aber ich glaube nicht, dass es in diesem Bereich eine Diskussion geben kann.
Dieser Thread zeigt, wie wichtig die Diskussion darum ist.
Und wie bei jeder Methode und jedem Medieneinsatz muss die Frage erlaubt sein, wo der Mehrwert ist.
Auch die Vor- und Nachteile muss man diskutieren und abwägen.
Beispiel 1
Übungen am PC/ jetzt Tablet sind dann sinnvoll, wenn sie individuelles Üben ermöglichen, und noch besser, wenn sie der Lehrkraft je Kind eine Rückmeldung geben. Bei guter Rückmeldung ist das sinnvolle Lernzeit. So zumindest sehe ich das und würde es anderen Systemen gegenüber bevorzugen oder gleichstellen (gegenseitiges Abfragen, Karteien).
Das sind die Sachen, die seit 20 Jahren im Unterricht eingesetzt werden, bei denen man sich nun aber mit neuen Apps auseinandersetzen muss, wenn die PC-Lösung auf den Tablets nicht läuft oder die Lizenzen nicht vorhanden sind.
Beispiel 2
Das IPad zu nutzen, um Zwischenergebnisse zu zeigen, die dann reflektiert werden, ist eine gute Möglichkeit. Ein Galleriegang ein anderer. Das IPad-Bild kann sinnvoller sein, wenn man Zwischenlösungen wegräumen muss, sie aber später für die Weiterarbeit benötigt und sich darüber der Aufwand begrenzt.
Beispiel 3
Viele Kolleginnen finden die Gestaltung von AB mit dem WSC sinnvoll und man kann dann WSC-Go im Unterricht einsetzen. Nachteilig ist, dass man von dem Programm abhängig ist und zunehmend wird, da man dann viele Materialien darüber gestaltet hat und sie in anderen Programmen nicht zu öffnen sind.
Ich hadere, ob ich das will, nicht, weil ich nicht mit einem solchen Programm umgehen könnte, sonderen weil ich diese Abhängigkeit negativ empfinde, was daran liegt, dass ich vor 10-15 Jahren viel Zeit in Charts für interaktive Whiteboards gesetzt habe. Das System hat sich nicht durchgesetzt, die Materialien sind unbrauchbar - nach gerade einmal 10 Jahren.
Beispiel 4
Du selbst Tom123 hast genannt, dass die Kinder Sachen aus dem Buch abschreiben, indem du es an der Tafel zeigst.
Das setzt eine interaktive Tafel oder einen Beamer voraus, mir graut vor dem Tag, an dem der Strom ausfällt, die neuen Tafeln sind schwarz, da kann man nicht einmal mit einem Whiteboard-Stift etwas werden. Das WLan bringt ständig zusammen - da verstehe ich jede Lehrkraft, die sich die alte Tafel zurückwünscht, mit Kreidehänden und muffigem Schwamm.
Der Vorteil, den du nennst, ist, dass die Kinder das Buch zu Hause lassen können, der Nachteil ist, dass der Unterricht dann in dieser Sozialform laufen muss, man keine Gruppenarbeit zu Inhalten im Buch machen kann. Kinder mit Seh- und Orientierungsstörungen können diese Aufgabe nur schwer bewältigen, eine Differenzierung ist mangels Buch aber nicht möglich. Kann man machen, kann man lassen, wird man je nach Klassenstufe/Klassensituation/ Thema /Inhalt/ Ziel so oder so entscheiden.
Schon sind wir in der nächsten Diskussion:
Wie sinnvoll ist es, AH-Seiten 1:1 mit den Kindern auszufüllen?
Wie wichtig ist das Abschreiben eines Tafelbildes, wenn man doch ein Foto machen könnte?
Wie schreibt man in einer Tablet-Klasse einen Text ab?
Jegliche Einführung irgendwelcher Neuerungen ist von genau diesen Diskussionen geprägt, begleitet sie und führt zu Abwägungen und möglicherweise Verbesserungen.
Meiner Meinung nach ist das Korrektiv nötig und nicht jede Ablehnung ist Vermeidungsverhalten. Zudem ist es immer auch ein Abwägen zwischen dem Nutzen und dem Aufwand, was eine individuelle Bewertung ist.