Beiträge von CDL

    (...)
    Das mit dem "Fliegenschiss" habe ich aber übrigens auch anders verstanden, als es immer gerne unterstellt wird. Damit sollte, das denke ich doch, ausgesagt werden, obwohl ich ja die AfD ungern verteidige, dass die deutsche Geschichte, wenn man so will, die "große deutsche Geschichte" aus mehr besteht als aus 12 Jahren Nazidiktatur, (...) Das alleine ist für mich noch keine Verharmlosung der Nazi-Diktatur. Ich finde, da wir einfach künstlich eine Aussage verdreht, fehlinterpretiert und aufgebauscht.
    (...)

    Genau, getreu dem Motto "Man wird ja wohl noch sagen dürfen..." Kippelfritze. :autsch:

    Ich informiere mich mal ob man auf Realschullehramt ein Drittfach wie Englisch studieren kann.

    Ja, kann man. Nennt sich Erweiterungsfach dieses 3.Fach im aktuellen 2-Fach-Studium (wird sich bestimmt auch wieder ändern, denn diese Prüfungsordnung mit lediglich zwei Fächern und womöglich nur zwei Nebenfächern ist schulisch gesehen mehr als nur supotpimal für die Sek.I, die wird also mit Sicherheit ziemlich schnell wieder modfiziert werden, spätestens, wenn die ersten entsprechenden referendare an den Schulen landen und diese Rabatz machen, weil sie solche Kombinationen im vollen Deputat nicht vernünftig verplant bekommen).

    Hört sich beruhigend an, dass Sek.I in Baden Württemberg mit A13 beginnt.

    Tut mir Leid für mein Unwissen, was ist nochmal SL? Auf berufliche Gymnasien kann man sich gezielt bewerben, wenn man Gymnasiallehramt studiert hat?

    Wie wahrscheinlich wäre es ungefähr, dass wenn ich mich gezielt an Realschulen bewerbe, auch eine Stelle bekomme?

    Sollte man auch hier möglichst ein Kernfach dabei haben, selbst wenn die überbelegt sind?

    An der PH Karlsruhe und PH Weingarten wird Ethik und Wirtschaft als Kombi angeboten. In Weingarten sogar schon im Sommersemester.

    Nach dem Sek.II-Studium kannst du dich in BW entscheiden, ob und das Ref an allgemeinbildenden oder beruflichen Gymnasien absolvieren willst. Mit Wirtschaft könnten da ja auch Wirtschaftsgymnasien eine Option sein. Mangel herrscht an den beruflichen Gymnasien aber eben auch nicht mehr/anders als sonst an den Gymnasien.

    Wenn du Lehramt in BW stduiert hast und hier nach dem Ref eine Stelle willst, dann kannst dich dich zum einen schulscharf bewerben, zum anderen über das Listenverfahren auf Zuteilung einer Planstelle in dem von dir angegebenen Bereich in deinen Fächern hoffen. Aktuell bekommt man in der Sek.I problemlos eine Stelle vorausgesetzt man hängt nicht an seiner heimischen Scholle, ist bereit auch ländlichen Raum/an einer GMS zu arbeiten und hat im Idealfall natürlich wenigstens ein Mangelfach (habe ich z.B. mit Franz aktuell) oder eine interessante Zusatzqualifikation. Gezielt Realschule verringert die Auswahl natürlich, auch da haben in meinem Kurs aber alle eine Stelle bekommmen, die wirklich eine wollten. Wie das sein wird, wenn du mit dem Studium fertig bist kann dir natürlich niemand garantieren. Die Chancen auf Einstellung werden natürlich in der Sek.I auch wieder schlechter werden, weil die große Pensionierungswelle bei uns durch ist. Nach Aussage des RPs vor einem halben Jahr, wird es aber sicherlich noch ein paar Jahre lang gut möglich sein eine Stelle zu ergattern (wenn auch nicht so gut, wie wohl noch die kommenden 1-2 Jahre), ehe - falls sich an Dingen wie Klassengrößen etc. nichts ändert, was immer sein kann- das Fenster sich erstmal wieder schließt in der Sek.I.

    In der RS würde ich dir ungeachtet der aktuellen Prüfungsordnung, die es möglich macht lediglich zwei Fächer und da auch zwei schulische Nebenfächer zu studieren raten ein schulisches Hauptfach als 3.Fach dazuzunehmen. Mit zwei kleinen Nebenfächern die- egal ob am Gym oder in der Sek.I- nur 1-2stündig im Schuljahr unterrichtet werden ein volles Deputat zu füllen ist nicht ganz leicht für Stundenplaner und kann unter Umständen dazu führen, dass du mit Teilstunden an eine andere Schule abgeordnet wirst.Mit einem zusätzlichen Kernfach bist du auch bei einem vollen Deputat besser verplanbar, vielfältiger einsetzbar (gilt für Sek.I wie Gym) und kannst ganz nebenbei auch ggf.die Anzahl der von dir unterrichteten Klassen senken, weil du in einer Klasse mehrere Fächer erteilen kannst. Die PH Weingarten kenne ich zwar persönlich nicht, sie hat aber zumindest in Poltik in der FD einen exzellenten Ruf und wurde auch von einem meiner Mitanwärter aus Wirtschaft immer wieder sehr gelobt.

    Keiner hat eine Glaskugel, aber gerade heute stand in der Zeitung, dass Lehrer an Realschulen gesucht werden (warum angeblich nicht an GMS kam mir allerdings seltsam vor). Ob das in einigen Jahren auch noch gilt - keine Ahnung. Auf der anderen Seite hat unsere letzte Referendarin mit Bio/AES (Hauswirtschaft) / Wirtschaft nur schwer eine Stelle bekommen (musste sich verpflichten Mathe fachfremd zu unterrichten)

    Ja, solche Fälle wie von eurer letzten Ref gibt es natürlich momentan auch. Das hängt dann aber letztlich mit dem Bewerbungsverhalten zusammen und weniger mit den Fächern: Wer sich in der letzten Ausschreibung tatsächlich landesweit in allen Verfahren beworben hat in der Sek.I, hat auch eine Stelle angeboten bekommen. Eng wurde es bei uns im Kurs nur bei denjenigen, die erst als ihnen Stellen angeboten wurden festgestellt haben, dass sie tatsächlich ja örtlich ja gar nicht so mobil sind, wie sie das im Bewerbungsverfahren angegeben hatten und dann Stellen ausgeschlagen haben, die genau in den Orten lagen, die sie angeblich auf jeden Fall zugewiesen bekommen wollten.

    Wenn Hauptschüler nichts für dich sind, dann streich die beruflichen schulen besser auch. An eigentlich allen beruflichen schulen die ich kenne, übersteigt der Anteil der Hauptschüler+ehem. Förderschüler den Anteil der SuS mit realschulabschluss aufwärts deutlich.

    Stimmt einerseits, andererseits ist der TE selbst ehemaliger Hauptschüler. Wer weiß, vielleicht hilft es mit Abstand die Klientel zu betrachten, um sich daran zu erinnern, wie wichtig es für ihn selbst war gute und motivierte Lehrkräfte zu haben und der Funke springt über.

    Bezügestelle anrufen und klären. Mal ganz abgesehen davon, dass ich ganz persönlich die Grundhaltung von einem finanziellem Irrtum einer anderen Stelle unrechtmäßig profitieren zu wollen nicht nachvollziehen kann, kannst du so gesichert klären, ob es dir entweder aus dir bislang unbekanntem Grund X doch bereits zusteht oder eben vermeiden, dass du wenn es auffällt (und das wird es mit Sicherheit früher oder später, deine Bezügestelle hat schließlich nichts zu verschenken) das Geld zurückzahlen musst (hoffentlich dann samt kritischen Fragen zur persönlichen Redlichkeit).

    Realschule kann ich mir auch vorstellen, fände es nur schade, wenn man für die gleiche Mühe (?), weniger verdienen würde

    Das Fragezeichen kannst du an der Stelle getrost streichen: Die Aufgaben in GS, Sek.I, Gym, SBBZ oder beruflichen Schulen mögen teilweise verscheden sein, Mühe geben sich die Lehrkräfte aber überall im Regelfall und wären es wert entsprechend alle A13 zu verdienen.

    Aktuell beginnt man in der Sek.I mit A13, am Gym mit A13+, das ist geringfügig höher als in der Sek.I, ist aber nicht weltbewegend mehr muss man ehrlicherweise sagen. Den Hauptunterschied machen dann die Beförderungslehrämter die es am Gym gibt (in der Sek.I gibt es nur für SL und Stellvertreter mehr) und die Deputatsstunden (je "niedriger" die Schulart, desto höher die Deputatsstundenzahl für eine Vollzeitstelle). Bei den beruflichen Schulen gibt es meine ich teilweise (wenn man in der Sek.II eingesetzt ist) dieselben Beförderungsmöglichkeiten wie am Gym (an den beruflichen Gymnasien natürlich in jedem Fall) und damit auch dieselben Verdienstmöglichkeiten.

    Schau dir die Schularten an und schau dir vielleicht auch einfach mal noch eine Verdiensttabelle für die verschiedenen Schularten an und lass die durch einen Gehaltsrechner laufen. Du wirst sehen, am Ende nehmen sich zumindest bei A13 Gym und Sek.I nicht so entscheidend viel, dass das allein auschlaggebend für die Wahl der Schulform sein sollte. Wenn du am Gym theoretisch mehr verdienst, praktisch aber keine Planstelle ergattern kannst sind womöglich Sek.I oder die beruflichen Schulen die weisere Wahl je nach eigenem Sicherheitsbedürfnis und vor allem auch dem Interesse an der Arbeit in der jeweiligen Schulform.

    Ja, also wir gestalten etwas auf einen grossen bogen papier (jedes kind) und dann wird das heft damit eingebunden.. Ist so üblich bei uns in der schule

    Und als Kunstlehrerin fällt dir nichts ein, wie man z.B. ein Naturkundeheft mit Kindern ansprechend gestalten könnte? :staun:

    -Tierbilder oder Blümchen mit und ohne Vorlagen malen/anmalen für Naturkunde
    - eine Collage gestalten aus ausgeschnittenen Bildern
    - Vorlagen mit Tierkonturen/Pflanzenkonturen auf ein farbiges Papier oder auch einfach nur alte Zeitung auflegen, ausschneiden und als Collage verarbeiten

    - eine Szene aus einem dem Kind bekannten Märchen aufmalen lassen auf den Bogen für Deutsch
    - das ABC darauf schreiben und zu jedem Buchstaben ein Bildchen malen mit einem Lebensmittel/Gegenstand/Fortbewegungsmittel/Spielzeug/Tier, das mit dem passenden Buchstaben beginnt

    ...


    Und nochmal die Frage: Was hast du dir dazu bereits überlegt? Wenn das bei euch an der Schule so üblich ist, sollte es doch auch Ideen/Erfahrungen geben, wie man das gestalten kann.

    In BW gibt es nur ehemalige Modellschulen, die das Modell Gesamtschule anbieten dürfen. Abgesehen davon gibt es die Gemeinschaftsschulen (GMS) in BW. Sehr vereinzelt (zwei oder drei aktuell) haben diese die Genehmigung für eine Oberstufe erhalten, weil sie eben ausreichend E-SuS (=Gymnasiasten) und Anmeldungen für eine Oberstufe vorzuweisen hatten, im Regelfall sind die Gemeinschaftsschulen Sek.I-Schulen die aus ehemaligen Hauptschulstandorten hervorgegangen sind und bis heute meist hauptsächlich G-SuS (=Hauptschüler) beschulen, ergänzt um einen unterschiedlich großen Anteil an M-SuS (= Realschüler), vereinzelte E-SuS und nicht zu vergessen eine unterschiedlich große Zahl an SuS mit Förderbedarfen aller Art.
    Zusätzlich gibt es in der Sek.I noch die Realschulen, für die man sich nach dem Ref gezielt bewerben kann. Wir bieten an der RS inzwischen auch den HS-Abschluss an, haben insgesamt aber mehr SuS auf M-Niveau. Manche Realschulen mit entsprechend vielen G-SuS haben eigene G-KLassen (in denen dann gerne zielgerichtet die gelernten HS-Lehrer alter Ausbildungsordnung eingesetzt werden), an anderen gibt es nur so wenige G-SuS, dass diese keine eigene Klasse bekommen, wieder andere Realschulen wandeln sich in Kooperation mit einer Werkrealschule oder Haupschule (die gibt es nämlich auch noch ganz vereinzelt in BW) in eine sogenannte Verbundschule um: Die M-SuS werden dann an der Realschule unterrichtet, alle G-SuS an der Werkrealschule/Hauptschule, was aber offiziell eben beides eine gemeinsame Schule ist.

    Du könntest als deine Fächer für Sek.I studieren und dich danach eben zielgerichtet für die Realschule bewerben. Hauptschule bzw. Hauptschüler komplett ausschließen kannst du genau genommen heutzutage an keiner Schulart mehr: Auch an den Gymnasien fangen in Klasse 5 nicht wenige Kinder an, die eine Werkrealschul-Empfehlung der GS haben. Nach Klasse 6 sind diese SuS im Regelfall zwar nicht mehr an den Gymnasien zu finden, unterrichtet werden müssen sie aber eben solange sie Teil der Schule sind.
    Wenn du dir so sicher bist, dass Hauptschüler zumindest nicht deine hauptsächliche Klientel werden sollen, ist die GMS allerdings keine Alternative für dich zum gymnasialen Lehramt, auch wenn dort eingesetzte gymnasiale Lehrkräfte aktuell auch verbeamtet werden können.


    Hast du schonmal über ein Praktikum an einer Schulart abgesehen vom Gymnasium nachgedacht? Schau dir doch mal eine Realschule und eine berufliche Schule an, hospitier dort, schau dir die Schülerschaft an, stell den Lehrkräften Fragen, um herauszufinden, ob eine dieser Schularten ggf.auch passen könnte für dich.

    Oder sind deiner Argumentation nach alle Grünen pädophil und alle Linken Wähler Kommunisten? Da lassen die Stammtischparolen grüßen. Auch politische Positionen der gegenteiligen Richtung sollte man als gebildeter Mensch akzeptieren und mit Argumenten bearbeiten. Gerade als Lehrer sollte man dazu eigentlich im der Lage sein. Das macht eine Demokratie aus, auch wenns schwer fällt.

    Um die geht es in diesem Thread nicht, aber nette Rauchbombe. Sonst noch einen eigenen, konstruktiven Beitrag zur sachlichen Auseinandersetzung?

    Nö, weil Englisch-Lehrer ohne Anstellung gibt es in BW in jedem Ausbildungsdurchgang gerade wie Sand am Meer. Ethik wird zwar mehr SuS betreffen als bislang, ist aber dennoch eben ein sehr kleiner Fachbereich, das wird als nicht plötzlich zum Riesenbedarfsfach werden abgesehen von einzelnen Städten/Regionen mit sehr hohem Anteil an SuS die nicht am Religionsunterricht teilnehmen (Heilbronn oder Mannheim z.B. angesichts der Vielzahl muslimischer SuS). WBS wird vermutlich aktuell vor allem von GK-Lehrkäften unterrichtet oder Lehrkräften die für WBS nachqualifiziert wurden. Da die Gesellschaftswissenschaften keine Mangelfächer sind, gibt es mehr als genug Lehrkräfte, die das aktuell schon leisten dürfen und weiter leisten werden, weshalb auch WBS mit seinem kleinen Anteil an der Gesamtstundentafel nicht plötzlich für massig Stellen in der Zukunft sorgen wird.

    Wenn es dir um Einstellungschancen geht, dann sind entweder die von dir selbst aufgeführten Mangelfächer deine Freunde oder die Sek.I (bei uns gibt es auch WBS, Ethik wird ebenfalls ausgebaut und anders als am Gym haben wir deutlich mehr Bedarf aktuell und auch noch in den kommenden Jahren an Lehrkräften, Englisch oder ein anderes HF dazupacken und du wirst in der Sek.I in BW wohl deine Stelle finden) und vielleicht auch noch die beruflichen Schulen (könntest du prüfen, mit Wirtschaft wäre ja ggf.die Gewerbeschule passend). Wenn es dir darum geht zu studieren was dich interessiert, nimm die 2-3 Fächer die dich begeistern, häng dich maximal rein für Bestnoten im Studium, häng dich maximal rein für Bestnoten im Ref, engagiere dich zusätzlich, sei am Ende äußerst flexibel für eine Stelle ggf. auch im ländlichen Raum oder eine Tätigkeit an der GMS wenn es mit dem Gym nichts wird (Bestnoten haben sehr viele der Absolventen die keine Stelle nach dem Ref bekommen), dann kann das schon klappen (werden schließlich auch immer wieder Leute mit Fächerkombis eingestellt, für die kein Mangel herrscht, weil es eben doch landesweit eine Handvoll Stellen dafür gibt).

    Ich würde meinen, dass auch gebildete Erwachsene das Recht darauf haben ab und an überfordert sein zu dürfen.

    Haben sie, aber es ist keine Überforderung zu erwarten, dass diese Erwachsenen sich informieren, statt reflexartig in Fundamentaloppositon zu gehen, nur weil ein Teenager ihnen unmissverständlich den missliebigen Spiegel vorhält.

    Bei mir sind schon einige Generationen mehr vergangen. Meine Großeltern hatten im Alter von 18-20 im Namen einer Regierung in den Krieg zu ziehen, die von meinen Urgroßeltern 1933 gewählt wurde. Weder aus der Generation meiner Ur-Großeltern noch aus der Generation meiner Großeltern ist einer meiner Vorfahren noch am Leben.

    Also weil Täter wie Opfer im Regelfall bereits verstorben sind, darf es uns gleichgültig sein, was im Namen unseres Landes Menschen millionenfach angetan wurde? Weil die wenigen, die noch leben ja sowieso sterben werden, dürfen wir uns für nicht-verantwortlich erklären? Wobei Verantwortung im Fall unserer Generation eben gerade nicht mehr Reparationen meint oder große Prozesse um Täter für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verurteilen, sondern das bewusste Lernen aus der Geschichte- eine Verantwortung, die eben im demokratischen Sinn niemals endet, denn das ist Teil der Gründungsgeschichte der BRD, die Basis unseres GGs und der Werte, auf die wir uns darin geeinigt haben.

    Mitglieder meiner Familie waren teils bei der Wehrmacht als einfache Soldaten, teils im KZ. Meine Großmutter hat nur mit sehr viel Glück überlebt, weil das Lager, in dem sie eingesperrt war rechtzeitig von der Roten Armee (auf der Flucht vor der sie überhaupt erst von den Nazis aufgegriffen und ins KZ gesteckt wurde) befreit wurde. Ihr Termin für die Gasöfen stand da bereits für den Folgetag fest. Als sie endlich in Deutschland ankamen- das Ziel ihrer Flucht, da sie Volksdeutsche waren- waren sie in der Nachkriegszeit bis zu ihrem Tod in ihrem Dorf nur Menschen zweiter Klasse, weil sie ja keine "richtigen" Deutschen waren, "nur" Volksdeutsche und weil sie ihre Blutlinie nicht "rein" gehalten hatten, sondern tatsächlich sozial integriert gewesen waren (mein Urgroßvater war Bürgermeister in seinem Dorf, seine Frau eine Kroatin- perfekte Integration sollte man meinen), weil sie keine Nazis gewesen waren...
    (Gerade wenn es um die Integration geht bzw. das Gefühl fremd/dazugehörig spielen bei so manchen Menschen in Deutschland bis heute unterschwellig die Rassegesetze der Nazis eine Rolle. Ich habe es mehr als einmal bei meiner früheren Arbeit erlebt, dass Kinder mir erzählt haben, ihnen sei von Mitschülern in der Klasse auf Nachfrage erklärt worden, sie wären ungeachtet des deutschen Passes erst "richtige Deutsche" wenn bis zu den Urgroßeltern zurück alle Deutsche gewesen wären. Ich wäre damit dann schon mal als "zu unarisch" raus mit einem Nicht-Deutschen Urgroßelternteil.)
    Mein Großvater väterlicherseits war in der Wehrmacht nach einer glücklichen Jugend mit HJ-Zeltlagern und Co. Im Laufe des Kriegs (und des Erwachsenwerdens) dämmerte ihm, dass die Dinge anders waren, als die Propaganda sie darstellte; nach der Entnazifizierung studierte er u.a. Geschichte, weil er das tiefe Bedürfnis hatte zu verstehen, wie es so weit hatte kommen können in Deutschland, wie er selbst sich so hatte manipulieren und täuschen lassen können (bis heute besitze ich seine Abschriften der Nürnberger Prozesse, die er sich damals kaufte) und selbst als Lehrer einen Beitrag dazu zu leisten, dass künftige Generationen es besser machen könnten und würden als seine Generation. "Wehret den Anfängen" war immer das Credo meines Großvaters, der ganz nebenbei bemerkt lebenslang ein ziemlich konservativ wählender Mensch war. Geschichtsbewusstsein und Verantwortung für die eigene Geschichte und eine konservative Sichtweise müssen sich nicht ausschließen, wenn die Menschenrechte das Zentrum bleiben.

    @Miss Jones: Das klingt doch etwas überdramatisch... Es gibt Nazis, aber ein Großteil der AfD-Wähler sind, wie schon einmal von @plattyplus erläutert, einfach Leute, die eine Partei mit konservativen Werten (wie sie die CDU früher war bzw. die CSU immer noch ist) wählen wollen. Und "konservativ" ist innerhalb des demokratischen Spektrums.

    Nicht jede Partei, die sich recht der Mitte befindet ist einfach nur konservativ @Lehramtsstudent , nicht jede Partei die auch sozial oder auch konservativ ist, ist deshalb noch dem demokratischen Spektrum zuzurechnen (und das gilt links wie rechts). Die AfD ist mit Sicherheit nicht einfach als konservative Partei zu bezeichnen. Sie ist vielmehr eine noch rechtspopulistische Partei mit einer Jugendorganisation, die wegen ihrer rechtsextremen Umtriebe bereits vom Verfassungsschutz beobachtet wird ebenso wie der zunehmend an Macht gewinnende nationalistische Flügel der Mutterpartei AfD. Sowohl die Jungen Alternativen, als auch die AfD betreiben deshalb seit geraumer Zeit ein Programm der oberflächlichen Deradikalisierung, um nicht als Gesamtpartei ins Visier des Verfassungsschutzes zu geraten und damit ganz offiziell das Label "rechtsradikal" umgehängt zu bekommen, von dem sich bestimmte Wählergruppen der AfD abschrecken lassen würden, die zwar gerne mit dem rechten Rand liebäugeln aber eben doch nicht offen rechtsradikal wählen würden. Zu diesem Programm gehört es eine Frau Sayn-Wittgenstein medienwirksam aus der Partei auszuschließen in Schleswig-Holstein - anders als einen Herrn Gedeon in BW, der als Antisemit zwar nicht mehr Teil der AfD-Landtagsfraktion in BW sein darf, wohl aber in der Partei verbleibt- während zeitgleich in Brandenburg scheibchenweise die Informationen der Presse bezüglich seiner rechtsextremen Umtriebe in der Vergangenheit von Herrn Kalbitz relativiert werden wo möglich und bestätigt und verharmlost werden, wo sie nicht mehr zu leugnen sind. Zu diesem Programm gehört es, dass die Partei eine innerparteiliche Arbeitsgruppe hat, die basierend auf juristischen Gutachten Hinweise gibt, wie verhindert werden kann als Gesamtpartei als verfassungschutzrechtlicher Verdachtsfall eingestuft zu werden:

    (...) Die Partei hat inzwischen eine "Arbeitsgruppe VS" eingesetzt, die vom Juristen Roland Hartwig geleitet wird. Die Arbeitsgruppe soll unter anderem Verhaltensregeln aufstellen, die verhindern sollen, dass die Partei tatsächlich ein Fall für den Inlandsnachrichtendienst wird. Als Grundlage dafür sollte ein Gutachten des emeritierten Freiburger Staatsrechtlers Dietrich Murswiek dienen, der bereits mehrfach auf AfD-Veranstaltungen auftrat. Doch was Murswiek der AfD nun aufgeschrieben hat, ist politischer Sprengstoff. NDR, WDR und "SZ" liegt eine zehnseitige Zusammenfassung des Gutachtens von Kommissionsleiter Hartwig vor. Murswiek nennt in seinem Gutachten demnach zahlreiche "Beispiele für Äußerungen, die von den Verfasssungsschutzbehörden als Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen gewertet wurden". Dazu zählt er "Fremdenfeindlichkeit", "Islamfeindlichkeit" bis zu "rassistischen Diskriminierungen".

    Auch die Verwendung von Begriffen wie "Systemparteien", "Umvolkung", "Großer Austausch", "Volkstod" oder die Verunglimpfung von Flüchtlingen als "Invasoren" sehen Verfassungsschützer demnach als Hinweis auf verfassungsfeindliche Bestrebungen. Problematisch sind dem Gutachten zufolge auch jegliche Relativierungen des Nationalsozialismus, Geschichtsrevisionismus und das Schüren von Ängsten vor Folgen von Masseneinwanderung. Letzteres "wird als Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit und damit Verfassungsfeindlichkeit" gewertet, heißt es.

    (...)

    Wer jetzt aufmerksam mitgelesen hat, dem wird klar, dass alle problematischen Begriffe und Aspekte bereits von diversen Vertretern der AfD ausgesprochen und wiederholt verteten wurden. Wer das noch als "Teil des demokratischen Spektrums" sehen mag, darf das offiziell bis die Partei eben tatsächlich zum Verdachtsfalls erklärt wird oder gesteht sich alternativ jetzt schon ein, dass das Deckmäntelchen der Demokratie ganz andere Umtriebe und Ziele beschönigen soll. Die AfD zu verteidigen bedeutet einen menschenverachtenden, geschichtsrevisionistischen Diskurs zu verteidigen. Zumindest beim Geschichtsrevisionismus sind die Vetreter in diesem Thread, die die Wahl der AfD verteidigen, rechtfertigen, beschönigen allesamt auch ganz vorne mit dabei.

    Systematisch gesehen hält eine Demokratie das schon aus, problematisch wird es nur, wenn eben dieser geschichtsrevisionistische Diskurs ausgerechnet von den Leuten verteten wird, die kommende Generationen ausbilden und diesen eine demokratische Geisteshaltung im Bewusstsein der und unter Verantwortungsübernahme für die eigene Geschichte vermitteln sollen.

    Der Eintritt der Dienstunfähigkeit vor Erreichen der Altersgrenze- ohne GdB- muss mit überwiegender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können für die Verbeamtung. Ebenso müssen nach aktuellem Stand häufigere Erkrankungen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Risikowerte spielen also eine Rolle, aber wenn die Wahrscheinlichkeit für die Arthritis nicht 50+x% beträgt lässt sich die Verweigerung der Verbeamtung nicht mit solch einer potentiell eintretenden Spätfolge begründen.

    Kennt ihr das nicht, wenn ihr mit Argusaugen starr möglichst exakt in die Mitte blickt, in der Hoffnung, übers periphere
    Gesichtsfeld alle Gruppen im Blick zu haben, damit ihr auch ja sicher sagen könnt, ob Gruppe 5 sich tatsächlich vor Gruppe 3 gemeldet hat?

    Jeder Gruppe einen Knopf hinzustellen, auf den sie draufdrücken können und der Lehrer kriegt vorne angezeigt, welche Gruppe als erste gedrückt hat, sehe ich als einen nachvollziehbaren Wunsch.
    Hab leider keine Antwort, wäre aber an einer günstigen, einfachen Lösung interessiert.


    Komplett kostenfrei: SoS als Moderator einsetzen und selbst von hinten draufschauen, damit es gemeinsam möglichst meistens passt.

    Kostengünstig:Kleine Quitscher aus dem Spielzeug des eigenen Hundes entfernen- verschiedenes Spielzeug hat oft (nicht immer) verschiedene Quitscher = unterscheidbare Töne

    Etwas teurer als Hundespielzeug verwerten, aber zahlbar: Kleine Spielbuzzer bei Timetex kaufen. Die gibt es wahlweise mit verschiedenen Klängen oder Farben oder alternativ nimmt man kleine Kurzaufnahmegeräte und speichert darauf je Gruppe einen eigenen Ton/Klang/Melodie ein der/die abgespielt werden müssen anstelle eines Buzzers.

    ernsthaft. das ist in bayern ganz normal. das geht auch weiter, siehe respizienz und dergleichen mehr. hat vor- und nachteile, man/frau gewöhnt sich dran. neulich fanden alle die detaillierten inhaltlichen vorgaben im bayernweiten lehrplan für jede schulart, klassenstufe und fach noch ganz hilfreich.

    bayern ist - anders?

    Na ja, du weißt ja selbst, dass es grad nicht um Lehrpläne und Co. geht und dass man, nur weil man A hilfreich und gut findet, längst nicht auch B-Z für unterstützenswert erachten muss. Klar ist Bayern anders. Das gilt aber auch für BW und NRW und MeckPomm und Sachsen und Schleswig-Holstein und Niedersachens, Bremen, Hamburg und Berlin sowieso, aber auch Hessen, RLP, das Saarland und nicht zu vergessen ticken natürlich auch Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg wieder anders, eigen und nicht in allem wie der Rest von Deutschland und das natürlich nicht nur im weiten Feld des Bildungsföderalismus. ;)

    Ein neutraler, distanzierter Rückblick auf den Holocaust, das ist es, wofür du ernstlich plädierst?! Und das mit einer Argumentation, die das Herz eines Björn Höckes höher schlagen lassen würde, weil sie so schön sauber wirkt und -scheinbar- neutral und distanziert ist, während es doch unmissverständlicher Rechtsprech ist, den du vorträgst.. Und nein, nur weil Björn Höcke nachgerade behauptet hat, er habe ja nur über ein "Denkmal zur Erinnerung an eine Schande" gesprochen, als er von einem "Denkmal der Schande" sprach und nicht etwa das Denkmal an sich für eine Schande gehalten ist das nunmal nicht glaubwürdig. Der Mann ist Gymnasiallehrer, Geschichte unter anderem, der genau weiß, was er mit seinen Worten insbesondere an historischen Bezügen aussagt und wie dies verstanden werden wird. Das verteidigen zu wollen zeigt wes Geistes Kind du bist DaVinci. Der Flügel freut sich auf dein Aufnahmegesuch und deine Teilnahme am nächsten Kyffhäusertreffen.


    Niemand von uns mag persönliche Verantwortung für die Taten von damals tragen, für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer eigenen Geschichte im Sinne eines "Wehret den Anfängen" darf, soll und muss aber jeder Demokrat in der Bundesrepublik Deutschland stehen und das nicht nur 70 Jahre nach Kriegsende, sondern für alle Zeiten. Dazu gehört den Teil der Verantwortung, den unsere Vorfahren auch noch bis weit in die Nachkriegszeit nicht bereit waren zu tragen zu übernehmen, daraus zu lernen um es selbst wissend, sehend und mitfühlend besser machen zu können.

    (Völlig OT, aber aktive Körperpflege als pubertäres Abgrenzungsmerkmal unter Peers ist doch auch mal was Nettes. Da würde mir direkt ein paar meiner Jugendlichen einfallen, die das kopieren dürften. *g*)

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