Beiträge von Palim

    Die Einheimischen können sich solche Mondpreise nicht leisten.

    Es ist in Bullerbü üblich, dass Familien und Freunde vieles selbst machen und die Häuser gemeinsam aufschichten.

    Eigentlich hat jetzt viele Jahre lang jede Familie selbst ein Haus gehabt, Mietwohnungen gab es kaum, eher dann Miethäuser, aber mit den explodierenden Preisen kann man es sich jetzt nicht unbedingt leisten.

    Es wandelt sich sehr schnell, Immobilien-Investoren und -Firmen bauen Mehrparteienhäuser und diktieren die Preise am Markt,

    was sich zusätzlich rentiert, wenn die Häuser vergleichsweise teuer verkauft werden können, obwohl die einheimische Wirtschaft die Preise nicht hergibt.

    Das ist die eine Seite, die zweite sind schlechtere Beschäftigungsverhältnisse und die dritte, dass die Lebenshaltung schon auch Erwartungen schürt, die früher nicht gewöhnlich waren oder nicht existent.

    Was Eigentumswohnungen kosten, hängt sicher stark von der Lage und Größe ab.

    Ja, aber die Preise steigen auch in Bullerbü seit Jahren heftig,

    bei einem Wohnort weit draußen muss man die Kosten für die Mobilität mitrechnen

    und es gibt auch Regionen, in denen so ziemlich alles in der Hand von 2-3 Immobilienfirmen ist, die damit die Preise bestimmen.

    Ob Fahrräder rar sind, weil die Nachfrage gestiegen ist, kann ich nicht beurteilen.

    Die ärztliche Versorgung ist übel und auf Termine beim Facharzt sind so rar wir Handwerker.

    Je schlechter die Versorgung am Ende der Welt, desto mehr Menschen zieht es in die Stadt und den Speckgürtel.

    Nicht wenige meiner Lehrer waren Alleinverdiener im klassischen Modell mit Hausfrau und allem Pipapo. Eigenheim, zwei Autos und zwei drei Kinder, Ski-Urlaub und im Sommer in den Süden. Das war doch normal und nicht etwa Ausnahme.

    War das so oder erscheint es dir so?

    Wie viele Menschen betraf das und wie viele zogen ihr Gemüse aus dem Garten, fuhren nie in Urlaub, gingen kaum essen oder ins Kino und strickten die Pullover selbst oder gaben sie immer weiter?

    „Geiz ist geil“ hieß es lang und man geht im Ein-Euro-Laden einkaufen, alles soll günstig sein - auf wessen Kosten?

    Wünsche werden schnell erfüllt, man wartet nicht bis zum Geburtstag, shoppen ist eine gängige Freizeitbeschäftigung, nach 2 mal waschen sind die Kleidungsstücke verbraucht. Ähnlich ist es aber auch mit Möbeln, Wandfarbe und Dekoration, Spielzeug u.a.

    Mir fällt auf, dass es „meine“ Produkte nicht immer alle im Supermarkt gibt, offenbar hat dieser aber auch nicht genug Platz für das gesamte Sortiment, das doch ein ganz anderes ist, als vor 10 oder vor 40 Jahren.

    In meiner Klasse haben wir neulich per anonymer Abfrage die Lieblingseissorten gesammelt und nahezu jeder hat eine andere, weil es so viele verschiedene gibt, aus denen man wählen kann.

    Wie viel Geld haben die Menschen in den 80ern für welche Lebensbereiche ausgegeben, wie ist es heute?

    Es gab im Frühjahr Prüfungszeitraum sogar ein explizites Verbot für alles außer Getränke, Grund war Covid. Als in meinem Seminar gefragt wurde, wie man damit umgehen soll, falls das im eigenen Prüfungszeitraum auch der Fall sei, wurde darauf hingewiesen, dass da dennoch was erwartet wird.

    Das war bei uns ähnlich,

    es wurde offiziell darauf verwiesen, dass NICHTS bereitgestellt werden soll,

    der Seminarrektor selbst hat dann kurz vor der Prüfung angemeldet, dass es dennoch schön wäre, wenn man eine Pump-Kanne Kaffee vorberieten würde.

    Aber es gab auch SeminarleiterInnen, die da sehr, sehr strikt waren/sind und NICHTS als NICHTS verstehen.

    Auf was zielt dann der Unterricht ab?

    Sollen sie die zuvor erarbeiteten Wörter abmalen

    oder selbst etwas malen/ schreiben?

    Was möchtest du mit der Stunde vermitteln und was lernen die Kinder in dieser Stunde dazu?

    Schönes Buch, aber worum soll es gehen und was ist das Ziel … heute Kompetenz?

    Geht es um das hübsche Material oder gibt es eine Absicht, die du verfolgen möchtest?

    Welchen Ansatz des Schreibenlernens verfolgt ihr? Bringen die Kinder dadurch nach 6-8 Wochen Schule die Voraussetzungen mit, etwas zu einem Buch zu notieren oder ging es gar nicht ums Schreiben?

    Obstsaft war dabei,

    füttern mussten wir nicht, die Damen brauchten einen eigen Raum mit genau aufgeschlüsselter Ausstattung.

    Besonders dreist fand ich aber auch, dass man nach der Ankündigung einige Wochen Zeit hatte, die eine Inspektorin aber direkt in der Woche nach der Ankündigung unangemeldet auf der Matte stand und „vorher“-Fotos gemacht hat.

    Was vielleicht auch ein Aspekt ist:

    Wenn man an der Schule zu Gunsten der Abordnungen, Referendare, Quereinsteigenden Aufgaben ans Stammkollegium gibt, ist dieses höher belastet.

    Wenn man weitere Aufgaben von den Teilzeitkräften abzieht, z.B. Beauftragungen oder so, dann bedeutet das auch, dass die Vollzeitkräfte mehr machen müssen.

    Die Aufgaben werden selten komplett zusammengestrichen, aber bei uns ist es inzwischen so, dass wir in den letzten Jahren Projekte auf Eis gelegt haben, weil es einfach nicht mehr zu leisten war... was aber auch mit einer wirklich guten SL zu tun hat, die das wahrnimmt und dann nicht noch mehr fordert, sondern einfach auch mal etwas fallen lässt oder aufschiebt.

    Ja, stimmt, was Caro07 meint: es kann auch sein, dass ein Kind allein so fordernd ist, dass die anderen hinten anstehen müssen, weil man sehr viel für das eine Kind investieren muss oder sehr, sehr viel dokumentieren muss und sich wöchentlich abstimmen muss mit KollegInnen/ Eltern/ Erziehungberechtigten/ Vormund/ Ämtern.

    Wenn man es merkt, kann man dann über eine schulinterne kollegiale Beratung versuchen, sich besser abzugrenzen, sodass andere Lehrkräfte einem spiegeln, was schon erfolgt ist und wo die Grenzen zu ziehen sind. Das können nämlich häufig andere KollegInnen dann besser als man selbst, weil man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

    Nein, das sinkt nicht, das richtet sich eher nach den Stunden, die der Tag noch zur Verfügung hat.

    Es sinkt wenn man weniger Unterricht in Hauptfächern hat, weil da die Differenzierung oft anders gesetzt wird und es häufig weniger Beratung braucht,

    es sinkt manchmal, wenn man ähnlich gelagerte Fälle in den Klassen hat oder schon hatte und Differenzierungsmaterial für mehrere Kinder nutzen kann - oder schon fertig liegen hat, es steigt mit jedem Kind, das wieder etwas anderes mitbringt (neuer Schwerpunkt im Unterstützungsbedarf, neue chronische Erkrankunge, neues...),

    es sinkt auch, wenn man keine Kinder mit irgendwelchen Stärken/Schwächen hat oder einfach die Augen verschließt.

    Dann hat man weniger Beratung, viel weniger Bürokratie, weniger Förderpläne, weniger Differenzierungsmaterial, weniger Gutachten, weniger Konferenzen.

    Gemeint war auch, dass man diese Aufgaben selten aus der Hand geben kann. WENN es Stunden von Sonderpädagogen gibt, kann man einen Teil abgeben, aber man muss sich dann auch abstimmen.

    Das liegt sicher auch an der Schulform und der Systemgröße.

    Meine Arbeitszeit besteht zu einem weitaus größeren Teil aus außerunterrichtlichen Aufgaben, die nicht abgegeben und nicht teilbar sind.

    Neben den Aufgaben als Klassenlehrkraft gehört dazu auch ein nicht unerheblicher Teil an Aufgaben, die mit Beratung, Förderung/ Herausforderung, Inklusion zusammenhängen,

    dazu Aufgaben zu Fachkonferenzleitungen, Ämtern, Beauftragungen.

    Ich bin erstaunt, dass ihr trotz Korrekturen mit den Zeiten auskommt.

    Mir gelingt das nicht, selbst wenn ich Material aus dem Regal ziehen kann.

    Wer eine geregelte 40-Std-Wocje erwartet, ist in der Schule schlecht aufgehoben.

    Das fällt m.E. denen, die zuvor in einem anderen Beruf gearbeitet haben, wo das wesentlich besser geregelt und auch bezahlt oder Überstunden abgefeiert wurden, besonders stark auf.

    Ich kenne eine Menge Lehrkräfte, die immer wieder mit Anspruch und Wirklichkeit hadern und die Arbeitszeitstudie aus NDS zeigt deutlich, dass viele Lehrkräfte weit über das normale Maß belastet sind.

    Es gibt immer Risiken, stimmt, und die Risikobewertung und die Vorgaben dazu gehen hin und her. Mal zählt etwas, mal zählt es nicht.

    Dazu gehört dann auch noch die individuelle Bewertung, durch eine ÄrztIn und durch die SL.

    Haftet die SL persönlich, wenn sie dabei etwas übersieht und Mutter und Kind Schaden nehmen? Oder haftet das Land?

    Zudem müsste der Arbeitsschutz in den Schulen gelten und umgesetzt sein. Wie gut das gelingt, sehen wir täglich.

    Ganz unabhängig von Corona gibt es Gründe, warum Schwangere Beschäftigungsverbot erhalten können oder müssen, gerade weil es Risiken gibt, die man darüber ausschließen will.

    Und wegen der Vertretung: Das Problem liegt beim Arbeitgeber, der junger Lehrkräfte einstellt, aber nicht über eine entsprechende Vertretungsreserve verfügt und dafür Sorge trägt, dass Schwangerschaften, Mutterschutz und Erziehungszeit vertreten werden können.

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