Beiträge von Palim

    Ich hatte es im anderen Forum geschrieben, da geht es auch um NRW und das geänderte Vorgehen.

    In NDS ist vieles davon längst Realität, einiges gab es vor allem vor der Umstellung auf G9, weil Lehrkräfte geparkt wurden, um dann den G9-Jahrgang auf einen Schlag mit vielen Lehrkräften versorgen zu können. So ist dann am Gym kein Mangel.

    Das andere ist der Mangel an Lehrkräften, A12 gibt es (noch) nicht für alle, an der SekII aber schon und an der FöS auch.

    Auch in NDS wurde inzwischen geändert, dass man schulformübergreifend abgeordnet werden kann, was in den anderen Schulen schon sehr lange Normalität ist. Hier ging es vorrangig um die vorab eingestellten Gym-LuL, es landeten aber auch gestandene Kolleg:innen an den GS, ja, auch mit A14 über Funktionsstelle (Teilabordnung, halbes Jahr).

    NDS hat übrigens in den letzen Jahren schlechte Erfahrungen mit Abordnungs-Karussellen gemacht, oder -Ketten, also Gym-Lehrkraft an die SekI, dafür SekI-Lehrkraft an die GS und womöglich GS-Lehrkraft an die FöS, das bedeutet bei noch mehr Schulen Abordnung und noch mehr Abhängigkeiten voneinander im Stundenplan. Im kleinen System stößt man schnell an Grenze, in den ersten 4 Std. alle Klassen versorgen zu können.

    Und nein, dafür bekommt man keine Beförderung, die bekommt man ja in der SekI und GS ohnehin kaum. Wenn es sie für Abordnung und Einarbeitung gäbe, müssten wir die Debatte um A13 für GS/SekI gar nicht führen. Die A14/A15-Kollegen würden an dieser Stelle sagen: es steht jedem frei, dich auf eine Funktionsstelle zu bewerben. Das ist ja als SekIi-Lehrkraft vom WBK auch möglich.

    Das, was Aviator schreibt, wird nicht die einzige Schule sein, an der es so läuft:

    - die Schule ist mit 140% versorgt und soll abgeben

    - es gibt andere Schulen, die weit weniger gut versorgt sind. Für NDS weiß ich, dass Schulen unter 80% oder auch unter 70% liegen können und dass sie deshalb, trotz Vertretungsregelung über gering qualifiziertes Aufsichtspersonal, ihre Pflichtstundentafel über Monate nicht realisieren können.

    - das WBK wird als Schulform beschrieben, die eher schrumpft, weil es Alternativen dazu gibt, die auch gewählt werden, entsprechend kommt es zu Abordnungen.

    - Die aufnehmende Schule muss den Mangel auffangen und gibt an, welche Fächer benötigt werden - wie bei Einstellungen auch ist es eher ein Bündel und meist so, dass die aufnehmende Schule dann doch noch den Stundenplan und die Verteilung ändert, damit die abgeordnete Lehrkraft günstig eingesetzt wird, das Stammkollegium stemmt den Rest.

    - Abordnungen sind zeitlich begrenzt. Ansonsten sind es Versetzungen.

    - In NDS gibt es Regeln, ab wann eine Abordnung zustimmungspflichtigen ist. Eine kurze Abordnung ist es nicht.

    - Die SL der Schule entscheidet, wer geht. Da hängt es dann an der SL, wo sie die Prioritäten setzt und wie sie mit weniger als 140% ihren Unterricht verteilt. Wenn sie die Anfrage nach bestimmten Fächern bedient, hat sie weniger Spielraum. Wenn es mitten im Jahr ist, wird sie bestimmte Verteilungen nicht antasten.

    Seit Jahren schreibe ich in Foren, die Abordnung an die GS+SekI ist der Weg, mit A13 an den GS zu arbeiten. Der Überhang an Gym-Lehrkräften wird dazu führen, dass man sie einstellt und dann über Abordnungen die Lücken an den anderen Schulen schließt.

    Es ist ja ein Unterschied, was generell abgebildet wird oder welche Fächer im Studium belegt werden müssen.

    In NDS muss man derzeit D oder Ma belegen (es wechselt häufiger),

    in NRW meines Wissens seit Jahren beides.

    NDS hat die Umstellung auf G9 hinter sich.

    Vieles, was hier benannt wird, war dadurch in NDS schon umgesetzt.

    Lehrkräfte des Gyms wurden in Grundschulen vorab eingesetzt (geparkt).

    Offiziell gab es irgendwann Absprachen, dass sie in ihren Fächern eingesetzt werden sollten, das ist an einzelnen Grundschulen aber begrenzt.

    Es gab Gymnasiallehrkräfte, die darauf bestanden haben, und andere, die auch andere Fächer übernommen haben.

    Dabei ging es aber um Abordnungen unterschiedlichen Umfangs und Dauer.

    Dass eine Schule 140% versorgt ist und abgeben soll, wenn andere mit unter 80% den Unterricht der Pflichtstundentafel nicht abbilden können, finde ich sinnvoll, auch wenn es für die einzelnen Kolleg:innen, die abgeordnet werden, belastend ist. Für das Kollegium, das aufnimmt, übrigens auch.

    Man könnte es fördern, wenn man die Bedingungen insgesamt verbessert und Zeiten/Entlastungen zur Einarbeitung gewährt - und zwar für Kollg:innen beider Schulen.

    Auch ist es hier üblich, dass die aufnehmende Schule benennt, worin Mangel herrscht. Intern umbesetzen muss man dennoch häufig.

    Da ergeben sich für mich Folgefragen. Welche Fächer des Lehramts Gy/Ge bilden überhaupt ein Fach der Grundschule ab bzw. tun dies nicht?

    In der GS abgebildet werden:

    D, Ma, Ku, Mus, Sp, Engl., Rel, - je nach BL/Region auch Ethik (mit versch. Bezeichnungen), DaZ, Werken/ Textiles Gestalten

    UND Sachunterricht, wofür man früher ein Bezugsfach wählen musste, das konnte alles Mögliche aus dem NaWi- und Gesellschafts-Bereich sein, also Biologie, Chemie, Physik, Geographie, Geschichte, Sozial/Gemeinschaftskunde...

    Was bleibt da noch übrig?

    - Berufliche Fächer

    - Informatik

    ...wäre das übrigens nicht auch was für die Alltagshelfer? Aufsichtsübernahmen klingen mir sinnvoller als Klassenräume vorzubereiten.

    Ein Traum!

    Klingt logisch und ganz fantastisch (v.a. Aufsichten!) aber führt das nicht dazu, dass immer mehr Vertretungsstunden so abgedeckt werden? Besser als die Kinder heimzuschicken allemal, aber wenn sowas erst mal erlaubt ist und zu funktionieren scheint, braucht man sich ja auch nicht mehr um Lehrkräfte bemühen. Oder funktioniert das auch auf Dauer gut?

    Das ist doch an sich in etlichen Bundesländern längst Realität,

    jetzt gibt es den Begriff "Alltagshelfer" zusätzlich.

    In NDS übernehmen "pädagogische Mitarbeiterinnen" an den Grundschulen seit mehr als 20 Jahren die kurzfristige Vertretung Betreuung von Klassen und die Aufsicht am Mittag für die Betreuungszeit der 1. +2. Klassen, damit eine Betreuung über 5 Zeitstunden gewährt werden kann.

    Und ja, gerade weil die pädagogischen Mitarbeiterinnen in den Grundschulen vieles auffangen und weit mehr machen, als sie sollen/müssen, bekommt kaum einer mit, wie viel Unterricht ausfällt, denn für Grundschüler:innen sind alle erwachsenen Menschen in der Schule Lehrer:in, die/den Hausmeister:in, so es sie überhaupt gibt, ausgenommen.

    Für "Alltagshelfer:innen" wüsste ich so einiges, Sachen, die ich gerne abgebe (Aufsichten, Bürokratie, Organisation, ggf. Kommunikation), und Aufgaben, für die es dringend Personal bräuchte (Inklusion/ Differenzierung).

    Stattdessen möchte ich keine Deputatserhöhung, ich finde dass 28 Unterrichtsstunden mehr als genug sind, zusätzlich zu den vielen Aufgaben, die hinzugekommen sind und nicht abgegeben werden können und zusätzlich zu Absprachen u.a., die dann im Team vielleicht endlich mehr Zeit/Entlastung findnen könnten.

    Dazu gab es in NDS Vorschläge der Arbeiteszeitkommission, die man gerne in die Tat umsetzen darf, was aber nur möglich ist, wenn mehr Personal eingesetzt werden kann.

    Ist bei uns so ähnlich, Wochenpläne kommen mal vor, eher in Übungsphasen, dann wieder nicht,

    es gibt eine Lehrkraft, die durchgängiger damit arbeitet, da sind aber tageweise die Aufgaben eingetragen und ein Teil dieser Aufgaben wird miteinander erarbeitet.

    Ich finde gut, wenn die Kinder sich selbst organisieren müssen, das übt man ab Klasse 1, dann geht es in Klasse 2 bei vielen. Auch die Herangehensweise an Wochenpläne kann man differenzieren und bestimmten Kindern helfen, Aufgaben zu wählen oder zu bearbeiten, was vorgegeben wird.

    Unsere DaZ-Kinder haben Aufgabenpläne, sodass in jedem Unterricht darauf zurückgegriffen werden kann, wenn andere Mitarbeit nicht möglich ist. Das geht bei vielen Kindern, bei DaZ-GE aber nicht.

    An unserer Schule - NDS - kam es schon mehrfach zu solchen Ausschlüssen.

    In der Regel sind die Schüler bereits vorab bekannt.

    Gefährden sie dann massiv sich und andere - Schläge, Tische werfen o.a. - werden sie direkt abgeholt und suspendiert,

    hinterher gibt es eine KK in der diese Ordnungsmaßnahme nachträglich abgestimmt wird.

    Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Mitschüler:innen durch ein solches Verhalten verstört werden und kaum noch mitarbeiten können und der Unterricht wie der Schulalltag massiv gestört werden.

    wieso Satire?

    in Bundesländern mit guten Bedingungen an öffentlichen Schulen gibt es fast keinen Mangel, sondern fast überall Bewerberübergang.

    leichte Bewerbermangellage nur bei den üblichen Verdächtigen, Informatik, Musik-Primar und zwei, drei andere.

    Grüße aus Hamburg

    Habe ich erst kürzlich aus HH anders gehört:

    Studierende übernehmen große Teile der Vertretung.

    Ich habe mich gewundert, dass es in HH auch so ist,

    da sicher die Stadt selbst Personen anzieht, es eine Uni gibt, ein Umland, in dem mit A12 eingestellt wird etc.

    Aber gerade die Standortfaktoren kann man an den Schulen kaum beeinflussen und durch Landflucht wird es weder in der Stadt noch auf dem Land besser.

    Auf dem Land und im Brennpunkt fehlen Lehrkräfte und es sind so viele, dass auch die Vertretungs-Ideen (gering Qualifizierte als Aufsicht, Bachelor-Studierende, Quereinsteigende, Referendare für reguläre Stunden) seit Jahren nicht ausreichen, um es aufzufangen.

    Dann findet eben zu einem großen Teil nur Betreuung/Aufsicht statt und - siehe anderer Thread - der IQB-Bildungstrend findet danach und direkt nach dem Corona-Wechselunterricht, der mit Lehrkräftemangel auch erheblich schlanker ausfallen musste, heraus, dass die Leistungen zurückgegangen sind.

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