Beiträge von Palim

    Nur 25 h pro Schuljahr und davon nur 5 Stunden Deutschunterricht (jeweils im Durchschnitt) in den Klassen 3 und 4 halte ich btw auch für sehr wenig.

    Hessen gehört zu den Bundesländern, deren Kinder und Jugendliche so herausragend sind, dass sich das Land Unterrichtsstunden spart und mit 92 Wochenstunden über 4 Jahre auskommt.

    Damit ist Hessen - wie SH - Schlusslicht.

    Welchen anderen Grund sollte es geben?

    Andere Länder gönnen den Kindern bis zu 108 Wochenstunden (HH).

    Wenn es um das Fach Deutsch geht, finde ich die Herangehensweise, den Stundenplan abzugleichen, fragwürdig, zumal ihr doch ohnehin ganz andere Bedingungen habt.

    Für wie viele eurer Schüler ist Deutsch eine Fremdsprache? Erfolgt der Schriftspracherwerb auf Deutsch oder Englisch? Wird Deutsch als Erstsprache oder Fremdsprache unterrichtet oder erwartet, dass alle Kinder alles gleich gut können?

    Welche anderen Fächer werden auf Deutsch erteilt, sodass auch in diesen Fächern in dieser Sprache gelesen, gesprochen und geschrieben wird?

    Wäre es nicht eher sinnvoll, das GS-Curriculum zu nehmen und zu schauen, ob die Inhalte bei eich gesetzt sind?

    Vergleicht ihr letztlich Äpfel mit Birnen? Du hattest ja neulich einen englischen Text hier eingestellt.

    Woran wollt ihr euch messen?

    Müsstet ihr für euer Klientel ganz andere Standards setzen?

    Sag mal, Quittengelee , warum bist du so angefressen?

    Auch ich habe schon Nachhilfe gegeben, Kindern von Bekannten, die nicht (mehr) auf meiner Schule sein können,

    darum bin ich ja trotzdem Lehrkraft.

    Und auch ich nutze Foren zum Austausch, zum Nachfragen, für Ideen und Impulse,

    davon kann ich selbst einige geben, Möglichkeiten teilen,

    aber auch ich bin manchmal ratlos oder brauche neue Impulse oder Erinnerungen, an etwas, das noch irgendwo im Repertoire steckt, aber ungenutzt und angestaubt in der hintersten Ecke wartet.

    Wichtig bleibt doch, dass man sich kümmert und es sind oft gerade diejenigen im Forum, die mehr wissen wollen, die den Austausch suchen, die sich auch lange nach der Ausbildung immer wieder umgucken und orientieren.

    Mein Vorteil ist vermutlich, dass ich schon lange in Foren schreibe und die Ausgangslage vielleicht anders dargestellt hätte, damit nachvollziehbarer ist, was schon probiert wurde.

    Und wenn es dann keine Ratschläge und Ideen von anderen mehr gibt, dann ist es auch ein wichtiger Hinweis, dass man genug gemacht hat, an alles gedacht hat und an dieser Stelle leider an die Grenzen des Systems oder des Machbaren stößt.

    Wie lange dauert denn bei euch ein Termin beim Kinderarzt

    Das kann ich dir nicht genau sagen,

    aber auch Kinderärzte sind hier überbelegt.

    ... oder beim schulpsychologischen Dienst?

    Das kann dauern. NDS SchuPsy-Quote ist eine der geringsten in D, obwohl sie in den letzten Jahren verbessert wurde.

    Ein SchuPsy kann zwar eine Diagnose stellen, Gespräche begleiten, aber keine Therapie verordnen. Die Familien sind dann darauf angewiesen, einen anderen Termin bei einem Facharzt zu bekommen, der dann erneut diagnostiziert und danach verordnet.

    Bei den erreichbaren SPZ geht es nach Dringlichkeit, das bedeutet, dass Eltern über 1 Jahr auf den Ersttermin warten, bis dann die Diagnostik meist mit mehreren Terminen gelaufen ist, sind fast 2 Jahre rum. Das sind auch 2 Schuljahre, die vergehen, bevor das Kind Hilfe erhält.

    ... und alles ist davon abhängig, dass die Eltern sich selbst kümmern wollen, Ärzte erreichen können, Termine vereinbaren und einhalten. Ansonsten hat das Kind keine Diagnose und keine Hilfe.

    Natürlich unterstützt man in der Zeit das Kind und nimmt entsprechend Rücksicht und versucht zu unterstützen soweit es geht,

    Ah, also doch, dann braucht man aber auch Herangehensweisen und Ideen, wie man dem Kind helfen kann, ohne auf eine Diagnose zu warten.

    insbesondere im sonderpädagogischen Kontext geht multiprofessionelle Unterstützung auch wesentlich schneller, weil Strukturen da sind.

    Das mag deine Erfahrung sein, meine ist seit Jahren eine andere.

    Tatsächlich finde ich einen Nachteilsausgleich, der in meinem BL schnell erteilt werden kann, eine gute mögliche und früh greifende Maßnahme, die ggf. die Zeit überbrückt, erste Abhilfe schafft, Raum für Förderung bietet und die auch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist (bei uns keine prof. Diagnosen), dazu von der Schule selbst umgesetzt werden kann.

    Das eine schließt dann das andere nicht aus, aber als Lehrkraft und auch als Nachhilfekraft kann man nur appellieren, ggf. auf ein multiprofessionelles Team hoffen, das man als Lehrkraft in seinem Umfeld aber kennt, und muss sonst selbst sehen, welche Möglichkeiten weit früher greifen, als irgendwann ggf. mögliche ärztliche Hilfe und nachfolgende Therapie - nach weiterer Wartezeit.

    Quittengelee und JoyfulJay

    Und was macht ihr als Lehrkräfte mit diesen Kindern, bis das Kind in 1 Jahr oder länger einen Termin bei einem Facharzt oder in einem SPZ hat und nachfolgend irgendwann eine Diagnose vorliegt, sofern Eltern überhaupt bereit sind, sich darum zu kümmern?

    Das eine ist, Elterngespräche zu suchen, ggf. Ämter mit einzubeziehen, gerade weil man genau hingeschaut hat und es deutliche Auffälligkeiten an vielen Tagen gibt,

    aber das andere ist, dass das Kind weiterhin täglich zur Schule geht und beschult werden muss, bis zur ärztlichen Diagnostik und auch, wenn diese ausbleibt.

    Genauso, wie ihr euch sorgt, dass jemand vorschnell handelt oder dass Kolleg:innen zu unprofessionell mit ihren Beobachtungen umgingen, sorge ich mich, dass jemand gar nicht handelt.

    Die Eltern wollen die anderen Schulformen doch eh nicht.

    Doch.

    Von meinem letzten Durchgang sind genau 5% zum Gym gewechselt, früher waren es auch schon mal 30 %,

    dabei hat man hier absolut freie Schulwahl seit Jahrzehnten und recht große Auswahl unterschiedlicher Schulformen.

    Nicht alle Eltern wollen und wählen unbedingt das Gym,

    den SekI-Abschluss bekommt man an den anderen Schulformen, die ihre Schwerpunkte anders setzen,

    danach stehen die Oberstufen der IGS oder der BBS zur Verfügung.

    Die reinen SekI-Schulen dürfen gerne noch besser ausgestattet werden, um den Anforderungen ihrer Schülerschaft gerecht werden zu können.

    Lasst uns gemeinsam inspiriert sein und die Grenzen unseres Wissens erweitern!

    Wähle selbst aus:

    • Der offene und interessierte Austausch mit Lehrkräften in Foren ist immer wieder inspirierend. Welche Grenzen deines Wissens möchtest du denn zuerst einreißen?
    • 30 Grad, Wochenende, Ferien ... was könnte insprierender sein?
    • Das Abenteuer, eine bunt gemischte Gruppe kleiner Erstklässler:innen ans Lesen, Schreiben und Rechen und in die wundersame Schulwelt zu führen, ist selbst nach langjähriger Erfahrung immer wieder aufs Neue eine Herausforderung mit unerwarteten und vielfältigen Überraschungen wie auch Lernchancen für Kinder wie Erwachsene.
    • Inspiriere uns mit deinen Vorschägen für dynamischen und kreativen Unterricht in Mathematik, der allen Schüler:innen nicht nur ermöglicht, Potenziale zu entdecken, sondern derart differenziert und motivierend ist, dass alle mit guten Noten die nächste Klassenstufe zu erreichen und einen glänzenden Schulabschluss ablegen können.

    und drittens beginnt nur das Gymnasium bereits im Februar mit Probeunterricht,

    Das muss spezifisch für euer Gym sein,

    einen Schnuppertag gibt es auch hier, aber das ist eben nur ein Schnuppern und kein Probeunterricht,

    Schnuppertage gibt es hier auch von GeSa und Oberschule.

    Regulär wird im Herbst über die weitere Schullaufbahn gesprochen und von den meisten Familien mit dem Halbjahreszeugnis die Entscheidung für die Anmeldung hier oder da getroffen.

    Dann beginnt auch der Abnabelungsprozess.

    Ich bin noch nie in meinem Leben mit einer Klassenarbeit zur Schulleitung

    Bei einer schlechten Schulleitung würde ich auch die Finger davon lassen.

    Bei einer guten Schulleitung ist es sinnvoll, sich pädagogisch und rechtlich auszutauschen.

    Außerdem weiß ich dann, dass die Schulleitung mir den Rücken stärkt.

    Normale Absprachen klappen auch im Kollegium gut, einschließlich SL, die ja an der GS auch Klassenarbeiten in den eigenen Stunden/ der eigenen Klasse schreiben lässt.

    Das ein Schulrat/Schulamt (Aufsichtsbehörde) nur beratend unter die Arme greifen darf ist mir bekannt. …

    Die von dir genannten Gremien sind bei uns zum Teil schon andere.

    Was ist ein Schulverband?

    Die Ausstattung der Schulen, einschließlich Digitalisierung, wird vom Schulträger bezahlt. Da können Landesbedienstete an sich nicht mitreden.

    Wenn man Zuständige sucht, sollte man das vorab bedacht haben.

    Dass die Schulträger dennoch mit den Schulleitungen gesprochen haben, halte ich für ein gutes Zeichen.

    Dass die Schulleitung sich mit den Lehrkräften abspricht, die das, was bestellt wird, im Unterricht nutzen oder auch warten oder administrieren müssen, finde ich ein gutes Zeichen.

    Bestimmt kann sich eine Schulleitung oder jemand beim Schulträger anhören, was eine externe Vertretungskraft zum Thema sagen möchte.

    Du wirst aber zugestehen müssen, dass da auch andere Personen mitreden möchten und werden.

    Ich schrieb es anderenorts schon einmal. Was wir brauchen, ist...

    ... eine nationale Bildungsbehörde, die dem direkten Zugriff der Politik entzogen ist, über einen großzügigen Etat verfügt und sachorientiert arbeitet. (=> Grundgesetzänderung)
    ... im Zuge dessen die Abschaffung der Kultushoheit der Länder. (=> Grundgesetzänderung)

    ... die Abschaffung der kommunalen Trägerschaft und die Überführung der Zuständigkeit für die Schulen an den Bund. (=> Grundgesetzänderung, Änderung in den Länderverfassungen)

    ... die Einrichtung von Verwaltungsstellen (Schulorganisation, Gebäudemanagement, Haushalt, Personalmanagement) parallel zur didaktischen Leitung, Einrichtung von sozialen/psychologischen Diensten sowie IT-Verwaltungsstellen an jeder Schule.

    Auch wenn ich eigentlich ein Optimist bin, gehe ich hier davon aus, dass nicht einmal meine Enke das erleben werden.

    Ich glaube nicht, dass ich das alles möchte, dass man es umsetzen könnte, sehe ich auch nicht.

    Die Kultushoheit der Länder schafft Ungleichheit, aber auch Vielfalt, Möglichkeiten, die vielleicht wirklich in einem BL besser laufen als im anderen. Das müsste man aufgeben, zusätzlich zum historischen Hintergrund der Länderhoheit.

    Was aber genau soll eine Bundes-Bildungsbehörden leisten?

    Wie will man es von der Politik unabhängig gestalten, wenn es doch an vielen anderen Stellen jetzt schon nicht gelingt?

    Wer wählt das Personal aus, dass dann womöglich nur noch wenige Stunden vor der Klasse steht oder nie dort angekommen ist und keinen keinen Schimmer vom Alltag hat.

    Und wer garantiert, dass die Politik auf den Rahmen keinen Einfluss nehmen kann, also kein Sparzwang und keine Richtung vorgibt, obwohl die Politik das Geld bereitstellen und die Entscheidungen umsetzen muss, ggf. gegen die eigene Agenda?

    Müsste es nicht vielmehr ein Gremium geben, in dem Lehrkräfte von ganz unten, die keinerlei andere Ämter haben, sondern täglich voll im Unterricht stehen, aus dem Alltag heraus die Expertise stellen und die Beratung leisten. Dazu sollten es Lehrkräfte aus allen Schulformen und vielen verschiedenen Fächern sein, die mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlichster Fähigkeiten arbeiten, also gerade keine IT-Nerds. Diese Lehrkräfte müssten sich dann mit den Informatikern zusammensetzen und sich austauschen, was sie benötigen, um gut arbeiten zu können.

    Meine Meinung dazu:

    a) ja, die Zuständigkeiten sind verworren.

    Es planen Menschen außerhalb der Schule Sachen für den Digitalpakt.

    Es planen Menschen des Schulträgers die Finanzen und entscheiden auf dieser Grundlage.

    In der Schule sollen ganz andere Menschen mit dieser Ausstattung arbeiten und Unterricht halten.

    b) Die Kontrollinstanz fehlt mir auch,

    aber sie käme vom Schulträger, der alles finanziert, nie aber Unterricht mit der Ausstattung halten muss.

    c) Der Ganztag ist eine ganz andere Baustelle.

    Es gibt weiterhin Schulen ganz ohne Ganztag, weil die Kommune es nicht finanzieren will.

    Es gibt Bundesländer, die für den Ganztag keine Lehrkräfte einstellen, sondern Mitarbeiter in prekären Arbeitsverhältnissen, die für Aufsicht bezahlte werden.

    Nach Essen und HA wünschen tatsächlich viele Kinder freie Spielphasen.

    Mir ist nicht klar, was du dir da erwartest oder vorstellst, was es dort für Angebote geben sollte, wer diese plant, finanziert, personell ausstattet und umsetzt.

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