstellenantritt nicht erneut zum Amtsarzt. Wenn du dann in der Probezeit ebenfalls nicht länger ausfällst musst du auch vor der Lebenszeitverbeamtung nicht mehr hingehen.

    Oh, woher kennst du meine Neffen?

    Ich spreche von vier Neffen, aber aus zwei Familien. Insofern hast du wohl Recht.

    Nein, nein. Was der Deutsche anfängt, macht er gründlich.

    Es gibt auch andere Erziehungsmodelle in Deutschland. Meine kleinen Neffen können sich selbstverständlich auch alleine sinnvoll beschäftigen für deutlich über 5min. Auch die Kinder meiner Freunde und Bekannten können das.

    Bin gerade im Garten und mein Bücherschrank 10min Autofahrt weg. Auf jeden Fall aber hat Sibylle Reinhard eine Fachdidaktik Politik veröffentlicht (genauen Titel findest du online oder sagt man dir um Buchladen/der Bücherei ), aus der ich auch Gagels 5-Schritt abgeschrieben habe. Ich melde mich gerne heute Abend noch einmal mit mehr. Vielleicht hat z. B. chilipaprika bis dahin aber auch noch gute Hinweise.

    Und in Düsseldorf, wo das Leben teurer ist und alle hin wollen wird dann weniger gezahlt, als in Höxter, wo Stellen leer laufen?

    Au ja, dann bekommen wir in meiner Stadt nämlich zumindest vorerst alle einen Zuschlag UND haben ganz flott keinen Lehrkräftemangel mehr. :dollar::cash:

    Wenn der Refi aber dank der geringeren Bezahlung noch einen Nebenjob haben muß, um sich das Referendariat überhaupt leisten zu können, ist da die Belastung auch nicht wirklich besser, nur sieht man es halt in der Schule nicht. Und ja, wir hatten zahlreiche Referendare mit Nebenjob an unserem Studienseminar.

    Bei mir im Seminar gab es exakt einen Ref, der einen Nebenjob gebraucht hat, um über die Runden zu kommen. Der hatte aber halt auch eine Miete die über 1000€ lag und wollte "für die 18 Monate" nicht umziehen.

    Eine Handvoll hat nebenbei weiter als Jugendtrainer:in im Verein oder sonstigen Ehrenämtern gearbeitet, aber natürlich nicht wegen des Geldes. Einer, der im Ref Papa wurde (Freundin studierte noch), hat dann um besser über die Runden zu kommen als Familie zweimal im Monat wieder eine Wochenendschicht im Rettungswagen gemacht. Der Rest kam problemlos über die Runden, was auch normal ist, nachdem sie als Studierende normalerweise deutlich weniger zur Verfügung hatten.

    Ich weiß nicht wo es für Mangelfach mehr Geld gibt im normalen Ref.

    In NRW, wo es OBAS gibt, ist mir so etwas nicht bekannt.

    Gibt es z. B. vereinzelt (sehr wenige Fächer, nicht an allen Schularten) hier in BW.

    Da du zunächst nur das Referendariat machst, muss der Amtsarzt auch nur diese Zeit bescheinigen. Das sagt nichts darüber aus, ob er es "kritisch" sieht oder nicht. Und das "Aller Voraussicht nach" bedeutet nur, dass er keine Glaskugel hat. Ist quasi eine sicherheitsgarantie, dass er nicht haftbar ist, solltet du während des Referendariats doch ausfallen ;)

    Und du musst, generell nochmal zum Amtsarzt, wenn du deine anschließende Planstelle antrittst. Weil der AMtsarzt wie gesagt nur das Referendariant "überprüfen" muss.

    Das ist falsch, denn es geht hier um BW und im Ländle muss die Mehrheit nur vor dem Ref zum Amtsarzt, danach nicht mehr.

    Ich kenne tatsächlich unterschiedliches. Bei vielen meiner Bekannten war es so, dass diese nicht mehr zum Amtsarzt gehen mussten. Kenne allerdings auch einen der nochmals antanzen musste. Verstehe da nicht wie sowas entschieden wird dann oder worauf es ankommt. Bin außerdem in BW

    Das wird nach Gesundheitszustand entschieden, wer noch einmal kommen muss in Kombination mit dem, was bei Runde 1 angekreuzt wurde. Ich schaue nachher am PC mal nach, ob deine Kreuze zu dem passen, was ich vor 4 Jahren hatte und melde mich dann noch mal. Ich musste nämlich nicht nochmal zum Amtsarzt vor Planstellenantritt.

    Natürlich muss man bei bestimmten Themen generell SEHR vorsichtig sein, um Grenzen der SuS zu beachten. Dies betrifft insbesondere alles, was das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung betrifft. Darüber hinaus müssen Themen, die bereits in der Klasse vorhandene Probleme, z.B. Mobbingthematiken oder auch häusliche Gewalt (wenn dazu etwas bekannt ist), aufgreifen entsprechend sensibel angegangen werden und ebenso natürlich ist nicht jeder Text geeignet für die entsprechende Auseinandersetzung. Dennoch können wir nicht sämtliche potentiellen Trigger all unserer SuS kennen. Das wichtigste ist es also, ein feinfühliges Auge und Ohr für seine Hasen zu haben, Grenzen ernst zu nehmen, SuS nicht bloßzustellen im Plenum, sondern im Vieraugengespräch vorsichtig nachfragen, warum das Thema so starke Emotionen auslöst, um dann ggf. adäquate Einzelfalllösungen zu finden.

    Ich erinnere mich, wie wir in der 11.Klasse in GK einen äußerst drastischen Film (Dokumentation mit Originalbildern inklusive Leichenbergen aus den KZs etc.) angesehen haben über die Entmenschlichung, die die Nazis ihren Opfern in mannigfaltiger Weise angetan haben, um sie in ebenso vielfältiger Weise zu ermorden. Mich hat das in dieser Weise emotional völlig überfordert, gerade weil das ein Thema ist, mit dem ich mich seit meiner Grundschulzeit intensivst auseinandergesetzt habe und über das ich schon früh begonnen hatte wissenschaftliche Literatur aus dem Bücherschrank meiner Eltern oder auch meines Großvaters (der Geschichtslehrer war) zu lesen, um irgendwie erfassen zu können, warum nur Menschen anderen Menschen derart grauenvolle Dinge antun. Mir sind konstant die Tränen runtergelaufen, während ich völlig versteinert versucht habe das irgendwie zu ertragen. Andere sind weinend aus dem Unterrichtsraum gelaufen unter den hämischen Kommentaren des Lehrers, der sich am Ende des Films dann auch über mich lustig gemacht hat, weil dieser empathiebefreite Holzklotz nicht nachvollziehen konnte, warum man bei diese Bildern weinen müsste. Im Nachhinein geradezu kafkaesk, wie er die Entmenschlichung, über die er uns unterrichten wollte, selbst mit Leben gefüllt hat.

    Was hat Wirtschaft mit Reli zutun? Also, was ist die Motivation hinter dieser Kombination am BK?

    Folgende Situation: Du hast angehende Bankkaufleute vor dir. Du weißt, dass die teilweise nur auf Profit heraus handeln werden
    im Beruf. Und dann "predigst" Du im Religionsunterricht Vielfalt, Verständnis und Menschlichkeit? Finde ich doch eher schwierig

    Wirtschaft hat sogar- wie du selbst ja bereits anhand deiner reichlich einseitigen Sicht auf Bankkaufleute herausgearbeitet hast- sehr viel mit Ethik zu tun. Insofern ist Wirtschaftsethik bei mir im Ref auch ein wichtiger Baustein der Ausbildung gewesen und in unseren Bildungsplänen mit verankert. Reli/Ethik sind Fächer, die sich ganz problemlos mit sämtlichen anderen Fächern verbinden lassen. Die Schnittstellen für fächerübergreifendes Lernen gibt es also gerade bei solchen scheinbar gegensätzlichen Fächern zahlreich, wenn man selbst über genügend Fachwissen verfügt, um dieses verknüpfen und über den Tellerrand der eigenen Fachlichkeit hinausschauen zu können.

    Du könntest bei deinem bisherigen Seminar fragen, an wen man sich bei euch in der Region wegen Coachinganfragen wenden kann. Auch deine Gewerkschaft könnte dir hierzu sicherlich Ansprechpartner nennen. Darüber hinaus würde ich dir empfehlen, deine bisherigen Sport-KuK deiner Ausbildungsschule, aber auch Mitanwärter:innen mit Sport darum zu bitten, dir einige ihrer Reihenplanungen als Vorbild zukommen zu lassen. Damit hast du gute Modelle, an denen du dich orientieren kannst.

    Überleg dir- denn so weit solltest du nach einem halben Jahr Ref bereits sein- woran es liegt, dass du so viel Zeit verlierst bei der Planung, denn das wirst du auch beim Coaching angeben müssen, damit du dort zielgerichtet arbeiten kannst. Was genau fällt dir schwer? Wobei verlierst du die meiste Zeit.

    Ich will dir ein Beispiel nennen:

    An meiner Schule haben wir aktuell eine Anwärterin, die ihrer eigenen Aussage nach für jede einzelne Stundenplanung weit über 10 Stunden Vorbereitungszeit benötigt. Sie kann auf Nachfrage nicht genau sagen, warum es so lange dauert. Ich habe aber bereits beobachtet, dass sie Abbildungen aus dem Schulbuch nicht einfach einscannt/abfotografiert und in ihre Präsentation/Arbeitsmaterialien übernimmt, sondern unter immensem Zeiteinsatz selbst zusammenbaut, nur um am Ende dieselbe Abbildung zu erhalten, die ein My ("Mü") ansprechender aussieht als im Buch, dafür aber statt 3-5min über eine Stunde Arbeit erfordert hat.

    Vielleicht sind es auch bestimmte didaktische oder pädagogische Entscheidungen, die dir schwerfallen. Auch da wäre es dann wichtig zu präzisieren, welche Punkte/Aspekte/Bereiche das betrifft. Passende Literatur, aber auch Coaching können dir sehr gut weiterhelfen, wenn du dir bewusst machst, was dir Schwierigkeiten verursacht.

    Ja der Spiegel ist auch nicht mehr das was er mal war.

    In der Click-Bait-Überschrift: 2 KINDER!

    Sorry, guys. 15 und 17, das sind Teenies und da entdeckt man auch schonmal seine Sexualität...

    Affenpocken sind aber keine sexuell übertragbare Krankheit, sondern eine Erkrankung, die durch nahe Kontakte übertragen wird. Auch jüngere Kinder (wobei auch Teenager noch Kinder sind) haben nahe Kontakte, weil sie auf den Arm genommen, getröstet, gebadet, angezogen werden, mit anderen Kindern oder auch Erwachsenen spielen in Kita, Kindergarten, Zuhause, bei Freunden, etc.

    Und nochmal: Auch Teenager sind Kinder.

    Definitiv. Aber die Frage ist, wie man diese Menschen fördern könnte.

    Berufsbegleitendes Studium wäre ein Ansatz. Und zwar von Anfang an. Ähnlich dualer Studiengänge mit Ausbildungsberufen in anderen Bereichen.

    "Ausbildung in der Tasche aber doch lieber Lehrer? PE in 12 Monaten und anschließendes, berufsbegleitendes Studium!"

    Oder ist der Ansatz auch doof?

    Der berufsbegleitende Teil der Ausbildung nennt sich üblicherweise Referendariat und ist natürlich kein unbezahltes Praktikum. Berufsbegleitendes Nachstudium gibt es bereits in manchen Bundesländern aufgrund des massiven Lehrkräftemangels. Auch das also nur ein weiterer Notnagel zur Verwaltung des Mangels, denn während man sich selbst noch nebenbei seine Fachinhalte draufschafft, um guten Unterricht rein fachlich überhaupt planen zu können unterrichtet man ja bereits und das dann natürlich mit entsprechenden qualitativen Abstrichen, die zuallererst deine SuS zu spüren bekommen, aber auch die KuK, die deine Klassen übernehmen und deine Fehler ausbügeln werden müssen.

    Es gibt bereits genügend Notnagel-Varianten, über die du auch jetzt schon als Vertretungskraft einsteigen kannst an der einen oder anderen Stelle, um dann einfach selbst organisiert berufsbegleitend zu studieren und dich ausreichend zu qualifizieren als Lehrkraft. Mach das doch einfach, statt darauf zu warten, dass ein ominöses "man" dich fördert. Deine künftigen SuS und KuK werden es dir danken, wenn du dich nicht damit zufrieden gibst der Notnagel zu sein, sondern den Anspruch hast guten, fachlich angemessenen Unterricht zu machen.

    Ich finde es wirklich gut, wie du das für dich gelöst hast Zauberwald und auch, dass du am Ende einfach auf andere Weise Spaß hattest an dem Wochenende. Schade, dass diese Freundin so egoistisch gehandelt hat und auch, dass die anderen das einfach schweigend hinnehmen. Da hattest du bedeutend mehr Schneid. :top:

    Warum muss ich ein Studium absolviert haben, wenn ich über 10 Jahre Berufserfahrung habe, Auszubildende seit einiger Zeit erfolgreich
    Begleite (sprich AdA) und im Prüfungsausschuss meines jeweiligen Berufes sitze?

    Warum kann jemand, der eben das Wissen im Betrieb vermittelt nicht einfach ans BK?

    Deine Berufserfahrung ist natürlich hilfreich, um aber als Lehrer tätig zu sein benötigst du nun einmal mehr als die praktische Erfahrung aus dem Beruf, weil du an den BBSen nicht nur in deinem Berufszweig eingesetzt wirst, sondern in vielen verschiedenen Bildungsgängen, darunter unter Umständen solchen, die auf ein Abitur abzielen, auf das du vorbereiten können musst. Last but not least: Als Lehrer bereitest du deine SuS auf formale Abschlüsse vor, die bestimmte Kriterien haben. Eben diese formalen Abschlüsse musst du dann eben normalerweise selbst auch vorweisen können und sei es, weil dein Studium und Masterabschluss ausreichend sind, um daraus zwei Unterrichtsfächer ableiten zu können, was bei einem Bachelor gleich welchen Fachs hoffentlich niemals zur Regel wird.

    Zitat

    Klar, der Weg, der das Möglich macht nennt sich PE. Aber auch dann nur für Primar- oder Sekundarstufe 1.

    Fürs BK brauch ich wieder nen Studium..... Und werde mies bezahlt.

    Der Seiteneinstieg ist nicht die Normalversion, sondern der Notnagel in der Mangelwirtschaft. Das kann gute, qualifizierte Leute in den Schuldienst bringen, die einen entsprechenden Master plus Berufserfahrung vorzuweisen haben und dann mit dem Ref (OBAS) im Seiteneinstieg die entsprechende Qualifikation erwerben, um eine reguläre Lehrbefähigung mit entsprechender Bezahlung zu erwerben. Mein Cousin ist so in den Schuldienst gekommen als studierter Physiker mit mehreren Jahren Berufserfahrung oder auch Meer oder Sissymaus hier aus dem Forum. Das sind KuK, die ein Gewinn sind für den Schuldienst, so dass es auch langfristig sinnvoll ist eine gewisse Öffnung beizubehalten, um solche Kräfte gewinnen zu können.

    Es kann dann aber auch bei immer weiter sinkenden Voraussetzungen Leute in den Schuldienst spülen, die infolge ihrer letztlich unzureichenden Qualifikation weitere Mehrarbeit für die anderen KuK verursachen, die diese Leute unbezahlt nachqualifizieren und deren Fehler ausbügeln müssen. Mit deinem Bachelor bist du trotz der Berufserfahrung schlichtweg nicht ausreichend qualifiziert für den Schuldienst. Du kannst dennoch, infolge des akuten Mangels in diesen Schularten, zumindest als PE (quasi als "Notnagel") in den Primarschuldienst und die Sek.I reinrutschen. An den beruflichen Schulen ist offensichtlich in deinen Fächern der Mangel (noch) nicht groß genug, um die Anforderungen weit genug herunterzuschrauben, damit du reinkommen könntest.

    Zitat

    Mal ehrlich - Hand aufs Herz - das BK ist nicht verpflichtet Ausbildungsinhalte zu liefern. Die können auch Religion, Sport, Deutsch und

    Englisch machen. Und zwar wirklich 0-8-15. Berufsbezogen ist vielleicht das man den Austauschschüler "James" durch den Kunden "Mr. X"

    ersetzt. Vertragspartner ist der Betrieb. Im Zweifel hängts also an mir als Ausbilder, ob jemand Prüfungstauglich ist oder nicht und somit

    haftbar ist

    Wenn dein Ziel lautet 08/15-Unterricht zu machen, bei dem im Zweifelsfall die SuS auch nur irgendwie beschäftigt werden, statt ihre Zeit mit sinnvollen Aufgaben zu verbringen, dann muss ich das, was ich zuvor über deine intrinsische Motivation geäußert habe zurücknehmen. Diese sollte nämlich mit einem Selbstanspruch einhergehen deine Unterrichtsqualität betreffend. Deine SuS verdienen mehr als dauerhaftes ABM während ihrer Unterrichtszeit und du bist umgekehrt auch zu mehr verpflichtet als Lehrer. Schau dir einfach mal die Bildungspläne der verschiedenen Bildungsgänge an den BBSen an, die du verpflichtend beachten musst.

    Einer meiner Dozenten im Studium meinte zu uns, dass man natürlich nicht in jeder Unterrichtsstunde im Alltag ein Feuerwerk zünden könne. Das sei auch völlig in Ordnung und kein Mangel. Jeder Schüler und jede Schülerin habe aber ein Recht darauf in jedem Unterrichtsfach zumindest einmal monatlich eine wirklich gute, runde Stunde zu erleben, die mitreißt, motiviert, begeistert und eben gerade nicht nur 08/15 ist. Um das leisten zu können bei einer vollen Stelle musst du aber einerseits fachlich entsprechend fit sein, gelernt haben entsprechenden Unterricht zu planen und durchzuführen, damit du nach und nach auch genügend solcher Stunden im Repertoire hast, um das auch in Spitzenbelastungszeiten leisten zu können als Minimalanforderung. Besser sein darfst du dann natürlich immer- gerade auch, wenn du am Ende nicht nur eine Motivation hast in den Beruf zu kommen, sondern diesen auch mit einem Selbstanspruch hinsichtlich deiner Unterrichtsqualität verbindest.

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