Aber wenn die mangelhafte Besetzung das nicht ermöglicht, muss man als Schule überlegen, was wichtiger ist.
Wenn die Stunden da sind, muss es ja gehen.
Ist es sinnvoller, dass Mathematik von einer 450€-Kraft betreut wird, weil in der 3.+4. Klasse ein Wechsel der Lehrperson in einem Hauptfach erfolgen soll
oder ist es sinnvoller, dass die Lehrkraft das Hauptfach übernimmt - auch in der eigenen Klasse, dafür die andere Person die Betreuung übernimmt in ganz anderen Fächern, z.B. Kunst, Sport, Musik, Religion, WK, TG ...
Ich hätte auch gern Lehrkräfte für alles und immer, aber das ist einfach nicht gegeben.
Das hatten wir, Tom123 , schon mehrfach. Offenbar habt ihr jede Menge Stunden, bedient euch am Ganztag und den BufDis oder zuckt einfach schneller mit den Schultern und sagt: was nicht ist, ist eben nicht.
Im nächsten Schuljahr wird es nicht besser, der/die Dezernentin geht davon aus, dass die Stunden nicht einmal für die Besetzung der Pflichtstunden ausreichen werden - und das ist nicht zum ersten Mal so.
Mir persönlich gefällt das Klassenlehrerprinzip besser, gerade weil man möglichst viele Stunden in der Klasse hat und darüber vieles einfacher wird. Man hat weit weniger Klassen, ist für die eigene Klasse genau im Bilde und weiß, wie man verfahren muss mit den vielen SuS mit zusätzlichen Bedürfnissen. Das muss man sich in jeder neuen Fachklasse wieder erarbeiten, hat noch mehr Konferenzen, Gespräche, Absprachen etc.
Für mich ist das viel zusätzliche Arbeit, auf die ich verzichten könnte, um so mehr, als dass es seit Jahren häufige Vertretung, häufigen Wechsel und ständigen Mangel gibt und die 450€-Kräfte oder Pädagogischen Mitarbeitenden eben nur Aufsicht machen sollten und man die Klasse dennoch im Blick haben muss, Konflikte als Lehrkraft hinterher klärt etc. und gerade nicht erwarten kann, dass auch die Aufsichtführenden mit ihren paar Stunden über die besonderen Bedürfnisse aller Schüler im Bilde sind.
Ich kann Hauptfächer als Fachlehrkraft übernehmen, ich kann auch 5mal im Jahr das Fach wechseln, ich kann Klassen zusätzlich als Klassenlehrkraft übernehmen, aber es macht mich mürbe und müde und ich würde mir wünschen, dass das alles nicht notwendig ist, weil das Land sich der Verantwortung stellt und ausreichend Lehrkräfte für den Pflichtunterricht, die Zusatzbedarfe, die Vertretung bis in den letzten Winkel des Flächenlandes vorhält.
Alternativ nehme ich die Entlastungsstunden für jede vorbereitete und von PM beaufsichtigte Stunde, für jede zusätzlich übernommen Klasse, für jeden Fachwechsel, der erneute Planung erfordert, für jede Einarbeitung in eine Klasse mit x Kinder mit Besonderheiten, für jede Mitwirkung an einem Förderplan ...
Und jedeR, der schon am Stundenplan gebastelt hat, weiß, dass man nicht mal eben 5 Stunden von Lehrer X gegen 5 Stunden von Lehrerin Y tauschen kann, weil Lehrer X auch Hallenzeiten belegen muss und Lehrerin Y erst später kommt und früher geht und die Schwimmbegleitung stellt oder den Religionsunterricht bedient, was man beides nicht an jede andere Lehrkraft oder Vertretung oder pädagogische Mitarbeiterin abgeben kann.
Und wenn die Klasse nach 2 Jahren schon zig Wechsel in den Fächern und ggf. auch in der Klassenleitung hatte, dann ist es eben nicht sinnvoll, dass die Vorgabe, man möge nach 2 Jahren unbedingt die Klassenleitung wechseln, vorne an steht. Man hatte ja schon eine Menge Wechsel, da muss man auf Grund von Vorgaben keine weiteren anstreben, sondern sollte sehen, dass Ruhe in die Klasse kommen kann und darf.
Solange man also den Mangel verwaltet, muss man Abstriche machen. Da sollte man als Schule einfach andere Regeln zu Gunsten der Schüler:innen und auch der mehrfach belasteten Lehrkräfte in den Wind schießen ... und der Wind weht hier häufig genug!